Dialäkt: Züritüütsch

D Gertrud Frei – gsäit hät mer ire Trudi – (* 11. Jäner 1930 z Bäärn; † 17. Jäner 2015 z Wauggringe; Bürgeri vo Hedinge) isch e Schwyzer Gërmanischtin und Leereri gsy. Si hät en wichtige Bytraag zur Känntnis vom Süüdwalsertüütsch gläischtet.

Ires Läbe ändere

D Getrud Frei isch as Äinzelchind z Bëërn uufgwachse; iri Familie vätterlichersyts isch zwoo Gänerazioone voranen us em Züripiet i d Bundesstadt choo. 1945, under em Ydruck vo de Gröiel i de Konzäntrazioonslaager und vo de Romään vom Jeremias Gotthälf, hät si bschlosse, Primaarleereri z wëërde. No vor as si s Badänt überchoo hät, isch si für zwäi Jaar Huusleereri bin ere belgische Diplomaatefamilie z Israel gsy. Iri eerscht Stell im Kanton Bëërn hät si an ere Nüün-Klasse-Schuel a de Lengg im Simetaal ghaa, nachanen äini ime Puuredoorff im Mittelland.

Si hät sich drufabe as Sekundaarleereri la uusbilde. Tüüff beydruckt vom Paul Zinsli, hät si bschlosse, das Stuudium bis zur Promozioon z verlengere. Gstudiert hät si Musig, Tüütsch und Gschicht, und abgschlosse hät si 1966 mit ere Dissertazioon über de Walsertialäkt vo Saley im Piemont. Zäme mit em Paul Zinsli und em Paul Scheuermeier hät si 1959 bis 1962 au z Aager, z Greschonei und z Eischeme Uufnaame vo de deetige Fluernäme duregfüert.

Gschaffet hät si nachanen am Leererineseminaar z Bëërn, wo si Tüütsch und Gschicht ggëë hät. Zytewys isch si au Bresidäntin vom «Berner Sprachverein» gsy und hät sich asewääg für di tüütsch Spraach und Literatuur ygsetzt. Si hät sich auch scho lang mit der Antroposofy vom Ruedolf Steiner usenandgesetzt, und spööter im Läbe isch die ire zäntraal Läbesinhalt woorde. Im Alter hät si sich dänn bsunders für d Stiftig Rüttihubelbad z Walchringe und s kulturell Läbe vo de Bewoner und Bewonerinen anngaschiert.

Iri Dissertazioon ändere

 
D Dissertazioon vo de Gertrud Frei.

D Gertrud Frei hät iri Tokteraarbet uf Voorschlaag vom Paul Zinsli gschribe. S Ziil isch gsy, s Saleytüütsch spraachinhaltlich daarzstele, aso z zäige, wie in ere bëërgpüürliche Gmäind d Spraach d Wält erschlüüsst. Me isch devoo uusggange, das s Saleytüütsch nöd nu i syne Luut, Formen und Woort archaaisch isch, sunder au im Tänke, wo mit dëne Woort und Bigriff uustruckt wiird. Wil s ganz e chlyses Döörffli gsy isch, hät me gmäint, me chönn s Saleytüütsch ganz guet as Ganzhäit erfasse.

D Realitëët hät dän aber täilwys andersch uusgsee. D Frei hät scho gly müese feschtstele, das die Doorffgmäinschaft i der Uuflöösig stäckt und das di letschte Puure, wo si 1962 no z Saley aatrooffe hät, chuum de Zyt ghaa händ, uf eso «gspässigi» Fraage von ere Studäntin Antwort z gëë. Dunen im Taaloort Passo hät si dänn e Frau gchänegleert, wo deet scho sit zää Jaar gläbt hät und wo Inträsse für all die Fraage ghaa hät. Vor dëne Hindergründ hät s uursprünglich Konzäpt müese naadisnaa reduziert wëërde: s Sachkundlich und e ganzi Räie Woortfälder hät si müesen ewëgglaa.

Pliben isch aber immer na vil. Tokumäntiert wëërded de mäntschlich Körper und syni Orgaan, d Biwegige, di mäntschliche Sinn und iri Waarnämigsfälder, d Gfüül, s Welen und s Tue, s Tänke, Mäntschetipen und Charakteräigeschafte, de Ruum und d Zyt. Imene Schlusstäil stelt si na zäme, woo s Saleytüütsch inerhalb vom Alemanisch und vom Walsertüütsch staat: Woort, Luutforme, Bidüütige, Woortbildige, s Verheltnis zwüsched starchem Grundwërb und Kausatyv und, ganz äimaalig im obertüütsche Sprachruum, s Prëtëritum vo de starche und de schwache Wëërb mit den Abluut und Rückumluut.

D Frei isch vom Hërbscht 1962 bis zum Hërbscht 1965 zämegnaa 27 Wuche z Saley oder im Taaloort Passo gsy. Gwidmet hät si iri Aarbet denne Wybru, diu da di schwäär Burdi trägen, und «in Dankbarkeit» au irem Profässer Paul Zinsli.

Publikazioone ändere

  • Walserdeutsch in Saley. Wortinhaltliche Untersuchung zu Mundart und Weltsicht der altertümlichen Siedlung Salecchio/Saley (Antigoriotal). Diss Uni Bëërn 1966 (s eerscht Maal truckt 1969). Paul Haupt, Bäärn/Stuegert 1970 (Sprache und Dichtung. Sonderreihe Berner Arbeiten zur Dialektologie und Volkskunde 18).
  • Vergleichende Materialien zum Wortschatz der Südwalser Kolonie Saley und des Walliser Dorfes Törbel. Bedeutungsunterschiede und Wortverlust. I: Festschrift für Paul Zinsli. Useggëë vo de Maria Bindschedler, em Ruedolf Hotzenköcherle und em Werner Kohlschmidt. Francke, Bäärn 1971, S. 71–78.
  • [Zäme mit em Heinz Künzi und andere:] Bärndütsch: Eine Sammlung von Mundarttexten für die Schüler der obern Klassen. Bäärn 1979. – Chönt vo ire sy, der Autoor vo dëm Artikel isch aber nöd sicher.

Quäle ändere

  • «Lebensgang», vo de Gertrud Frei sälber gschribe.
  • D Dissertazioon vo de Gertrud Frei.
  • Em Paul Zinsli sys «Südwalser Namenbuch».