Hans Asperger
Dr Johann „Hans“ Friedrich Karl Asperger [hans ˈʔaspɛɐ̯ɡɐ](info) (* 18. Hornung 1906 z’ Wien; † 21. Oktoower 1980 àui doo)[1] ìsch a eeschtriischer Kìnderàrzt un Hailpedàgoog gsìì. Ar ìsch dr Äärschta, wo s’ Asperger-Sündroom, a Form vum Autischmus, bschrììwa hàt.[2][3] Ìn dr Zitt vum Nàzionààlsoziàlìschmus ìsch’r Mìtglììd vun’ra Kùmmissioon gsìì, wo mehrera Kìnder ìn d’ Ànschtàlt „Am Schpiagelgrund“ ìwwerwììsa hàt. Dia Kìnder, womm’r àls „üsssìchtsloosa Fall“ bschrììwa hàt, sìnn schpeeter ìm Rààhma vu dr Kìnder-Öithànàsii ärmoordert worra — dr Asperger salbscht hàt àn da Ärmordunga nìt mìgtmàcht.
Dialäkt: Mìlhüüserdiitsch |
Siina Àrweta hàt dr Asperger fàscht numma-n-uff Diitsch verfàsst. Waagadam ìsch’r z’äärscht ìnternàzionààl weenig bekànnt gsìì. Äärscht àb da 1980er Joohra ìsch’r ìm Üsslànd bekànnt worra. D’ britischa Psücholoogin Lorna Wing hàt ìn da 1980er Joohra em Asperger siina Forschunga wittergmàcht: Sa hàt s’ Sündroom aigantlig b’schtìmmt un hàt’s noh-n-ìhm gnännt.[3]
sii Laawa
ändereDr Hans Asperger ìsch ìm Hüüs Neustiftgasse 125 ìm 7. Wiener Gmaindabezirk Neubau uff d’ Walt kumma.[1] Ar ìsch dr ältschta vu dräi Briader gsìì. Dr Mìttlera ìsch kurz noh-n-em Geburt gschtoorwa, dr jìngschta ìn ànna 1942 àm Front ìn Rüsslànd ums Laawa kumma.[4] Dr Asperger ìsch ìns Hümànìschta Gümnààsium gànga un hàt d’rnooh Hailkunscht àn dr Üniwärsiteet Wien gschtudiart. Ar hàt ànna 1931 a Dokterwìrda bschtànda un hàt d’rnooh àls Àssistant àn dr Kìnderklinik vu dr Üniwärsiteet Wien gschàfft. Doo ìsch’r ànna 1943 hàbilitiart worra.
Àb 1932 hàt’r d’ hailpedàgoogischa Àbtailung vu dr Klinik glaita. Zem Wìntersemeschter 1943 ìsch dr Asperger doo àls Dozant fìrs Fàch Kìnderhailkunda ärnännt worra.[5] Aina vu siina Pàziantinna ìsch d’ schpeetera Schrìftschtällera Elfriede Jelinek gsìì.[6] Üsserdam ìsch dr Asperger Berooter biim Wiener Hàuipgsundhaitsàmt un Güatàchter ìn Sùnderschüala sowia bii „Kìnder, wo schwiariga, narvlig odd’r psüschich ufffallig sìnn“.[7]
Vu 1957 bis 1962 ìsch dr Asperger ìm Vorschtànd vu dr Kìnderklinik vun Innsbruck gsìì. Ànna 1962 ìsch’r Profasser fìr Kìndermediziin un Laiter vu dr Ünwiärsiteets-Kìnderklinik z’ Wien worra — doo ìsch’r bis ìm Joohr 1977 blììwa. Ànna 1967 ìsch’r Mìtglììd vum G’lehrtaàkàdemii Leopoldina gwählt worra. Ànna 1971 hàt em d’ Schtàdt Wien d’ Eehramedààlia vu dr Bundeshàuiptschtàdt Wien ìn Guld gaa. Ànna 1972 hàt em d’ Üniwärsiteet Mìncha-n-a Eehradokterwìrda verlììha. Dr Asperger ìsch àm Näischtìfter Frììdhoof beardigt worra.[8]
