D spanische Schproch (span. español oder castellano) kört zum romanischa Zweig vo da indogermanischa Schprocha und wird mankmol mit Portugiesisch, Galicisch und Katalanisch als oagane Gruppa (Iberoromanische Schprocha) xäna. Andere Kategorisierunga ordnen s Schpanische zäm mit französisch, katalan, portugiesisch, okzitanisch und sus no a paar klenere romanische Schprocha als Weschtromania i.

Spanisch (español, castellano)
Ussprooch (IPA): espɲol, kastʎano
Verbreitig: Spanie, Mexiko, Peru, Kolumbie, Argentinie, Chile, Venezuela, Nicaragua, USA, Costa Rica, Kuba und 34 andere Länder
Sprecher: 360 Millione (Muettersprochler)
417 Millione (Zweitsprochler)
Linguistischi
Klassifikation
:
Offizieller Status
Amtssprooch vo: Spanie, Mexiko, Peru, Kolumbie, Argentinie, Chile, Venezuela, Nicaragua, Costa Rica, Kuba und 13 witeri Länder sowie vo de Europäischen Union, de UNO und de OAS
Sproochchürzel
ISO 639-1

es

ISO 639-2

spa

ISO 639-3

spa

SIL

SPN

Wil d spanische Schriftschproch vo da zentralspanischa Region Kastilien prägt isch, und zum dia „offizielle“ vo andera in Spanien vawendete romanische Idiomen (vor allem galicisch und katalan) abzgrenza, findet ma oft o dia Bezeichnung castellano („kastilische Schproch“). Während der Begriff in Hispanoamerika neutral isch, wird a in Schpanien vawendet, zum da Vorherrschaftsanspruch als s „offzielle und oanzige schpanisch“ gegenüber da andara schpanischa Schprocha (Katalan, Galicisch, Baskisch) zruckzdränga.

Spanisch wird mit lateinischa Buachstaba gschrieba. Im modernen Spanisch werend der Akut-Akzent für Vokale und die zwoa Zoacha ñ und ü vawendet. In vielna Wörtabüacha findt ma o s ch und s ll als oagane Buachschtaba.

Verbreitung

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Spanisch wird als offizielle Schproch vawendet vo da EU, da Organisation Amerikanischer Staaten und da Vereinta Nationa. Es isch Amtsschproch in folgenda Lända (in Klammer schtoht d’Zahl vo da Muttaschprochla):

In da britischa Kolonie Gibraltar isch Spanisch näbs Englisch Amtsschproch.

Danäbs redet zum Toal no us Zita vo da Kolonialherrschaft an großa Toal vo da Bevölkerung shanisch in: Andorra, Belize, Marokko, Niederländische Antillen, Philippinen, Trinidad und Tobago, Westsahara, Brasilien (Portunhol) und Puerto Rico.

Momentan hond eppa 360 Milliona Lüt spanisch als Muttersproch – des sind eppa 20 Millionen Muttersprachler meh als im Englischa. Da gröschte Toal vo da Spanischschprochiga läbt in Süd- und Mittelamerika. Wenn ma dia zwoaschprochiga Lüt no dazuazählt, kummt ma uf meh eppa 420 Millionen. Damit isch Spanisch – noch Mandarin-Chinesisch, Hindi und Englisch - die am vierthäufigschta gschprochene Sproch uf da Wält.

Benamsung

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D Spanier säl sägend zu eana Schproch español zum se vo andra Schprocha wia Französisch oda Englisch zum untascheida, zum se aba vo andra Schpanischa Schprocha wia Galicisch oda Baskisch abzgrenza, sägend se castellano (Kastillien isch a Region im Zentrum vo Schpanien).

D Spanische Vafassung vo 1978 definiert castellano als d’offizielle Amtsschproch vom Schtaat Schpanien, im Untaschied las demás lenguas españolas (d’andra Schpanischa Schprcha). Artikel III hot folgendes feschtglegt:

„El castellano es la lengua española oficial del Estado. (…) Las demás lenguas españolas serán también oficiales en las respectivas Comunidades Autónomas …“
„Castellano isch dia offizielle schpanische Schproch vom Schtaat. (…) Andere schpanische Schprocha gälten o als offizielle Schprocha in da Autonoma Kummuna …“

Manche Linguischta definieren „Castellano“ nur als dia Schproch, wo im Mittlalta in Kastilien gredet wora isch, und vaträten dia Mainung, dass für dia hütige Schproch da Begriff „Schpanisch“ vawendet wera sött. „Castellano“ ka o xäna wera als an Dialekt vom gredeta Schpanisch, mit na Usschproch, wo andasch isch als die in Andalusien oda Aragon zum Bieschpiel.

