Helvetischi Republik

Die Helvetischi Republik (franz. République helvétique, ital. Repubblica elvetica) isch e zentral regierte Eiheitsstaat gsi, wo uf em Bode vo dr Alte Eidgenossenschaft errichdet worden isch. Si isch am 12. April 1798 z Aarau broklamiert und am 10. März 1803 ufglöst worde. As französischi Dochderrepublik si ihre Ufbau und Institutione dene vo dr revolutionäre französische Republik sehr ähnlig gsi.

Helvetische Republik

République helvétique (franzöösisch)
Repubblica elvetica (italienisch)

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Hauptstadt de facto: Luzärn, de jure Aarau (1798), Luzärn (1798) und Bärn (1802) nochenander
Staatsoberhaupt Landammaa
Regierigschef Vollziehigsdirektorium (1798–1800), provisorische Vollziehigsusschuss (1800), Vollziehungsrat (1800–1803)
Iiwohnerzahl 1'493'726 (1800)
Währig Schwizer Franke
Gründig 1798
Uflösig 1804
Die Helvetischi Republik mit de Kantöön
Die Helvetischi Republik mit de Kantöön
Die Helvetischi Republik mit de Kantöön

Wil si aber mehr oder weniger de Schwizer vo de Franzose ufzwunge worden isch, isch si in wite Kreis verhasst gsi. Das het Bürgerchrieg noch sich zoge und e französischi Bsatzig, wo witi Landstrich verwüestet het.

Däm Abschnitt vo dr schwizerische Gschicht sait me d Helvetik. D Bezeichnig vo dr Schwiz as «Helvetie» het sich am antike Volk vo de Helvetier orientiert, wie s em domolige Zitgeist entsproche het.

Gschicht ändere

D Situation vor dr Revolution ändere

 
Dr Frédéric-César Laharpe, e Waadtländer Patriot und dr Erzieher vom Zar Alexander I.

Dr Erfolg vo dr Französische Revolution het au in de verschiidenartige Staate vo dr Alte Eidgenosseschaft dr Wunsch gweggt noch ere Veränderig vo de alte Herrschaftsverheltniss. Die vilfältige Verfassige vo de verschidnige Ört si aber de Wünsch vo de Benoochdeiligte nid aabasst worde, sondern hüfig hai d Obrikeite sogar die bescheidene Fordrige mit Gealt underdruggt. D Stedt Bärn und Züri öbbe hai no im Johr 1792 bzw. 1795 hart gegen ihri Underdane duuregriffe, wo die die «gnädige Herre» um Reforme bittet hai (→Stäfner Memorial). Au hai d Uneinigkeite zwüsche de Ört e Sterkig vom gmeinsame Bund ummöglig gmacht.

 
Portrait vom General Napoléon Bonaparte 1797

Die Lag in dr Alten Eidgenosseschaft isch aber drotz dr Agitation vo de Aahänger vo dr Revolution, wo sich as Patriote bezeichnet hai, bis 1797 relativ ruehig bliibe. Zentral in ihrem Verlange noch Reform si d Abschaffig vo dr Privilegie vo de herrschende Familie, d Abschaffig vo de Underdaneverhältniss und vom Feudalismus, d Iifüehrig vo modärne Verfassige und vo dr Wirtschafts-, Meinigs- und Handelsfreiheit. Dr Aastoss zum Sturz vom Ancien Régime het schliesslig d Gründig vo dr Cisalpinische Republik z Italie gee. Dr französisch General Napoléon Bonaparte, wo im Ufdrag vom Diräktorium in Norditalie gege Östriich und Sardinie-Piemont kämpft het, het mit dr Errichdig vo dere Dochderrepublik die verschiidene ehemolige Staate vo Norditalie in eme französische Vasallestaat zsämmegfasst. Dr Napoléon het denn us strategische Gründ uf e Revolutionierig vo dr Eidgenosseschaft drängt, für zum d Verbindig zwüsche Frankriich und siine neue Iiflussgebiet z Italie z verbessere.

Zwüsche Frankriich und dr Eidgenosseschaft hai bis zum Sturz vom Louis XVI. sehr gueti Beziehige bestande. Wäge däm hai in dr Eidgenosseschaft au vili politischi Flüchtling us Frankriich gläbt und so isch si zum ene Zentrum für d Gegerevolution worde. Dr schlächt Iidrugg, wo d Aristokrate und Grossbürger in dr Eidgenosseschaft vo dr Revolution gha hai, hai d Bricht vo de Schwizer Soldate und Offizier no versterggt, wo z Frankriich Söldner gsi si und wo noch em Sturm uf d Tuilerie am 10. August 1792 fast alli heimgange si. D Agitation vo de französische Emigrante in dr Eidgenosseschaft gege d Revolution het Frankriich e zuesätzlige Grund gee, e politischi Veränderig in sim Sinn z fördere.

Mit em Friide vo Campo Formio, wo im Oktober 1797 dr Erst Koalitionschrieg beändet het, si alli linksrhiinische Gebiet vom Heilige Römische Riich an Frankriich gfalle. Mit däm isch au d Aagliiderig vo de Herrschaftsgebiet vom Fürstbistum Basel as Département du Mont Terrible sanktioniert worde. Gliichzitig het Frankriich aagfange, diplomatische Drugg uf d Eidgenosseschaft uszüebe und mit Gäld und Propaganda d Patriote z understütze. D Aahänger vo dr Revolution, wo sit 1789 in groosse Zahle us dr Eidgenosseschaft noch Frankriich gflüchtet si, hai dä Drugg no versterggt. Under ihne het dr Waadtländer Frédéric-César Laharpe, wo 1796 über Gämf noch Paris cho isch, schliesslig die entscheidendi Füehrigsrolle iignoh.

 
Dr Basler Oberzumftmeister Peter Ochs in dr Amtsdracht vom ene helvetische Diräkter

Die französischi Förderig vo de Patriote in dr Eidgenosseschaft isch uf fruchtbare Bode gfalle, bsundrigs in dene Landesdeil, wo sich am sterkste benochdeiligt gseh hai. D Underdanegebiet vo de Drei Bünd im Veltlin hai sech scho 1797 dr Cisalpinische Republik aagschlosse, wil si d Gliichberächtigung nid übercho hai und Widerstand wer wäge dr französische Übermacht zwäcklos gsi. Graubünde und d Eidgenosseschaft hai dr Gebietsverlust under Protest müesse akzeptiere. Es het usgseh, ass dr Abfall vo de Ennetbirgische Vogteie im Tessin au nume non e Froog vo dr Zit sig und e grossi Unrueh het sich vor allem au in de französischsproochige Underdanegebiet vo Bärn in dr Waadt usbreitet.

Am 8./9. Dezämber 1797 hai z Paris dr französisch Diräkter Jean François Reubell, dr Napoléon Bonaparte und dr Basler Oberzumftmeister Peter Ochs d Umwandlig vo dr Eidgenosseschaft in e Eiheitsstaat beschlosse. Dr Ochs het sölle d Verfassig für die neui Republik entwärfe, d Revolution hätt sölle d Sach vo de schwizerische Patriote bliibe, und Frankriich hätt nume indiräkt d Revolution sölle understütze. As Vorbereitig het dr Napoléon no im Dezämber e Division us Italie noch Versoix verleit und het zwüschen em 13. und 16. Dezämber 1797 dr südlig Deil vom ehemolige Fürstbistum Basel, Moutier, Erguel, Montagne de Diesse und Biel militärisch lo bsetze. Die eidgenössische Verbündete vom Zuegwandten Ort Biel hai däm zuegluegt ohni öbbis z mache. Frankriich het sich au no zum Schutzherr und Fürsprächer vom Waadtland erklärt.

