Wenkerbogen von Bermadinge
Dr Wenkerboge vo Bermadinge isch e Blatt für di grosse Oufnahm vo dr dütsche Sproch, wo dr Sprochforscher Georg Wenker vo 1852 bis 1911 für de Düütsch Sprochadlas gmacht hod. D Schuele im domolige dütsche Rych hond e Frogeboge übercho mit Muschdersätz, zuem si in lokale Dialäkt z üwersetze. Au im alemannische Sprochgebiet hend d' Gmeindschuele mitgmacht.[1]
Hiwiis zuem Boge 40781
ändere- Bermadinge het dozemols zuem Amt Iberlinge im Großherzogtum Bade ghöret.
- De Ord liget im Sproochraum vum Bodeseealemannische/Meersburger Raum.[2]
- Die vierzig Sätz sin vum Lehrer Friedrich August Singer vo Hedinge, hitt ein Ortsdeil vo Iberlinge notiert worda.
- As Oussproch vom Ortsnamme wird im Boge „Bermatinge“ angeh.
- In Süddischland sinnd d Böge anne 1887 uffgnumme worda, der vo Bermatinge hot d Nummer 40781 griagt.
Wenkersätz
ändere- Im Winter fliaget die trockene (truckne) Blä(e)tter i der Luft ummenand (rum)
- 's hört gli uf mit schneie, denn (derno) wird s Wetter wieder bésser.
- Thüa Kole in Ofe, daß d'Milch bald afangt z'koche. (oder z'siede)
- Dr guet alt Ma ischt mit em Roß dur's Is broche und i s kalt Wasser ke'it.
- Er ischt vor 4 oder sex Woche g'schtorbe.
- 's Für ischt z'groß gsi, Dünnele isch jo unterhalb ganz schwarz worre.
- Er ißt d' Oier allewil ohni Salz und Pfeaffer.
- D' Füeß to mer weh, i gloub', sie sind ufg'loffe.
- I bi bi der Frou g'si und han nr es g'seit und sie hot g'seit, sie wells au ihrer Tochter sage.
- I will's au numme thue!
- I schla di grad mit em Kochlöffel über d'Ohre, du Aff!
- Wo gohst du hi (eni) solle mer au mit?
- 's sind schlechti Ziete!
- Liabs Kind, blieb do unte stoh, die böse Gäns (Gais) bißet di s tot.
- Du hoscht heut am meischte g'lernet und bischt brav g'si, du derscht früer huem as wie die Andere.
- Du bischt noit groß gnue, um e Fläsche Win us z'trinke, du muescht erscht no meh waxe und größer werra.
- Gang, bis so guet und sag diner Schweschter, sie soll d Kloader für eua Muetter fertig mache und mit der Bürste usputze.
- Hättescht du ihn kennt! denn wär ès andescht kumme, und er thät besser schtoh.
- Wer hot mer min Korb mit Floesch g'schtohle?
- Er hot e so tho, as hättet sie ihn zum dresche b'schtellt; sie hont 's aber sell tho.
- Weam hot er die neu Gschicht verzehlt?
- Me mueß lout schreiè, suscht verstoht er is it.
- Mer sind müed und hont Durscht.
- Wo mer geschter z' Obed huem kumme sind, sind die Andere scho im Bett g'lege und hont fescht g'schlofe.
- Der Schnee ischt hinecht bi uns liege blibe, aber hiet em Morge ischt er gschmolze.
- Hinter uesem (üsem) Hus schtond 3 schöne Epfelbäm mit rote Epfel.
- Könnet er it no en Augeblick uf üs warte, derno gond mer mit eu.
- Ihr derfet kueni so Kindereie tribe.
- Unseri Berg sind it hoh, die euere sind viel höher.
- Wieviel Pfund Würst und wie viel Brot wend ihr?
- I verstand eu it, ihr muend a weng louter schwätze.
- Hont ihr it e Stückle wiße Soipfe für mi uf mim Tisch g'funde?
- Sin Brüeder will zwoe schöni, neui Hüser in euer Garte baue.
- Des Wort ischt em vu Hearze kumme.
- Des ischt reat g'si vunene.
- Wa sitzet do für Vögelin uf dem Mürli?
- Dia Bure hont fünf Oxe (Stieri) und nü Küehi und 12 Schäflin für's Dorf brocht, dia hont sie welle verkaufe.
- D' Leut sind heit alli uf em Feald (Acker) usse und mähet.
- Gang nu, der bru Hund thuet der nunt (nint).
- I bi mit de Leut (Lüt) do hine über d' Wies i s Korn g'fahre,
Werder im Wenkerboge
ändere- hoaß, nue, blau, grau, houen, Hand, Hampf, Hélm, Flax, er waxt, Bésen (kurz), Pflummen, Brief, Hof, jung, grumm.
- Suntig, Méntig, Dienstig, Mikte, Dunschtig, Fritig, Samschtig.
- älf, fufzeh, sächzeh, fufzg.
Lueg au do no
ändereWu isches hear
ändereFuaßnoda
ändere- ↑ "REDE Regionalsprache.de". Archiviert vom Original am 29. Juni 2019; abgruefen am 29. Juni 2019.
- ↑ Sproochruumagabe bezieht sich uff „Raumgliederung der Mundarten 1950“ Historischer Atlas von Baden-Württemberg: Raumgliederung der Mundarten um 1950; herausgegeben von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landesvermessungsamt Baden-Württemberg. Stuttgart 1972-1988 ISBN 3-921201-10-1. Archiviert vom Original am 22. Juni 2019; abgruefen am 29. Juni 2019.