Da Rescht vo da Wält, wo schpanisch redet, seht zum Toal español oda castellano. Castellano seht ma o däm Schpanisch, wo in Argentina, Bolivia, Chile, Ecuador, Paraguay, Peru und Uruguay gredet wird.

Gschicht

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Sproche uff de Iberische Halbinsle im Lauf vu de Gschicht

Uffgrund vu de Dokumänt, wu us säller Zit erhalte blibe sin, wird devuu usgange, dass s Vulgärlatiin uff de Iberische Halbinsle bis zum 6. Johrhundert eiheitlig gsi isch, de Zerfall in Dialäkt hät erst noch de arabische Bsetzig wirkli aagfange. In de Schrift isch degege di elteri Sprochform biibhalte wore, also s klassisch Latiin. Ei Faktor für d'Entwicklig sin di präromanische Sproche (Baskisch, Iberisch un Keltischi Sproche) gsi un bsunders s Kastilianisch (un dodemit s Spanisch) wiisd e starchs iberischs Substrat uff. Säll bedrifft sowohl de Wortschatz (z. B. barra odder izquierda us em Baskische) wie au d'Ussproch (eso were s eifach Vokalsystem odder de Entfall vum f- vu viile Wüsseschaftler au im Baskisch züegschribe). Spöter hät au s Arabisch e Iifluss usgiebt, vor allem uff de Wortschatz, un noch de Entdeckig vu Amerika sin viili neui Wörter us de Sproche vu de dörtige Uuriiwohner ins Spanisch (au ins europäisch Spanisch) chuu.

 
E Site vum Cantar de Mio Çid

Gschribeni un gsprocheni Sproch sin im Lauf vum 1. Johrdausend all meh usenandgange, sodass noch e baar Johrhundert d'Bevölcherig s Latiin nümi hät chönne verstoh. Bis zu säller Zit isch allerdings nò nit vu-n-ere eigene Sproch d'Red gsi, viilmeh vu gschribenem un gsprochenem Latiin. Erst wu mer s Kastilisch aafange hät schriibe, isch de Lüt de Unterschid bewusst wore. Di erste kastilianische (altspanische) Schriftdokumänt dauche am Aafang vum 9. Johrhundert uff, unter ihne d'Uurkunde vu Valpuesta, allerdings hät di gsprocheni Sproch erst gege s 12. Johrhundert Iigang in d'Literatuur gfunde, als ersts literarischs Werch uff Spanisch gältet de Epos Cantar de Mio Çid, wu um 1140 entstande isch un vu'me-ne anonyyme Autor stammt. 1492 hät de Antonio de Nebrija mit Grammatica nit numme di ersti spanischi, sundern di ersti Grammatik vu-n-ere modärne europäische Sproch übberhaupt gschribe, was anderi gschichtsdrächtigi Sproche wie Änglisch odder Französisch zu säller Zit nò nit gha hänn.

D'Bourbone hänn z Spanie e zentralisdischi Bolitiik bedribe un dodemit au e sprochligi Einigkeit aagsträbbt, si hänn sich dodemit gege di spanische Dialäkt un s Baskisch als Minderheitesproch gstellt. D'Aazahl Publikatione uff Spanisch isch im Lauf vum 17. un 18. Johrhundert schnäll aagstige un au in de zweisprochige Regione (Katalonie, Baskeland) sin Biecher in de Standardsproch erschine. Mit de spanische Kolonialisierig vu Amerika hät sich s Spanisch übber witi Deil vum Kontinänt usbreitet.

Ussproch

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Wo in de folgende Liste nüt anders stoht, entspricht d Ussproch derre vom Dütsche.