Zitter 1935 ìsch dr Asperger mìt dr Hanna Kalmon verhiiroota gsìì. S’ Pààr hàt fìmf Kìnder ghàà. Siina Tochter Mària Asperger Felder ìsch Fàchärztin fìr Kìnder- un Jugendpsüchiatrii gsìì, wo sìch fìr d’ Diàgnoosa vun Autismus schpeziàlisiart hàt. Sa hàt z’ Züri gschàfft.[9]
siina Àrweta zem Autischmus
ändereÀm 3. Oktoower 1938 hàt’r àn dr Üniwärsiteetsklinik Wien a Vortrààg g’hàlta, wu-n-’r mìt’ma Fàllbiischpììl d’ Kàràkeristika vu da „autistischa Psüchopààtha“ dàrgschtällt hàt.[10] Ànna 1943/44 hàt’r a Hàbilitàzioonsschrìft verfàsst, wu-n-’r a Form vun Autismus b’schrììwa hàt, womm’r schpeeter „Asperger-Sündroom“ gnännt hàt.[11] D’ Schteerung hàt’r salbscht „autistischa Psüchopàthii“ g’nännt. S’ Wort „autistisch“ hàt dr Eugen Bleuler ärfunda ghàà, fìr d’ Aigaschàfta vun a pààr skizofreenischa Litt b’schriiwa: Ar hàt g’märkt, àss „d’ Pärsoon un ìhra Reàkzioona uff sìch salbscht g’angt sìnn“, un àss ìhra „Reàkzioona uff d’ Raiza vu dr Umwalt b’schränkt“ sìnn. Dr Begrìff „Psüchopàthii“ wurd maa hìtt änder mìt „Pärseenlikatsschteerung“ ìwwersätza. Fàscht gliichzittlig mìt’m Asperger siinera Publikàzioon ìsch em Leon Kanner siinera Àrwet zem friahjkìndliga-n-Autischmus ärschììna, wumm’r groossa Ahnlikaita zem Asperger-Sündroom g’märkt hàt.
Ìn siinera Veräffentligung hàt dr Asperger viar Junga b’schrììwa (dr Fritz, dr Harro, dr Ernst un dr Hellmuth), wo-n-’r àls „autistischa Psüchopààtha“ b’zaichent hàt. Dia Pàzianta hann zwààr a durschnìttliga bis hoocha Ìntelliganz ghàà, àwwer hann d’ gliicha Zaicha gezaigt:
- a Màngel àn Verschtandniss zum Ànder
- d’ Unfähigkait, Frìndschàfta z’ schliassa
- Schteerunga biim Blìckkontàkt, bii dr Kärwerschprooch un Schproochgebràuich
- ìntänsiiwa Bschäftigung mìt’ma b’schtìmmta Ìntrassagebiat
- motoorischa Schteerunga
Sa sìnn salbschtbezooga gsìì, hann sìch nìt ìn àndra Mänscha känna versätza un mìt ìhna üsstöischa. D’ Junga hann a dishàrmoonischa G’füühlslaawa ghàà, un hann oft àngschtvolla Verhàlta oohna àffektiiwa Betailigung ghàà.[12] Dr Asperger hàt sììe „klaina Profassera“ gnännt, dänn sa hann ìwwers Gebiat vun ìhrem Schpeziààlìnträssa vììl wìssa gsàmmelt un hann doo drìwwer mìt vììla Details känna reeda.
a Lischta vu siina Veräffentligunga
ändere- Leucin und Tyrosin im Ham bei Lungengeschwülsten. In: klin Wschr. Band II. Wien 1930, S. 1281–1284.
- avec Siegl: Zur Behandlung der Enuresis. In: Archiv für Kinderheilkunde. 1934, S. 88–102.
- Das psychisch abnorme Kind. In: Wiener Klinische Wochenschrift. Nr. 49, 1938, S. 1314–1317. — doo ìsch dr Üssdruck „autistischa Psüchopààtha z’ laasa“
- “Jugendpsychiatrie” und “Heilpädagogik”. In: Münch med Wschr. Nr. 89. München, Berlin 1942, S. 352–356.
