Christoph Landolt

en Schwizer Sprochwüsseschaftler

Dr Christoph Matthias Landolt (* 21. Merz 1966 z Züri) isch e Schwyzer Sprochwisseschaftler un Redakter am Schwyzerische Idiotikon. Syt Merz 2022 isch er Scheffredakter vum Idiotikon.

dr Christoph Landolt (2022)

Lääbe un Forschig

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Dr Christoph Landolt chunnt us ere alte Zürcher Wyyhändlerfamilie. Uf s Vaters Syte isch dr Forschtwisseschaftler Elias Landolt e Ururgroßvater, dr friejer Zürcher Stadtbresidänt Emil Landolt e Großunkel zuen em gsii, un uf s Mueters Syte isch dr Syydeninduschtriell Johannes Meyer-Rusca e Urgroßvater gsii.[1]

No dr Matura het er an dr Uniwersitet Züri zerscht mit Germanischtik aagfange. Derno het er s Fach gwächselt un Verglychendi germanischi Sprochwisseschaft (bim Stefan Sonderegger), Nordischi Filology un Allgmaini Gschicht studiert. Vu Merz 1991 bis Ändi 1996 het er am Idiotikon as Studäntischi Hilfschraft gschafft, 1997 isch er Redakter am Idiotikon wore – as Nochfolger vu dr Ruth Jörg. Vum Februar 2019 bis Februar 2022 het dr Landolt as Redaktionslaiter fungiert,[2] im Merz 2022 isch er zum Scheffredakter vum Idiotikon ernännt wore.[3]

Bi Ufenthalt z New York un z Oxford het er si mit em Jiddisch bscheftigt. Syni Forschigsschwärpinkt sin Sprochgschicht un Dialäktology, Lexikology, Morfology, Sintax un Sprochwandel, derzu au jiddischi Sproch.

Anne 2023 het dr Landolt bim Guido Seiler an dr Uniwersitet Züri zum Dr. phil. bromowiert mit ere kumulative Dissertation zum Thema «Funktionswörter im Wörterbuch am Beispiel von schweizerdeutsch z(ue). Lexikographische Beschreibung, metalexikographische Einordnung, lexikographiebasierte Auswertung».[4]

Dr Landolt isch assoziiertes Mitglid vum Linguistik Zentrum Zürich (LiZZ)[5] un Mitglid vu dr berotende Fachkommission vum Phonogrammarchiv vu dr Universitet Züri[6], vu dr Nomenklaturkommission vum Kanton Züri[7] un vum Schwyzerische Dudenuusschuss[8]. Derzue isch er Vorstandsmitglid vu dr Gsellschaft fir dytschi Sproch un Literatur z Züri.[9]

Im Film Omegäng vum Aldo Gugolz, wu an dr Soledurner Filmdääg 2024 urufgfiert woren isch un wu s um s Schwyzerdytsch us ganz verschiidene Perspäktyyve goot, chunt er au z Wort.[10]

Fascht 15 Johr lang, vu 2004 bis 2019, het si dr Landolt ehrenamtli in dr Zürcher Schwubliothek engaschiert, ere Bibliothek fir homosexuälli Literatur un Film, wu 1985 grindet woren isch.[11][12][13]

Vum April 2019 bis zum April 2023 isch er Mitglid vu dr Bezirkschilchepfläg Züri gsi.[14]

Fir di Grienliberal Bartei het dr Landolt bi dr Zürcher Gmairotswahle am 9. Februar 2014 kandidiert.[15]

Dr Christoph Landolt isch ghyrote un läbt mit sym Mann z Züri.

