Rätisches Namenbuch

Bündner Namelexikon

S Rätische Namebuech isch e Samlig vo Landschafts- und Personenäme usem Bündnerland.

Gschicht ändere

D Bündner Kulturgselschaft Societad Retorumantscha, wo anne 1885 gründet worden isch, het em Robert von Planta d Glägeheit gää, näbem bündnerromanische Wörterbuech Dicziunari Rumantsch Grischun non es zwöits grosses Forschigsprojäkt z plaane, es Buech mit de Näme vom Bündner Kulturruum.

Me het gmerkt, ass me mit Hilf vo de Nämen i der Landschaft, de Ortsnämen un de Fluernäme, gueti Quelle für die elteri Gschicht vom rätoromanische Wortschatz chönt finde.

Der Robert von Planta het ganz privat agfange d Näme us de verschidene Bündner Regioone zämezträäge. Är het em Projäkt Rätisches Namenbuch gseit. Für die grossi Arbet het dr von Planta dr Romanischt Andrea Schorta z Hilf grueffe.

Es isch dr Plaan gsi:

  • alli no läbige Orts-, Fluer- und Gwässernäme im Kanton Graubünden ufznää, und zwar i däm syne romanische, düütschsproochigen und au de iteliänische Regioone
  • i den alten Urkunden und übrige handschriftlichen un trukte Gschichtsquelle die ufgschribnige Orts- und Persoonenäme zämezsueche
  • die eltere Orts- und Fluernämen au in ehemols romanischsproochige Randregioonen usserhalb vom Kanton bis uf Liechteschtei und is Vorarlbäärgischen ufzschrybe
  • Bischpiil vo den alte Näme i de Regioone Tirol, Alto Adige, Vältlyn, Tessyn und wytere Landschafte zämezstelle
  • d Bündner Personen- und Familienäme zämezstelle

Em von Planta und em Schorta sind die elteri Arbet vom G. A. Bühler und d Materialsamlig vom Dicziunari e wärtvolli Hilf gsi. Anne 1920 het d Suechi nach de Näme i de Bündner Gmeinden agfange, wo me mit ortskundige Lüüt i de Döörffer Lischte vo de dörtige Nämen isch go mache. Sid 1925 het dr Schorta im Uftraag vvom Planta alli 120 Gmeinde bsuecht zum dr Nameschatz go ufschrybe. Er isch zu de Lüüt im Doorff, de Bärgbuure, Fürschter, Jeeger und Hirte, wo er sech vonne d Näme het lo säägen und i dr Landschaft lokalisiere. Der Schorta het se uf syne Bletter foneetisch ufgschribe.

Vo 1923 bis 1929 het me d Forschig i allnen Archyv vom Kanton gmacht zum alti Beleeg für d Nämen i den alte Schrifte z finde. Dr Schorta isch is bischöflichen Archyv z Chur und i d Gmeind- un d Pfarreiarchyv gange. D Dokumäntazioon, wo am Änd sibezgtuusig Fluernäme het, isch gmeindwys in Zedelchäschte organisiert gsi. Derzue het’s im Projäktarchyv en huuffe Notize zu volchskundlichen und historische Sache vo de Gmeinde. I de Joor 1934 und 1935 isch dr Schorta mit em ganze Konvoluut vo de lokale Nääme i jedi Gmeind gange zum döört mit den Informante z luege, ob alles rächt isch.

der Truck vom Namebuech ändere

S Namematerial isch in es paar Bänd abtrukt worde. Der erscht Band, wo anne 1939 usecho isch, bringt d Orts- und Fluernäme sortiert nach 220 Gmeinde. Nume bi afangs vom 20. Joorhundert nümme bekante alte Näme het’s die gfundene urkundliche Forme drby, nid aber vo de dozmol no läbige. I däm Buech isch e Widmig ufe Franz Fankhauser und dr Jakob Jud, wo de Redaktoore bim Projäkt e grossi Hilf gsi sind.

Dr zwöit Band het etymologische Erkläärige zu de Landschaftsnäme. Im zwöiteilige dritte Band, wo dr Konrad Huber zämegstellt het, findt me d Persoonennäme. Dr letscht Teilband isch anne 1986 usecho.

S Namebuech diente au dr Familieforschig, wie men uf dr Websyte vom Rätische Verein für Familieforschig cha lääse.[1][2]

1988 het de Schorta e Churzversion vom zweite Band vom Rätische Namebuech useggää. Für die hät er ali syni Erchläärige nomol überprüeft und zum Teil korigiert:

  • Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. 3. Auflage. Chur, Terra Grischuna Verlag, 1999.

d Usgaab ändere

  • Rätisches Namenbuch.
    • Robert von Planta, Andrea Schorta: Band 1: Materialien. 1939.
    • Andrea Schorta: Band 2: Etymologien. 1964.
    • Konrad Huber: Band 3, Teil 1: Die Personennamen Graubündens mit Ausblicken auf Nachbargebiete. Von Rufnamen abgeleitete Familiennamen. 1986
    • Konrad Huber: Band 3, Teil 2: Die Personennamen Graubündens mit Ausblicken auf Nachbargebiete. Von Übernamen abgeleitete Familiennamen. 1986.

Literatur ändere

  • Andrea Schorta: Entstehung und Aufbau des Rätischen Namenbuches. In: Vox Romanica, 4, 1939, S. 288–310.
  • August Kübler: Die romanischen und deutschen Örtlichkeitsnamen des Kantons Graubünden. 1926.

Weblink ändere

Fuessnoote ändere

  1. Nützliche Hinweise für die Familienforschung uf rvff.ch
  2. Wie benützt der Familienforscher das Rätische Namenbuch. uf rvff.ch