Wältwirtschaftskrise

As Wältwirtschaftskrise bezäichnet mä e diefi Wirtschaftskrise, wo die ganzi Wält packt. Es isch e konjunkturells Fenomeen, wo mä nume in marktwirtschaftlige Süsteem cha beobachte. Zu iire Kennzäiche ghööre Finanzkrise, Bankekrise, Deflazioon, e Verchliinerig vo dr Wirtschaftsläistig uf dr ganze Wält, e hoochi Zaal vo Insolwänze vo Undernääme und e hoochi Aarbetsloosikäit.

D Krise het vili Lüt in bitteri Noot gstürzt: d Wanderarbäitere Florence Owens Thompson, Kalifornie 1936 (Fotografin: Dorothea Lange)

Wältwirtschaftskrise git s sit em 19. Joorhundert.[1] As die erste Wältwirtschaftskrise wird üübligerwiis die vo 1857 aagluegt. Denn isch dr sogenannti Gründerbuum choo und druf die Groossi Depressioon vo 1873 bis 1896, wo men ere z Dütschland au d Gründerkrise säit. Aber wemm mä äifach Wältwirtschaftskrise säit, mäint mä mäistens d Krise vo de 1930er Joor, wo mit em Börsechrach vo 1929 aagfange het und bis hüt die schwersti und folgeriichsti Wirtschaftskrise gsi isch. Wäge de soziale Brobleem, wo si verursacht het, wird si as e wichdigi Mitursach für s Entstoo vo dr nazionalsozialistische Diktatur und für s Sterkerwärde vo de faschistische Bewegige über Dütschland uuse aagluegt. Noch em Zwäite Wältchrieg isch e wältwiti Ufschwungfaase choo, wo as dr Noochchriegsbuum bis zu de Ölkrise vo de 1970er Joor duurt het.[2] D Wältwirtschaftskrise vo 2007 aa, wo mit dr Finanzkriise vo 2007 aagfange het, het die grösste sozioökonomische Probleem sit de 1930er Joor verursacht.

D Wältwirtschaftskrise vo 1929 ändere

Wo d New Yorker Börse im Oktober 1929 zämmekracht isch, isch zwüsche 1928 und 1930 die wirtschaftligi Gsamtläistig uf dr ganze Wält stark zrugggange, in de verschidnige Staate isch dr Zitpunggt und d Intensidäät je noch de spezifische volkswirtschaftlige Vorussetzige underschidlig gsi. In de USA isch d Induschtrieproduktion 1932 fascht nur no d Hälfti gsii vo vor em Börsecrash. Zu de hauptsächlige Merkmol häi e Deflazioon und e Bankekrise ghöört, e Hufe Undernääme sind pleite gange und e Masseaarbetslosigkäit isch entschtande, wo sozials Eländ und politischi Krise verursacht häi. Ass sich d Wirtschaftskrise so rasch usbräitet het, isch under anderem wäge de starke Ussehandelsverflächtige und Spannige im domoolige Wäggselkurssüsteem mööglig worde.

D Wältwirtschaftskrise isch s Ändi vo de „Goldige Zwanziger“ gsi. Si isch in de äinzelne Länder underschidlig lang gange und isch, wo dr Zwäiti Wältchrieg aagfange het, nid in alle Staate überwunde gsi.

In Düütschland het d Regierig Heinrich Brüning d Krise no durch en deflationstischi Politik verschärft: D Beamtelöhn sind um 15 bis 20 Prozent gchürzt und d Arbeitslose-Unterschtützig isch ebefalls reduziert worde, zum dr Schtaatshuushalt uuszgliiche. Letschtlich isch d Induschtrieproduktion no uuf em e Level vo 58 Prozent vo 1928 gschtande, s het über 6 Millione Arbeitslosi ghaa.[3]

Immerhin het d Regierig Brüning 1932 no die erschti europäischi Autobahn vo Köln nach Bonn in Uuftrag geh. S nazionalsozialistische Dütschland het das Programm denn ab 1933 wiitergfüehrt.[4] Es het d Wältwirtschaftskrise bis 1936 in wichdige Pünggt bewältigt und als äins vo de erste Länder wider e Vollbeschäftigung gsee, dank Maasnaame zur Arbetsbeschaffig, dur niidrigi Löön, wo uf em Niwoo vo 1932 iigfrore worde si, und nit zletscht dur e gwaltigi Uufrüschtig, wo krass gege de Versailler Vertrag verschtosse het. Die Vollbeschäftigung isch aber von ere massive Feelallokazioon vo Ressurse choo und schlussändlig mit dr Katastroofe vom Zwäite Wältchrieg, wo Dütschland 1939 usglööst het, zaalt worde.

