Chloosterschuel

e Schuel, wo vom ene Chlooster gläitet wird oder emol gläitet worde isch

Chloosterschuele (Scholae monasticae, claustrales) si Bildigsiirichdige gsi, wo mit Chlööster verbunde gsi si und wo Ordenslüt underrichtet häi.

Buebe underwägs in d Chloosterschuel. Bologneser Handschrift vom Decretum Gratiani, Middi vom 14. Joorhundert

Gschicht ändere

Middelalter ändere

Die erste Chloosterschuele si im 6. Joorhundert entstande zum Ordenspriester uszbilde. Spööter si au Laie ufgnoo worde.

D Orde, wo Underricht gee häi ändere

Noch dr Legände goot d Gründig vo de Chloosterschuele im Oobeland uf e Benedikt vo Nursia († 547) zrugg, wo dr Orde vo de Benediktiner gründet het, und uf si Zitgenoss Cassiodorus. Im Fränkische Riich höi si under em Karl em Groosse en Ufschwung erläbt, vor allem dur e Benedikt vo Aniane. Sit dere Zit het mä d Chloosterschuele in exteriores, de Schuele wo au für die offegstande si, wo Laie häi welle bliibe, bsundrigs Junker, und interiores, Schuele für kümftigi Mönch (pueri oblati).

D Benediktiner häi dr wüsseschaftlig Underricht pflägt, bsundrigs uf de britische Insle und häi en vo dört us wääred iirer Missionsdäätigkäit über Europa verbräitet, z Gallie, Spanie und dur e Bonifatius au in de germanische Regioone vom Fränkische Riich. Sit em 12. Joorhundert si d Zisterzienser und d Bättelorde vo de Dominikaner, Franziskaner und Karmelite drzuechoo, wo au usserhalb vo de Chlööster gleert häi, und spööter au d Prämonstratenser, d Brüeder vom gmäinsame Lääbe, wo vom Gerhard Groote gstiftet worde si.

D Domschuele und d Pfarrschuele ändere

Hauptartikel: Domschuele

D Chloosterschuele si z Dütschland näbe de äänlig iigrichdete Dom- oder Kathedralschuele in de Bischofsstedt lang die äinzige gleerte Bildigsaastalte bliibe. Die eltiste dütschsproochige Chloosterschuele, wo iire Höhepunkt in dr ottonische und salische Zit erräicht häi, si die z Riichenau, wo 724 grundet worde isch, z Sanggalle (Middi vom 8. Joorhundert), z Niideraltaich (731 bzw. 741), z Fulda (744), z Kremsmünster (777), z Fulda (Hrabanus Maurus im 9. Joorhundert), z Melk a.d. Donau (985), z Admont, St. Florian (1071), Corvey, Hirsau, Prüm, s Schottestift z Wien und Hersfeld.

Scho im 11. Joorhundert si e hufe Chloosterschuele verfalle, wil d Reforme si sterker vo dr Ussewält abgschottet häi. Zu de Domschuele, eo in de waggsende Stedt ufblüet si, si no Pfarrschuele cho, wo vom lokale Pfarrer gläitet worde si und Küsterschuele under eme Siigrist.[1] Die aaspruchsvollsti Bildig isch vom 13. Joorhundert aa an de Uniwersidääte abote worde.

Dr Underricht ändere

Dr Underricht het as Leerstoff die siibe freie Künst umfasst und as theologische Leerkursus s Biiblestudium und die chirchlige Ornige und Reegle. Die siebe freie Künst häi us em Trivium (Grammatik, Rhetorik und Dialektik) bestande und us em Quadrivium (Muusig, Arithmetik, Geometrii und Astronomii).

Nöizit ändere

In dr katholische Chille häi in dr früeje Nöizit d Jesuitekollegie die eltere Leeraastalte vo de Benediktiner und die nöijere vo de Barnabite und Piariste verdrängt. D Schuele vo de Bättelorde häi witer bestande.

Die Theologischi Huusleeraastalt ändere

Die chloosteräigene Theologischi Huusleeranstalte häi iire Fokus uf Usbildig uf e theologisch Beriich grichdet, wil si scho uf Buebe häi chönne zruggriffe, wo in ere Chloosterschuel en ersti Usbildig bechoo häi.

Chloosterschuele für Mäitli ändere

Meereri Frauechlööster häi im Middelalter Erziehigsaastalte für d Döchder vom Aadel bedriibe, und nid weenigi vo dene Mäitli häi as Nonne e humanistischs Gleerteniwoo erräicht. In dr Nöizit si nöiji Kongregazioone für d Erziejig´vo Mäitli gründet worde, wie zum Bischbil d Ursuline. D Chloosterschuele für Mäitli si in katholische Länder bsundrigs vo de hööchere Gsellschaftskräis gnutzt worde. In dr jüngere Zit häi sich die Schuele sozial göffnet, aber zurzit feelt alle Kongregazioone, wo sich dr Erziejig widme, dr Noochwuggs.

Evangelischi Chloosterschuele ändere

In e baar Länder, wo sich dr Reformazioon aagschlosse häi, si d Iikümft vo meerere Chlööster und Domstift verwändet worde, zum Gleerteschuele z stifde, wo au jetz no as Chloosterschuele, Domschuele oder Fürsteschuele bezäichnet wärde. Au het s es gee, ass mä ganzi Chlööster zu Schuele gmacht het. So si zum Bischbil z Saggse d Schuele z Schulpforta, Meisse und Merseburg entstande; z Thüringe d Schuele z Roßleben; d Chloosterschuel Ilfeld het bis 1866 as Exklave zu Hannover ghöört. Z Württebärg si noch dr Reformazioon dur d Chloosterornig, wo 1556 erloo worde isch, die vierzää Mannechlööster, wo s no gee het, mit äinere Usnaam eebefalls in Chloosterschuele umgwandlet worde. Vo dene Chloosterschuele existiere hüte nume no die Evangelische Seminar Maulbronn und Blaubeure.

Litratuur ändere

  • Georg Schwaiger: Orden und Klöster. Das christliche Mönchtum in der Geschichte, Münche 2002
  • Roland Girtler: Die alte Klosterschule - eine Welt der Strenge und der kleinen Rebellen, Wien 2000 (Böhlau)

Fuessnoote ändere

  1. Franz-Michael Konrad: Geschichte der Schule: Von der Antike bis zur Gegenwart, Münche 2007, S.28