Schloss Willmèdingè

S Schloss Willmendinge isch e Schloss im Dorf Willmendinge bi Schwerze, em Ortsdeil vo de Gmeind Öschinge im Landchreis Waldshuet i Bade-Württeberg am Unterlauf vo dè Wuètè.

Willmèdingè mit sim Schloss unnè Mitti un links
S Schloss Willmendinge

Gschicht ändere

Dä große rechteckigi Bau im Stil vo de Spätrenaissance isch im Johr 1609 dur de Johann Jakob von Beck, äm Landvogt vo dä Landgroofschaft Chläggi, Kaiserlicher Notar un Landschriber von Vaduz, wo 1607 für sine zahlriche Verdienscht des Dorf Willmendingen zum en nä Mannlehen übercho hät, erbuen wore.

De Waldvogt Franz Leopold Beck vo un zu Willmendingen häd versuecht 1698 s gsamte Guet Willmendinge a s Chloster St. Blasie zu verkoufe, wa im aber nid glunge isch. 1801 oder 1803 verkouft Franz Xaver von Beck si Schloss a de Fürscht Josef II. zu Schwarzeberg, die Fürschten zu Schwarzeberg in Düenge häns dän wider 1812 an s Großherzogtum Bade verüssert. Um 1888 isch s Schloss a de Schlosshofbur Jakob Roth verpachtet gsi, er isch än üsserscht fromme Maa gsi, wo dä Mennonite aghört häd. Dozmol häd er 56 Stuck Väh und sechs oder sibe Ross ghaa. Ross sin do au züchtet worre. Er häd Bedürftigi gern versorget und hät au suscht vil Lüt bschäftigt, aber flueche häd niemad dörfe, den häds gheisse: Du passisch nit zue üs, du chasch go!. Spöter isch er mit sine Söhn uf Amerika usgwandert, Soldat sii war nid ihri Sach. Jeds Johr hät sich dazmol die Widertäufer zu nere Gmai im Schlosshof zsämmegfunde.

1920 häts dän Gmeind Schwerze für Unterkünft überno. Zitwilig isch es e au Dorfschul gsi. 1989/90 ischs vo de Gmeind Öschingen a Privat verkouft worre, es sin Wohnige igrichtet und im Gwölbcheller ä Gaschtstätte ("Pub") i cho.

Alag ändere

Ursprüngli hätt s do a dere Stelle än Meierhof (Statthalterei) vom Chloster Rheinau de Ehrenspergerhof gää. Zum Schloss hän früener umfangriche Landbsitz, e Ziegelhütte, d´ Willmendinger Mühli und de abgangeni Schweikhof ghört, wo no di chlii Brunnestube a de Landstross devo stoht.

S Schloss hätt e kline Schlosschapelle und en ruckwärtige Stägeturm mit ere Sandsteischnegge gha. Witer hät no en große Gwölbecheller (hüt isch es e Gaschtstätt), de häts brucht für d Lagerig vom do selligs aabute Wii. S Iigangportal mit em Wappe vo de Beck isch dazmol usbaut worre. Uf eme Foto vo 1950 isch no am Schloss z seh. Hüt isch es in de Kunstakademi Karlsrue.

Epitaph derer vo Beck z Willmendinge i de Chilche Schwerze ändere

Abbaut und verschwunde sin auch die Umgebigsmuer, Stallige, Trotte, Chapelle mit em Türmli und die chlii Glogge. Inne hät mer moderni Wohnige iibaut. Vo de früenere Usstattig wie Chachelöfe, bemolte Chassettedeckche etc., isch nüd meh erhalte. Nü abrocht häd mer a große Dachgaube.

D Chapelle isch en eifache gotische Bau gsi, mit ämene Glöggli vu 1688. Am Altar isch es Antependium mit em Alabasterwappe vo de Friherrlichi Familie vo Beck gsii. Hüt isch es i de 2002 erbaute Semberg-Kapelle.

Wappe ändere

S Wappen isch vierteilt un wist diagonal jewils zwey gegefarbigi Lilie (Familie Westermayer) un je zwey Felder mit silberne Sparre un in de Zwickel drei Wecke uf schwarzem Feld, s Wappe isch rot un silber.

Literatur ändere

  • Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Baden-Württemberg II: Die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen. Hrsg. von Georg Dehio. Deutscher Kunstverlag, München 1997. ISBN 3-422-03030-1
  • Franz Xaver Kraus (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Waldshut. Mohr, Freiburg im Breisgau 1892 (Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 3), S. 170–171 online.
  • Albert Krieger: Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, Band 2, Badische Historische Kommission (Hrsg.), Heidelberg 1904, S. 1459.
  • Alois Nohl: Heimat am Hochrhein, 1984. S. 201–206.
  • Wutöschingen - einst und heute, Das Lesebuch: Degernau, Horheim, Ofteringen, Schwerzen, Wutöschingen. Gemeinde Wutöschingen (Hrsg.), Wutöschingen 2006. S. 70–81.


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