Mit dere Bedrohig vo eidgenössischem Gebiet vor Auge hai sich die eidgenössische Gsandte uf Iiladig vom Vorort Züri vorzitig am 26. Dezember 1797 z Aarau zun ere usserordentlige Dagsatzig droffe, wo si eigetlig erst im Früehlig hätte sötte zsämmecho. Näbe de 13 Kantön hai nume no die Zuegwandten Ort Stadt und Fürstabtei St. Galle, Wallis und Biel e Verdräter gschiggt. D Stadt Mülhuuse im Elsass het scho dr Aaschluss an Frankriich erwartet und het uf d Deilnahm verzichdet. D Dagsatzig het beschlosse, Gsandti zum Kongräss vo Rastatt z schigge und dört dr Rückzug vo de französische Druppe us em Jura z verlange. Für zum Sterki gegen Usse z demonstriere, isch zum erste Mol sit dr Zit vo dr Reformation wider e gmeinsami Beschwörig vo de alte Bünd für s Ändi vo dr Dagsatzig am 25. Jänner 1798 beschlosse worde. Under freiem Himmel vor öbbe 25'000 Zueschauer hai die Gsandte — scho ohni d Verdräter vo Basel, wo am 20. Jänner e friidligi Revolution duuregfüehrt het — no churz vor em Undergang vo dr Alte Eidgenosseschaft die alte Bünd beschwore und si denn ohni konkreti militärischi Beschlüss uusenandergange.

Die Helvetischi Revolution 1798 ändere

 
Die Helvetischi Revolution und dr «Franzoseniifall» 1797/98

D Revolution het im Herrschaftsgebiet vo dr Stadt Basel agfange. Z Liestel isch am 17. Jänner 1798 e Freiheitsbaum ufgstellt worde und d Underdane hai d Schlösser, d Sitz vo de stedtische Landvögt, gstürmt. Die stedtischi Regierig het abdanggt und am 5. Februar isch d Basler Nationalversammlig as ersts revolutionärs Parlamänt in dr Schwiz zsämmedrätte. Witeri Revolutione si im Waadtland bassiert, wo am 24. Januar die Lemanischi Republik usgrüeft worden isch, und im Unterwallis. Z Freiburg, Bärn, Solodurn, Schaffhuuse und zletzt au z Züri si d Regierige jetzt uf d Fordrige vo de Underdane iigange, hai mit Verfassigsrevisione agfange und hai d Volkssouveränität und d Gliichberächtigung vo dr Landschaft as Grundlage für d Reform akzeptiert.

 
Vereinigungsfiir vo Stadt und Landschaft Basel um dr Freiheitsbaum uf em Basler Münsterplatz am 20. Januar 1798. S Ufrichte vom Freiheitsbaum isch in alle ehemolige Underdanegebiet in dr Schwiz zum symbolischen Akt vo dr Befreijig worde.

No im Februar hai sich die meiste Gmeine Herrschafte und übrige Underdanegebiet für frei erklärt und si druf vo de Ort, wo si vorhär beherrscht hai, in d Unabhängigkeit entloo worde: Unterwallis und Toggeburg am 1. Februar; die Alti Landschaft St. Galle am 4. Februar; Sax am 5. Februar; Lugano, Mendrisio, Locarno und s Maggiadaal am 15. Februar; dr Thurgau am 3. Merz; s Rhiidaal und Sargans am 5. Merz; Wärdebärg am 11. März; dr Unteraargau, s Freiamt und Bade am 19./28. März; d Leventina, Bellinzona, Blenio und d Riviera am 4. April). Innerhalb vo wenige Wuche het sich so die Alti Eidgenosseschaft vo Grund uf veränderet. Die verschiidene ehemolige Underdanegebiet hai sich zu souveräne Kantön erklärt und hai vo de Drizäh Alten Ort welle in d Eidgenosseschaft ufgnoh wärde. S französische Direktorium het aber kei Erwiiterig vo dr Alten Eidgenosseschaft welle, sondern en Eiheitsrepublik noch em französische Vorbild. Däm Wunsch het die Helvetisch Eiheitsverfassig entsproche, wo dr Ochs Mitti Januar vorgleit het, z Frankriich druckt worden isch und am Afang vom Februar überall in dr Eidgenosseschaft kursiert het. Vo de konservative und föderalistisch gsinnte Kreis isch die Verfassig allerdings vehemänt abglehnt und as «Ochsebüechli» bezeichnet worde.

D Interwenzioon vo dr franzöösische Armee ändere

Lueg au: Dr Iifall vo de Franzoose in die Alti Äidgenosseschaft
 
Vorschlag zur Neuornig vo dr Schwiz as Helvetischi Republik vom 15. Januar 1798

Die ehemolige Bärner Underdanegebiet im Waadtland si in dr Zwüschezit vo französische Druppe bsetzt worde as Schutz für die Lemanischi Republik gege Bärn. D Generäl Brune und Schaueburg si am 1. Merz uf Befähl vom Diräktorium mit ihre Druppe vom Jura und vom Waadtland us gege Bärn vorgruckt, wo vom Diräktorium as Chärn vo dr Opposition gege d Eiheitsverfassig agluegt worden isch. Dr Widerstand vo Solodurn isch bi Längnau, dä vo Bärn bi Fraubrunne und am Grauholz gwaltsam broche worde; dr Siig vo de Bärner bi Neuenegg isch ohni Wirkig bliibe. Am 5. Merz hai französischi Druppe d Stadt Bärn bsetzt.

Dr Kampf um die neui Staatsornig 1798 ändere

 
Vorschlag zur Ufdeilig vo dr Schwiz in drei Republike vom 16./19. März 1798 (Guillaume Brune)

Über die neui Verfassig vo dr Schwiz het s zwüschen em Januar und em Merz 1798 e komplizierte Strit gee. Näbe dr Eiheitsverfassig, wo z Paris abgsägnet worden isch, hai no anderi Verfassigsentwürf in de Kantön kursiert, wo je nochdäm mehr oder weniger Autonomii für d Kantön und underschiidligi Gränze vorgseh hai. S Diräktorium het dorum am 27. Januar em General Brune befohle, d Eidgenosseschaft ufzdeile, für zum, und das isch de Franzose am wichdigste gsi, d Verbindig zwüsche Frankriich und Norditalie über e Simplon und dr Dr Grooss St. Bärnhard z sichere. Dr Brune het druf mit ere Proklamation am 16. Merz die Rhodanischi Republik gründet, wo us dr Waadt, Freiburg, em Bärner Seeland, em Bärner Oberland, em Wallis und em Tessin bestande het; si Hauptstadt hätt sötte Lausanne si.

Dr Räst vo dr Eidgenosseschaft hätt noch ere Proklamation vom 19. Merz sötte zwei Staate bilde: Helvetie us zwölf Kantön mit dr Hauptstadt Aarau und dr Tellgau, wo us dr Innerschwiz und Graubünde bestande hätt. Dr Laharpe het interveniert und z Paris het s Direktorium sich schliesslig doch no gegen e Deiligsplan entschiide. Dorum het dr Brune am 22. Merz d Ufdeilig widerruefe. Dr französisch Regierigskommissär Marie Jean François Philibert Lecarlier het druf dr Schwiz am 28. Merz verkündet, ass dr Pariser Entwurf vo dr Helvetische Verfassig verbindlig sig und het befohle die Helvetischi Republik sofort z konstituiere. Am 12. April hai sich under em Druck vo dr französische Besatzig z Aarau 121 Deputierti vo de Kantön Aargau, Basel, Bärn, Freiburg, Leman, Luzern, Oberland, Schaffhuuse, Solodurn und Züri versammlet und hai dr neu Eiheitsstaat gründet. D Kantön in dr Inner- und Ostschwiz hai dr Bidritt verweigeret. As Nationalfarbe het me Grüen, Rot und Gääl festgleit. S erste helvetische Direktorium, d Regierig, het us em Johann Lukas Legrand, em Pierre-Maurice Glayre, em Urs Viktor Oberlin, em David Ludwig Bay und em Alphons Pfyffer bestande, dank ere gschickte Taktik vo de gmässigte Republikaner bi de Wahle, wo eso alli Sitz für sich gwunne hai; d Patriote Ochs und Laharpe si dusse bliibe. D Position vom Direktorium isch eso vo Aafang aa schwach gsi, wil d Patriote s Direktorium nit understützt hai und ihri guete Kontakt zu de Franzose usgnützt hai, zum d Politik vo de Republikaner z undergrabe.

