D Burg Hauezollre isch d Stammburg vum Firschtegschlächt un friejer regierende dytsche Chaiserhuus vu dr Hauezollre. Si lyt z Bade-Wirttebärg, zwische dr Gmaine Hechenge un Bisenge, wu si zum Ortsdail Zimmern dervu ghert.

Burg Hauezollre
Burg Hauezollre
Burg Hauezollre

Burg Hauezollre

Entstehigsziit: Erschti Burg um 1000 bis 1267, aktuälle Böutestand 1850 bis 1867
Burgetyp: Hecheburg, Gipfellag
Erhaltigszuestand: Erhalte
Ständischi Stellig: Grofe (bis 1623)
Firschte (1623–1850)
Chenig (1850–1871)
Chaiser (1871–1918)
Ort: Bisenge
Geografischi Lag: 48° 19′ 23,5″ N, 8° 58′ 3,8″ OKoordinate: 48° 19′ 23,5″ N, 8° 58′ 3,8″ O
Höchi: 855 m ü. NN
Burg Hohenzollern (Baden-Württemberg)
Burg Hohenzollern (Baden-Württemberg)
Burg Hohenzollern
Burg Hohenzollern

Lag ändere

D Gipfelburg lyt uf em 855 Meter hoche, isolierte, prominänte Bärgchaigel vum Hauezollre, im Dialäkt hite no dr Zollerberg oder churtz dr Zoller gnännt. Är isch e Zygebärg, em Drauf vu dr Schwebische Alb vorglageret un git dr geograische Region dr Name, dr Zollernalb.

Gschicht ändere

 
Luftufnahm vu dr Burg Hauezollre
 
Blick vum Albdrauf
 
Blick vu Maria Zell
 
S Adlerdor
 
Burghof mit St. Michaelskapäll, Wartdurm un Freistäge vor em Firschteböu
 
Dr Dordurm
 
Chrischtuskapäll
 
Syt em Zweete Wältchrieg isch d Chrone vum Wilhelm II. in dr Burg

Di erscht Burg ändere

Di erscht mittelalterlig Burg vu dr Grofschaft Zollre isch anne 1267 zum erschte Mol gnännt wore un goht wahrschyns uf s 11. Johrhundert zruck. Si isch am 15. Mai 1423 noch ere fascht aijehrige Belagerig dur dr Bund vu dr schwebische Rychsstedt eroberet un vollständig gschlisse wore.

Di zwoot Burg ändere

Noch em Neiböu ab 1454 isch d Burg im Dryssgjehrige Chrieg, drotz ass si zuen ere starke Feschtig uusböue woren isch, 1634 vu dr Wirttebärger eroberet un zytwys bsetzt wore. Noch em Chrieg isch si zmaischt in habsburgischem Bsitz gsii, voreb si im Eschtrychische Erbfolgchieg im Winter 1744/45 vu franzesische Druppe bsetzt woren isch. Noch em Abzug vu dr letschte eschtrychische Bsatzig 1798 isch d Burg verfalle un isch aafangs 19. Johrhundert e Ruine gsii. In dr Hauptsach isch nume no d St. Michaelskapäll erhalte blibe.

Di dritt Burg ändere

Dr Gedanke an e Widerufböu vu dr Burg isch em dodmolige Chronbrinz un spetere Chenig Friedrich Wilhelm IV. villicht 1819 chuu, wun er uf ere Italierais au d Wurzle vu syre Härchumpft het welle chännelehre un d Burg bstige het. Anne 1844 het as Chenig er gschribe:[1]

„Die Erinnerung vom J. 19 ist mir ungemein lieblich und wie ein schöner Traum, zumal der Sonnenuntergang, den wir von einer der Schlossbastionenen aus sahen. … Nun ist ein Jugendtraum-Wunsch, den Hohenzollern wieder bewohnbar gemachet zu sehen.“

D Burg in ihre hitige Form isch e Böuwärch vum renommierte Berliner Architäkt Friedrich August Stüler, wu anne 1842 as Schueler un Noofolger vum Karl Friedrich Schinkel zum Architäkt vum Chenig ernännt wore gsii isch. Si giltet as typische Verdrätter vu dr Neigotik im dytsche Sprochruum. Di yydrucksvolle Uffahrtsaalage het dr Ingenieur-Offizier Moritz Karl Ernst von Prittwitz entworfe, wu dertemol as dr fierend preußisch Feschtigsböumaischter gulte het. Di bildhauerische Arbete stamme vum Gustav Willgohs.

