Wenkerbogen von Schlier
Dr Wenkerboge vo Schliar isch e Blatt für di grosse Oufnahm vo dr dütsche Sproch, wo dr Sprochforscher Georg Wenker vo 1852 bis 1911 für de Düütsch Sprochadlas gmacht hod. D Schuele im domolige dütsche Reich hond en Froageboga übercho mit Muschdersätz, zuem sia in lokala Dialäkt zuem übersetza. Au im alemannische Sprochgebiet hond d' Gmeindschuela mitgmachat.[1]
Hiweis zuem Boge 36892
ändere- Schliar hot zuam Bezirk Raveschburg im Kenigreich Wirtaberg, ghört
- De Ord ligt im Sproochroum vom Bodeseealemannische / Raveschburger Raum [2].
- Die vierzig Sätz sin vo Schueler mit Hilf vom Lährer Kolb vo Ettenkirch, Amt Dettnãng, hejtt nema Oortsdoil vo Hafe notiert worda.
- As Oussproch vum Ortsnamme wird im Boge „Schlier“ angeh.
- In Süddischland sinnd d Böge anne 1887 uffgnumme worda, der vo Schliar hot d Nummer 36892 griagt.
Wenkersätz
ändere- Am Winter fliaget dia truckene Bletter i der (dr) Luft rumm.
- Es hört gli uf mit schneia, denn wird s' Weatter wieder besser.
- Dua Kohla in Ofa, daß d' Mill bald anfangt z' kochet.
- Dear guet alt Ma ischt mit em Pferd (Roß) durs Ings brocha u. is kalt Wasser gfàlla.
- Er ist vor vier oder segs Wocha gschtorba.
- S' Fiar ist z'stark gsing, d' Kuacha sind jo unta ganz schwarz brennt.
- Er ißt d' Oier allewil (auch: all) ihne Salz u. Pfeaffer. („immer“ ist nicht gebräuchlich)
- D' Füaß duammer weh, is gloub, i hongs durgloufa.
- I bi bei der (eigtl. dr) Frou gsing u. hong er's gseit (ei nicht wie ai) u. sia hot gsait, sia wölls ou ihrer Döchter saga.
- I wills ou numma du (zu du ist das u nicht rein).
- I schlag di glei mit em Kolöffel um d'Ohra, du Aff.
- Wo gohscht na, solet mer mit dr gong?
- Es sind schleate Zita.
- Ming liabs Kind, blib do hunte stong, dia böse Gängs bißet di z'dod.
- De (e mehr wie kurz a) host hiat am meista gleannet u. bist artig gsing, de deafst früher hui (nach Hause nicht gebräuchlich) as di andere.
- De bist no it grohs gnueg, um a Flascha Wing us z'trinket, de mueßt no a weg wachsa u. größer weara. (bei weng wird n u. g. [kurzer Laut] besonders gesprochen)
- Gang, sei (auch: bis) so guot u. sag dinger Schwester sie soll Kloader fuar uia Muetter fertig näia u. mit der Bürsta suber = rein macha.
- Hettest a kennt, denn wär es anders kuma u. es dät besser um ihn (eigentl. uminn) stong.
- Wear hot mir minga Korb mit Floasch gstohla?
- Ear hot so dong as hettet si inn zum Drescha bschtellt, si honds aber seall dong.
- Weam hot er si nui Gschicht verzellt?
- Ma mueß lut schreia sus verschtoht er is it.
- Mir sind mued u. hond Durst.
- Wo mer girscht Obed z'ruck kumme sind, sind di Andere scho im Bett gleaga u. sind fest am Schlofa gsing.
- Der Schnee ist di Naht bi is liga bliba aber hiat am Morga ist er gschmolza.
- Hinder iserem Hus schdond drei schäne Epfelbäumla mit rote Epfala.
- Kännt ihr it no en Ougablick uff is warta, denn gommer mit eu i.
- Ihr deaffet kui so Kindereia triba.
- Isere Bearg sind it so hoh, die uiere sind viel höher.
- Wiavil Wurst u. wiavil Brot wend ihr hong?
- I verstand i ne it, ihr muand a bizle liter (t mehr wie d) schwätza.
- Hond ihr kui Stückle (Siht) wisße Soafe füer mi uff mingem Disch gfunde?
- Sing Brüader will si zwoa schäne nuie Hiser in uiera Garta boua.
- Dös Woart ist em vom Hearza kuma.
- Dös ist raat gsing von a na.
- Wa sitzed do oba füer Vögela uff deam Mirle?
- Dia Bura hond fümf Ogsa u. ning Küah u. zwölf Schäfla vors Dorf brot dia hond si wölla verkoufa.
- D' Lit sind hiet alle dussa uff em Feald u. mäied.
- Gong nu dear bru Hund duat der (dr) niaz.
- I bi mit die Lit do hinda über d' Wis is Korn gfahra.
Werder im Wenkerboge
ändere- haoß, nui, blou, grou, houa, Hond, Hampf, Helm, Flags, er wägst, Beasa, Pflumma, Brief (das e eher wie ein kurzes a), Hof, jung, krumm.
- Sunntig, Menntig (auch Mätig), Zingstig, Miktig, Dunnstig, Fritig, Samstig.
- oalf, fufzeha, seachzeha, fuffzg.
Lueg au do
ändereWos hear ischt
ändereFuaßnoda
ändere- ↑ lueg no in "REDE Regionalsprache.de". Archiviert vom Original am 29. Juni 2019; abgruefen am 29. Juni 2019.
- ↑ Sproochruumagabe bezieht sich uff „Raumgliederung der Mundarten 1950“ Historischer Atlas von Baden-Württemberg: Raumgliederung der Mundarten um 1950; herausgegeben von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landesvermessungsamt Baden-Württemberg. Stuttgart 1972-1988 ISBN 3-921201-10-1. Archiviert vom Original am 22. Juni 2019; abgruefen am 29. Juni 2019.