 
«L’or de la Suisse achètera l’Egypte». E französischi Karikatur vo 1798 über d Finanzierig vom Ägyptefäldzug dur d Usplünderig vo dr Eidgenosseschaft
 
D Bevölkerig vo dr Stadt Züri schwört dr Bürgereid uf die Helvetischi Verfassig

Scho bi dr Konstituierig vo dr Helvetische Republik isch d Uneinigkeit vo de Kantön mit dr Abwäseheit vo de Kantön us dr Innerschwiz und dr Ostschwiz offesichtlig worde. D Landsgmeindkantön hai ihri Souverenität nit welle opfere, die vile chliine Ostschwizer Kantön und Republike, wo erst währed dr Helvetische Revolution in d Freiheit entloo worde si, hai d Freiheit, wo si erst grad gwunne hai, nid wider welle ufgee, und die alte Republike Wallis und Drei Bünd hai sich sogar nüme as Deil vo dr Eidgenosseschaft gseh. Bsundrigs in de katholische Gebiet het d Bevölkerig wäge der Meinigs- und Glaubensfreiheit, wo die Helvetisch Verfassig garantiert het, die as «Höllebüechli» abglehnt. D Patrizierfamilie hai Angst gha, ass si nit nume ihre politische Iifluss wurde verliere sondern au ihri Iikomme, wo si vor allem us de Pensione vom Söldnerwäse und de Iikümft us de Underdanengebiet bezoge hai.

 
Dr Alois vo Reding, dr Landeshauptmaa vo Schwyz und e füehrende Verdräter vo de Föderaliste

Uf d Bemüehige vo de französische Gsandte und de Verdräter vo dr Helvetische Republik aane, wo zerst no friidlig gsi si, hai sich nume Obwalde und noch eme zwölfdägige Ultimatum vom 11. April 1798 au d Ostschwizer Staate (usser em Freistaat vo de Drei Bünd) dr Republik aagschlosse. Uri, Schwyz, Zug und Nidwalde si druf under em Kommando vom Schwyzer Landeshauptmaa Alois vo Reding zum Agriff übergange und hai chönne bis ins Freiamt, noch Rapperswil, Luzärn und über e Brünigpass vorstosse. Dr General Schaueburg het zum Gegenagriff agsetzt, und het in drei Däg dr innerschwizer Widerstand broche. Dr Reding het drotz de militärische Erfolg bi Rothedurm am 4. Mai 1798 en ehrevolli Kapitulation akzeptiert. Dr Widerstand vom Wallis isch au vo de französische Druppe am 17. Mai beändet worde. D Konstituierig vo de helvetische Kantön Bellinzona und Lugano in de ehemolige Ennetbirgische Vogteie im Tessin isch im Juli und August bassiert.

 
E historischi Charte vo dr Helvetische Republik vo 1798. Die neue Gränze vo de Kantön si uf en elteri Charte ufdruckt

Die ursprüngligi Iideilig vo de Kantön vo dr Helvetische Republik isch noch em Widerstand vo dr Innerschwiz non enmol revidiert worde. D Landsgemeindkantön Uri, Schwyz, Zug, Glarus, Appezäll Usserrhode, Appezäll Innerrhode und Underwalde hätten eigentlig drotz ihrer chliine Bevölkerigszahl as Kantön sötte witer bestoh, wil me ghofft het, si eso ehnder für die neui Verfassig z gwünne. Noch ihrer gwaltsamen Eroberig si Uri, Schwyz, Zug und Unterwalde zum Kanton Waldstätte, Glarus mit em Sarganserland zum Kanton Linth und beidi Appezäll mit Sangalle zum Kanton Säntis zsämmegfasst worde. S politische Gwicht vo de Landkantön isch so im Senat vo 48 uf 12 und im Grosse Root vo 40 uf 15 reduziert worde.

 
Karikatur uf die Helvetischi Revolution: Währed d Bevölkerig vo Züri um e Freiheitsbaum danzt, schaffe d Franzose dr Staatsschatz wäg (1848)

E grosses Problem für die Helvetischi Republik isch vo Aafang aa die französischi Besatzig gsi, won ere d Republik eigetlig ihri Existänz verdankt het. D Finanzierig vo de Bsatzigschoste dur Chriegsstüür het die finanzielli Leistigsfähigkeit vo dr Schwiz ufs Üsserste strapaziert: Nit nume het Frankriich s ganze Staatsvermöge vo de Republike Bärn, Freiburg, Solodurn, Luzärn und Züri und alli ihri Züüghuusbeständ beschlagnahmt (elei us Bärn öbbe 6 Millione Francs in bar und 18 Millione in Schuldverschriibige), sondern 16 Millione Francs hai no drzue as förmligi Chriegsstüür müesse zahlt wärde, und s Patriziat hätt die sölle ufbringe. Mit em Fäldzug in d Schwiz haig dr französisch Staat – noch französische Berächnige – im Ganze 20 Millione Francs iignoo, was für domoligi Verhältnis en unghüüri Summe gsi isch. Drbii si d Chöste vo de Iiquartierige, Plündrige, Unterschlagige und d Bestächigsgälder nit iigrächnet. Der grösst Deil vo de Gälder isch diräkt in d Finanzierig vom Ägyptefäldzug gflosse. Wäge de Laste vo dr Bsatzig het s zwüschen em helvetische Direktorium und em französische Kommissär Jean-Jacques Rapinat ständig Spannige gee. Im Juni si dorum uf däm sim Druck d Diräkter Bay und Pfyffer abgsetzt und mit em Laharpe und em Ochs ersetzt worde, wo de französische Inträsse weniger kritisch gegenübergstande si.

S Verhältnis zwüsche dr Helvetische Republik und Frankriich isch mit eme förmlige Allianzverdrag am 19. August 1798 abschliessend greglet worde. Beidi Staate hai sich verpflichtet, sich gegesitig in dr Defensive wie dr Offensive z understütze – die faktischi Neutralitet vo dr Schwiz under em französische Schutz vom 17./18. Johrhundert isch dodrmit definitiv am Ändi gsi. Frankriich het d Armeestrosse dur s Wallis über e Simplonpass und em Rhii und em Bodesee nooch in Chriegs- und Friidenszite frei döfe benutze. Es het sich drfür verpflichtet, ass es d Versorgig vo dr Helvetische Republik mit Salz wurd überneh, ihr Staatsgebiet und ihri Verfassig wurd garantiere und – in gheime Zuesatzartikel – s Frickdaal, Rätie und Vorarlberg mit ihr z vereine. D Besatzigsdruppe sölle drei Möned noch dr Ratifizierig vom Verdrag zruggzoge wärde. Noch em Ustusch vo de Ratifikationsurkunde am 19. Septämber 1798 isch die Helvetischi Republik diplomatisch au vo alle Staate, wo mit Frankriich verbündet gsi si, und vo Spanie anerkennt worde.

D Underwärfig vo Nidwalde und dr Zweiti Koalitionschrieg 1799 ändere

 
Dr römisch Kaiser Franz II., do as Kaiser Franz I. vo Östriich (1832)

Dr Kaiser vom Heilige Römische Riich, dr Habsburger Franz II., het die Helvetischi Republik, wo mit em Allianzverdrag zum ene französische Vasallestaat worde isch, nit anerkennt. Us däm Grund si d Gegner vo dr Helvetische Republik, sowohl die konservative Aristokrate und Patrizier, wie au vergrämti liberali Föderaliste, in Machtberiich vo Habsburg gflüchdet und hai brobiert, vom Exil us dr Widerstand z organisiere. Mit habsburgischem Gäld hai si vor allem in dr Ostschwiz agitiert. Dr Plan vo de Exilante isch druf grichtet gsi, ass die Drei Bünd, wo no nig an die Helvetischi Republik agschlosse gsi si, dr Kaiser um Schutz vor Frankriich wurde bitte. Denn wurde sich d Schwizer erhebe und mit Hilf vo habsburgische Druppe s Land befreie und die alti Ornig wider härstelle.

