D Wältwuche isch e Schwiizer Wuchezytig, wo 1933 ggründet worden isch.[2] Syt 2002 chunnt si als Wuchemagazin use. Chefredakter und Verleger isch de Roger Köppel.

Die Weltwoche
Beschriibig Schweizer Wochenmagazin
Verlag Weltwoche Verlags AG
Erstusgob 17. November 1933
Erschiinigswiis wöchentlich
Uflag
(WEMF-Auflagebulletin 2018[1])
40'924 (Vj. 45'124) Exemplar
Verbreiteti Uflag
(WEMF-Auflagebulletin 2018)
45'519 (Vj. 52'543) Exemplar
Riichwiiti
(WEMF MACH Basic 2018-II)
0,175 (Vj. 0,193) Mio. Läser
Chefredakteur Roger Köppel
Herusgäber Roger Köppel
Weblingg weltwoche.ch
ISSN 0043-2660

Gschicht

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1933 bis 1964

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1933 hend de Manuel Gasser und de Karl von Schumacher d Wältwuche nach em Vorbild vo französische Wuchezytige ggründet. Si isch antikommunistisch und aafänglich de Frontebewegig, em Nationalsozialismus und em Faschismus gägenüber positiv yygstellt gsi. Aber scho 1934 und 1935 hend d Usegäber aagfange au kritisch über e Nationalsozialismus und de Faschismus z brichte. De Gasser isch no bis 1937 es Mitgliid vo de Frontiste gsi.[3] Im Zweite Wältchrieg sind Leitartikel und Lagebricht vom Karl von Schumacher erschine und de Jean-Rodolphe von Salis het si bi synere in ganz Europa beachtete Wältchronik fürs Radio Beromünster berücksichtigt. Churzi Zyt isch en Cousin vom Karl von Schumacher, de Felix von Schumacher-Nager, als Usslandkorrespondent z London gsi. Nach em Tod vom Karl von Schumacher im Jahr 1957 het sy Brüeder Pierre von Schumacher d Leitig bis zu sym Tod 1964 übernuu. Under em Chefredakter Lorenz Stucki (1954–1962) het d Wältwuche im Chalte Chrieg e starch prowestlichi Position yygnuu.

1964 bis 2001

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1964 isch de Rolf R. Bigler Chefredakter worde, denn 1968 de August E. Hohler, wo 1970 vom Hans O. Staub abglöst worden isch. In dere Zyt, vor allem under em Bigler, isch d Wältwuche zunere Plattform für nonkonformistischi Positione worde.

Vo 1980 bis 1994 sind de Rudolf Bächtold und de Jürg Ramspeck Chefredaktore gsi.[4] D Wältwuche het i dere Zyt zum Jean Frey Verlag ghört, wo mereri Mal d Bsitzer gwächslet het. 1987 isch de Verlag vom Spekulant Werner K. Rey übernuu worde,[5] wo d Jean Frey AG und d Druckery Winterthur bhalte het, bis si im April 1991 im Nachlassverfahre vo synere Omni Holding AG verchauft worde sind. Nächste Bsitzer isch de Detailwarehändler Beat Curti worde.[6] 1993 isch d Basler Zytig i syni Curti Medien Holding AG 1993 yygstige[5] und het 1996 d Aktiemehrheit übernuu.[7] Interimistisch isch de Felix E. Müller Chefredakter worde. D Uflaag vo de Wuchezytig isch zu säbere Zyt bi über 100'000 Exemplar gläge.[5]

Vo 1997 bis August 2001 isch de Fredy Gsteiger Chefredakter vo de Wältwuche gsi.[8][9] Under im isch d Zytig linggsliberal positioniert gsi.[10] und het en Uflaag vo guet 97'000 Exemplar gha.[11]

2001 bis 2010

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2001 isch de Roger Köppel Chefredaktor vo de Wältwoche worde. Er het si nüü als Magazin konzipiert. Churz drufabe het en Investoregruppe um de Tessiner Financier Tito Tettamanti d Aktiemehrheit a de Jean Frey AG übernuu. De Köppel het d Redaktion fast vollständig ustuuscht und het d Wältwuche uf ene dütlich wirtschaftsliberale und rächtskonservative Kurs bbrunge. D Uflaag isch bis Herbst 2003 vo rund 84'000 uf 91'000 Exemplar gstige[12] und de Verlag het nach ere ungfähr zähjährige Verlustphase wider en operative Gwünn gmacht, vor allem dank Zuegwünn uf em Aazeigemärcht. S Layout vo de Zytschrift isch uszeichnet worde.