Zum aine isch d Burg Hauezollre Uusdruck vum romantische Gaischt vu sällere Zyt un entspricht dr domolige Idealvorstellig vun ere mittelalterlige Ritterburg. Vu dohär isch dr historistisch Böugedanke mit däm vum Schloss Neischwanstai z Bayern verglychbar, ohni aber sällem syy fantastisch-theatralisch Iberstaigerig. Zum andere isch d Burg s Ergebnis vun eme bolitische Represäntationswille vu dr Herrscher vu Preuße, wu d Stammburg vu ihre Ahne hän in ere prunkvolle Form widerufbäut welle sääne.

Anne 1850 het d Grundstailegig stattgfunde. Finanziert wore isch dr Böu gmainsam vu dr brandenburgisch-preußische un dr firschtlig-schwebische Linie vu dr Hauezollre. Am 3. Oktober 1867 isch dr Böu unter em Chenig Wilhelm I. vu Preuße volländet un yygweit wore. Am 3. Septämber 1978 isch d Burg bin eme Ärdbidem schwär bschedigt wore, d Reschtaurierigsarbete hän sich bis in d 1990er Johr zoge.

Gstaltig ändere

S Böuwärch deckt fascht dr ganz Chapf. S bstoht in dr Hauptsach us vier Elemänt: dr Bfeschtigungsaalage, em Schlossgebei, dr Kapälle un em Burggarte.

Bfestigungsaalage ändere

S Adlerdor mit syre Zugbruck bildet dr Yygang. Dur drei Windige chunnt mer in dr Burghof. Di erscht Windig drait sich um dr Wilhelmsdurm. Mer chunnt iber dr Zwinger zue dr zwoote Windig, em nidere Vorwärch. Vu do uus fiert di dritt Windig um dr spiralfermig Rampedurm. Derno chunnt mer zue dr sideschtlige Schnarrwachtbaschtei mit Blick uf Boll un dr Dreifirschtestai. Vu do uus chaa mer dur dr quadratische obere Dordurm iber e gradlinige Aastiig zum Burghof chuu oder iber d Baschtione vu usse um s Schlossgebei umelaufe. Gege dr Uhrzaigersinn chemme no dr Schnarrwachtbaschtei di Nei Baschtei (Nordoscht), d Fuchslochbaschtei (Nord), dr Spitz (Nordwesch), d Scharfeckbaschtei (Wescht), d Gartebaschtei (Sidwescht) un d St. Michaelsbaschtei (Sid). Zwische dr Baschteie findet mer d Standbilder vu dr preußische Chenig.

Schlossgebei ändere

S Schlossgebei bildet e no Sidoschte uffig U, d Ände dervu bilde di evangelisch un di katholisch Kapälle. Dr usser Umriss brucht di alte Grundmuure vu dr zwoote Burgaalag. Iber dr alte Kasematte hebe sich di dreisteckige Böuwärch, wu mit vile Dirmli un Fiale verziert sin. Di vier Hauptdirm sin in dr Raiefolg gege dr Uhrzaigersinn dr zue dr Fuchslochbaschtei uusgrichtet Chaiserdurm, dr Bischofsdurm zum Spitz, dr Markgrofedurm zue dr Scharfeckbaschtei un dr Michaelsdurm vor dr Gartebaschtei. Im Burghof stoht dr Wartdurm, wu sich as Stäägedurm an dr Firschteböu mit Grofesaal un Bibliothek druckt un wu dr Fahne ufzoge wird, wänn dr Burgherr do isch.