Im August 1798 het d Agitation aagfange die erste Frücht z dräge. Sit em 12. Juli het die gsetzligi Pflicht bestande, ass jede Bürger vo dr Republik en Eid uf d Verfassig het müesse ablege, won er din gschwore het, em Vaterland und dr Sach vo dr Freiheit und Gliichheit dreu z diene. In fast alle Kantön isch dä Eid ohni Widerstand öffentlig gleistet worde, nume in Schwyz und Nidwalde het sich e Deil vom Volk gweigeret wäge dr Agitation vo dr katholische Chille und de Exilante, und het am 18. August en Ufstand gege d Republik agfange, in dr Hoffnig ass Habsburg ihne wurd hälfe. Noch gschiterete Vermittligsversüech si französischi Druppe am 9. Septämber zum zweite Mol in d Innerschwiz iimarschiert und hai dr Widerstand mit üsserster Herti broche. Denn si alli Sonderrächt, wo dr Innerschwiz no bliibe si, ufghobe worde, und die helvetische Rööt si im Oktober 1798 in die verfassigsmässigi Hauptstadt Luzärn umzoge.

In de Drei Bünd het d Situation im August au eskaliert. Dur en Iifluss vo Habsburg, dr katholische Chille und de Patriziergschlächter isch bin ere Abstimmig under de Hochgricht vo de Drei Bünd am 29. Juli uusecho, ass nume 11 Hochgricht für en Aaschluss an die Helvetischi Republik si, aber 34 klar drgege gstimmt hai. 16 hai e Verschiebig vom Aaschluss welle, bis sich d Situation in dr Helvetische Republik klärt haig. D Patriote hai denn agfange, in de revolutionär gsinnte Gricht drotzdäm Freiheitsbäum aufzrichte. D Gricht Maiefäld und Malans, e gmeinsams Underdanegebiet vo de Bünd, hai um d Ufnahm in die Helvetischi Republik bittet. D Regierig vo de Drei Bünde het druf dr Kaiser um Hilfe bittet, und östriichische Druppe hai am 18. Oktober 1798 s Land bsetzt. D Patriote hai müesse in die Helvetischi Republik flüchte.

 
Dr französisch General André Masséna

Underdesse het z Italie e Chrieg zwüsche Frankriich und de Verbündete Sardinie-Piemont und Neapel agfange. Ändi Oktober 1798 het Frankriich vo dr Helvetische Republik d Stellig vo 18'000 Ma Hilfsdruppe verlangt. Dr neui Kommandant vo dr französische Armee in Helvetie, dr André Masséna, het aber grossi Schwiirigkeite gha, die Druppe azwärbe, wil die helvetische Behörde gliichzitig brobiert hai, en eigeni Armee ufzstelle – es si dorum nie meh as 4'000 Ma zsämmecho. Im Merz 1799 het Frankriich dr Zweit Koalitionschrieg gege die habsburgische Land eröffnet. Die französische Generäl Masséna und Demont hai die Drei Bünd bsetzt und am 29. Merz het die provisorischi Regierig vo de Bündner Patriote, wo zruggcho gsi si, die Helvetischi Republik um d Ufnahm ersuecht, wo am 21. April vollzoge worden isch.

 
Dr «Dichtergeneral» vo dr Helvetische Republik, dr Johann Gaudenz vo Salis-Seewis

Noch de Niiderlage vo Frankriich in Dütschland und Italie im Merz/April 1799 het sich die strategischi Lag schlagartig zu Ungunste vo dr Helvetische Republik veränderet. D Druppe vo dr Koalition si gliichzitig vo Süde, Oste und Norde gege d Alpepäss vorgruckt. Am 13. April hai die habsburgisch-östriichische Druppe Schaffhuuse bsetzt, hai aber vorläufig dr Rhii nit überquert. Die helvetische Behörde hai fieberhaft mit em Ufbau vo dr helvetischen Armee agfange und dr Beschaffig vo de Finanzmittel, wo drzue nötig si. Dr Augustin Keller isch zum General vo de helvetische Druppe ernennt worde, dr Johann Gaudenz vo Salis-Seewis zum Generalstabschef. Bis am 20. April si öbbe 22'000 Ma in die helvetischi Armee rekrutiert worde, wo aber schlächt usgrüstet und untrainiert gsi si. S Diräktorium het aber vo de Rööt vorläufig d Erlaubnis nid übercho, Habsburg-Östriich dr Chrieg z erkläre, wil e relativ grossi Fraktion noch wie vor druf ghofft het, dr Komflikt z vermiide.

D Nöchi vo de findlige Druppe, wo au die Althelvetischi Legion, e Korps us schwizerischen Emigrante unter em Alexandre de Rovéréa drzue ghört het, het d Chreft motiviert, wo gege d Republik gsi si, im Summer 1799 gegerevolutionärei Ufständ aazzettle, so in de Kantön Säntis, Linth, Luzärn, Freiburg, Solodurn, Oberland und Aargau. In Uri und Schwyz het sich s Volk wider erhobe wie au im Tessin und in Graubünde und zletzt im Wallis. S Diräktorium het wider französischi Druppe müesse um Understützig bitte, und die hai under em Oberstlütnant Nicolas-Jean de Dieu Soult alli Ufständ schnäll niidergschlage. Heftigi Kämpf im Oberwallis, Ursere und Disentis hai wider ganzi Landstrich verwüestet.

Dr General Masséna het in Helvetie über 60'000 Ma französischi Druppe gha, wo em Rhii nooch verdeilt gsi si – usser em Soults siine öbbe 10'000 Ma, wo mit ene im Innere Ornig gmacht worden isch. Uf dr andere Site vom Rhii si drei Armeä gstande mit rund 100'000 Ma under de Kommandeur Karl vo Östriich-Tesche, Friedrich vo Hotze und Heinrich vo Bellegarde. D Östriicher hai dr Kampf um d Schwiz am 30. April eröffnet. Zerst hai si Graubünde eroberet und denn d Ostschwiz und hai d Franzose uf Züri zrugggworfe. Noch dr Erste Schlacht bi Züri am 4. Juni 1799 het sich dr Masséna müesse zruggzieh, d Östriicher hai au d Innerschwiz, s Tessin und s Oberwallis bsetzt. Mit de kaiserlige Druppe si d Emigrante wider in die «befreite» Gebiet zruggcho und hai brobiert, ihri verloreni Herrschaft wider ufzrichte, öbbe dr Fürstabt Pankraz Forster z St. Galle. Dr geistig Füehrer vo de restaurative Chreft isch dr Bärner Staatsrächtler Karl Ludwig vo Haller gsi. Er het e revidierti Verfassig für d Eidgenosseschaft veröffentligt, won e Widerherstellg vo dr Souverenität vo de Drizäh Ort und vo de Underdanegebiet vorgseh het. Dr Staatebund hätt allerdings e sterkeri Zentralgwalt sölle übercho as vor 1798. Natürligerwiis si die Plän in de ehemolige Underdanegebiet, wo vo dr Revolution befreit worde si, uf wenig Gegeliebi gstosse, und en Ufstand vo de Schwizer gege die französischi Bsatzig, wien en Östriich erhofft het, isch nit bassiert.

 
D Armee vom russische General Suworow überquert d Alpe. E heroisierendi Darstellig us Russland (1899)

Die Helvetischi Republik isch wäge dr drohende französische Niiderlag in Not cho. Die helvetischi Armee het sich im Chaos vom Rückzug noch dr erste Schlacht bi Züri ufglöst. Nume d Druppe us de Kantön Thurgau, Säntis und Züri, wo vo de Östriicher bsetzt gsi si, si bi dr Fahne bliibe. Am 25. Juni het s helvetische Diräktorium dr Peter Ochs zum Rücktritt zwunge, wil er as Parteigänger vo Frankriich gulte het. Me het ghofft ass dur dä Schritt doch no in dr letzte Minute d Schwizer Neutralitet vo Frankriich und vo dr Koalition respektiert wurd. S Blatt het sich allerdings scho am 13. August wider zugunste vo Frankriich gwändet. Dr General Masséna het zum Gegeschlag usgholt, het innerhalb vo vier Däg die östriichische Druppe us dr Ostschwiz verdriibe und het s Gotthardgebiet und s Glarnerland bsetzt. D Koalition het druf blant, dr Masséna mit eme konzentrische Agriff z vernichde: Us em Norde und Süde här si die russische Generäl Korsakoff und Suworow gege d Schwiz zoge, im Oste het dr Hotze im Linthgebiet uf s Iidräffe vo de Russe gwartet, zum im entscheidende Momänt au loszschloo. Dr Masséna het mit eme Gegenagriff d Plän vo dr Koalition zerstört. Am 25./26. August isch dr Hotze bi Schänis und dr Korsakoff in dr Zweite Schlacht bi Züri gschlage worde. Em Suworow isch s zwar glunge mit hoche Verlust dr Gotthardpass z überquere, er het aber siini Armee vo Altdorf us über e Pragelpass und dr Panixerpass ins östriichisch bsetzte Graubünde grettet, aber au säll schliesslig müesse ruume.