Wo d Wältwuche im Herbst 2003 aagfange het, de Christoph Blocher und syni SVP offe z understütze, und de Köppel sogar e Wahlufruef für de Blocher verfasst het, isch si i d Kritik cho. Zwüsched Herbst 2003 und em Summer 2004 isch d Uflaag luut Prässemäldige um rund 12'000 Exemplar gsunke.[12] Im Früehlig 2004 isch de Köppel als Chefredakter zu de dütsche Tageszytig Die Welt ggange. D Usrichtig vo de Wältwuche het sich dur das aber nid ggänderet. De Simon Heusser isch nüüe Chefredakter worde. Scho im Juni 2005 het er wäge «nid überbrückbare Differenze in Füehrigsfrage» kündet. Im Septämber 2005 isch de Jürg Wildberger als Nachfolger cho. D Uflaag isch 2005 no bi 80'436 verchaufte Exemplare ggläge,[13] und isch 2006 wider uf 82'849 Exemplar aagstige.[14]

Am 1. Novämber 2006 isch d Weltwoche Verlags AG us de Jean Frey AG abgspalte worde.[15] De Köppel het zerst 60 Prozänt der de Weltwoche Verlags AG gha und si spöter offiziell ganz übernuu. Glychzytig het er d Wältwuche als Verleger und Chefredakter gfüehrt. Churz drufabe hend meh als es Dutzend Redaktore de Verlag verlah. Die Uflaag isch im Jahr 2007 uf 85'772 Exemplar gstige.[16]

Im Summer 2007 isch s Nachrichtemagazin Facts verschwunde. So sind als Konkurränz uf em Märcht für politische Wuchezytige i de Dütschschwiiz no s Magazin (e Samstagsbylaag vom Tagi), d Schwiizer Usgaab vo de Zeit, di linggi WOZ) und d Sunntigsblätter SunntigsZytig, NZZ am Sunntig, Schwiiz am Sunntig und SunntigsBlick blibe.

Syt 2011

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Im Jänner 2012 het d Wältwuche e grossi Rolle i de Affäre um ne aagäbliche Insiderhandel vom Nationalbank-Presidänt Philipp Hildebrand gspillt. Verschideni Schwiizer Partye hend d Wuchezytschrift ufgforderet, iri Eigetumsverhältniss offezlegge,[17] was si aber nid gmacht het. Es isch vermuetet worde, dass de Christoph Blocher und Lüüt us sym Umfäld bi de Zytschrift e beträchtliche Yyfluss usüebed und dass de Chefredakter Roger Köppel nid Allei-Eigetümer vom Blatt sig.[18] De Köppel het sich 2011 glychwohl als «alleinige Eigentümer vo de Wältwuche» bezeichnet und gsäit, dass er sys gsamte Vermöge und zuesätzlich Bankkredit investiert hebi.[19] «Ich habe mein gesamtes Vermögen eingebracht, ich habe Bankkredite aufgenommen und mich hoch verschuldet.»[20] Au de Blocher het de Verdacht abgstritte: «De Roger Köppel isch Alleieigetümer vo de Wältwuche. Dass das i Zweifel zoge wird, isch Ruefschädigung.»[21]

Im April 2012 het d Zytig es Foti uf de Titelsyte abdruckt, mit eme Roma-Chind wo e Pistole uf de Betrachter richtet. Drunder isch d Schlagziile gstande: «Die Roma kommen: Raubzüge in der Schweiz» und im Inneteil hets e Reportage mit em Titel «Sie kommen, klauen und gehen» gäh. Der öschtriichischi Journalist Klaus Kamolz het di Verantwortliche wägem Bild und em Artikel wäge Verhetzig aazeigt,[22] vom Zentralrat vo de dütschi Sinti und Roma,[23] aber au us de Schwiiz sind wytere Strafaazeige yygreicht worde.[24][25] Der stellvertretende Chefredaktor Philipp Gut wies die Kritik zurück.[26]