  • D Vokal a, e, i, o, u sin immer halblang und werre [a, e, i, o, u] usgsproche.
  • S Spanisch kännt 14 Diphthong:
    • -i/-y: ai/ay, ei/ey, oi/oy
    • -u: au, eu, ou
    • i-/y-: ia/ya, ie/ye, io/yo, iu/yu
    • u-: ua, ue/üe, ui/üi, uo
  • Triphthong sin uey un uay.
  • In gue, gui wird s u nit usgsproche; wenn doch, no wird säll durch e Trema (Bsp. antigüedad) kännzeichnet.
  • Di stimmhafte Plosiiv b, d, g hänn zwei Variante: [b, d, g] am Wortaafang un noch Nasal (m, n) un [β, ð, ɣ] in alle andere Positione. S g vor e un i wird [x] usgsproche. Für s v gälte di gliiche Regle wie für s b.
  • S c wird vor e und i als [θ] (wie änglischs th) usgsproche, ansunschte wie-n-e k. Im amerikanische Spanisch git's s [θ] nit; 's wird zum stimmlose s [s].
  • S ch isch ähnlig wie tsch uff Alemannisch, d Zunge litt aber witer hinde im Mul
  • S h isch normalerwis stumm; in Främdwörter cha's im j entspräche.
  • S j spricht mer wie s g vor e/i us.
  • S ll [ʎ] entspricht im idaliänische gl, ähnlig dütsch lj, viilmol abber au j wie s y.
  • S ñ [ɲ] entspricht im idaliänische und französische gn, ähnlig dütsch nj.
  • S qu entspricht im dütsche k [k].
  • E einzels r wird am Wortafang und -änd starch, im Wortinnere weniger starch grollt. rr im Wortinnere isch aber länger.
  • E s isch immer stimmlos, d Zunge litt aber witer hinde im Mul wie im Alemannische: [].
  • S x wird numme im Wort "México" wie [x] gsait (ansunschte wie uff Dütsch).
  • S y entspricht im dütsche j.
  • S z dönt glych wie s c vor e/i.

D'Betonig litt uff de zweitletschte Silbe, wenn s Wort mit eme Vokal, eme n odder eme s uffhört, ansunste isch di letschti Silbe bedont. Dodebii gälte Verbindige vu zwei Vokal als ei Silbe, wenn si e Diphthong bilde (d. h. eine devuu i odder u isch), ansuste litt d'Silbegränze zwüsche'ne. Wenn e Diphthong in de bedonte Silbe isch, no isch nie s i odder s u bedont, in iu un ui ghäit d'Bedonig uff de zweit Vokal. In alle Wörter, wu d'Bedonig vu denne Regle abwiicht, wird de bedont Vokal durch de Akzänt Akuut (á, é, í, ó, ú) kännzeichnet.

Dialäkt

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Traditionäll were in de spanische Dialektologii au s Aragonesisch, s Leonesisch un s Asturianisch als Variatione vum Spanische aaglüegt. Di moderni Dialektologii umfasst numme no säll Spanisch, wu z Kastilie entstande isch, un sini Variatione, verbreitet i'me-ne große Deil vu Spanie, uff de Kanarische Insle un z Latiinamerika. Trotz de geografisch große Entfernige gitt's im Spanische weniger usbrägti Unterschid zwüsche de Dialäkt wie zum Bispil im Dütsche, sodass sich di rund 400 Millione Müetersprochler praktisch problemlos chönne verständige.

Di spanische Dialäkt wiise vor allem in de Ussproch un im Wortschatz Unterschid uff, viil weniger dütlig sin si in de Grammatik un in de Morphologii. Eso hät fast jedes spanischsprochig Land sii eigene „Jargon“ (spanisch jerga odder modismo).

 
Dialäkt vu Spanie

Spanie wird allgemein in zwei Dialäktgruppe iideilt, di nördligi (septentrionales) un di südligi (meridionales). Z Amerika hängt d'Form vu de Sproch vor allem devuu ab, vu wu d'Eroberer chuu sin: wiil's Andalusier gsi sin, wu als ersti uff de Kanare un de Antille aachuu sin, hänn si de Grundstei für de spanisch Sprochgebruuch z Südamerika glègt; spöter abber, wu di spanische Eroberer in mehrere Wälle uff Amerika sin, sin us alle dialektale Regione Lüt debii gsi un di andere Variatione hänn di sprochligi Entwicklig in de Neue Wält beiiflusst. D'Dialäkt vu Mexiko, Peruu, Ecuador, Boliivie un Kolumbie sin hütt tendenziäll nöcher am Norde (un dodemit an de Standardsproch), während s rästlig Mittelamerika, d'Kanare, d'Antille un de übrig Deil vu Südamerika de südlige Dialäkt meh ähnle. Eine vu de wichtigste Unterschid zwüsche Nord- un Südspanie isch d'Ussproch vum -d- zwüsche Vokal un de Zischlut: während sälli im Norde allewiil dütlig usgsproche were, sait mer si im Süde am Silbe- un Wortänd viilmol gschwächt (also chuum hörbar) odder si verschwinde sogar ganz. Bsunders hüfig fallt s Änd-s ewäg.