Inneryym ändere

E Freistääge fiert zue dr Stammbaumhalle. Vu sällere chunnt mer in dr Grofesaal, wu iber di ganz Braiti vum Sidfligel goht. E spitzbogig Rippegwelb wird vu acht rotlächte Marmorsyyle drait, wu frei stehn. Di glychfalls spitzbogige Fänschter drage Grisaille un farbigi Molereie vum Stüler. Unter em Grofesaal lyt di ehmolig Schlosschuchi, hite d Schatzchammere. An dr Grofesaal gränze dr Chaiserdurm un d Bischofsnische, derno schließt sich di mit Wandgmälde vum Wilhelm Peters zue dr hautezollrersche Gschicht verzierte Bibliothek aa. Im Markgrofedurm het s dr Salon vum Chenig, wu hite au gege d Terminologi vum Stüler Markgrofezimmer gnännt wird.

Dur verschideni brivati Gmächer chunnt mer schließlig in dr Salon vu dr Chenigi. Wäge dr mit blauem Samt bezogene Bolschtermebel wird er au Blaue Salon gnännt. S Parkett bstoht us fimf verschidene Helzer. Vun eme Uussichtserker leugt mer uf dr Albdrauf, an dr Wänd hange Familiegmälde: Chenigi Luise, Chaiseri Augusta, Chaiseri Viktoria un Prinz Waldemar vu Preuße, s letscht vu dr Viktoria sälber gmolt. Dr Sekretär vu dr Chenigi isch no Entwirf vum Stüler gschaffe wore. S Sèvres-Service stammt us em Bsitz vum Napoléon un isch vu preußische Druppe in dr Schlacht vu Waterloo erbytet wore. In dr Dienerschaftshalle hangt e Gmälde vum Franz von Lenbach: S zaigt dr Wilhelm I. churz vor syym Dod. Dr wuchtig Schrybdisch vum Wilhelm II. dominiert dr sunscht dur d Verwändig vu verschidene Helzer bim Parkett un eme Däfer ender intime Karakter vum Ruum.

Waffe- un Schatzchammere ändere

E Stockwärch diefer chunnt mer iber d Waffechammere in d Schatzchammere: Us Syydedamascht isch dr Courschleppe vu dr Chenigig Luise. Us dr Schlacht bi Kunersdorf stamme dr Wafferock vum Friedrich em Große un d Schnupfdubakbichse, wu ihm s Lääbe grettet ghaa het. Syyni Chruckstäcke un zwoo vu syyne Traversflete ghere zue dr gschichtsdrächtige Sammligsstuck, derzue au di edelstaibsetzte Tabatière. E S wärtvollscht isch aber d mit 18 Brillante un 142 zue Rose gschliffene Diamante verziert Chrone vum Wilhelm II.

D Kapälle ändere

Di katholisch St. Michaelskapälle sich anne 1853 uusgwytet wore, ihre mittelalterlig Dail datiert aber us dr Johr 1454 bis 1461 un isch dodermit s ainzig erhalten Böuwärch vu dr zwoote Burg. Schiff un Chor sin mit Netz-Rippegwelb iberdeckt. E Huffe Fänschter chemme us dr ehmolige Chilche vum Chloschter Stette, wu zytwys di zollrisch Erbgrablegi gsii isch, un sin zwische 1280 un 1290 entstande.

Di evangelisch Chrischtuskapälle isch e Wärch vum Stüler in Aalähnig an dr Weschtchor vum Naumburger Dom. S Aposchteldor stammt vu dr gschlissee Chaiser-Wilhelm-Gedächtnischilche vu Berlin. Unter dr Chrischtuskapälle lyt di russisch-orthodox Ufstandigskapälle.

Burggarte ändere

Dr urspringli Bebflanzigsblan isch e Spotwärch vum Peter Joseph Lenné. Syy Gstaltig isch hite nimi erhalte.