- Die “Autistischen Psychopathen” im Kindesalter. In: Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten. Nr. 117, 1944, S. 76–136.
- Postencephalitische Persönlichkeitsstörungen. In: Münch med Wschr. Nr. 91. München, Berlin 1944, S. 114–117.
- Encephalitis im Kindesalter und Folgezustände. In: Wien klin Wschr. 64, H. 10, 1952, S. 171.
- Heilpädagogische problematik der organischen hirnstorungen. In: Acta psychother psychosom orthopedagog. Nr. 2, 1954, S. 115–126.
- Heilpädagogik : Eine Einführung in die Psychopathologie des Kindes für Ärzte, Lehrer, Psychologen, Richter und Fürsorgerinnen. 2. Auflage. Springer Verlag, Wien 1956.
- Die Jugendgemeinschaften als Erziehungsfaktor : Jugend in Not. Schriften zur Volksbildung des Bundesministeriums für Unterricht. Wien 1959.
- Biologische Grundlagen der Kinderdorfidee. In: Laireiter Matthias (Hrsg.): Die Fremdversorgung der Jugend. Salzburg 1966.
- Zur Differentialdiagnose des frühkindlichen Autismus. In: Acta paedopsychiatrica. Nr. 35, 1968, S. 136–145.
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- Schwierigkeiten Hochbegabter. In: Psychotherapie und… S. 242–248.
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. Kàpitel:
Lìteràtüür züa-n-em
ändere- ìn Noochschlààgawark
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- ìwwer siim Laawa un Wark
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- Dean Falk: More on Asperger’s Career: A Reply to Czech. In: Journal of Autism and Developmental Disorders. Band 49, Nr. 9, 1. September 2019, ISSN 1573-3432, S. 3877–3882, doi:10.1007/s10803-019-04099-6 (englisch).
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- Herwig Czech: Der Kinderarzt und die Nazis. In: Gehirn und Geist Heft 4/2020 un in: Autismus verstehen. Was die Forschung heute weiß (Gehirn und Geist Dossier Heft 1/2021, S. 78–83). Online (fìr Àbonnanta) uff Spektrum.de
- Ernst Tatzer: Hans Asperger und die Nazis. Zum Stand der Kontroverse aus meiner Sicht. In: Heilpädagogik. Heft 4, 2020, S. 3–5
- Walter Heijder: Ist Asperger-Syndrom im Grunde ein Nazi-Konzept? Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Buch Aspergers Kinder von Edith Sheffer. In: Heilpädagogik. Heft 4, 2020, S. 6–12
Weblìnks
ändere- Literatur vu un iber Hans Asperger im Katalog vu dr Dütsche Nazionalbibliothek
- Hans Asperger in dr Datebank vu Find a Grave
Ainzelnoohwiisa
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- ↑ Verena Mayer, Roland Koberg: Elfriede Jelinek. Ein Porträt, Reinbek 2006, ISBN 978-3-498-03529-7. S. 32.
- ↑ Hans Weiss: Tatort Kinderheim. Ein Untersuchungsbericht. Deuticke, Wien 2012, ISBN 978-3-552-06198-9. S. 81 ff.
- ↑ Süach noh „Johann Asperger“ uff dr Websitta vu dr Wiener Frììdheef (hoochdiitsch).
- ↑ Peter Schneider: [«Autisten fühlen sich ‹anders›»] Interview in: Tages-Anzeiger vom 11. Juni 2013
- ↑ Autismus und NS-Rassengesetze in Österreich 1938: Hans Aspergers Verteidigung der »autistischen Psychopathen« gegen die NS-Eugenik. (PDF; 128 kB) In: Die neue Sonderschule 47 (2002) 6, S. 460–464. Abgruefen am 26. Dezember 2010.
- ↑ Hans Asperger: Die „Autistischen Psychopathen“ im Kindesalter. In: Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten. Band 117, Nr. 1, 1944, S. 76–136, doi:10.1007/bf01837709 (autismus-biberach.com [PDF]).
- ↑ Ferdinand Klein, Gerhard Neuhäuser: Heilpädagogik als therapeutische Erziehung. München 2006. S. 36–37. ISBN 978-3-497-01863-5