Dr Simon Gfeller (* 8. April 1868 z Trachsuwaud; † 8. Januar 1943 z Sumiswaud) isch en Schwiizer Mundartschriftsteller us em Kanton Bärn gsi.

dr Simon Gfeller, 1903

sis Läbe ändere

Dr Simon Gfeller isch als Soon vom Christian Gfeller und vo dr Annebarbara Fankhauser, wo ane 1851 ghürootet hend, uf em Hoof «Zuguet» i dr Gmeind Trachsuwaud ufgwachse und vo 1975 a id Primarschuel im Schuelhuus Thal im Dorf Düürgrabe ggange. Vo 1884 a het er s Lehrerseminar Hofwil bi Münchebuchse psuecht. Im Büechli Seminarzyt schrybt dr Gfeller vo de Erläbnis a dere berüemte Schuel. Ane 1887 isch är im Dorf Grüenematt Lehrer worde. 1893 het är d Lehrere Meta Gehrig ghürootet, wo im Schuelhuus Thal gschaffet het. Und si hei denn im Schuelhuus uf dr Egg z Lützuflüe Schuel ggä und ghuuset und chly spööter imene eigeti Huus chly under dr Egg gwoont. 1894 isch d Dochter Johanna, 1895 dr Soon Werner und 1897 d Dochter Hedwig uf d Wält choo.

Öppe vo 1900 hend sech dr Simon Gfeller und dr Bärner Literaturprofässer Otto vo Greyerz Briefe gschribe. 1929 het sech dr Gfeller lo pänsioniere, zum meh Zyt zum Schrybe z ha.

sis Schaffe ändere

Vo 1910 a sind nodisno em Gfeller sini Büecher usechoo, die meischte dervo uf Bärndüütsch. S erschte het Heimisbach gheisse, und das isch denn au dr erscht Romaan im Tieläkt vom Ämmidaal gsi sid em Gotthälf. Me merkt, ass i däm Buech zimli gnau d Landschaft vom Düürgrabe dargstellt wird. Die gäget het drmit e schöni Beschrybig übercho wie sälten eini, und drum het d Ortschaft ane 1968 ire alt Name Dürrgrabe em Tichter z Eer au ofiziell uf Heimisbach ggänderet.

Grad am Afang vom erschte Kapitel im Buech über Heimisbach zeigt is dr Gfeller die Landschaft mit es baar Sätz:

«Öppe zähe Minute hinger der Heimisbach-Chäshütte geit e Charrwäg linggs ab gäge de Heimisbach-Burehüseren uehe. Bim Vorderhuus füehrt er grad zwüschem Burehuus u em Stöckli vorby, näb em Vorderhuus-Hüsli, Oberhuus-Spycherli un Oberhuus uehe. Dernoh zieht er schi de dür ne chlynni Muelte hingere u nimmt der Chehr dür d’Schofhaulen uuf gäg em Heimisbärgli u gäge der Heimisegg zue un änefer ahen i ’s Dorf. Bim Vorderhuus-Stöckli spaltet si en Ascht ab u füehrt rächts hingere gäg em Hingerhuus-Hüsli, Hingerhuus u gäg der Heimisbach-Pinte zue.»[1]

Inere andere Schrift seit dr Simon Gfeller, wie s im Zueguet, wo-n-er uf d Wält cho isch, usgseh het:

«Uf em Zuguet i der Gmeind Trachselwald bin i am 8. April 1868 uf dWält cho. Mys Vaterhus, wo d Jahrzahl 1777 treit, isch früecher e Sennhütte gsi. Später si dWeide mit Wald bepflanzt und di Sennhütte isch zum Heimetli vom Bawart wörde. Das Hus steit ganz elleinig uf em ne 1000 m höche Hubel und luegt vo dert überne chlini Ebeni. Nume gäge Mittag gseht me wyt i ds Land use. D Schneebärge wärden aber dür d Rafrütialp verdeckt, wo aline Bärgstiger und Bsuecher vo der Lüderechilbi als eine vo de schönsten Ussichtspunkten im Ämmithal bekannt isch.»[2]

Zwöi Passage us Arbete vom Simon Gfeller sind i dr Tegschtsamlig Holderbluescht, dere schööne Antology vo alemannische Schriftsteller und Autoorinne, abtrukt. I dene Erzälige über si Vater und si Mueter stoot no meh vo däm Ort, wo-n-er als Ching gläbt het:

