Urgermanisch
Verbreitig: (usgschtorbe)
Linguistischi
Klassifikation
:
Sproochchürzel
ISO 639-2

gem


Urgermanisch (au Protogermanisch) säit mä dr hüpothetische Vorlöifersprooch vo alle germanische Sprooche, gwüssermaasse d Ursprooch vo dr germanische Sproochfamilie, wo under anderem die hütige Sprooche Dütsch, Änglisch, Niiderländisch oder Schwedisch drzue ghööre. Es isch mööglig, ass s Urgermanisch sich rund um die westligi Ostsee im 2. Joorduusig v. d. Z. entwigglet het, spöötistens aber im 1. Joorduusig.

Das isch e Karta vo vorrömerzitlicha Kultura, wo mit am Urgermanischa in Verbindig brocht werdend; öppa 500 v. Chr. bis 50 v. Chr.; dia Gägend, wo rosarot gfärbt isch, zeigt, wo d Jastorfkultur verbreitet gsi isch. Nochär denn, im 1. Jh. v. Chr., isch z Germanischa scho witer verbreitet gsi: Im Weschta öppa bis an da Rhii, im Süda bis zur Donau und im Oschta ungfähr bis an d Weixla.

D Sprächer und die wichdigste Merkmol vo dr Sprooch ändere

D Sprächer vo dere Sproochstuefe wärde unabhängig vo ethnologische und geografische Beleg as Germane bezäichnet. Über d Datierig vom Urgermanisch cha mä wil Teggstzügniss feele nüt Gnaus sääge. D Sprooch, wo sich s Urgermanisch drus entwigglet het, wird als Vorgermanisch (ängl. Pre-Germanic und frz. pré-germanique) bezäichnet und bi dere het die Ersti Lutverschiebig mit em Stimmhaftwärde (Sonorisierig) vo de nöi entstandene stimmlose Riiblut (Vernersches Gsetz) und d Verlaagerig vom Akzänt uf d Stammsilbe nonig stattgfunde.

Zu de charakteristischste Merkmol vom Urgermanisch zelt im Beriich vo dr Fonologii s nöije Verschlusslut-(Obstruänte)-Sisteem, wo us dr erste Lutverschiebig uusechoo isch. Im Beriich vo dr Morfologii si s Süsteem vo de starke Wärb, wo uf Ablut basiert, d Iifüerig vom ene Zaanlut zum d Vergangehäit kennzäichne (Dentalpräteritum) und d Iifüerig von ere schwache Adjektivflexion uffelligi Merkmol vom Urgermanische.