Kageneck (Adelsgeschlecht)

Kageneck isch dr Name vun eme alte oberrhynische Adelsgschlächt. D Herre vu Kageneck hän zue dreltschte ritterbirtige Gschlächter im Elsass ghert. E badische Nascht vu dr Familie git s hite no.

Stammwoobe vu dr Kageneck

Gschicht ändere

Hächkumft ändere

D Herre vu Kageneck sin stammes- un woobeverwandt mit dr Achenheim, Blumenau, Ottfriedrich, Reimböldelin un Rümelnheim. Alli Familien cha mer zrugfiere uf dr Stammvater Dominus Cuno inter mercatores bzw. däm sy Vater Erbo.[1][2] Dr Nikolaus vu Kageneck, wu zwische 1230 un 1306 gläb, isch dr eltscht Suhn vum Cuno gsii, isch Ritter, Stettmaischter (e Mitglid im Stadtrot) vu Stroßburi un Läächemann vu dr Bischef vu Stroßburi gsii. S Genealogisch Handbuech vum Adel nännt ihn as Stammvater vu dr Kageneck.[3][2]

Noch em Heraldiker un Genealog Gustav Adelbert Seyler wird as ain vu dr erschte Aagherige vu dr Familie dr Gotzlin vu Kageneck scho anne 1212 urkundli gnännt. Är erschynt as „magister civitatis Argentinensis“ in ere Urkund vum Chaiser Friedrich II. vu Hochestaufe.[4] Di nit unterbroche Stammraue vum Gschlächt fangt noch em Ernst Heinrich Kneschke aa mit em Ritter Claus vu Kageneck in dr zwoote Helfti vum 12. Jorhundert.[5]

Mitglider vu dr Familie findet mer in dr Friezyt vor allem in dr freie Rychsstadt Stroßburi. Si hän dert scho ball zue dr yyflussrychschte Gschlächter im Patriziat vu dr Stadt ghert. Zem Byschpel hän si s Minzrächt ghaa un im Lauf vu dr Zyt 15-mol s Amt vum Stettmaischter vu Stroßburi.

Dr Name Kageneck chgunnt wohl vum Kagenecker Bruch, wu dodmol usserhalkb vu dr Stadtdor vu Stroßburi gläögen isch, un wu d Kageneck e baar Grundstuck ghaa hän. Di hitig Kageneck-Stroß z Stroßburi mahnt no dodraa. D Burg Hageneck im Elsass cha nit, wie vylmol gschribe, dr Stammsitz vu dr Kageneck gsii syy, wel in dr Urkunde dert d Familie vu Hageneck im 13. Jorhundert gnänntr wird.

Linie un Bsitz ändere

D Noofahre vum Stammvater Claus hän verschideni Linie grindet, wu aber alli, bis uf dr Nascht vum Ramboldt, wider uusglescht sin

D Brieder Hans un Moritz vu Kageneck sin am 22. Juni 1472, em Dag vu dr Schlacht bi Murte, zum Ritter gschlaa wore. In dr Schlacht hän Stroßburger Kontingänt zäme mit Druppe vu andere elsässische un lothringische Stedt un Grofschafte d Aidgnosse geg dr Karl dr Chien, dr Herzog vu Burgund, unterstitzt. Em Moritz sy jingere Suhn isch dr Stammvater vun ere Linie gsii, wu no bis zue dr franzesische Revolution im Elsass aasässig gsii isch. Churzi Zyt speter, noch em Verluscht vu irem Bsitz, hän si si z Bade nidergloo.

Wäg em Dailbsitz (ai Drittel) vu Hìpse, gchauft 1399, un andere Gieter sin d Herre vu Kageneck im 18. Jorhundert Mitglid vu dr Rychsritterschaft im Unterelsass gsii.

 
Schloss Munzinge
 
Schloss Stäge-Wyler

E Nascht vu däre Linie isch scho Mitti 17. Jorhundert in Brysgau chuu un het si dur d Erbschaft vu verschidene Gieter vu dr Adelsfamilie vu Pforr z Munzinge nidergloo. Dr Johann Friedrich vu Kageneck (1633–1705), Statthalter vum Chaiser Leopold I. z Vordereschtrych un ab 1671 Rychsfreiherr, het s Munzinger Schloss böue loo un het 1682 au Blaiche un 1702 d Herrschaft Stäge mit em Schloss Stäge-Wyler gchauft. S Herrehuus z Blaiche isch anne 1728 böue wore.