Schrifte

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Monografie
  • mit em Hans Bickel: Schweizerhochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. Hg. vom Schweizerischen Verein für die deutsche Sprache. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl. Hrsg. vom Schweizerischen Verein für die deutsche Sprache. Dudenverlag, Berlin 2018 (1. Auflage Mannheim/Zürich 2012).
  • mit dr Esther Hürlimann, dr Anina Rether, dr Erika Suter, em Daniel Zinnenlauf un em Christian Schoch: Fleischli, Luder, Schlumpf. Schweizer Namen – Gründlich erklärt. Zürich 2017.
  • mit em Reto Wilhelm, dr Anina Rether, em Daniel Zinnenlauf un em Andy Roth: Ausfahrt Arschwald. Das etwas andere Schweizer Ortsverzeichnis. Zürich 2016.
  • Ein Schweizerdeutsches Handwörterbuch? Machbarkeitsstudie zum Projekt einer Kurzausgabe des Schweizerdeutschen Wörterbuchs. Zürich 2003 (online).
  • mit em Heinz Gallmann, dr Marianne Benz u. a.: Schaffhauser Mundartwörterbuch. Schaffhausen 2003 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allgemein verständlicher Darstellung 15).
Ufsetz
  • Jiddisch. In: Elvira Glaser, Johannes Kabatek, Barbara Sonnenhauser (Hrsg.): Sprachenräume der Schweiz. Band 1: Sprachen. Tübingen 2024, S. 267–295 (doi:10.24053/9783381104024).
  • „Als Ziel gilt, den Wortinhalt allseits auszuleuchten, auch kleinste Facetten sichtbar zu machen“ – Funktionswörter im Schweizerischen Idiotikon / Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. In: Lexicographica 39 (2023), S. 315–362 (online).
  • mit em Tobias Roth: Schweizerisches Idiotikon – Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. I: Germanistische Dialektlexikographie zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Ug. vu dr Alexandra N. Lenz und em Philipp Stöckle. Steiner, Stuttgart 2021 (ZDL-Beihefte, Band 181), ISBN 978-3-515-12911-4, S. 143–173 (doi:10.25162/9783515129206). (Do au no e Version ergänzt um e Byspilartikel un um Materialbyspil: online).
  • Jiddisch. I: Janet Duke (Ug.): EuroComGerm. Germanische Sprachen lesen lernen. Band 2: Seltener gelernte germanische Sprachen. Afrikaans, Färöisch, Friesisch, Jenisch, Jiddisch, Limburgisch, Luxemburgisch, Niederdeutsch, Nynorsk. Shaker, Düren 2019, S. 127–160 und 298 (online).
  • Fast so vielfältig wie die Flurnamen: Die Schreibweise auf den Landeskarten. Eidgenössische Regeln und kantonale Ausnahmen. In: Sprachspiegel 72 (2016), S. 139–146 (online).
  • mit dr Claudia Bucheli Berger: Dialekt und Konfession in der Deutschschweiz. In: Eli­sabeth Frieben, Ulrich Kanz, Barbara Neuber, Ludwig Zehetner (Hgg.): Dialekt und Religion. Beiträge zum 5. dialektologischen Symposium im Bayerischen Wald. Walderbach, Juni 2012. Regensburg 2014 (Regensburger Dialektforum 20), S. 73–94 (online).
  • «Dis gelt ist ouch den burgern genzlich vergulten.» Die Partizipia Präteriti der Reihe IIIb mit Ablaut u im Alemannischen. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 132 (2013), S. 401–416 (online).
  • Das Schweizerische Idiotikon – ein diachrones Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. In: Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes 57/4 (2010): Historische Lexiko­graphie des Deutschen, hg. von Holger Runow, S. 410–418 (online).
  • Dialektale Morphologie und Morphonologie im Wandel – Beispiel Zürichdeutsch. In: Alemannische Dialektologie: Wege in die Zukunft. Beiträge zur 16. Tagung für alemannische Dialektologie in Freiburg/Fribourg vom 07.–10.09.2008. Hg. von Helen Christen, Sibylle Germann, Walter Haas, Nadia Montefiori, Hans Ruef. Stuttgart 2010 (ZDL-Beiheft 141), S. 97–113 (online).
  • Neuere Entwicklungen in der historischen Dialektlexikographie des Deutschen. In: Lexicographica 23 (2007), S. 151–172 (online).
  • Eine Kurzausgabe des Schweizerdeutschen Wörterbuchs? Zusammenfassung einer Machbarkeitsstudie. In: Schweizerdeutsches Wörterbuch. Bericht über das Jahr 2003, Zürich 2004, S. 23–37 (online).
Idiotikon-Artikel
  • Band XV: Wëlf, Wolf, Wolferli, Wolfteren, walgelen, Wilgel, wulgǟr, wülgren, walsen I, wälsen, Wels, wülsen
  • Band XVI: wan II, wan III, wan IV, wann III, wannen III, Über-Wind (mit Winden, winden, windsch, Windlen), windikieren, Wund, War II, war, Warianten, wir, Wardi, wärdidschen, Werd, wërd / wërt I, Wërdaschen, wërden II, Gegen-wart, Wartolf, -wërt II / -wërts, Wertel, wërtieren, Ant-Wort (mit antworten/antwürten I), ant-würten II (mit gegen-würtig), was, Wīs II (mit wīsen I), wīs (mit Wīsheit), Ver-wīss (mit ver-wīssen), Wīsen III, wīsen IV (mit Wīset, Wīseten), wīsen V, Spī- (Spinn-)Wätteren, wättjen, Wett I (Ge-Wett; mit wetten II), Weter, Wetti III, Wettling, Ge-wëtt (mit wëtten), wieten (mit wettig), Witschel, witscheren, wōtschen, wottschen, wȫtsch, wätschgen, Wätschger, Wätschgi, witschgen II, Witschger, wēwelen, Ge-wīwen, wāx, Wax, wax, Wix, wix, woxen, X, x-x, Xaver, Xilofōn, Xëmpel, Xander I, Xander II, Xandīnen, xinggfīrlen, Xantippen
  • Band XVII: Z, z I, z II, z III (mit za, zä, zei, zi, zie, zo, zu, zui, zü, Zi[zi]), Zeo, zi II, Zīa, ziō, Zō, Zuāv, zue / ze II / z IV (mit zue-ze, zuenig), zīhen, ziehen
«Wortgschichde»
  • Via Websyte vum Schwyzerischen Idiotikon cha mer au e Zyylede vu Wortgschichde vum Landolt in dr glychnamige Rubrik läse.[16]

