Die Thebäischi Legioon isch en Einheit vo dr antike röömischen Armee, wo i dr chrischtleche Tradizioon vorchunt.

es Bild vo dr «Thebäische Legioon» i dr Zäntralbiblioteek Soledurn

en alti Verzellig ändere

D Gschicht, wo s drum goot, sig am Ändi vom dritte Joorhundert bi dr Oortschaft Agaunuum i dr römische Provinz Vallis Poenina, em hütige Sankt Moritz im Underwallis, bassiert. Es wird gseit, alli Soldate von ere römische Legioon sigen umprocht worde, wil si Chrischte gsi sigen und drum nit bim heidnische Götterkult mitgmacht heige. Me fyret ires Adänke als chrischtlechi Märtirer am zääten und elfte Oktober.

Dr Bischof Eucherius vo Lugdunum, em hütige Lyon, wo im füüfte Joorhundert gläbt het, het vo dere tragische Sach ghört und se ufgschribe. Sini Schrift passio Acaunensium martyrum, uf düütsch: «s Lyde vo de Märtürer vo Agaunum», isch dr Afang vo dr Überliferigsreie. Dr Tegscht isch i de Büecher vo de Monumenta Germaniae Historica abtrukt.[1] Dr Bischof Eucherius het d Informazioon vom Gämfer Bischof Isaak und dä het se schynts vom Walliser Bischof Theodor gha. En andere Kwelletegscht, wo ufs füüfte Joorhundert zrugg goot und wo me dr Verfasser nit könnt, isch i dr Biblioteek vom Chlooschter Äisidle.

D Gschichtsforscher sind scho vil über die Verzellig go nochedänken und schrybe. Guet und sorgfältig het d Berthe Widmer zämegstellt, was me do drüber usegfunde het; si seit, d Tradizioon bis zum Bischof Eucherius goot gwüss uf historischi Ereignis im Wallis zrugg, wo me nit alles und grad au s Datum drvo nit gnau cha wüsse, und isch für d Schwiizer Chilegschicht öppis ganz wichtigs. Und mit de Bytreeg vom wüsseschaftliche Träffe Mauritius und die thebäische Legion anne 2003 z Friburg het men alles, wo jetz möglich isch, vo dere Gschicht uf em Tisch.

Die militärischi Schaar sig, so heisst ss i dr Überliferig, vo Thebe z Ägüpte gsi. Me dänkt hüt, es sig nid würklech e ganzi Legioon, sondern eigentlech e chlynere Teil vo dr Zwöite Legion, dr Legio II Traiana fortis, z Ägüpte gsi. Dr römisch Kaiser Maximian heig se im ene Chrieg uf Gallie gschickt; das sig gmäss der anonyme Tegschtkwelle im spoote dritte Joorhundert gsi, öppen anne 285; dr Eucherius hingäge het dänkt, es sig i dr Zyt vo dr grosse Chrischtevrfolgig, wo anne 303 agfange het, gsi. Dr Maximian heig sis Militärlager änet em Summus Poeninus, em Bärnhardspass, bi Martinach, em römische Octodurus, gha. Er het sine Soldate befole, füre Kampf wie s dr Bruuch gsi isch de Götter öppis z opfere. Das het de chrischtleche Thebäer nit basst, und si sigen uf Agaunum, öppe zwölf Kilometer wyter unden im Rhonetal. Uf Gheiss vom Maximian sige denn alli vo iine, wo si immer no s heidnische Opfer sin go ableene, umprocht woorde.

Im Middelalter isch die Märtürergschicht i vilne Länder bekant woorde. Bi den alte Schriftsteller, em Gregor von Tours, em Venantius Fortunatus und em Walafried Strabo, findet me se, und s Adänke a die chrischtleche thebäische Soldate het sech wyt usbreitet. Es git vil Chile, wo men en Persoon us dere Gruppe als Patroon für se gnoo het, bsunders dr Aafüerer Mauritius, dr Viktor, dr Exuperius und dr Candidus, und au die heiligi Verena und Felix und Regula.

