Karäer

e jüdischi Religionsgmäinschaft und tatarischi Ethni

D Karäer (karaim. Къарайм/Qarajm, Къараймлер/Qarajmler) si uf dr äinte Site e jüdischi Religionsgmäinschaft, uf dr andere en Volksgrubbe innerhalb vo de Turkvölker. Iiri Sprooch, s Karaimisch, ordnet mä bi de Krim-Karäer dr pontisch-aralische Undergrubbe vo de westtürkische (kiptschakische) Sprooche zue. Iiri Religion und religiöse Braktike underschäide sich zum Däil dütlig vom rabbinische Juudedum oder andere jüdische Ströömige. Dr Ursprung in bäide Hiisichte isch umbekannt, es git aber meereri Gründigslegände.

E Kenesa z Trakai in Litaue, won e religiöses Zentrum gsi isch.

Die ethnischi Grubbe ändere

Bedütendi Zentrum vo de Karäer si d Halbinsle Krim und Anatolie gsi. Hüte git s uf dr ganze Wält öbbe 45'000 Karäer. Vo dene häi im Joor 2002 öbbe 25'000 z Israel gläbt, drei bis vier duusig in dr Ukraine und in Litaue, dr Räst vor allem z Pole und in Australie.

No uf dr Krim häi d Karäer die tatarisch Sprooch übernoo, die hebräischi Schrift aber bhalte. S Karaimisch ghört zu de Turksprooche, het verschiideni Dialäkt und isch am Usstärbe.

D Religion ändere

Für d Karäer isch die jüdischi Religion e strikti Buechreligion. Si interpretiere d Gebot (hebr. Mitzwot) usschliesslig us dr Tora und nit us de übrige Däil vo dr jüdische Bible oder us dr mündlige Tora vom rabbinische Juudedum, d. h. us em Talmud. Hützudags wärde d Karäer z Israel as nitreligiösi Juude aagluegt. Wenn en Aahänger vom rabbinische Juudedum sich iine aaschliesst, zelt das nid as Konversion.

Wil si dr Talmud nid anerkenne, häi d Karäer käini Jeschiwot (Talmud-Schuele) wie die rabbinische Juude. Iire Gebätshüüser säge si Kenesa statt Beit Knesset (Synagoge). Wääred em Gottesdienst stöön si und sitze nid. Wenn si bäte luege si gege Süde statt gege Oste und legge die klassische Tefillin (Gebätsrieme) nid aa. Au anderi Rite si bi de Karäer andersch. Iire Kaländer richdet sich stränger noch em Mond as dr rabbinisch und wiicht zimlig stark vom dradizionelle jüdische Kaländer ab.

Litratuur ändere

  • Julius Fürst: Geschichte des Karäerthums. Drei Bände. Leiner, Leipzig 1862 (Digitalisat Band 1), 1865 (Digitalisat Band 2), 1869.
  • Jakov Duwan: Karäischer Katechismus. St. Petersburg 1890.
  • Philip Friedman: The Karaites under Nazi Rule. In: Max Beloff (Hrsg.): On the Track of Tyranny. Essays presented by the Wiener Library to Leonard G. Montefiore, O. B. E. on the occasion of his seventieth birthday. Wiener Library, London 1960, S. 97–123.
  • Simon Szyszman: Das Karäertum. Lehre und Geschichte. (Originaltitel: Le Karaisme übersetzt vom Peter Weiss). Age d'Homme – Karolinger, Wien 1983, ISBN 3-85418-015-2.
  • Nathan Schur: History of the Karaites. Lang, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-631-44435-4 (= Beiträge zur Erforschung des Alten Testaments und des antiken Judentums, Band 29).
  • Karl-Markus Gauß: Die fröhlichen Untergeher von Roana. Unterwegs zu den Assyrern, Zimbern und Karaimen. Zsolnay, Wien 2009, ISBN 3-552-05454-5.
  • Hannelore Müller: Religionswissenschaftliche Minoritätenforschung. Zur religionshistorischen Dynamik der Karäer im Osten Europas. Wisbade 2010, ISBN 978-3-447-06292-3.

Weblingg ändere

  Commons: Karäer – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote ändere


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