Literatur

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Fueßnote

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  1. Felix Landolt: Das Freigut in der Enge. Ein ehemaliges Landgut vor den Toren der Stadt Zürich, seine Besitzer und Bewohner und seine Weinhandlung. Zürich 2009.
  2. Neue Redaktionsleitung , Mitteilungen des Schweizerischen Idiotikons, 31. Jänner 2019
  3. Neue Chefredaktion, Mitteilungen des Schweizerischen Idiotikons, 1. Merz 2022.
  4. Funktionswörter im Wörterbuch am Beispiel von schweizerdeutsch ‹z(ue)› – Lexikographische Beschreibung, metalexikographische Einordnung, lexikographiebasierte Auswertung im Zurich Open Repository and Archive
  5. Linguistik Zentrum Zürich: Assoziierte Mitglieder
  6. Phonogrammarchiv der Universität Zürich (PAZ): Beratende Fachkommission
  7. 863. Baudirektion, Kommissionen (Amtsdauer 2011/2015, Wahlen, Auszug aus dem Protokoll des Regierungsrates des Kantons Zürich. Sitzung vom 6. Juli 2011
  8. Schweizerischer Verein für die deutsche Sprache SVDS: Schweizerischer Dudenausschuss
  9. Gesellschaft für deutsche Sprache und Literatur in Zürich (GfdSL): Vorstandmitglieder
  10. Pascal Blum: Solothurner Filmtage: Vier neue Schweizer Filme, die überraschen. In: Tages-Anzeiger, 22. Januar 2024.
  11. Serge Kuhn: Fundgrube Schwubliothek. In: HAZ-Magazin 3/12, S. 18 f.
  12. Georg Gindely: Schwule Bücher. In: Tages-Anzeiger, 26. April 2011, S. 24.
  13. Nina Seiler: Nachgefragt bei Christoph Landolt zum Abschied. In: HAZ-Magazin 1/2019, S. 24 f.
  14. Reformierti Chilche, Kanton Züri: Bezirkskirchenpflege Zürich – Mitglieder
  15. Liste der Gewählten und Nichtgewählten im Kreis 7+8. Gemeinderatswahl 9. Februar 2014, Stadt Zürich
  16. Wortgeschichten uf idiotikon.ch