Niklaus Rudolf von Wattenwyl

Dr Niklaus Rudolf vo Wattewyl (* 3. Januar 1760; † 10. August 1832) isch e Schwiizer General und dr letzt Schultheiss vo dr Restaurationsziit vo dr Stadt Bärn gsi.

Porträt us em 19. Johrhundert

Läbenslauf ändere

Dr Niklaus Rudolf vo Wattewyl isch am 3. Jänner 1760 z Aarburg uf d Wält cho. Si Vater, dr Rootsherr Rudolf Sigmund vo Wattewyl isch dört dr Bärner Landvogt gsi. Er isch zerst privat underrichdet worde und denn isch er z Strossburg uf d Schuel gange. Mit sibzähni isch er in es holländischs Schwiizer Regimänt iidräte.

S Ancien Régime ändere

1784 isch uf Bärn zruggcho, won er Hauptme im ene Grenadierregimänt worden isch und denn Landmajor vom Regimänt «Thun». Denn her er ghürotet und isch sit 1795 im Bärner Grosse Root gsässe, won er dr Schultheiss Steiger understützt het.

D Helvetik ändere

Bi dr Invasion vo de Franzose het er zerst fümfhundert Ma z Murte befähligt, und denn her sich im Gfächt vo Neuenegg, wo d Bärner gwunne hai, uszeichnet. Noch dr französische Bsetzig isch er Mitgliid in dr provisorische Stadtregierig worde, het sich aber bald uf si Landsitz z Murte zruggzoge. 1802 isch er am Sturz vo der Regierig vo dr Helvetische Republik bedeiligt gsi. Dr französisch Erst Konsul Napoleon Bonaparte het en zur Helvetische Consulta z Paris iiglade und isch Mitgliid im ängere Usschuss gsi, wo d Mediationsverfassig usgarbeitet het.

D Mediation ändere

Zrugg z Bärn isch er zum Schultheiss gwehlt worde. 1804 isch er Landamma vo der Schwiiz worde. Wo dr Chrieg zwüsche Frankriich und Östriich usbroche isch, isch er 1805 Oberbefählshaber vo dr eidgenössische Armee worde, wo d Gränze bsetzt het. 1810 isch er wider Landamma vo dr Schwiiz worde, het aber gege die französischi Annexion vom Wallis nüt chönne usrichde. Im Russlandfäldzug het er si eltischt Sohn z Borodino verlore. 1813, wo sich s Ändi vo dr napoleonische Herrschaft het afo abzeichne, het sich d Schwiiz no schnäll neutral erklärt, für zum dr Durchmarsch vo de allierte Armeä dur d Schwiiz z verhindere. Dr Wattewyl isch vo dr Dagsatzig wider zum General ernennt worde. Wo die Allierte iimarschiert si, het er si 12500 Ma starki Armee ohni Kampf us dr Gegend vo Basel zruggzoge und heimgschiggt.

D Restauration ändere

Die Allierte hai Bärn bsetzt und e neui Regierig iigsetzt, Dr Wattewyl het abglähnt Mitgliid z wärde und het im östriichische Abgsandte Graf Senfft-Pilsach vorgworfe, ass sie jetzt mit dr Schwiiz wurde mache, was d Franzose 1798 mit ere gmacht haige. D Bärner hai sich nonig mit em Verlust vo ihre Underdanegebiet abgfunde, hai aber 1815 wider Deputierti an d Dagsatzig gschiggt, für zum nit isoliert do zstoh. Denn isch dr Wattewyl wider zum Schulheiss gwehlt worde, und het de Bärner erklärt, si müesse sich mit em Verlust abfinde. Si hai zwar dr Jura as Entschädigung übercho vom Wiener Kongress, was se aber nit glücklig gmacht het: die neue Underdane hai die falschi Religion und Sproch gha. In de Johr druf het sich dr Wattewyl mit em vo Mülinen as Schultheiss Johr für Johr abgwächslet. Die neui Ornig het Find vo inne und vo usse gha. Dr Karl Ludwig vo Haller het s neue Regime für revolutionär ghalte, wil es nit die völligi Restauration vom Ancien Régime agsträbt het. Au em Metternich si die baar republikanische und demokratische Ideä wo s z Bärn no ge het, nit ghüür gsi, und in dr royalistische Pariser Press het men em Jakobiner gsait. 1823, wo dr Wattewyl as Schultheiss vom Vorortskanton d Dagsatzig gleitet het, het er sich öffentlig gege d Komplott vo de Ultrakonservative usgsproche.

D Regeneration ändere

Ass d Landbevölkerig praktisch vo dr Politik usgschlosse gsi isch, het vil Unrueh verursacht. Dr Wattewyl het ohni Erfolg brobiert d Stimmberächdigung z erwiitere. 1831 isch er no einisch zum Schultheiss gwehlt worde. Won e grossi Volksversammlig e Verfassigsreform verlangt het, isch dr Grooss Root am 13. Januar 1831 zruggdrätte. Am 31. Juli vom gliiche Johr isch in ere Volksabstimmig d Rächtsgliichhäit und s allgemeine Stimmrächt für Manne mit ere riisige Mehrheit agnoh worde und am 20. Oktober isch die aristokratischi Regierig zruggdrätte.

Dr Wattewyl het sich us dr Politk zruggzoge und isch bald druf, am 10. August 1832, gstorbe.

Quelle ändere

  • Niklaus Rudolf von Wattenwyl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 41, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 250–254.
  • Christoph Zürcher: Niklaus Rudolf von Wattenwyl In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Emanuel Friedrich von Fischer, Erinnerung an Niklaus Rudolf von Wattenwyl: weil. Schultheiss der Stadt und Republik Bern, gew. Landammann der Schweiz und General über die eidgenössischen Aufgebote von 1805, 1809 und 1813, Dalp, 1867