In de Linguistik isch e Digraph e Zämmesetzig vo zwei Büechstabe, wo für numme ei Lut stönn und zu me neue Graphem werre. Bi meh wie zwei Büechstabe schwätzt mer vo me Trigraph (3 Büechstabe), Tetragraph (4) oder Pentagraph (5).

Begriffsbstimmig

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Im witere Sinn bstoht e Digraph uss zwei Graphem, wo sich me Phonem züeordne lönn (z. B. d Konsonantebüechstabe-Kombination <ch> im Alemannische im Phonem /x/ bzw. /χ/). Au Büechstabekombinatione, wo sich re Phonem-Kombination züeordne lönn, wenn ihri Bstanddeil nit eidütig für di einzelne Bstanddeil vo de Büechstabekombination stönn (z. B. s <ch> im Änglisch, wo für /tʃ/ stoht, wo nit s <c> für s [t] und s <h> für s [ʃ] stoht).

Mänkmol meint mer mit em Begriff "Digraph" aber au e Graphem, wo uss mehrere Büechstabe bstoht. Säll heißt, dass Kombinatione wie s <ch> oder s <qu> als ei Graphem und dodemit als Digraph gälte. Mit derre Benännig isch aber no nüt über d Ussproch devo gsait.

Im ängere Sinn sin Digraphe d Büechstabebaar, wo so äng zämmeghöre, dass si zum Bispyl au bi de alphabetische Sortierig wie ei Büechstabe behandelt werre. Säll elei garantiert aber no nit, dass es sich um ei Phonem handelt: Mer cha zum Bispyl s Phonem /dʒ/, wo im kroatische als <dž> gschrybe wird, als zwei Lut alüege, woby s <d> für s [d] und s <ž> für s [ʒ] stoht - deno wär's genauso wenig e Digraph wie s <dr> und anderi.

Trigraphe usw.

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De Begriff Trigraph (vom griechische tri-, "drei") wird für e Kombination vo drei Büechstabe brucht. Des gältet under anderem für s <sch>, wo im Alemannische, Dütsche, Luxemburgische und Schwedische für de Lut [ʃ] stoht oder s dütsch <ieh> [i:].

Sälli Reihe losst sich beliebig witerfiehre: Tetragraphe git's zum Bispyl im Änglische Wort brought, wo s <ough> für e /ɔ:/ stoht; d Kombination <tzsch> im Name "Nietzsche" isch e Pentagraph. Als Heptagraph losst sich s <schtsch> als Transkription vom kyrillische Büechstabe щ bezeichne, we mer devo usgoht, dass säll Graphem im moderne Russisch als [ʃʲ:] usgsproche wird und nit - wie friehner - [ʃʲtʃʲ].

Verwändig i Umschrifte

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Digraphe und Mehrfachkombinatione werre au für d Transliteration und Transkription vo andere Sproche verwändet, zum Bispyl <zh, sh> im Änglische für d Frikativ [ʒ], [ʃ].

Usserdem nimmt mer si oft für d Darstellig vo Sunderzeiche, wenn sälli wäge technische Yschränkige nit darstellbar sin.

Di latynische Büechstabe sin allgemein für Umschrifte verbreite; säll chunnt au vo de Verbreitig vom Ascii-Zeichesatz in de elektronische Dateverarbeitig. Au anderi Schriftsystem verwände e analogs Vorgoh, eso zum Bispyl di traditionälli chinesischi Umschrift Fǎnqiè (z. B. chin. 德红, dī-jīng für d Lutig dīng vom Zeichen 丁).

Bispyl

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  • Alemannisch: sch, ch, ng, tz, gg, ʃʃ, cch und witeri (vgl. au Dieth-Schrybig)
  • Albanisch: dh, gj, ll, nj, rr, sh, th, xh, zh
  • Dütsch: ch, sch, ph, ng, ie, ou, (numme als Ersatz für <ä, ö, ü, ß> und in Eigenäme:) <ae, oe, ue, sz>; 2. <bb, dd, ff, ...>, <ss, ck, tz, dt, aa, ee, oo, ah, äh, eh, ih, ...>, <th, gh, dh, ...>, (numme in unbetonter Silbe:) <el, em, en, er>; 3. <äu, ei, eu, chs, dsch>, (numme in Eigenäme:) <zsch>, (numme am Stammafang:) <sp> und <st>, (numme im Wortinnere vor Vokal:) <ti>, (numme am unbetonte Wortänd:) <ig>
  • Kroatisch, Serbisch: dž; lj, nj
  • Kurdisch: xw
  • Niderländisch: ij
  • Polnisch: ch, cz, sz, rz, dz, dż, dź
  • Spanisch: ch, ll
  • Tschechisch: ch, dž
  • Ungarisch: cs, dzs, gy, ly, ny, sz, ty, zs; bb, cc, ..., ggy, ssz, ...; friehner: eö, cz