Dr Zweit Koalitionschrieg het die Helvetischi Republik bis an d Gränze vo ihrer Leistigsfähigkeit brocht. Zwar si überall noch dr französische Rückeroberig d Freiheitsbäum wider ufgrichtet worde, aber d Begeisterig het sich wäge de enorme Chriegsschäde und de Kontributione in Gränze ghalte. Dr General Masséna het nämlig mit siner ganzen Armee au no dr Winter in dr Ostschwiz verbrocht. Berüehmt worde si d Chriegslaste vom Urseredal, wo guet dokumentiert si: 1034 Iiwohner vo dr Dalschaft hai im Summer und Herbst 1799 d Iiquartierig vo im Ganze 48'044 Offizier und 913'731 Soldate vo alle Chriegsparteie erläbt und praktisch all ihr Veh, ihre Bsitz und ihri Vorrät verlore. Drnäbe isch in 1799 au non e Missärnt gsi, und dorum het sich d Düürig, s Eländ und d Verzwiiflig breit gmacht. Wil d Stüüriinohme niidrig gsi si und d Kasse dorum chronisch leer gsi isch, het die Helvetischi Regierig de verwüestete Kantön kuum chönne hälfe.

Der erst Staatsstreich vom 8. Januar 1800 ändere

 
Dr Hans Konrad Escher us Züri, eine vo de füehrende Chöpf vo de Republikaner

D Erschütterig vo dr Helvetische Republik dur e Zweit Koalitionschrieg het zun ere Spaltig in zwei Gruppe gfüehrt under de Aahänger vo dr Revolution. Näbe de Patriote, wo sich as Volkspartei gseh hai und ihre sterksti Understützig in den ehemolige Underdanegebiet vo de Stadtkantön bzw. de Gmeine Herrschafte gha hai, het s d Republikaner ge. Die hai zwar d Rächtsgliichhäit und dr Eiheitsstaat befürwortet, hai aber s liberale, bildete stedtische Bürgertum verdräte. Dorum hai si gege s allgemeine Wahlrächt kämpft, wo si mit eme Zensuswahlrächt hai welle ersetze. Si si au vehemänt gege all Versuech vom Direktorium gsi, mit Sonderstüüre zuesätzligi Gäldmittel vo de Stedt und em Bürgertum überzcho, für zum d Krisesituation z bewältige. Wil in de Stedt wo bis denn gherrscht hai, d Bildig e Monopol vo de riiche und mächtige Familie gsi isch, cha me d Republikaner as gmässigti Aristokrate bezeichne, denn ihri wichtigste Exponänte si alli us em Kreis vo de vornähme und riiche Familie cho, öbbe dr Hans Konrad Escher, dr Paul Usteri, dr Albrecht Rengger, oder dr Bernhard Friedrich Kuhn.

Nochdäm im Dezämber 1799 dr Napoléon zum 1. Konsul erhobe worden isch, het Frankriich de radikale Patriote d Understützig entzoge und sich de gmässigte Republikaner zuegwändet. Am 7. Jänner 1800 isch es dorum de Republikaner glunge, in beide Kammere vom helvetische Parlamänt e Beschluss durezbringe, wo mit em d Direktore Laharpe, Oberlin und Secrétan abgsetzt worde si und s Diräktorium as Institution überhaupt abgschafft worden isch. An däm si Stell isch noch em Staatsstreich e provisorische Vollziehigsusschuss cho, wo us den ehemolige Diräkter Glayre, Dolder und Savary, em ehemolige Minister Finsler und drei Verdräter vo de Republikaner, Karl Albrecht vo Frisching, Karl vo Müller-Friedberg und Carl Heinrich Gschwend bestande het. Dr Sturz vo de Patriote het vorübergehend die politischi Lag beruehigt. E politischi Amnestii het s de Emigrante möglig gmacht, zruggzcho, und eso si die reaktionäre Chreft no sterker worde. Gegenüber Frankriich het dr Vollziehigsusschuss energisch uf dr Anerkennig vo dr Neutralität bestande und ass d Chöste bezahlt wärde, wo die französisch Armee verursacht het. Die Helvetischi Republik isch im witere Verlauf vom Chrieg wenigstens vo Kampfhandlige verschont bliibe und het bis zum Summer vo de Gebiet, wo Frankriich zruggeroberet het, Schaffhuuse, s Tessin und Graubünde zrugg übercho.

Dr zweit Staatsstreich vom 7. August 1800 ändere

D Regierig und s Parlamänt vo dr Republik hai sich sit em Staatsstreich fast usschliesslig mit dr Froog befasst, wie me die helvetischi Verfassig sött revidiere. Verschidnigi Verfassigsentwürf hai d Runde gmacht, wo äntwäder mit eme komplizierte Wahlverfahre über mehreri Stuefe d Bürger faktisch entmachtet hai oder en ehnder repräsentativs System vorgseh hai. Wil d Patriote und d Republikaner sich im Parlamänt nit hai chönne einige, het dr Vollziehigsusschuss am 7. August 1800 mit dr Understützig vo Frankriich d Uflösig vom Parlamänt verfüegt und e neui Verfassig isch in Chraft dräte, won e gsetzgäbende Root mit 43 Mitgliider und e Vollziehigsroot mit 7 Mitgliider vorgseh het. Dr Vollziehigsusschuss het 35 Rööt us de Reihe vom ufglöste Parlamänt ernennt, wo ihrersits witeri 8 Mitgliider bestimmt hai. Dä neu konstituierti Root het schliesslig die neui Exekutive gwehlt, wo näbe e baar Mitgliider vom Vollziehigsusschuss neu dr Karl Friedrich Zimmermann, dr Johann Jakob Schmid und dr Vinzenz Rüttimann drzue ghört hai.

 
Dr Napoléon Bonaparte as Erste Konsul vo dr französische Republik. Lithographii vo 1798/99

Sit de Staatsstreich vom Johr 1800 hai alli Parteie in dr Schwiz brobiert, über Paris Iifluss uf die politischi Entwicklig in dr Helvetische Republik z neh. Me het jetzt d Parteie nume no noch Unitarier und Föderaliste underschiide. Währed d Unitarier dr Eiheitsstaat hai welle bibhalte und mehr oder weniger radikali Ahänger vo dr Revolution gsi si, hai d Föderaliste die kantonali Souveränitet welle widerhärstelle und d Volkssouveränitet zugunste vo de Patrizier wider iischrängge. Dr grösst Fürsprächer vo de Föderaliste z Paris isch dr französisch Gsandti in Helvetie, dr Karl Friedrich Reinhard, gsi währed dr Pierre-Maurice Glayre d Unitarier und die helvetischi Regierig verdräte het. Im Jänner 1801 het dr Albrecht Rengger em Glayre e gheime Verfassigsentwurf brocht, wo em Napoléon hät sölle vorgleit wärde. Dr Entwurf het zwar dr Eiheitsstaat bibhalte, aber mit sehr kompliziertere Institutione. As wichtigsti Neuerig si e Presidänt vo dr Exekutive und d Iischränkig vom Wahlrächt dur e Zensus vorgseh gsi. Dr Napoléon isch aber vorläufig nit druf iigange, wil er mit dr Chriegsfüehrig beschäftigt gsi isch und jedes Inträsse dra gha het, die helvetischi Regierig nit allzu stark mache.

Am 9. Februar 1801 isch mit em Friide vo Lunéville dr Zweit Koalitionschrieg beändet worde. D Friidensbedingige hai Östriich zur Anerkennig vo dr Helvetische Republik zwunge. Zuesätzlig het in gheime Zuesatzartikel Frankriich au s Rächt übercho, deren ihri Verfassig z bestimme. Die territoriale Wünsch vo dr helvetische Regierig si nit berücksichtigt worde; dr Napoléon het sich vo Östriich s Frickdaal lo abdräte, won er gege s Wallis het welle dusche. Mit em Bau vo ere neue Armeestrooss über e Simplonpass het dr Napoléon die französische Inträsse in Norditalie welle absichere. As a zuesätzlige Areiz für e Dusch isch dr Helvetische Republik in Ussicht gstellt worde, ass Frankriich ihri Neutralitet wurd anerkenne.