S Bild stammt vonere Güseldepony bi Gjakova im Kosovo und sig, luut de Bildagentur, wo d Rächt dra bsässe het, vo de Wältwuche missbrüüchlich und wahretsverändernd bruucht worde.[27] D Staatsaawaltschaft het s Verfahre gäge d Wältwuche aber yygstellt, wil de Tatbestand vo de Rassediskriminierig nid erfüllt sig.[28][29] Wägem Titelbild het de Schwiizer Prässerat aber e Rüffel erteilt, wil mer demit de Läserschaft suggerieri, dass s abbildete Chind Teil vo de Roma-Kriminalität sigi.[30] Au d Schlagziile hebi dezue byyträit, dass Ängst gschüürt und stereotypi Vorurteil gegenüber ere ethnische Gruppe verstärcht wärded.[31]

2015 isch de Sepp Blatter vo de Wältwuche zum Schweizer des Jahres erchlärt worde, obwohl er als FIFA-Presidänt i andere Medie starch kritisiert worden isch.[32] Me het drum s Interview vom Köppel mit em Blatter als Realsatire bezeichnet und au verspottet.[33][34][35][36]

2015 isch der Roger Köppel, de SVP byyträtte, nachdem mer im syt Jahre e grossi Nööchi zu dere Partyy nachegseit het. Bi de Wahle 2015 isch er als Nationalrat gwählt und 2019 wider gwählt worde.

Im Mai 2019 hend Unbekannti e Farbaaschlag uf s Redaktionsgebüüde vo de Weltwuche verüebt und am 1. Mai isch de Wältwuche-Redakter Alex Baur bim Fäst uf em Zürcher Kaserneareal tätlich aaggriffe worde.[37]

Im Dezember 2019 het d NZZ de Wältwuche' e tendenziösi Brichterstattig über d Volksrepublik China vorgworfe, wo mit ere Hüüfig vo chinesische Inserat verbunde sigi.[38]

Literatur

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  • Die Weltwoche. Extrablatt [Jubiläum 70 Jahre Weltwoche], Weltwoche, Zürich 2003, OCLC 888103098.
  • Rita Flubacher: Flugjahre für Gaukler. Die Karriere des Werner K. Rey. Weltwoche, Zürich 1992, ISBN 3-85504-138-5.
  • Hugo Loetscher, Charles Linsmayer (Hrsg.): Für den Tag schreiben. Journalismus und Literatur im Zeitungsland Schweiz. [Eine Anthologie.] Weltwoche-ABC-Verlag, Zürich 1999, ISBN 3-855504-180-6 (formal falschi ISBN).
  • Markus M. Ronner (Hrsg.): Die Weltwoche. Elegien, Eskapaden, Kapriolen und Humoresken. [Ein Wort-Bild-Mix.] Jean Frey, Zürich 1977, DNB 202639401.
  • Linards Udris: Politischer Extremismus und Radikalismus. Problematisierung und diskursive Gelegenheitsstrukturen in der öffentlichen Kommunikation der Deutschschweiz. VS, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17968-1.
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Einzelnachwys

