Dialäkt: Undermarkgreflerisch

Dr Eugen Gotthard Gabriel (* 3. Februar 1937 z Doarabira) isch e eeschdryychische Schbroochforscher.

Läbe ändere

Syyni Eldere sin dr Karl Eugen Gabriel (* 1901), e Wasserwärchverwalter, ùn d Anna geb. Mayr (* 1914) vù Pfreimd (Bayre) gsi. Är hed no zwoo elderi Schweschdere. Dr Gabriel isch z Doarabira ùfgwagse. Ùf d Schuel gangen isch er vù 1943 bis 1947 ùf Volchsschuel Doarabira-Oberdorf, derno ùf d Bundesrealschuel Doarabira. 1955 hed er d Matura gmachd.

Ab 1955 hed er an dr Universität Wien Klassischi Philologie, Germanischtik, Filosophyy un Sprochpsychologyy schdudierd, ab 1957 au no Psychologyy. Ab 1958 hed er bim Prof. Eberhard Kranzmayer e Dokteraarbed aagfange iber dr Vokalismus der Mundarten von Dornbirn, Hohenems und Lustenau im Vorarlberger Rheintal. Ane 1960 hed an dr Universität Wien zum „Dr. phil.“ promovierd. 1961 hed dr Gabriel s Staatsexame in Ladyynisch un Dydsch gmachd, derno isch er fir e Forschigsstipendium an s Forschungsinstitut Marburg (Lahn) gange.

Ane 1963 isch dr Eugen Gabril fir segs Wùche Midarbeiter an dr Universität Züri am Schwyzer Schbrochatlas gsi. Dèrd isch er vùm Rudolf Hotzenköcherle in d Methodik vùm Schbroochatlas ùn in d Explorationsarbed yyglèèrd woore. Mid eme Forschigsstipendium vùm eschdryychische Minischterium fir Unterricht hed er 1963 e Habilitationsarbeit bim Prof. Kranzmayer aagfange iber Die Entwicklung der althochdeutschen Vokalqualitäten in den oberdeutschen Mundarten. Noch Foorschigsùfendhald an dr Universiät Innsbruck (1965) ùn z Marburg/Lahn (1966) isch dr Eugen Gabriel vù 1967 bis 1969 Universitätsassischtent am Germanistische Institut vù dr Universität Wien gsi. Dèrd hed er syyni Habilitationschrift abgschlosse ùn hed 1969 z Wien mid dr Venia legendi Sprache und ältere Literatur habilitiert.

1969 isch dr Eugen Gabriel Wisseschaftlige Rood an dr Universität Fryyburg wore, 1975 schliesli Professor fir Germanistischi Schbroochwiseschafd z Fryyburg.

Noch syynere Friepensionierig ane 1994 isch dr Gabriel ùf Wange im Allgai zoge.

Foorschig ändere

Dr Eugen Gabriel hed in dr Haubdsach iber alemanischi Dialäkt gfoorschd. Scho 1961 hed er mid Vooraarbede aagfange fir dr Vorarlberger Schbroochatlas (Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein). Noch syynere Schuelig bim Schwyzer Schbroochatlas dùr dr Rudolf Hotzenköcherle hed er im Februar 1963 mid dr Ùfnaame z Vorarlberg ùn z Liechteschtai aagfange. Bis 1969 hed er d Ùfnaame vorèrschd abgschlose.

Wùn er ab 1967 an dr Universität Wien gforschd hed, hed e Blään gmachd fir e Schbroochatlas vù ganz Eeschdryych. Är hed Exploratore yyglèèrd ùn hed e Froogebuech fir di eeschdryychische Dialäkt zämegschdeld. D Ùfnaame fir dr Vorarlberger Schbroochatlas hed er no mid em Froogebuech vùm Schwyzer Schbroochatlas gmachd, fir di bairische Dialäkt vù Eeschdryych hed er derno zäme mid em Herbert Tatzreiter ùn em Werner Bauer s Froogebuech ùmgschafd zùm Fragebuch für die bairischen Mundarten in Österreich. Us finanziälle Grind isch e Schbroochatlas fir d Dialäkt vù ganz Eeschdryych aber bis jez noonig verwiirgligd woore.

Syder ane 1969 hed dr Gabriel an dr Universität Fryyburg gschafd. Dèrd hed dr Blaan fir dr Siidweschtdydsche Schbroochatlas gmachd, dr Schbroochatlas vù dr alemanische Dialäkt im siidlige Baade-Wiirdebärg. Är hed vyyl Ùfnaame gmachd ùn derfir us dr Tradition vùm Schwyzer Froogebuech s Fragebuch für den Südwestdeutschen Sprachatlas endwigled. 1975 isch d Finanzierig vùm SSA gnäämigd woore, derno isch er Projäktlaider vùm Schbroochatlas gsii bis 1983.

In dr Zwischezyd hed er nèiji Ùfnaame blaand ghaa fir dr Vorarlberger Schbroochatlas, wel er gfùnde hed, mer sod au no d Dialäkt im Allgai ùn im Tirol derzue nee, as mer d Schbroochgeografyy vù dr Region beser chaa erfoorsche. Wäge däm hed er bis 1985 au no Ùfnaame gmachd im Allgai, z Weschttirol ùn im weschdlige Siidtirol, wù au ùfgnùù wore sin in dr Vorarlberger Schbroochatlas, wù jez zùm Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus (VALTS) uusgwyded wooren isch.

Vù 1985 bis 2006 hed er derno dr VALTS verefendligd, finanzierd vù dr Vorarlberger Landesregierig ùn vùm Fiirschdedùùm Liechdeschdai.

