Julius Ammann

en Schwizer Lehrer, Häilpädagoog und Mundartdichter

Dr Julius Ammann, wo am 24. Merz anne 1882 z Goosse uf d Wält cho und am 22. Juli 1962 z Basel gstorben isch, isch Bürger vo Moslig und e Schwiizer Lehrer, Häilpädagoog und Mundartdichter gsi.

s Läbe ändere

Dr Julius Ammann isch dr Soon vom Buechbinder und Wyyhändler Johann Julius Robert Ammann und vo dr Anna Ammann-Sturzenegger gsi. Wo dr Julius erscht sibni gsi isch, het er scho dr Vatter verloore und s Joor druuf au d Muetter. So het er d Jugendzyt bim Grossvatter Johann Jakob Sturzenegger z Trooge erläpt. Dört isch er au i d Kantonsschuel. Vo 1898 bis 1901 isch er uf s Lehrerseminar Understraass z Züri ggange und isch so Primarlehrer woorde. Anne 1911 het dr Julius Ammann d Alma Zisch ghürootet; si händ zäme vier Chind gha.

Wil dr Ammann bsunders a dr Häilpädagogik intressiert gsi isch, het er z Rieche bi Basel sid 1902 als Lehrer i dr Astalt für Ghöörloosi gschaffet. Vo 1910 bis 1945 isch er a dr Basler Aastalt für schlächt begabti Ghöörloosi z Bettige gsi. Er het immer nöi probiert de Behinderte uf e besseri Aart z hälfe. Er isch au Gmeindschryber vo Bettige woorde. Mit achzgi isch dr Julius Ammann z Basel gstorbe; er isch im Friidhof z Betige begrabe.

Sid de 1920er Joore het dr Ammann als en Nochfolger vom Johannes Merz im Apezäller Tieläkt Gedicht gschribe, wo s drinn meischtens um s Lääbe und um d Lüüt vom Apezällerland, iri Arbet, Brüüch, Gschicht und um d Bärglandschaft mit em Säntis goot. Au modärni Sache chöme deils i de Gedicht vor, so wie d Säilbaan, wo uf dä Bärg goot. Mit sine vilsytige Värs isch dr Julius Ammann dr bekantischt Appezäller Mundartdichter vom 20. Joorhundert woorde, wie au dr Stefan Sonderegger seit. S erschte Gedichtbüechli vo iim isch z Düütschland usecho; es het Dar i nüd e betzeli? Appezeller Spröch ond Liedli gheisse. Anne 1924 isch es au z Trooge trukt worde. Und spöter sind no drü anderi Gedichtbänd drzue cho.

Zum ene schöne Deil vom Ammann sine Gedicht händ Komponischte e Melody gsetzt, bsunders dr Pruefsmusiker Fred Kaufmann (1909-1992) vo Oberuzwil,[1][2] und so sind si zu Volchslieder worde.

Als Pedagoog isch em Ammann d Sprooch bsunders wichtig gsi. Das gseht me au dra, wie dr Sonderegger betont, ass es bar Värs diräkt mit däm Theema z tue händ. Die Gedicht sind öppe:

  • “D Appezellersprooch”
  • “Mini Muettersprooch”
  • “D Muettersprooch”
  • “Öseri Appezellersprooch”

Dr Julius Ammann het au Gedicht uf Baseldüütsch gmacht, und zwar under em Psöidonym Sebastian Hämpfeli. Die Gedicht het er für verschideni Basler Zytige gschribe. Sin Nachlass het dr Basler Apezällerveräin ghüetet, wo dr Julius Ammann zum Eeremitgliid gmacht het.

Im Gedicht Uf em «Länze» beschrypt dr Julus Ammann d Drüüländerregioon bi Basel eso:

“Gar lieblig isch es, uf em «Länze»
Spaziereluege über d'Gränze.
Do chasch mit Sibemeileschritte
ins Dütsch, in d'Schwyz, uf Frankrych ryte;
In Schwarzwald, Jura, in d'Vogese.
Wie wenn dr Rhy wott d'Wält erlöse
vom Stryt, so goht er mitts dur d'Gränze;
me seht en z'Märt und z'Istei glänze;
e Silberband, wo möcht verbinde.”

Wärch ändere

  • Dar i nüd e betzeli? Appezeller Spröch ond Liedli, Magdeburg 1922
  • Jetz wemmer ääs jödele! Neui Appezellerspröch ond Liedli, 1930
  • En neue Appezeller Rondgsang. 1937
  • Appezellerländli, du bischt so tonders nett. Appezeller Spröch ond Liedli, 1953
  • Appezeller Spröch ond Liedli. Gesamtausgabe der Gedichtsammlungen. Herisau und Trooge 1976 (d Yleitig zu dere nöie Uusgoob isch vom Stefan Sonderegger)
  • Gedichte von Sebastian Hämpfeli alias Julius Ammann (1882-1962), Betige [1999?]

Literatur ändere

  • Thomas Fuchs: Julius Ammann In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Hans Krattiger: Julius Ammann alias Sebastian Hämpfeli. In: Jahrbuch z’Rieche, 1982.
  • Stefan Sonderegger: Julius Ammann (1882–1962). Zum 100. Geburtstag des Appenzeller Mundartdichters. In: Appenzeller kalender 262, 1983.
  • Stefan Sonderegger: Der Appenzeller Dialekt in Geschichte und Gegenwart. In: Appenzellische Jahrbücher, 114, 1987, S. 20ff.
  • Stefan Sonderegger: Appenzellische Mundartdichtung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Überblick – allgemeine Einschätzung und Einordnung. In: Appenzellische Jahrbücher. 2001, S. 10–25.
  • Hanspeter Strebel: Der Appenzeller Mundartpoet. Der Geburtstag von Julius Ammann (1882-1962) jährt sich zum 125. Mal. In: Appenzeller Zeitung Nr. 69, 2007, S. 17.
  • Arnold Tribelhorn: Julius Ammann, Basel 1882–1962. In: Appenzellische Jahrbücher, 90, 1962, S. 17–19.

Weblink ändere

Fuessnoote ändere

  1. Fred Kaufmann uf dr Website vom EJDKV
  2. René Bieri: Fred Kaufmann, Herisau (1909–1992). In: Appenzellische Jahrbücher, 120, 1992, S. 72–73.