Andrea Schorta
Dr Andrea Schorta (* 2. April 1905 z Zernez, † 12. Dezämber 1990 z Chur) isch e Schwiizer Romanischt gsi.
s Läbe und s Schaffe
ändereDr Andrea Schorta isch dr Soon vom Zugfüerer Jon Schorta vo Zernez und vo dr Chatrina Schorta-Messer gsi, und so isch s Engadyner Romanische, s Ladin, sini Muettersprooch gsi. Er het vo 1921 bis 1925 z Chur s Lehrerseminar psuecht und isch dänn uf Züri bim Jakob Jud die romanische Sprooche go studiere. E Zyt lang het er au na z Paris und z Siena studiert. 1933 het er d Dissertazioon Lautlehre der Mundart von Müstair gschribe, wo drno i dr Reie Romanica Helvetica usecho isch. Er isch mit dr promovierte Romanischtin Berta Schorta-Gantenbein (1910–?) verhürootet gsi, wo iim bi divärsen Arbete ghulfe het.[1][2]
Vo 1933 bis 1939 isch dr Schorta dr Sekretär vo dr Lia Rumantscha gsi. Er het sid 1924 bim Projäkt für es Rätischs Namebuech mitgschaffet, wo dr Robert von Planta (1864–1937)[3] anne 1904 agfange het. Für das grosse Namebuech isch er als em von Planta sy Sekretäär in alne Gmeinde vom Büntnerland und i den Archyv im ganze Kanton d Ortsnäme, d Fluernäme und d Familienääme go ufschryben und undersueche. Anne 1939 het er der erscht und 1964 der zwöit Band vo däm Wäärch in Truk gää.
1935 isch dr Andrea Schorta Redakter und spöter als Nochfolger vom Chasper Pult dr Scheffredakter vom Dicziunari Rumantsch Grischun worde. Die Instituzioon het er bis 1975 gleitet. Drby het er vil zu dr Büntner Sproochgschicht und dr Sproochepolitik und bsunders au immer no meh für d Ortsnamekund gforschet und gschribe. Über Namekund het dr Schorta z Züri underrichtet.
Mit em Alfons Maissen zäme het er s alträtische Gsangbuch Die Lieder der Consolaziun dell’olma devoziusa 1945 useggä. Für d Sery Die Rechtsquellen des Kantons Graubünden het er im Ganze zäme mit em Rächtshischtoriker Peter Liver sächs Bänd betreut, wo drinn d Dorfornige vom Engadin und d Statute vo de Büntner Grichtsgmeinde veröfentlicht sind.
Vom Schorta sind i de Joorbüecher Annalas da la Societad Retorumantscha es paar schööni Nochrüeff uf verdienti Rätoromanischte und Fründ vom Dicziunari abtrukt, öppe füre Robert von Planta,[4] dr Jakob Jud,[5] dr Chasper Pult[6] und dr Louis Gauchat.[7]
Dr Andrea Schorta isch Mitgliid gsi vom Verein für Bündner Kulturforschig. 1977 het er dr Büntner Kulturpryys übercho. Vo dr Leopold-Franzen-Uni z Innsbrugg und vo dr Uni Bärn het er dr Eeredokter gha.
Wärch (Uuswahl)
ändere- Pater Maurus Carnot. In: Chalender ladin, 1936, S. 15–19.
- Lautlehre der Mundart von Müstair. = Romanica Helvetica 7, Paris Zürich Leipzig 1938.
- Robert von Planta, Andrea Schorta, Konrad Huber: Rätisches Namenbuch, 3 Bd., Bern 1939–1986.
- Entstehung und Aufbau des Rätischen Namenbuches, in: Vox Romanica, 1939, S. 288–310.
- Ortoepia ladina. Manualet davart la pronunzcha dal rumantsch ladin. 1941.
- Das Landschaftsbild von Chur im 14. Jahrhundert, eine Flurnamenstudie. = Vox Romanica, 1941/1942, S. 1–110.