D Verfassig vo Malmaison 1801 ändere

 
S Schloss Malmaison, e privati Residänz vom Napoléon und zitwiis dr Sitz vo dr französische Regierig 1799–1802

Am 29. April 1801 het dr Napoléon uf em Schloss Malmaison dr Pierre-Maurice Glayre und dr Philipp Albert Stapfer zun ere Diskussion über die künftigi Verfassig vo dr Helvetische Republik empfange. Dr Napoléon het dr Verfassigsentwurf vo dr helvetische Regierig verworfe und het noch churze Verhandlige am 9. Mai de beide Gsandte e Verfassig übergee, won er sälber entworfe het, und wo si as Ultimatum ihrer Regierig hai müesse bringe. Die sogenannti «Verfassig vo Malmaison»[1] het zwar d Eiheit vo dr Helvetische Republik bestätigt, het ere aber d Struktur vom ene Bundesstaat gee. Näbe dr Zentralgwalt si 17 Kantön vorgseh gsi, wo ihri innere Verfassige sälber hai sölle schriibe. D Zentralgwalt het us ere Dagsatzig und eme Senat bestande. D Dagsatzig het sich us 77 Verdräter vo de Kantön zsämmegsetzt, wo gmäss ihrer Bevölkerigszahl representiert gsi si. Dr Senat us 25 Mitgliider isch vo dr Dagsatzig gwehlt worde und isch sowohl Exekutive wie Ledislative gsi. Zwei Landammanne si im Senat vorgstande; e vierchöpfige Chliine Root under em Vorsitz vo eim vo de Landammanne, wo sich abgwächsled hai, het die ängeri Exekutive bildet. D Dagsatzig isch eigetlig nume in Aktion dräte, wenn e Gsetzentwurf vom Senat nit vo meh as 12 Kantön agnoo worden isch. Dr Bund isch verantwortlig gsi für die höcheri Polizeigwalt, d Wehrhoheit, d Ussebolitik, s Bildigswäse, s Zivil- und Stroofrächt, s Salz-, Post-, Bärg-, Zoll- und Münzregal. D Verfassige vo de Kantön si nit nöcher greglet gsi, usser dass dr regierend Landamma e Statthalter söll wehle em Kanton söll vorstoh. Im Vergliich mit dr erste helvetische Verfassig het d Verfassig vo Malmaison e Siig für d Föderaliste bedütet. As bsundrigs Zuegständnis isch au dr Kanton Waldstette wider in die vier ursprünglige Kantön ufdeilt worde. As «bitteri Pille» isch s Wallis nüme eine vo de Kantön gsi, sondern es isch vorgseh gsi ass es vo Frankriich anektiert wurd. As Entschädigung hätte d Schwizer s Frickdaal übercho, wo vo Östriich an Frankriich abdräte worde isch. Schliesslig isch s allgemeine Wahlrächt iigschränggt worde und Mindestvermöge hätte sölle festgleit wärde für d Wehlbarkeit zu de Institutione.[2]

 
D Gränze vo de Kantön noch dr provisorische Verfassig vo Malmaison
 
Dr Pierre-Maurice Glayre, dr füehrend Unitarier us dr Waadt

Dr legislativi Root vo dr Helvetische Republik het sich faktisch zwunge gseh, em Entwurf vom Napoléon noch e baar Däg vo gheime Berotige am 29. Mai zuezstimme. D Föderaliste und die konservative Chreft si allerdings vo dr neue Verfassig entdüscht gsi. Si hai uf e witgehendi Widerhärstellig vo de Zueständ vo vor 1798 ghofft, bsundrigs e völligi Widerhärstellig vo dr Souveränität vo de Kantön, d Bärner sogar druf ass si d Waadt und dr Aargau wider überchieme. Im Juli hai in alle Kantön Wahle zu de kantonale Dagsatzige stattgfunde. D Wahl isch indiräkt gsi: je hundert Aktivbürger hai ei Wahlma gwehlt. En Iischränggig vom Wahlrächt dur e Zensus vo 4000 Franke isch am Widerstand vo de Patriote gschiiteret. Druf het me in fast alle Kantön mit meh oder weniger Problem über neui Verfassige berotet und die denn iigfüehrt. Dr Hauptstriitpunkt in de Stadtkantön isch überall d Gwichdig vom Iifluss vo dr Stadt im Verheltnis zur Landbevölkerig gsi. D Wahle zur Dagsatzig vo dr Republik hai d Unitarier gwunne, wo fast zwei Drittel vo de 77 Sitz übercho hai. Dr Räst isch an d Patriote gange und e baar wenigi Konservativi si au gwehlt worde.

Dr dritt Staatsstreich vom 27./28. Oktober 1801 ändere

 
Bannerdräger mit dr helvetische Trikolore

D Dagsatzig isch am 7. Septämber 1801 zum erste Mol z Bärn zsämmedräte und het sofort agfange d Verfassig vo Malmaison im Sinn vo de Unitarier und Patriote z revidiere. Si hai eso dr Napoléon verärgeret, vor allem wil s Wallis wider zu de Kantön ghört het. D Föderaliste hai mit Understützig us Paris Opposition gmacht, so dass sich bis zum 17. Septämber die Abgeordnete vo nüün Kantön us dr Dagsatzig zruggzoge hai. Im Bärner Oberland hai elf Burger im Oktober die Grooss Schwizerischi Verbrüederig bildet, e Gheimbund, wo sich uf e militärischi Konfrontation mit dr Regierig vorbereitet het. Schliesslig isch s de Föderaliste mit Hilf vom neue französische Gsandte in dr Schwiz, em Raymond Verninac, und em kommandierende General vo dr französischen Armee in Helvetie, em Monchoisy, vom 27. uf e 28. Oktober 1801 z Bärn glunge d Macht mit eme Staatsstreich z überneh. D Dagsatzig, dr Vollziehigsrot und dr gsetzgäbendi Rot si ufglöst worde und d Regierigsgwalt provisorisch uf d Föderalisten Dolder und Savary überdrait worde. Alli Verfassigsänderige si für ungültig erklärt worde, und die 25 Sitz im Senat, wie s im Napoléonische Verfassigswärk vorgseh gsi isch, si fast usschliesslig mit Föderaliste bsetzt worde. D Föderaliste hai zwar dr Eiheitsstaat vorläufig nit chönne zerschloo, si hai aber d Verwaltig uf allen Ebene vo Unitarier und Republikaner gsüberet. Dr Alois Reding, en Aristokrat und Held vom Innerschwizer Widerstand gege Frankriich, isch zum Erste Landamma ernennt worde. As zweite Landamma het dr Bärner Aristokrat Johann Rudolf vo Frisching amtiert – die beide hai d Zsämmenarbet vo de konservativ gsinnte ländlige und stedtische Elite gege d Revolution symbolisiert.

Dr Napoléon het d Anerkennig vo dr neue Regierig vo dr Helvetische Republik verweigeret. Dr Reding und dr Frisching hai jo die aristokratischi Schwiz representiert und si in dr Vergangenheit Frankriich gegenüber findlig iigstellt gsi. Dr Reding isch dorum persönlig noch Paris greist und het em Erste Konsul vo Frankriich d Fordrige und Aliige vo de Föderaliste underbreitet. Dr Napoléon het dr Reding empfange und het im sogar versproche, in e baar Pünkt de Wünsch vo de Föderaliste nochzgä (d Abdrätig vom Frickdal, d Wiidervereinigung vo de Jura-Süddäler mit Helvetie, d Schaffig vo neu 23 Kantön, d Respektierig vo dr Neutralität), er het aber im Usdusch d Ufnahm vo sächs Unitarier in dr Chlii Root verlangt.

