Dr Alfred Kerr (* 25. Dezämber 1867 z Breslau; † 12. Oktober 1948 z Hamburg) isch e tüütsche Schriftsteller und Journalist gsy.

dr Alfred Kerr

s Läbe ändere

Er isch ane 1867 mit em Name Alfred Kempner uf d Wält cho. Syn Vater isch dr jüdisch Wyhändler und Fabrikant Meyer Emanuel Kempner gsi, d Muetter het Helene gheisse. Syni Tante Friederike Kempner isch e Dichterin gsy.

Dr Alfred Kempner het z Breslau, z Berlin un z Halle Gschicht, Filosofy und Germanistik studiert. I synere Diss vo 1898 goot s ums Wäärch vom Clemens Brentano.

Scho wärend em Studium het dr Kempner Tegscht veröfentlicht, bsunders Besprächige vo Theateruffüerige, und bis 1919 isch er Theaterkritiker für d Berliner Zytig Der Tag gsy. Syn Name het er jetz ggänderet uf Alfred Kerr. Und er het d Literaturzytschrift Pan useggää. Er het em Henrik Ibsen, em Bertolt Brecht, em Gerhart Hauptmann und andere ghulfe. Ane 1917 het er d Ingeborg Thormählen ghürootet, aber die isch churz drufabe a dr Spanische Grippe gstorbe. 1920 het er nomol ghürootet, d Julia Weissmann. D Dochter us dere Ee isch d Dichterin Judith Kerr gsy. Dr Kerr het wyters für s Berliner Tageblatt und d Frankfurter Zytig gschribe und under em eigete Name Büecher useprocht. Mit sym prägnanten und mängmol ironisch Schrybstyl isch dr Kerr e berüemte düütsche Autor und synerzyt au dr scherfscht und gfüürchtetscht Theaterkritker vo Düütschland gsy.[1]

Wärend em Groosse Chrieg het dr Kerr militaristischi Gedicht veröfentlicht, spöter isch er aber en Pazifischt woorde. I dr Afangszyt vom Nazionalsozialismus z Dütschland het sech dr Kerr no im Berliner Rundfunk über d Nazi luschtig gmacht. Do drmit isch aber ane 1932 fertig gsy, wo en NS-Maa dr Rundfunkkommissar woorden isch; em Kerr syni Büecher sind am 10. Mai 1933 uf em Schyterhuffe glandet und dr Börseveräin vom düütsche Buechhandel het iin uf d Lischte vo dene Schriftsteller too, wo «für das deutsche Ansehen als schädigend zu erachten» sige. D Biblioteeke z Düütschland händ syni Büecher müesse us iirne Gstell nää. Im Augschte 1933 isch dr Kerr vo Düütschland uusbürgeret woorde.

Aber scho afangs Joor isch dr Alfred Kerr, am Alter vo 66 Joor, uf Prag gflüchtet; vo dört isch er uf Lugano, won er syni Familie troffe het, und denn sind si uf Züri. Nach ere drüüjöörige Zyt i dr Stadt a dr Limet isch iiri Reis wyter ggange, wil men iine i dr Schwiiz kei Uufenthaltsbeilligung ggä het.[2] D Fahrt is Exil isch für se uf Paris und uf London ggange, wo dr Alfred Kerr wider als Jurnalischt gschaffet het, under anderem für d BBC. D Berliner Polizei het en als «gfäärliche Staatsfind» wyter im Aug gha.

Vo 1941 bis 1946 isch dr Kerr dr Presidänt vom düütsche P.E.N.-Club z London gsy. 1947 het er s britische Staatsbürgerrächt agnoo.

Literatur ändere

Weblink ändere

  Commons: Alfred Kerr – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote ändere

  1. Bernd Noack: «Ich schreie nach Bestätigung» uf nzz.ch, 7. März 2017
  2. Ute Kröger: «Zürich, du mein blaues Wunder». Literarische Streifzüge durch eine europäische Kulturstadt. Zürich 2004. Syte 345–396.