S Benediktinerinnechloster St. Johann im Val Müstair

S Benediktinerinnechloster St. Johann (rätoroman. Claustra Son Jon) im Val Müstair im Schwizer Kanton Graubünde isch e middelalterligs Chloster us dr Karolingerzit, wo sehr guet erhalte isch. S Chloster isch vo dr UNESCO 1983 in d Liste vom Wältkulturerb ufgno worde.[1]

S Benediktinerinnechloster St. Johann*
UNESCO-Wälterb
UNESCO-Wälterb-Emblem

S Benediktinerinnechloster St. Johann
Staatsgebiet: Schwiz
Typ: Kultur
Kriterie: (iii)
Referänz-Nr.: 269
Region: ª Öiropa
Gschicht vo dr Iischriibig
Iischriibig: 1983  (Sitzung 7)

* Dr Naame stoot uf dr Wälterb-Liste.
ª D Region isch vo dr UNESCO klassifiziert.

D Häiligchrüzkapälle
Im Innere vo dr Chlosterchille: die drei Apside.
D Skulptur vom Karl em Groosse in dr Chlosterchille

Weiji ändere

D Chlosterchirche isch im Johannes em Döifer gweiht; in dr Häiligchrüzkapälle, wo villicht d Brivatkapälle vom Abt gsi isch, wird s Häilige Chrüz vereert. E witeri Kapälle het zwäi Patrone, dr St. Ulrich und dr St. Nikolaus.

Beschriibig ändere

Am Iigang vom Friidhoof stoot d Häiligchrüzkapälle, wo mit iire rundbogeförmige Bländnische uffallt. D Chleeblattform vom Chorberiich isch im 8. Joorhundert entstande; das wäiss mä vo dr dendrochronologische Jooresdatierig vo de Bodebalke im oobere stock. Dr underi Stock isch vom 16. Joorhundert aa as Bäihuus brucht worde, dr ooberi woorschinlig as Dootekapälle.

Im Weste isch dr Wirtschaftshof mit zwäi Doordürm. Die stamme us dr Zit um 1500 und si usse rundbogeförmig und inne spitzbogeförmig. Am Süddurm het s e Wandbild mit eme Esel uf rotem Grund, wo uf em Dudelsack vom ene Junker spiilt. Die drei Figure häi d Immaculata, dr St. Benedikt und d St. Scholastika daargstellt. Es isch e Wärk us em Rokoko und stammt vom Christian Greiner.

D Dobbelkapälle St. Ulrich und St. Nikolaus fallt wäge iirer früebarocke Sgraffitobordüre und schwarz gmoolte Fänsterverzierig uf. In dr Underkapälle gseet mä vom ursprünglige Kuppelgwölb vom Chor e Stucco-Verzierig, vier Ängelsfigure in antikisierende Chläider. Im Weste vo dr Dobbelkapälle isch e dreistöckige Woondurm, mit zwäistöckige Saalbaute nääbedraa.

Gschicht ändere

S Chloster gältet as e Stifdig vom Karl em Groosse, und e lääbensgroossi Stuckskulptur von em us em Hoochmiddelalter stoot zwüschen dr middlere und dr süüdlige Apsis vo dr Chlosterchille. Es isch zur Zit vo de karolingische Erobrige vo dr Gebiet vo de Langobarde (774) und vo de Bajuware (778) gründet worde; s eltiste Bauholz in dr Chille isch dendrochronologisch uf öbbe 775 datiert worde, äi Joor noch dr Eroberig vo dr Lombardei. D Iirichdig vom Chloster isch villicht vom Bischof vo Chur, won e Verdraute vom Kaiser gsi isch, umgsetzt worde. Eso isch si Zuegang zum Vinschgau offe gsi, wo bis 1816 zum Bistum Chur ghöört het. S Chloster isch e Stützpunkt vom Kaiser gsi, zum d Vercheerswääg wo sich dört krützt häi, z kontrolliere, für die Räisende isch s Hospiz gsi, für e Bischof e Verwaltigszentrum und nit zletscht isch s en Ort für e Gottesdienst gsi. Dr Johannes dr Döifer isch dur d Stifdig dr Schutzherr worde, wo äifach Monasterium ghäisse het, und vo do läitet sich dr (hütig) rätoromanisch Naame Müstair ab. Ursprünglig isch s e Mannechloster gsi, sit em 12. Joorhundert isch s e Konwent vo de Benediktinerinne.