«No paarne Johre het der Vater es Heimetli gchauft, z’hingerischt i der Trachselgmeind hinger. E stotzige Wätter isch es leider gsi, aber emel es eigets Hei, wo sie hei Hilbi u Schärme gha. Mänge hätt’s richtig gruuset, wen er eso hätt sölle rüte, dorne, farne u wäge wi der Vater; är hingäge het d Fäcke deschtwäge nid lo hange, un es heig no gradeinisch toll Sache gäh uf dem Härdli. Einischt heig er emel au wider so-n-es stotzigs Port umegcharschtet gha u Steine sigi vürecho, Surbockler u Chindschöpfler, e ganzi Bsetzi. […]»[3]
[und de vo sim Müetti:] «Es richtigs alts Buuregärtli het es gha, mit blüejige Stygüüferlinen am Zuun, maschtige grüenne Chrutstuden u eme lüüchtige Bluemehärz i der Mitti. Nägeli, Stöüfmüetterli, Tschuppelfriesli, Schlüsseli, Aschter, Ringelbluemmen u paar Rosestöck hei mit Blüejen abgwächslet u isch ne herewohl gsi drinne. I de längen Yfassbandelinen em Zuun noh hei no vil angeri Pflänzli ihri zündtige Chöpfli i d Höhi gstreckt, bescheideni Chrüttli mit altheimelige Näme: Pfingschtnägeli, Gottehemmeli, Fraueschüehli, Ankebälleli, Herjesusblüemli, Jerusalämli, Bluetströpfli, Rittersporn u meh der Sorte. Irget es paar Stöckli oder Stude hei gäng blüeit, daß Müetti für e Sunndistisch e härzige Meie het chönne go reiche.»[4]

1914 het dr Simon Gfeller es Buech uf Hochdüütsch useggä, wo Geschichten aus dem Emmental heisst. Süsch het er smeischte i dr Mundart gschribe. I sine Büecher het dr Gfeller vil vo sim Daal, em Heimisbach, und vom Läbe im Ämmidaal und im Bärnbiet und über Erläbnis vo iim sälber verzellt. Und so het är gly als eine vo de füerende Mundartautoore vom Kanton Bärn gulte.

Au as Dramatiker isch dr Simon Gfeller erfolgrych gsi. Sini Stück fürs Theater sind im 20. Joorhundert e bedüütende Deil gsi im Repertoire vo de Volchstheater im Bärnbiet. Em Gfeller sys erschte Theaterstück het «s’Zeiche» gheisse. Das isch en Übsersetzig is Bärndüütsche gsi, wo-n-är gmacht het. vo ane 1916 bis 1925 het är den sächs eigeti Theaterstück gschribe: Hansjoggeli, der Erbvetter het er nach em Tegscht vom Gotthälf verfasst, so wie au s Stück Geld und Geist.[5] S Bärner Heimetschutztheater und d Ämmedaaler Liebhaberbüüni und anderi Hüüser hend Stück vom Simon Gfeller ufgfüert.[6]

Dr Gfeller het em Alfred Fankhauser d Idee ggä, sech mit dr Mundartliteratur z beschäftige. Sini Wärch sind e wichtigi Quälle vom Schwyzerischen Idiotikon, und er het däm sine Redaktion au Uuskümft zu sproochleche und volchskundleche Frooge ggää.[7] Drüberuse sind sini Täggscht zäme mid dene vo anderne Mundartautoore vom Werner Hodler als Grundlaag für d Studie «Berndeutsche Syntax» pruucht worde.

Mit dr Schriftstellere Sophie Haemmerli-Marti usem Aargau, wo im glyche Joor wien är uf d Wält cho isch, het dr Gfeller fründleche Kontakt pflägt. D Haemmerli-Marti prichtet vo de Psüech bim Ämmedaaler Schriftsteller und vo dr gmeinsame Arbet für s Schrybe idr Mundart imene bsundere Kapitel.[8]

Wärch ändere

S Schwiizer Radio het anne 1987 mit de Gschichte us em Heimisbach e Sery vo zwölf Höörspiil gmacht, wo der Ruedi Stalder glääse het.[9] Und im Joor 2010 isch em Gfeller sis Buech Heimisbach. Bilder u Bigäbenheiten us em Bureläbe als Höörbuech, wo wider d Schtimm vom Ruedi Stalder z ghöören isch, nöi usechoo.[10]

Eerige und Erinnerigskultur ändere

Ane 1934 het em Simon Gfeller d Uni Bärn dr Eeretokter ggä. Ane 1939 het är dr Gottfried-Keller-Prys vo dr Martin-Bodmer-Stiftig übercho.