In de USA het dr Bresidänt Franklin D. Roosevelt mit de Wirtschafts- und Sozialreforme vom New Deal dr Nazion nöiji Hoffnig gee. Ab 1933 isch in dem Rahme es antizyklischs Beschäftigungsprogramm mit schtaatlicher Kredituuswiitig und viilne Infraschtruktur-Bauprojekt initiiert worde.[5] Nid wie im Dütsche Riich und in vile andere Länder isch in de Veräinigte Staate d Demokratii au wääred dr Wältwirtschaftskrise bewaart worde. Dr desolat Zuestand vo dr Wirtschaft isch überwunde worde, aber Vollbeschäftigung het s erst 1941 mit dr Rüstigskonjunktur gee, wo d USA in dr Zwäit Wältchrieg iidräte si.

Wie d Wältwirtschaftskrise entstande und wie si verloffe isch wird hüte us underschidlige Perspektive erklärt. D Wirtschafts- und Finanztheorie vom Keynesianismus und vom Monetarismus si zurzit die glöifigste wirtschaftspolitische Theorie, wo sich mit iine befasse. In dr Finanzkrise ab 2008 sind insofern Lehre zoge worde uus dr Wältwirtschaftskrise, dass me vo Anfang aa probiert het, dur en expansivi Geld- und Finanzpolitik en ere Masse-Arbeitslosigkeit vorzbeuge.

Litratuur ändere

  • Theo Balderston: The Origins and Course of the German Economic Crisis November 1923 to May 1932. Haude und Spener, Berlin 1993, ISBN 3-7759-0337-2.
  • Fritz Blaich: Der Schwarze Freitag. Inflation und Wirtschaftskrise. dtv, Münche 1990, ISBN 3-423-04515-9.
  • Knut Borchardt: Wachstum, Krisen, Handlungsspielräume der Wirtschaftspolitik. Studien zur Wirtschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1982, ISBN 3-525-35708-7.
  • Karl Erich Born: Die deutsche Bankenkrise. Finanzen und Politik. Piper, München 1967.
  • Edward W. Bennett: Germany and the Diplomacy of the Financial Crisis, 1931. Harvard University Press, Cambridge (MA) 1962.
  • Barry Eichengreen: Golden Fetters. The Gold Standard and the Great Depression, 1919–1939. Oxford University Press, 1992, ISBN 0-19-510113-8.
  • Philipp Heyde: Das Ende der Reparationen. Deutschland, Frankreich und der Young-Plan 1929–1932. Schöningh, Paderborn [u. a.] 1998, ISBN 3-506-77507-3.
  • Carl-Ludwig Holtfrerich: Alternativen zu Brünings Wirtschaftspolitik in der Weltwirtschaftskrise. In: Historische Zeitschrift. 235, 1982, S. 605–631.
  • Harold James: Deutschland in der Weltwirtschaftskrise. 1924–1936. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1988, ISBN 3-421-06476-8.
  • ders.: Der Rückfall. Die neue Weltwirtschaftskrise. Piper, Münche/Züri 2003, ISBN 3-492-04488-3.
  • Charles P. Kindleberger: Die Weltwirtschaftskrise. 1929–1939. dtv, Münche 1973, ISBN 3-423-04124-2.
  • Rainer Meister: Die große Depression. Zwangslagen und Handlungsspielräume der Wirtschafts- und Finanzpolitik in Deutschland 1929–1932. Transfer-Verlag, Regesburg 1991, ISBN 3-924956-74-X.
  • Werner Plumpe: Wirtschaftskrisen. Geschichte und Gegenwart. Beck, Münche 2010, S. 81–92 (Beck Wissen, 2701) ISBN 978-3-406-60681-6.
  • Albrecht Ritschl: Deutschlands Krise und Konjunktur 1924–1934. Binnenkonjunktur, Auslandsverschuldung und Reparationsproblem zwischen Dawes-Plan und Transfersperre. Akademie-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-05-003650-8.
  • Murray N. Rothbard: America’s Great Depression. Princeton 1963, ISBN 0-945466-05-6.

Weblingg ändere

Fuessnoote ändere

  1. Werner Plumpe: Wirtschaftskrisen. Geschichte und Gegenwart. Beck, Münche 2010.
  2. Dr Eric Hobsbawm bezäichnet die Era as s „goldige Zitalter vom Kapitalismus“ (Eric Hobsbawm: Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts. Münche 1998, S. 324–362.)
  3. R.A.C. Parker: Fischer Weltgeschichte - Europa 1918 bis 1945
  4. Knaurs Lexikon - Das Wissen unserer Zeit
  5. a. a. O.
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