Karolingischi Freske ändere

 
Gastmool vom Herodes mit dr Salome, wo danzt.

Die karolingische Freske, wo d Chlosterchille mit ene um 800 usgstattet worde isch, si e kulturgeschichtligs Dänkmol vo dr früemiddelalterlige sakrale Bilddarstellig, wo in dr Art und im Usmass äinzigartig si; wäge iine isch d Chille über d Region uuse berüemt worde. 135 Äinzelszene si zum grösste Däil guet erhalte. Um 1200 si si vollständig übermoolt worde und im spoote 15. Joorhundert het mä d Wänd gwissget, und erst am Ändi vom 19. Joorhundert si si wider entdeckt worde. E Serii vo Szene us em Lääbe vom David, wo as Bildersträife rund um die ganzi Chille umegange isch, isch 1908/09 in s Schwizerische Landesmuseum z Züüri brocht worde, die rastlige het mä in de Joor vo 1947 bis 1951 freigläit.

Die karolingische Bilderzüklus gönge in fümf woogrächte Sträife über d Nord- und d Südwand vom Inneruum. Äins vo de bekanntiste Motiv d Flucht us Egüpte, befindet sich an dr Nordwand. Drei anderi Bilder in de Apside zäige dr Christus as Gründer vo dr Chille, Herrscher und Leerer vo dr Wält und as Triumfator. En anders (romanischs, um 1200) in dr middlere Apsis zäigt s Gastmool vom Herodes, wo d Salome mit iirem Danz es fertig bringt, ass dr Döifer, dr Schutzpatron vo dr Chille und vom Chloster, köpft wird. Dr Mooler vo de karolingische Freske isch umbekannt, in dr Kunstgschichtsäit men em mänggisch dr Mäister vo Müstair.

S Chlosterlääbe hüte ändere

Im Benediktinerinnechloster häi im Oktober 2012 zwölf Nonne gläbt.[2] D Gmäinschaft het am 11. Oktober 2012 d Sr. Domenica Dethomas zur nöije Priorin gweelt.[3] Noch ere Pause vo 120 Joor isch d Priorin wider en Iihäimischi, wo rätoromanisch cha schwätze. Si het am 28. Januar 2013 s Amt vo dr Sr. Pia Willi übernoo, wo s Chloster in de letschte 26 Joor gläitet het.[4]

Litratuur ändere

  • Iso Müller: Geschichte des Klosters Müstair. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Desertina-Verlag, Disentis 1978.
  • Jürg Goll; Matthias Exner; Susanne Hirsch: Müstair. Die mittelalterlichen Wandbilder. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Züüri 2007, ISBN 978-3-03823-324-4.
  • Hans Rutishauser, Hans Rudolf Sennhauser, Marèse Sennhauser-Girard: Das Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair. (Schweizerischer Kunstführer, Band 733/734, Serie 74). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bärn 2003, ISBN 3-85782-733-5.
  • Hans Rudolf Sennhauser u. a. (Hrsg.): Müstair, Kloster St. Johann, 1. Vorklösterliche Befunde. Zur Klosteranlage (PDF; 7,5 MB), Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege an der ETH Zürich 16/1, vdf Hochschulverlag AG an der ETH Züüri 1996.

Weblingg ändere

  Commons: Benediktinerchloster St. Johann – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote ändere

  1. Iidrag in der Wälterbliste vo dr UNESCO uf Änglisch und uf Französisch
  2. Regionaljournal Ostschweiz Sändig vom 16. Oktober 2012
  3. Neue Priorin im Kloster St. Johann Müstair. Artikel vom 16. Oktober 2012, uf kath.ch
  4. Domenica Dethomas als Priorin des Klosters St. Johann in Müstair eingesetzt. (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/m.kipa-apic.ch Artikel vom 18. Jänner 2012, uf kipa-apic.ch


Koordinate: 46° 37′ 46,4″ N, 10° 26′ 52,6″ O; CH1903: 830402 / 168676

  Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Benediktinerinnenkloster_St._Johann“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.