Mitglider vu däm Nascht hän dur Chauf un Lääche vum Erzhuus Erschtrych dr Grundbsitz dytli chenne uuswyte. Im Brysgau hän dr Kageneck näbe Munzinge, Stäge un Blaiche au Schloss Umkirch (ab 1740), Walterschhoufe un ab 1788 Wilddal ghert.

Di zwee Sihn vum Heinrich Hermann Grof vu Kageneck († 1790) hän zwoo greflig Linie grindet. Stifter vu dr eltere Linie isch dr Heinrich Hyazinth Graf von Kageneck gsii, dr Bsitzer vum Fideikommiss Munzinge. Sy jingere Brueder, dr Philipp Joseph Grof vu Kageneck isch dr Grinder vu dr Linie vu Stäge gsii. Us dr jingere Linie isch dr Maximilian Grof vu Kageneck chuu, Grundbsitzer z Stäge un z Unteribedal. Är het anne 1859 d Friederike Grefi vu Königsegg-Aulendorf ghyrote. S Schloss Stäge-Wyler isch no im 20. Jorhundert verchauft wore. Uf em Räbguet Munzinge wirtschaftet d Familie bis hite.

Standslupfige ändere

 
dr Johann Friedrich Freiherr vu Kageneck (1633–1705)

Dr Johann Friedrich vu Kageneck (1633–1705)[6], dr Vizestatthalter in dr vordereschtrychische Land un dr vier Rhystedt, isch dr Suhn vum Wilhelm vu Kageneck (um 1587–1652) un däm syre Frau Helene Zorn vu Bulach († 1634) gsii. Är isch wäg syre Verdienscht um s Huus Habsburg vum Chaiser Leopold I. am 22. Septämber 1671 z Wien in Rychsfreiherrestand glupft wore.[2] Ain vu syne Sihn isch dr Heinrich vu Kageneck († 1744) gsii, dr Landkomtur vum Dytsche Orde un 1722 Statthalter vum Herzogdum Neuburg an dr Donau. Dr Freiherrestand (Baronat) isch am 6. Augschte 1773 z Compiégne vum Chenig vu Frankrych anerkännt un uf s Gsamtgschlächt uusdehnt wore.[2]

 
dr Friedrich Fridolin Grof vu Kageneck

Dr Johann Friedrich Friedolin Freiherr vu Kageneck, dr chaiserli Chämmerer, isch am 8. Jänner 1771 vum Chaiser Joseph II. dur Diplom dr Rychsgrofestand iberchuu.[2] Är isch dr Vater vu dr Beatrix Antonie Aloysia Grefi vu Metternich-Winneburg gsii, dr Mueter vum speter Firscht Klemens vu Metternich.

Dr Franz Grof vu Kageneck z Pfaffedorf (Bezirksamt Ebern, Unterfranke) isch am 20. Juli 1888 bi dr Grofeklass vu dr Adelsmatrikel im Chenigrych Bayern immatrikuliert wore.[2]

Wappen ändere

 
Woobe vu dr Kageneck us em Woobebuech vum Johann Siebmacher (1605)

Stammwoobe ändere

Dr Stammwoobe zaigt in Rot e silberne Schregrächtsbalke. Uf em Helm e bärtige Mannesrumpf, wu s Hees au s Schildzaiche drait, deckt mit eme silbrig gstulpte, gold quaschtete rote Spitzhuet. D Helmdecke sin rot-silbrig.[4]

Greflige Woobe ändere

Dr rychsgrefli Woobe, vergee 1771, zaigt dr Schild vum Stammwoobe mit zwee Helm un rot-silbrige Helmdecke. Rächts dr Stammhelm, uf em linke drei (rot, silbrig, rot) Strussefäderen. As Schildhalter zwai Gharnischti, wu yynezues luege, mit Helm mit uffigem Visier un drei rote Strussefädere bsteckt. S Schwärt an ere rote Schärpe un in dr Rächte bzw. Linke e Fahne an ere schwarze Stange mit guldinem Spitz, wu rächts in Blau drei (2, 1) guldini Lärche un links in Gold e goldgchrente schwarze Doppeladler mit blauem Bruschtschild mit drei (2, 1) guldien Remer zaigt.
Dr Wahlspruch isch: In valore virtus.[2]

