Homosexualität

(Witergleitet vun Homosexuell)

Homosexualität isch e Wort, wo je nochdäm wie s bruucht wird, gliichgschlächtligs sexuells Verhalte, erotischs und romantischs Begehre gegenüber Persone vom eigene Gschlächt und au d Identitäte, wo druf aufbaut si, cha bezeichne – öbbe wemm mä sich sälber as lesbisch oder schwul definiert.

E schwuls Bäärli
E lesbischs Bäärli
Hochzit vom Mathieu Chantelois und Marcelo Gomez z Toronto, eini vo de erste gliichgschlächtlige Ehene z Kanada.

Übersicht

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Homosexuells Verhalte, homosexuells Begehre und homosexuelli Identität falle demografisch keineswägs zsämme und müesse dorum in dr Forschig genau underschiide wärde. In dr Umgangssprooch wärde die Aspäkt aber hüfig vermischt oder mitenander gliichgsetzt.

Sexuelli Handlige zwüsche Manne und zwüsche Fraue si in verschiidene Epoche und Kulture ganz underschiidlig behandlet worde: mänggisch si si befürwortet und toleriert, mänggisch verbote und verfolgt worde. E bsunderi Rolle spiile drbii die drei monotheistische Wältreligione. Deren ihri Schriftgelehrte hai dr sexuelli Verchehr zwüsche Manne uf dr Basis vo dr Bible, dr Tora und em Koran in dr Regle as „Sünd“ betrachtet, au wenn liberali Strömige mit dere exegetische Dradition hüte immer meh bräche.

Gliichgschlächtligi Liebi und Lust si in alle Gsellschafte und historische Epoche dur entsprächendi Quelle noochwiisbar. Drgege gältet s Entstoh vo homosexuelle Identitäte hüte as s Resultat vo Entwicklige in dr modärne Gsellschaft, wo öbbe im 18. Johrhundert vo unserer Ziträchnig aagfange hai, wie s Wachsdum vo de Stedt, d Bürokratisierig und die kapitalistischi Versachligung vo de soziale Beziehige.[1] Parallel drzue wie sich heterosexistischi Norme in dr Mehrheitsgsellschaft bildet hai, si noo di noo in fast alle europäische Metropole abgränzti «schwuli» Subkulture entstande und die wo drzue ghört hai, si früener vo dr Bolizei überwacht, vom Staat verfolgt, mängmol vo Kriminelle erprässt und deilwiis au Opfer vo gwaltsame Übergriff worde.

Gege s Ändi vom 19. Johrhundert hai Autore us em Umfäld vo dr modärne Sexualwüsseschaft unseri hütige Begriff für «Homo-» und «Heterosexualität» brägt, wo s drfür in keinere Sprooch bis denn e vergliichbari Entsprächig gee het, genau wie für e Begriff Sexualität sälber. S internationale Vokabular zu däm Thema stammt dorum fast überall us Wortneuschöpfige und Lehnübersetzige us em letzte und vorletzte Johrhundert. Die wüsseschaftligi Erkenntnis, ass d Iideilig vo Mensche in Homo- und Heterosexuelli, wo drmit verbunden isch, de vilfältige Schattierige vom menschlige Begehre nit wirklig grächt wird, het mä sit 1900 mit dr Residualkategorie vo dr Bisexualität wider brobiert ufzfange. Aber säll Konzept isch siinersits zur Basis von ere sälbstgwehlte Identität worde und produziert dorum neui begriffligi Unklarheite, wie öbbe d Existänz vo Mensche, wo sich in Umfrooge weder as homo- no as bisexuell düen iistuefe, sich aber drotzdäm vom eignige Gschlächt in unterschiidligem Grad erotisch aazoge füehle.

Mit dr Konstruktion vom homosexuelle Begehre as Abwiichig von ere understellte heterosexuelle Norm isch vo Aafang aa au dr Versuech von ere ätiologische Erklärig verbunde gsi. Noch 150 Johr Forschig git s under de Sexualwüsseschaftler allerdings immer no kei Konsens, weli Faktore für d Usbildig vo sexuelle Preferänze verantwortlig si. Näbe genetische, endokrinologische und psychoanalytische Modäll setzt sich hüte immer meh d Dütig dure, wo em homosexuelle Verhalte, wil es so verbreitet isch, in der höchere Fauna e mögligi evolutionäri Funktion für en Abbau vo Aggression und für die soziali Integration vo komplexe Wirbeldiergsellschafte git.

Dienscht, Hilf und Lobbying för homosexuelli Mensche

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International
  • ILGA – International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association
Dütschland
  • Lesben- und Schwulenverband in Deutschland – gröschti Bürgerrächts-, Sälbsthilfe- und Wohlfahrtsorganisation för Lesbe und Schwuli z Dütschland
  • Jugendnetzwerk Lambda – schwullesbische Jugendverband vo Dütschland
  • BEFAH – Bundesverband der Eltern, Freunde und Angehörigen von Homosexuellen
  • Maneo – schwules Überfalltelefon und Opferhilfe Berlin
Öschtrych
  • HOSI – Die Homosexuellen Initiativen Österreichs – Wien, Linz, Salzburg, Tirol, Vorarlberg
  • Rechtskomitee Lambda – Lobbygruppe zur Verbesserig vo de rächtliche Situation
  • HoMed – Homosexuelli im Gsundheitswese
Schwiz
  • Pink Cross – Nationale Dachverband vo de homosexuelle Manne i de Schwiz
  • LOS – Lesbenorganisation Schweiz
  • ediagonal – Nationale Dachverband vo lesbischwule Jugendorganisatione
Luxeburg
  • Rosa Letzebuerg
  • Cigale: Centre d’Information GAy et LEsbien
Italie (Südtirol)
  • Centaurus – Schwul-lesbischi Initiative Südtirol
Berotigsstelle

Es git i sehr vile Städt es Rosa Telefon, zum betroffni Mensche und Aaghörige z berote. Die Berotig erfolgt anonym.

Im Witere gits hüfig Coming-out-Gruppene, speziell au för Jugendlichi.

E grossi Bedütig hät mittlerwili d Online-Berotig im Internet. Si wird vo verschidene Träger aabote.

Lueg au

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Literatur

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Erasmus Walser: Homosexualität In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.

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  Commons: Homosexualität – Sammlig vo Multimediadateie

Lueg au:

Fuessnote

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  1. Vgl. David Greenberg, The Construction of Homosexuality, Part II. The Construction of Modern Homosexuality (Chicago: University of Chicago Press, 1988), 301–454.