Bi Agaunum sälber het s Adänken a d Thebäer agfange, wo dr Bischof Theodor vo Octodurus änds vierts Joorhundert döört iiri Relikwie gfunde het. Öppen anne 392 het er für die vereerte Räschte e Chile lo boue, wo me chürzlech bi Uusgrabige wider d Muure drvo gfunde het. Und scho gly het d Wallfaart vo fromme Lüüt zum Heiligen agfange, wo aus sell Wunder too ha. Dr Bischof Eucherius het scho gwüsst, ass es bi dr Chile z Agaunum a dr Strooss ufe Bernhardsbärg en Herbäärg für d Pilger gää het. Es isch anne 515 gsi, wo dr König Sigismund vo Burgund s Chlooschter vom heilige Moritz isch go gründe. Ane 753 het dr Papscht Stephan dr Zwäiti s Chlooschter mit em Mauritiusgrab bsuecht, 875 dr Karolingerkönig Karl. Und s religiöse Zäntrum Sankt Moritz isch im Middelalter de Grafe vo Savoie bsunders wichtig gsi. No hüt git s döört eine vo de schönschte Chileschetz us säbere Zyt zum aluege.

d Gschichtskwelle ändere

Literatur ändere

  • Alfred Zangger: Thebäische Legion. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Berthe Widmer: Sankt Mauritius und seine Verehrer in der grossen Welt und in der Schweiz. In: der Geschichtsfreund, 148, 1995, s. 5–66.
  • Berthe Widmer: Der Ursus- und Victorkult in Solothurn. In: Solothurn. Beiträge zur Entwicklung der Stadt im Mittelalter. 1990, S. 33–82.
  • Denis van Berchem]: Le martyre de la légion Thébaine. Essai sur la formation d’une légende. Basel 1956.
  • David Woods: The origin of the Legend of Maurice and the Theban Legion. In: Journal of Ecclesiastical History, 45, 1994.
  • Ingo Runde: Thebäische Legion. In: Johannes Hoops, Heinrich Beck (Hrsg.): Reallexikon der germanischen Altertumskunde. 2. völlig neu bearbeitete und stark erweiterte Auflage. Band 30, Berlin u. a. 2005, ISBN 3-11-018385-4, S. 400–405.
  • Otto Wermelinger, Philippe Bruggisser, Beat Näf, Jean M. Roessli (Hrsg.): Mauritius und die thebäische Legion: Akten des internationalen Kolloquiums, Freiburg, Saint-Maurice, Martigny, 17.-20. September 2003 Fribourg 2005.
  • Maurice Zufferey: Der Mauritiuskult im Früh- und Hochmittelalter. In: Historisches Jahrbuch, 106, 1986, S. 23–58.
  • Stephan Beissel: Das Martyrthum des hl. Victor und seiner Genossen. In: ders.: Die Bauführung des Mittelalters. Studie über die Kirche des hl. Victor zu Xanten. Herder, Freiburg 1889, S. 7–21.
  • Paul Müller: Mauritius, Zeuge seines Glaubens. Die Einsiedelner Version X2 der Passio des heiligen Mauritius. In. Beiträge zur Geschichte des Erzbistums Magdeburg. Leipzig 1969, S. 179–191.
  • Heinrich Büttner: Zur Diskussion über das Martyrium der Thebäischen Legion. In: Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte. Band 55, 1961.
  • Ernst Dümmler: Sigeberts von Gembloux Passio sanctae Luciae virginis und Passio sanctorum Thebeorum. In: Abhandlungen der königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1893, S. 1–125.

Weblink ändere

  Commons: Thebäischi Legioon – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote ändere

  1. Passio Acaunensium martyrum. In: Monumenta Germaniae Historica Scriptores rerum Merovingicarum, Passiones I. S. 20–41, archiviert vom Original am 10. Juli 2015; abgruefen am 13. Dezember 2012.