Im Rame vù syyne Ùfnaame fir dr VALTS hed dr Gabriel au e Hufe Toonbandùfnaame vù Interviews gmachd. Zäme mid em Arno Ruoff vù dr Universität Tübingen hed er in dr Vorarlberger Landesbibliothek s Tonarchiv der Mundarten Vorarlbergs ùfböue, wù mee wie 300 Ùfnaame vù Vorarlberger Dialäkt din gsamled sin. E Dail vù däne Ùfnaame hed dr Gabriel zäme mid em Ruoff syder ane 1998 in dr Serie Die Mundarten Vorarlbergs as CD ùn Biecher uusegee.

Dr Eugen Gabriel hed mid syym Froogebuech au no Ùfnaame gmachd z Siidtirol. Är hed doo zämegschafd mid em Tiroler Dialektarchiv am Inschtitut fir Germanischtik an dr Universität Innschbruck. Us dääne Schbroochùfnaame z Siidtirol sol emool e Südtiroler Sprachatlas verefendligd wääre. Doderzue sin au di zimbrische Dialäkt z Italie ùfgnùù woore.

Wù dr Gabriel ane 2006 d Publikation vùm VALTS abgschlose ghaa hed, isch er wider ùf Doarabira zooge ùn hed mid dr Aarbed an ere Grammatik vù Doarabira aagfange, wù 2008 erschiinen isch zäme mid CD, wù dr Gabriel us däre Grammatik voorglääse hed drùf.

Syd 2006 schafd er an eme Kleinen Vorarlberger Sprachatlas, wù wie im Kleinen Bayerische Sprachatlas oder im Kleinen Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben Uusziig us em VALTS in ere populärwiseschafdlige Uusgaab sole zaigd wääre. Die Aarbet hed speeder dr Hubert Klausmann yybernùù, s Buech isch 2012 uusechùù.

Lèèr ändere

Dr Eugen Gabriel hed in syynere Zyd as Dozänt an Unisersitäte in dr Haubdsach Vorlääsige ùn Seminar ghalde zue dr Dialäktfoorschig, Fonemtheoryy, Probläm vù dr Semantik, Grammatiktheoryy, Verglyychend-genetischi Sprochpsychologyy, Nämekund, Wortgschicht, Sprochfilosophyy.

Uuszaichnige ändere

  • Ehrenpreis des Vorarlberger Buchhandels: 1997
  • Wissenschaftspreis des Landes Vorarlberg: 2000

Uuswaal vù syyne Schrifde ändere

  • Die Mundarten an der alten churrätisch-konstanzischen Bistumsgrenze im Vorarlberger Rheintal. Eine sprachwissenschaftliche und sprachpsychologische Untersuchung der Mundarten von Dornbirn, Lustenau und Hohenems (Mit Flexionslehre). Elwert, Marburg 1963 (Deutsche Dialektgeographie 66) Diss., Marburg 1963
  • Die Entwicklung der althochdeutschen Vokalquantitäten in den oberdeutschen Mundarten. Böhlau, Graz/Wien/Köln 1969 (Studien zur österreichisch-bairischen Dialektkunde 5) Habil.-Schrift, Wien
  • Einführung in den Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus (VALTS) . Vorarlberger Landesbibliothek, Bregenz 1985
  • Die Dornbirner Mundart. Doarobiorarisch asa uobara. Stadt Dornbirn, Dornbirn 1997 (Dornbirner Schriften 24)
  • Toarrbiirarisch (Dornbirnerisch). Grammatik der Dornbirner Mundart Ulrich Gabriel, Dornbirn, 2008
  • zäme mit em Hans Stricker: Die Sprachlandschaft Rheintal. Zur Sprachgeschichte des Rheintals, vor allem Werdenbergs und Liechtensteins – die liechtensteinische Mundart im Rahmen ihrer Nachbarmundarten. Zollikofer, St.Gallen 1981 (Gesellschaft Schweiz – Liechtenstein 4)
  • Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus (VALTS). Bearb. von Eugen Gabriel und Hubert Klausmann. Vorarlberger Landesbibliothek, Bregenz 1985–2006
  • Hugo Steger, Volker Schupp, Eugen Gabriel: Einleitung zum Südwestdeutschen Sprachatlas, Teil I. Elwert, Marburg 1993, ISBN 3-7708-1015-5.
  • Hugo Steger, Volker Schupp, Eugen Gabriel: Einleitung zum Südwestdeutschen Sprachatlas, Teil II. Elwert, Marburg 1998, ISBN 3-7708-1101-1. Inhalt: Das Fragebuch. Aufnahmeprotokolle. Zeittafel der Aufnahmen.
  • Arno Ruoff/Eugen Gabriel: Die Mundarten Vorarlbergs. Vorarlberger Landesbibliothek, Bregenz 1998 ff. (Schriftenreihe der Vorarlberger Landesbibliothek)
  • Probleme der Dialektgeographie. 8. Arbeitstagung alemannischer Dialektologen Triesenberg, Fürstentum Liechtenstein, 20.–22. September 1984. Hrsg. von Eugen Gabriel und Hans Stricker. Konkordia, Bühl/Baden 1987 (Veröffentlichungen des Alemannischen Instituts 58)

Schrifde iber dr Eugen Gabriel ändere

  • Hubert Klausmann (Hrsg.): Grenzüberschreitende Sprachgeographie. Eugen Gabriel zum 60. Geburtstag. Vorarlberger Verlagsanstalt, Dornbirn 1997
  • Bernhard Kelle: Eugen Gabriel 70 Jahre alt. In: Freiburger Universitätsblätter 175:143. Freiburg 2007

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