Bsunders für d'Unterscheidig zwüsche europäischem un amerikanischem Spanisch isch d'Unterscheidig vu c vor e un i bzw. z un s: im Norde vu Spanie were ce/ci/z mit em stimmlose Lispellut [θ] gsait, während s eme dütsche ß entspricht (allerdings palatalisiert wird); im Weste vu Andalusie, uff de Kanare un z Latiinamerika representiere alli de gliich Lut, nämmli dä vum s. Säll Phenomen wird in de spanische Fachliteratuur als seseo bezeichnet. In de Standardsproch sin sowohl Unterscheidig wie au gliichartigi Ussproch erlaubt un akzeptiert. In de südligste Gebiet vu Spanie gitt's ußerdemm di sognännti ceceo-Ussproch, wu de Konsonant s genau wie ci/ce/z glispelt wird; die Ussproch isch friehjer no als regionalsprochlig un untergordnet aaglüegt wore, wird abber in de letschte Johr all meh als gliichwärtig aagseh.

Wie obe erwähnt, were im Süde Silbeändkonsonante viilmol stumm. Bsunders usbrägt isch des im Andalusische, wu s Verschwinde vum Konsonant au no e Veränderig vum Vokal devor (Qualitet odder Quantitet) mit sich zieht (Bsp.: cantar [kat], cantas/canta [ˈkanta], cantan [ˈkantã], español [pɲ]). S l wird vor eme witere Konsonant wie-n-e r usgsproche.

Z Südamerika hebe sich Argentiinie un Uruguay dodurch ab, dass si y un ll anstatt em standardsprochlige [ʝ] odder [ʎ] als stimmloses odder stimmhafts sch (ʃ,ʒ usspräche.

D'Grammatik wiisd chuum Unterschid uff, eine vu de wichtigste isch d'Verwändig vum Pronome vu de 2. Person Pluural (vosotros = ihr) als Höfligkeitsform anstell vu usted(es) (3. Person Singular/Pluural) z Latiinamerika un s Pronome vos anstell vu (duu) in einzelne südamerikanische Länder („voseo“).

Vom Schpanischa abgleitete Schprocha

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  • Spanischbasierte Kreolschprocha:
  • Hybriddialekte (Mischschprocha) findet ma döt, wo, wo Spanisch und Portugiesisch ufannandatroffa sin:
  • Judespanisch/Ladino: Judespanisch isch dia Schproch, wo dia Jude, wo 1492 us Spanie vatrieba wora sin, rede (Sephardim). Deana Nochfahra (eppa 150.000 Muttaschprochla) läben hüt in Griechenland, da Türkei, Israel, Nordmarokko und in da USA.
  • Andare:

Literatur

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  • Joachim Born, Robert Folger, Christopher F. Laferl, Bernhard Pöll (Ug.): Handbuch Spanisch. Sprache, Literatur, Kultur, Geschichte in Spanien und Hispanoamerika. Für Studium, Lehre, Praxis. Schmidt, Berlin 2012, ISBN 978-3-503-09875-0.

Spanischi Sprachgeschicht

  • Antonio Tovar: Einführung in die Sprachgeschichte der Iberischen Halbinsel. 1983
  • Annegret Alsdorf-Bollee: Spanische Sprachgeschichte. 2003
  • Wolf Dietrich/ Horst Geckeler: Einführung in die spanische Sprachwissenschaft. 2004

S Spanisch z Amerika

  • Volker Noll: Das amerikanische Spanisch. 2001
  • Hugo Kubarth: Das lateinamerikanische Spanisch. 1987
  • Hans-Dieter Paufler: Lateinamerikanisches Spanisch. 1977
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  Commons: Spanischi Sproch – Sammlig vo Multimediadateie

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Lernhilfe

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Sprochwisseschaft und Grammatik

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