Nutzig ändere

D Burg isch noch em Widerufböue nie fir lengeri Zyt bewohnt gsii, si het uusschließlig represäntativi Funktion ghaa. Nume dr letscht preußisch Chronbrinz Wilhelm het no syre Flucht vu Potsdam Ändi 1945 e baar Monet uf dr Burg gläbt. Dr Wilhelm un syy Frau, d Chronbrinzässi Cecilie, sin uf dr Burg begrabe. Syt 1952 isch d Burg zuesätzlig mit Chunschtgegestände un Erinnerigsstuck zue dr preußische Gschicht us em Bsitz vu dr Familie un em ehmolige Hauezollremuseum im Schloss Monbijou museal uusgstattet wore: Di preußisch Chenigschrone ghert näbe dr Uniform vum Friedrich em Große zue dr Glanzstuck vu dr Sammlig. Zwische 1952 un 1991 sin d Särg vu dr Chenig Friedrich Wilhelm I. un Friedrich em Große uf dr Burg gsii. No dr Widerverainigung sin si anne 1991 wider uf Potsdam iberfiert wore.

Anne 1953 isch in d Burg yybroche un mehreri Gegeständ us dr Schatzchammere sin gstohle wore. Dr Dieb isch speter gfasst un zue sechs Johr Haft verurdailt wore. E Dail vu dr erbytete Gegeständ het er aber scho yygschmulze oder uf dr Flucht in dt Main gheit ghaa. Dr Raub wird in eme aigene Ruum im Kriminalmuseum vu dr Akademi vu dr Bolizei Bade-Wirttebärg z Frybeg bschribe.[2]

D Burg Hauezollre isch au hite no Privataigetum. Si ghert zue zwai Drittel dr brandeburgisch-preußische Linie vu Huus Hauezollre, zue aim Drittel dr schwebisch-katholische Linie. Syt 1954 wird d Burg au vu dr Brinzässi-Kira-vu-Preuße-Stiftig brucht.[3], wu Ferienufenthalt fir bedirftigi Chinder megli macht - in dr Aafangsjohr vu Wescht-Berlin. D Burg Hauezollre isch hite mit iber 300.000 Bsuecher pro Johr[4] e turistischi Attraktion. Zue dr zahlryche Marketingaktione zelle Uusstellige, Kunzärt, Theater- un Kinoveraastaltige un e Wynächtsmärt.

Fueßnote ändere

  1. Kennzeichen BL Heimatkunde für den Zollernalbkreis; Herausgeber:Waldemar Lutz, Jürgen Nebel und Hansjörg Noe; Lörrach, Stuttgart, 1987 ISBN 3-12-258310-0; S.121/2
  2. Kai Müller: Balance und Pietät (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.mdr.de, 24. Mai 2005, Zuegriff am 11. Juni 2010
  3. Websyte vu dr Brinzässi-Kira-Stiftig (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)
  4. Des Prinzen neue Töne. In: Stuttgarter Nachrichten, 10. Mai 2003

Literatur ändere

  • Rolf Bothe: Burg Hohenzollern. Von der mittelalterlichen Burg zum nationaldynastischen Denkmal im 19. Jahrhundert. Berlin 1979, ISBN 3-7861-1148-0
  • Patrick Glückler: Burg Hohenzollern. Kronjuwel der Schwäbischen Alb. Hechingen 2002; 127 Seiten; ISBN 3-925012-34-6
  • Friedrich Hossfeld und Hans Vogel: Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns, erster Band: Kreis Hechingen. Holzinger, Hechingen 1939, S. 211 ff.
  • Günter Schmitt: Burgen, Schlösser und Ruinen im Zollernalbkreis. Herausgegeben vom Landratsamt Zollernalbkreis. Jan Thorbecke Verlag. Ostfildern, 2007. ISBN 978-3-7995-0186-6
  • Rudolf Graf von Stillfried-Alcantara: Beschreibung und Geschichte der Burg Hohenzollern. Nachdruck der Ausgabe von 1870. Berlin Story Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-929829-55-X

Lueg au ändere

Weblink ändere

  Commons: Burg Hauezollre – Sammlig vo Multimediadateie