Uusgläseni Familiemitglider ändere

 
Epitaph fir dr Johann Heinrich vu Kageneck (1668–1743) vum Johann Friedrich Funk (1753) in dr Munzinger Chilche St. Stephan
  • Philipp vu Kageneck († 1547), Senior un Läächedreger vu dr Familie, Stättmaischter z Stroßburi
  • Bernhard vu Kageneck (1532–1606), bischeflige Rot, Amtmann z Ättene, Stettmaischter z Stroßburi
  • Johann Friedrich vu Kageneck (1633–1705)[6], habsburgische Vizestatthalter
  • Anna Sibylla vu Kagenek, het dr Johann Gottfried Perger ghyrote
  • Johann Heinrich Hermann vu Kageneck (1668–1743), Landkomtur vum Dytsche Orde, Ghaimrot (vum Chaiser un vum Dytsche Ordei), Statthalter vum Herzogdum Neuburg, ghaime Kumferänzminischter un zletscht Oberschthofchammerbresidänt[7][8]
  • Joseph Anton vu Kageneck (1701–1747), kurpfälzische Chammerherr, Burgmann z Friedberg un Inhaber vu verschidene Ortsherrschafte
  • Franz Heinrich Wendelin vu Kageneck (1704–1781), dytsche Bischof un Weibischof z Eichstätt
  • Johann Friedrich Fridolin vu Kageneck (14. Februar 1707 Waldshuet – 2. April 1783 Fryburg), Näffe vum Landkomtur. K. K. Kämmerer. Syt 1771 Rychsgrof. Är het vu sym Vetter Joseph Anton d Herrschaftsrächt iber Munzinge, Märdingen etc. gerbt. Ghyrote ab 26. Oktober 1734 mit dr Anna Maria vu Andlaw (Arlesheim). Stammeltere vu dr Munzinger Linie.[9]
  • Johann Friedrich vu Kageneck (1741–1800), eschtrychische Diplomat
  • Karl vu Kageneck (1803–1859), Chammerabgordnete vu dr badische Ständeversammlig
  • Emil vu Kageneck (1812–1882), badische Forschtbeamte
  • Heinrich Graf vu Kageneck (1835–1887), Guetsbsitzer un Bolitiker
  • Karl vo vu n Kageneck (1871–1967), preußische Generalmajor un Militerattaché
  • Hans Graf vu Kageneck (1902–1996), Staatsbeamte un Diplomat
  • Erbo Graf vu Kageneck (1918–1942), Jagdflieger
  • August Graf vu Kageneck (1922–2004), Schurnalischt
  • Wendelin Graf vu Kageneck (* 1943), Rächtsaawalt
  • Philipp Graf vu Kageneck (* 1978), Hörfunkmoderator[10]

Literatur ändere

  • Otto Hupp: Münchener Kalender 1904. Verlagsanstalt Buch u. Kunstdruckerei AG, München/Regensburg 1904.
  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band VI, Band 91 der Gesamtreihe, S. 87, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1987, ISSN 0435-2408.

Weblink ändere

  Commons: Kageneck (Adelsgschlächt) – Sammlig vo Multimediadateie

Fueßnote ändere

  1. Straßburger Urkundenbuch. Band 1, Nr. 220 un Band 3, Aahang.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band VI, Band 91 vu dr Gsamtraie, S. 87.
  3. Straßburger Urkundenbuch. Band 3, Nr. 441.
  4. 4,0 4,1 Otto Hupp: Münchener Kalender 1904. S. 29.
  5. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 4, Friedrich Voigt, Leipzig 1863, S. 618–620, Volltext uf books.google.de
  6. 6,0 6,1 Irmgard Christa Becker: Vorderösterreich – nur die Schwanzfeder des Kaiseradlers? Die Habsburger im deutschen Südwesten. Württembergisches Landesmuseum, Stuttgart 1999, ISBN 3-88294-276-2, S. 275.
  7. Kageneck. In: Fr. Cast: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Königreichs Württemberg, J. F. Cast, Stuttgart 1844, S. 120, Volltext uf books.google.de
  8. Hermann Brommer: Johann Heinrich Hermann Reichsfreiherr von Kageneck (1668–1743). Zum 250. Todestag des Deutschordens-Landkomturs – Ein Nachtrag zur Biographie. In: Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland , Freiburg im Breisgau 1994, S. 73–90, Digitalisat
  9. Schau ins Land, Punkt 13
  10. Profil bei n-joy.de, abgerufen am 31. Mai 2015.
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