Dr Nochlass vom Tichter isch im Gmeindhuus vo Heimischbach archiviert und wird vo dr Simon-Gfeller-Stiftig pflägt, wo im alte Schuelhuus z Heimisbach d Simon-Gfeller-Gedänkstube füert. Dä Erinnerigsort gits sid em Joor 1970. Fotine, Schrifte, Tagebüecher und anders Material zeige dört öppis vom Simon Gfeller sym Läbe und sym Schaffe, vo syne Bezieige zu anderne Bärner Schriftsteller wie öppen em Emanuel Friedli, em Rudolf von Tavel, em Carl Albert Loosli, em Karl Uetz, em Rudolf Münger und em Otto vo Greyerz, und derzue ane gseht me i dr Uusstellig au no, wie me zu Gfellers Zyte im Bärnbiet Schuel ggä het.[11] D Elisabeth Schenk Jenzer isch d Presidäntin vo dr Simon-Gfeller-Stiftig, wo am 15. Septämber 1975 is Handelsregischter ytreit worden isch, d Therese Sommer isch d Vizepresidäntin, dr Walter Herren isch dr ehemoolig Presidänt und Eerebürger vo Trachselwald, d Vreni Heiniger tuet dr Gmeindroot vo Trachselwald im Stiftigsroot verträtte, d Ruth Hänni d Stifterfamilie, und dr Andreas Burri, Redakter am Schwyzerischen Idiotikon, dr Peter Glatthard, d Hedwig Gfeller und no nüün wyteri Persoone sind im Stiftigsroot (2017).[12][13]

An Simon Gfeller tuet me sech im Ämmedaal uf vil Arte erinnere. Näbe de Aktivitäte vo dr Simon-Gfeller-Stiftig gits es baar Brüüch us dr neuschte Zyt, wie öppe dr Simon-Gfeller-Gedänkmarsch, wo dr Samariterverein Heimisbach ane 2017 scho zum fünfzigschte Mau organisiert het, jedes Joor uf emene andere Wääg,[14][15] und au s Simon-Gfeller-Erinnerigschiesse, wo d Schützegsellschaft vo Trachsuwaud jedes Joor uf em Schiessstand vo Heimisbach mit Schütze, wo deils vo wyt här chöme, tuet durefüere.

Im 2018ni sis 150 Joor häär, sid dr Simon Gfeller uf d Wält cho isch.

Literatur ändere

  • Peter Arnold: Simon Gfeller. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 1. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 702.
  • Heinrich Baumgartner: Simon Gfeller. Erweiterte Fassung des Vortrags, der an der Simon Gfeller-Feier bei Anlass seines 70. Geburtstages im Burgerratssaal in Bern gehalten wurde. Bärn 1938.
  • Valentin Binggeli: Simon Gfeller, der Emmentaler Mundartdichter. Eine Biographie entlang von Selbstzeugnissen und Zeitdokumenten. Bärn 1968, ISBN 3-305-00028-7.
  • Valentin Binggeli: Egge u Grebe. Das Emmental bei Simon Gfeller. Münsingen 1984.
  • Erwin Heimann (Hrsg.): Briefwechsel zwischen Simon Gfeller und Otto von Greyerz 1900–1939. Bärn 1957, ISBN 3-305-00027-9.
  • Christian Joss: Es geit niene gspässiger weder uf der Wält. Der Mensch im Werk von Simon Gfeller. Bärn 1987, ISBN 3-305-00029-5.
  • Georg Küffer: Vier Berner: Emanuel Friedli, Otto von Greyerz, Rudolf von Tavel, Simon Gfeller. Berner Heimatbücher, Heft 92/93, Bärn 1963.
  • Karin Marti-Weissenbach: Simon Gfeller. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.

Weblink ändere

  Commons: Simon Gfeller – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote ändere

  1. Simon Gfeller: Heimisbach. Bilder u Bigäbeheiten us em Bureläbe. uf gutenberg-spiegel.de
  2. Zitiert nach: Usem Läbe vom Simon Gfeller. In: Schwyzerlüt: Zytschrift für üsi schwyzerische Mundarte, 5, 1942-1943, Syte 37.
  3. Georg Thürer: Holderbluescht. Münche Aarau 1962, Syte 145.
  4. Georg Thürer: Holderbluescht. Münche Aarau 1962, Syte 148.
  5. Peter Arnold: Simon Gfeller uf tls.theaterwissenschaft.ch
  6. d Ämmedaaler Liebhaberbüüni uf elb.ch
  7. Simon Gfeller: Schueh ahe wüsche uf idiotikon.ch
  8. Sophie Haemmerli-Marti: Bim Eggschuelmeischter z Grüenematt. In: Sophie Haemmerli-Marti: Mis Aargäu. Neuusgob Aarau 1963, Syte 186–193.
  9. Hörspiel-Klassiker im Januar – «Heimisbach» von Simon Gfeller uf srf.ch
  10. s Hörbuech Heimisbach. Bilder u Bigäbenheiten us em Bureläbe (Memento vom 22. Augschte 2017 im Internet Archive) uf trachselwald.ch
  11. d Simon-Gfeller-Gedänkstube (Memento vom 22. Augschte 2017 im Internet Archive) uf trachselwald.ch
  12. d Simon-Gfeller-Stiftig (Memento vom 26. Dezämber 2017 im Internet Archive) uf trachselwald.ch
  13. Simon Gfeller-Stiftung uf fundraiso.ch
  14. Simon-Gfeller-Gedänkmarsch
  15. Pricht über d Simon-Gfeller-Wanderig vo 2017