 
Charte vo dr Helvetische Republik mit de Kantonsgränze noch dr föderalistische Verfassig vom 27. Februar 1802

Au wenn eso schliesslig sächs Unitarier im Chliine Root gsässe si, hai d Föderaliste und die Konservative e klari Mehrheit gha. Im Frühlig hai dr Chlii Root und dr Senat über e Verfassigsentwurf vom David vo Wyss berootet, wo zwar uf dr Verfassig vo Malmaison ufbaut gsi isch, die aber doch in mehrere Pünkt stark im Sinn vo de Föderaliste veränderet het. D Niiderlassigsfreiheit isch wider iigschränggt, s Helvetische Bürgerrächt mit de Kantons- und Gmeindsbürgerrächt ersetzt, dr Zensus dütlig ufegsetzt und die eiheitligi nationali Rächtssetzig und Gsetzgäbig an d Kantön delegiert worde. Gegen dr starki Widerstand vo de Unitarier isch dä Entwurf am 27. Februar 1802 vom Senat agnoh worde. Wil sich d Föderaliste drmit allzu wit vom revolutionäre Ideal entfärnt hai, und wägen em Strit über d Zueghörigkeit vom Wallis, isch dr Napoléon über die föderalistischi Regierig meh und meh verergeret worde, bsundrigs über e Alois Reding, und das nit zletzt, wil dr Reding offebar brobiert het, in Östriich Understützig für si Widerstand gege d Abdrätig vom Wallis z finde

Der viert Staatsstreich vom 17. April 1802 ändere

Am 2. April 1802 het e Volksabstimmig über dr föderalistisch Verfassigsentwurf stattgfunde. Es het aber nit die ganzi Bürgerschaft abgstimmt, sondern nume die kantonale Dagsatzige, wo in jedem Kanton von ere zwölfchöpfige Wahlkommission us ere Liste vo de wählbare Bürger vom Kanton bestimmt worde si. Die Kommission isch zur Helfti vo de kantonale Behörde bzw. vom helvetische Senat ernennt worde. Das Abstimmigsverfahre hätt en Abstimmig im Sinn vo dr Regierig sölle verursache, wil uf die Art eigetlig nume Vertrauenslüt vo de Föderaliste in d Dagsatzige hätte sötte gwehlt wärde. Bedingigslos hai aber nume Appezäll, Bade, Solodurn und Züri d Verfassig agnoh. Die meiste Kantön hai zwar im Prinzip drfür gstimmt, hai aber grösseri Änderige verlangt (Basel, Bärn, Freiburg, Glarus, Schaffhuuse, Schwyz und Waadt), anderi ha ganz abglehnt (Aargau, Luzärn, St. Gallen, Tessin, Thurgau, Zug) oder hai s nit fertibrocht in dr Zit wo vorgee gsi isch d Abstimmig duurezfüehre (Graubünde, Uri, Underwalde). Das unklare Resultat het s Ändi vo dr föderalistische Regierig bedütet.

D Unitarier hai s usgnützt, ass vili katholischi Föderaliste über Ostere 1802 abwäsend gsi si und hai e Staatsstreich duuregfüehrt. Uf d Initiative vom Bernhard Friedrich Kuhn hai am 17. April 1802 sächs Mitgliider vom Chliine Root d Verdagig vom Senat und d Iisetzig von ere Versammlig vo Notable beschlosse, für zum d Verfassigsfroog im Sinn vo de Unitarier z löse. Dr Hirzel, dr Escher und dr Frisching si dorum vo ihre Böste zruggdräte. Dr Reding isch, won er uf Bärn zruggcho isch, under Tumult vo sim Amt abglöst und dur e Vinzenz Rüttimann ersetzt worde.

Die Zweiti Helvetischi Verfassig 1802 ändere

 
«Die politische Schaukel». Ziitgenössischi Karikatur: Währed dr Erst Konsul as Mediator die aristokratisch-föderale und die revolutionär-unitarische Hanswürst uf dr «politische Schaukle» beschäftigt, risst er sich s strategisch wichtige Wallis under e Nagel

Am 30. April 1802 d Notableversammlig zsämmedräte, für zum, wie vorgeseh, über die neui Verfassig z berote. Wil sich dr Albrecht Rengger und dr französisch Gsandti Raymond de Verninac scho über en Entwurf einig gsi si, isch dr Versammlig nüt übrig bliibe, as däm zuezstimme. Die sogenannti Zweiti Helvetischi Verfassig het sich wie verlangt stark am napoléonische Verfassigsentwurf vo Malmaison orientiert. D Zahl vo de Kantön isch uf 18 festgesetzt und dr Senat und d Dagsatzig si bibhalte worde. Uf 25'000 Bürger hätt e Dagsatzigsmitgliid sötte cho, mindestens aber eins pro Kanton.

S Wahlverfahre isch sehr kompliziert gsi und dorum ehnder undemokratisch. Jede Kanton het zwei Wahlkorps übercho, eins wo vorgschlage und eins wo ernennent het. Die Aghörige vom Korps, wo ernennent het, si uf Läbenszit bestimmt worde, s erste Mol vom Senat, spöter hät sich das Korps sälber sötte ergänze. Wehlbar in s Korps, wo vorschloot, si nume Bürger mit eme gwüsse Grundeigedum gsi. Die konkreti Wahl isch eso abgloffe: d Aktivbürger hai e Liste vo Wählbare zsämmegstellt, us dere s erste Korps e baar zur Wahl vorgschlage, us dene het s zweite Korps Kandidate usegläse und se für fümf Johre in d Dagsatzig gwehlt. Langi Amtszite hätte sölle d Kontinuität sicherstelle. As Exekutive isch e Vollziehigsroot vorgseh gsi, wo us eme Landamma, zwei Statthalter und fümf Staatssekretär bestande het. D Amtsduur vo dr Exekutive isch nüün Johr gsi. D Kantön hai e baar Kompetänze übercho, ohni aber dr Zentralstaat z stark schweche: Si hai ihri Verfassig sälber döfe festlege, d Volksschuel beufsichtige und dr Lohn vo de Geistlige und dr Underhalt vo dr Infrastruktur zahle. Au im Rächtsberiich hätte e baar Kompetänze sötte an d Kantön abdräte wärde.

Dr Chliini Root het die Zweiti Helvetischi Verfassig inklusive ere Namensliste vo 27 Senatore am 25. Mai em Volk zur Abstimmig vorgleit. Die gültet as die ersti wirkligi Volksabstimmig uf em Bode vo dr hütige Schwiz. Alli Bürger hai innerhalb vo vier Däg mit «Jo» oder «Nei» müesse Stellig zur Vorlag neh. D Stimme vo Bürger, wo nit gstimmt hai, si as «Jo» zelt wordet noch em Rächtsgrundsatz «qui tacet consentire videtur» – «wär schwiigt, schiint zuezstimme». Sächzäh Kantön hai dr Verfassig schliesslig zuegstimmt, allerdings het s nume 72'453 expliziti «Jo»-Stimme ge. 167'172 Bürger hai überhaupt nit abgstimmt, si aber zelt worde wie wenn si drfür gstimmt hai und 92'423 hai abglehnt. Am 2. Juli het dr Chliini Root die neui Verfassig für agnoo erklärt. Dr Senat het sich am Dag druf versammlet und d Exekutive gwehlt. Zum Landamma isch dank em Iifluss vom französische Gesandte dr Föderalist Johann Rudolf Dolder ernennt worde, die beide Unitarier Rüttimann und Füssli si as Gegegwicht as Statthalter iigsetzt worde.

Die neu konstituierti Republik het sich sofort an d Lösig vo de dringende Problem mit Frankriich gmacht. Im Gegesatz zur Regierig vom Reding isch dr neui Vollziehigsusschuss sofort anerkennt worde. In dr Froog vom Wallis het men e Kompromiss gfunde, ass dr Napoléon nümme uf en Abdrätig an Frankriich bestande het, sondern sich au mit dr Errichtig von ere unabhängige Republik Wallis under französischem und helvetischem Schutz zfriide ge het. Dodrfür het die Helvetischi Republik aber au nume s Fricktal übercho und nit, wie s ursprünglig vorgseh gsi isch, au no dr Südjura mit Biel. Denn het me ändlig die finanzielli Sanierig vo dr Republik in d Hand gno. Für das isch scho sit dr Ufhebig vom Feudallastegsetz am 15. September 1800 dr alti Bodezins wider iigefüehrt worde. Wäge däm het s aber Problem mit de Buure ge, wo bsundrigs betroffe gsi si und in Deil vom Land im Früehlig 1802 d Schlösser gstürmt hai wie scho 1798, das Mol für zum die alte Dokumänt z vernichte, wo die mittelalterlige und früehneuzitlige Bodezins din ufgfüehrt gsi si (→Bourla-Papey). Im Früehlig 1802 isch au d Froog no unklar gsi, um wele Briis me die alte Grundlaste müess ablöse.