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  1. WEMF-Auflagebulletin 2018, S. 35 (PDF; 796 kB).
  2. Geschichte der Weltwoche. In: Die Weltwoche. Abgruefen am 12. Mai 2015.
  3. Andreas Tobler: Die «Weltwoche» war schon früher einmal rechts. In: Tages-Anzeiger. 14. Januar 2017.
  4. «Interessiert das die Leute?», fragte Frau Zuppinger. In: Die Weltwoche. Ausgabe 30/06.
  5. 5,0 5,1 5,2 Schweizer «Weltwoche» torkelt von Krise zu Krise: Mythos mit etwas welkem Charme. In: Die Zeit. 30. August 1996.
  6. Einst ein blühendes Familienunternehmen. Schweizer Fernsehen, 8. Oktober 2007.
  7. Basler Zeitung Medien: Geschichte. In: Website der Basler Zeitung Medien.
  8. Fredy Gsteiger: Aus dem Leben eines Frankreich-Korrespondenten. Der Franzose, das unbekannte Wesen. In: Die Zeit. 11. April 1997.
  9. Abschied von der Weltwoche. (Memento vom 24. Oktober 2007 im Internet Archive) In: Die Weltwoche. Ausgabe 33/01.
  10. David Herrmann: Niklaus Meienberg, eine Ikone des Schweizer Journalismus? Vergleich des beruflichen Rollenselbstverständnisses Niklaus Meienbergs mit ausgewählten Schweizer Journalisten (PDF; 471 kB). Diplomarbeit, Zürcher Hochschule Winterthur, August 2006.
  11. Die Weltwoche. Schlüsselzahlen (Memento vom 30. Juni 1997 im Internet Archive). In: Jean Frey Verlag, Juni 1997;
    Die Weltwoche. Schlüsselzahlen (Memento vom 24. Jänner 1998 im Internet Archive). In: Jean Frey Verlag. Januar 1998.
  12. 12,0 12,1 «Weltwoche» stürzte unter Köppel ab (Memento vom 10. Februar 2009 im Internet Archive). In: NZZ am Sonntag. 21. Juli 2006.
  13. WEMF-Auflagenbulletin 2005 (Memento vom 28. Septämber 2007 im Internet Archive), S. 18 (PDF; 341 kB).
  14. WEMF-Auflagenbulletin 2006 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), S. 19 (PDF; 244 kB).
  15. Weltwoche Verlags AG. In: SHAB. Nr. 213/2006, S. 19, 2. November 2006 (PDF; 59 kB).
  16. WEMF-Auflagenbulletin 2007 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), S. 20 (PDF; 171 kB).
  17. Allianz für «Lex Weltwoche». In: SonntagsZeitung. 15. Januar 2012.
  18. Kritik wegen Hildebrand: «Weltwoche» soll Eigentumsverhältnisse offenlegen. In: Der Standard. 15. Januar 2012.
  19. «Herr Blocher ist und war an der Weltwoche nicht beteiligt!» In: persoenlich.com. 11. März 2011 (Interview).
  20. «Ich misstraue der Masse». In: medienwoche.ch. 25. November 2011 (Interview).
  21. «Ich kritisiere die Journalisten, weil sie wichtig sind». In: medienwoche.ch. 15. April 2013 (Interview).
  22. Roma-Bericht: Wiener Journalist zeigt «Weltwoche» an. In: Der Standard. 7. April 2012.
  23. Sinti und Roma zeigen «Weltwoche» an. In: Spiegel Online. 10. April 2012.
  24. Weniger Leser? Mehr hetzen! In: Die Tageszeitung. 9. April 2012.
  25. Anzeigen gegen «Weltwoche» wegen Verhetzung. In: Schweizer Fernsehen. 7. April 2012.
  26. Die «Weltwoche» versteht Aufregung nicht. In: Basler Zeitung. 8. April 2012.
  27. «Weltwoche» hat Bild missbräuchlich verwendet. In: NZZ Online. 11. April 2012.
  28. Robert Misik: Juristisch in Ordnung, moralisch nicht. In: Die Tageszeitung. 10. Juli 2012.
  29. «Roma»-Strafverfahren gegen Weltwoche eingestellt. (Memento vom 22. Juli 2012 im Internet Archive) In: Die Weltwoche. 9. Juli 2012.
  30. Presserat rügt «Weltwoche» wegen Roma-Titelbild. In: Basellandschaftliche Zeitung. 30. Oktober 2012.
  31. «Weltwoche»-Titelseite mit Roma-Bub diskriminierte. (Memento vom 31. Mai 2014 im Internet Archive). Schweizer Presserat, 13. September 2012.
  32. Roger Köppel: «Ich kämpfe bis zum Schluss». In: Die Weltwoche. Nr. 51/2015 (Interview).
  33. Schweizer Zeitung huldigt Blatter. In: Sport1. 16. Dezember 2015.
  34. Die Welt spottet über den «Schweizer des Jahres». In: Blick. 17. Dezember 2017.
  35. Provokateure und Fakten im Fleischwolf. In: Berner Zeitung. 17. Dezember 2015.
  36. Provokation: Weltwoche-Chef Roger Köppel kürt Sepp Blatter zum «Schweizer des Jahres». In: Meedia.de. 17. Dezember 2015.
  37. «Weltwoche» und ihr Journalist Alex Baur werden erneut zur Zielscheibe https://www.nzz.ch/zuerich/weltwoche-journalist-alex-baur-erneut-angegriffen-ld.1480514
  38. Simon Hehli, Daniel Gerny: Roger Köppel, die «Weltwoche» und China: eine seltsame Nähe. In: Neue Zürcher Zeitung. 17. Dezember 2019, abgruefen am 17. Dezember 2019.