- mit synere Frau, dr Berta Schorta-Gantenbein, het er zäme usegää: La chianzun dalla guerra dagl Chiaste da Müs. In: Annalas da la Societad Retorumantscha 56, 1942.
- Das Gesicht der alpinen Landschaft im Spiegel der Flurnamen. In: Vierteljahtsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, 1948, S. 82–99.
- Ils trastüts da Zernez. In: Annalas da la Societad Retorumantscha 71, 1964, S. 187–190.
- Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Chur 1988, 3. Ufl. 1999.
- Erinnerungen an Fürstenau. In: Bündner Jahrbuch 1989, S. 9–33.
- Süße Beeren und ihre Namen. In: Bündner Jahrbuch 1992, S. 42–61.
- Waldbeeren und ihre Namen. In: Bündner Wald, 1996, S. 16–22.
Literatur
ändere- Alexi Decurtins: Andrea Schorta In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
- B. A. Plangg: Zum Hinschied von Andrea Schorta (1905–1990). In: Bündner Monatsblatt. Zeitschrift für Bündner Geschichte, Landeskunde und Baukultur, 1991, S. 53–56 (Laudatio bi dr Verleiig vom Eeredoktor an Andrea Schorta anne 1990).
- Paul Scheuermeier: Widmung. In: Vox Romanica, 23, 1964, S. 177–185 (s Heft 32/2 vo dr Vox Romanica isch em Andrea Schorta gwidmet gsi; digital).
- Hans Stricker: Namenforschung im Wandel. Von Robert von Planta und Andrea Schorta bis zum Liechtensteiner Namenbuch. In: Bündner Monatsblatt, 2002, S. 171–200.
- Paul Zinsli: Erinnerungen an Andrea Schorta. Zum Gedenken an einen heimatverbundenen Forscher und Mittler. In: Bündner Jahrbuch, 1992, S. 39–45.
- In memoria ad Andrea Schorta, dr. fil. I, dr. h. c., 2 avrigl 1905 – 12 december 1990. In: Il chalender ladin, 82, 1992, S. 107–113.
- In memoria ad Andrea Schorta, dr. phil I, dr. h.c. In: Annalas da la Societad Retorumantscha, 1991, S. 147–152.
- Ricarda Liver: Andrea Schorta zum Gedenken (1905–1990). In: Vox Romanica, 49/50, 1990/1991, S. 740–747 (mit ere Lischte vo de Veröffentlichunge vom Schorta).
- Bibliographie der Veröffentlichungen von Andrea Schorta. In: Vox Romanica, 1964, S. 181–185.
- Filistuccas e fafanoias da temp vegl: Registraziuns dialectalas rumantschas = Flausen aus alter Zeit: Rätoromanische Mundartaufnahmen. Useggää vom Dicziunari Rumantsch Grischun und em Fonogrammarchiv Züri, Chur 2013 (das sind Uufnaame, wo dr Andrea Schorta 1926 gmacht het; dezue hets en Begleittäggscht).
Weblink
ändereFuessnoote
ändere- ↑ D Berta Schorta-Gantenbein het anne 1971 em Gian Bundi syni Engadyner Määrlisamlig nöo usegää.
- ↑ D Berta Schorta-Gantenbein het anne 1971 ghulfe s Büntner Frauekulturarchiv und d Büntner Sekzioon vom Schwiizerische Verband vo den Akademikerinne gründe.
- ↑ Adolf Collenberg: Planta, Robert von. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
- ↑ Andrea Schorta: Dr Robert de Planta. In: Annalas da la Societad Retorumantscha 52, 1938, S. 104-114.
- ↑ Andrea Schorta: Jakob Jud. In: Annalas da la Societad Retorumantscha 66, 1952, S. 5-20.
- ↑ Andrea Schorta: Prof. dr. Chasper Pult. In: Annalas da la Societad Retorumantscha, 54, 1940, S. 273–285.
- ↑ Andrea Schorta: Prof. Dr. Louis Gauchat. In: Annalas da la Societad Retorumantscha, 58, 1944, S. 135–140.