Dr Zsämmebruch vo dr Helvetische Republik im «Stäcklichrieg» ändere

 
Die zweiti Beschiessig vo dr Stadt Züri dur helvetischi Druppe under em General Andermatt in dr Nacht vom 12. uf e 13. Septämber 1802

In dere kritische Situation het dr Napoléon dr Rückzug vo dr französische Druppe us Helvetie akündigt. Historiker hai em Napoléon immer wider understellt, er haig drmit bewusst dr Undergang vo dr Helvetische Republik verursacht. Tatsächlig isch s möglig, ass das e gwüssi Rolle gspiilt het. Er isch vo sim Gheimdienst sehr guet über d Lag in Helvetie informiert gsi und er het sicher genau gwüsst, ass die Helvetischi Republik bald in Schwiirikeite chiem und Frankriich denn as e güetige Retter drum bittet wurd, zruggzcho. Dr Rückzug isch aber im Zsämmehang mit em Friide vo Lunéville gmacht worde, wo d Unabhängigkeit vo dr Helvetische Republik klar zwüsche de Grossmächt usgmacht worden isch. Dr Abzug vo de französische Druppe isch am 20. Juli 1802 dr helvetische Öffentlichkeit bekannt gmacht worde.

Underdesse hai d Kantön mit dr Usarbeitig vo ihre Verfassige agfange, wo für d Kantön Aargau, Basel, Bärn, Freiburg, Solodurn, Waadt, Zug und Züri au zstand cho si. In de übrige Kantön het d Agitation vo de reaktionäre Elemänt, wo mit em Abzug vo de Franzose Ufwind übercho hai, jede Fortschritt verhinderet. In dr Innerschwiz hai im August Landsgmeinde stattgfunde und helvetisch gsinnti Bürger si terrorisiert und us em Land verdriibe worde. Die ufrüehrerische Kantön hai drbii gliichzitig um Schutz vom Napoléon und vom römisch-dütsche Kaiser bittet. Ihre Afüehrer isch, wie scho 1799, dr Alois Reding gsi. E Vermittligsversuech vom französische Gsandte Verninac isch im Sand verloffe, dr Vollziehigsusschuss het Afang August Druppe under em General Joseph Leonz Andermatt gege d Innerschwiz in Marsch gsetzt. Glarus und Appezäll hai Ändi August s Vorbild vo dr Innerschwiz kopiert und hai die alte Landsgmeinde wider iigfüehrt. Au in Graubünde hai sich im e Deil vo de Distrikt d Hochgricht wider versammlet. D Underdruckig vom Ufstand mit militärische Mittel isch aber nit glunge, und dr General Andermatt isch mit siiner chliine Druppe vo 1850 Ma am 28. August 1802 bi dr Rengg am Pilatus zum Rückzug zwunge worde. Er het sich druf müesse beschrängge, d Stadt Luzärn vor de Ufständische z schütze. Dr Vollziehigsroot het in dere Situation bim Napoléon um Understützig bittet, und me het ghofft, er wurd Druck uf d Gegner vo dr Republik usüebe. Für zum e Vermiddlig möglig z mache, het dr Vollziehigsroot am 7. Septämber e vorläufige Waffestillstand mit de ufständische Kantön abgschlosse.

D Machtlosigkeit vo dr Regierig isch eso offesichtlig gsi, ass im ganze Land die, wo under dr neue Ornig verlore hai, d Oligarche und Patrizier, wo ihri alte Vorrächt und Ämter iibüesst und d Stedter, wo ihri Monopol und Zümft vermisst hai sich hai afo widersetze. Z Züri isch s im August zum Widerstand gege die helvetischi Regierig und zu Spannige zwüsche dr Stadt und dr Landschaft cho. Wo dr Vollziehigsusschuss dr Friedrich May zum Regierigskommissär ernennt und mit Druppe in d Stadt Züri gschiggt het, het d Situation eskaliert. Züri het vor em May siini Stadtdoor zuegmacht, und denn het dä zweimal, am 10. und am 13. Septämber 1802, em General Andermatt befohle, d Stadt mit Kanone z beschiesse. Dr May het sich schliesslig noch Verhandlige uf e Kompromiss iigloo, dass er zwar in dr Stadt si Residänz dörf bezieh, aber keini Druppe us dr Landschaft oder anderi helvetischi Druppe dörf in d Stadt bringe. Dä Kompromiss und s Vorbild vo dr entschlossene Haltig vo Zürich isch es Signal für e Ufstand gsi, wo im sogenannte «Stäcklichrieg», eme churze Bürgerchrieg im Septämber/Oktober 1802 zum Ändi vo dr Helvetische Republik gfüehrt het. Im Verlauf vom Septämber hai sich d Kantön Säntis und Linth in e grösseri Zahl vo Republike ufglöst mit diräkt-demokratische Landsgmeinde, d Kantön Thurgau, Lugano, Zug, Bade, Aargau, Basel und Schaffhuuse si ebefalls vo dr Regierig abgfalle. Im Aargau het sich en Armee vo Ufständische gsammlet und isch uf d Hauptstadt Bärn marschiert.

 
Die prominänteste politische Füehrer vom Stäcklichrieg hai 1803 as Häftling uf dr Festig Aarburg uf s Resultat vo dr Vermittlig vom Napoléon gwartet

Z Bärn het sich die helvetischi Regierig afo uflöse. Am 14. Septämber hai e baar aristokratisch und föderalistisch gsinnti Senatore d Regierigsmitgliider Dolder, Rüttima und Füssli zum Rücktritt zwunge und dr Föderalist und früehner bärnisch General Emanuel vo Wattewyl zum neue Landamma ernennt – dä het dr Boste aber nit agnoh und isch zu de Ufständische übergange. Also het am 16. Septämber die alti Regierig wider müesse igsezt wärde. D Lag vo dr Republik het sich no wiiter verschlimmeret, wil d Innerschwiz am 18. Septämber dr Waffestillstand ufkündigt het und under dr Füehrig vom Alois Reding d Föderaliste jetzt s ganze Land zum Sturz vo dr Helvetik und zur Widerufrichdig vo dr Alten Eidgenosseschaft ufgrüeft hai.

In dere bedrohlige Situation het die helvetischi Regierig am 17. Septämber dr Napoléon as Garant vo dr helvetische Verfassig um Hilf bittet. D Regierig het aber scho am 19. Septämber d Hauptstadt under demüetigende Umständ vor dr Armee vo de Ufständische müesse ruume und sich mit de Druppe us dr Waadt und dr Bärner Landschaft, won ere no bliibe si, noch Lausanne zruggzieh. Z Bärn, Basel, Luzärn, Solodurn und Züri hai sich wider die alte aristokratische Rööt versammlet und d Restauration vom Ancien Régime erklärt, Bärn het au dr Aargau iiglade, sich wider z underwärfe. Die helvetische Druppe us dr Waadt und Freiburg si no es letzts Mol in d Offensive gange, si aber vom föderalistische General Bachmaa am 3. Oktober 1802 bi Faoug gschlage worde.

Die fümf Kantön vo dr Innerschwiz hai am 18. Septämber die andere Kantön und die ehemolige Underdane zun ere eidgenössische Dagsatzig noch Schwyz iiglade. Am 30. Septämber hai die Deputierte vo de Kantön Uri, Schwyz, Unterwalde, Glarus, Zug, Züri, Bärn, Schaffhuusen, Freiburg, Solodurn, Graubünde, Stadt und Landschaft Sanggalle, Thurgau, Bade und Rhiindaal, wo dört versammlet gsi si, d Neukonstituierig vo dr Eidgenosseschaft verkündet und hai sich an d Grossmächt gwändet für zum ihri Anerkennig überzcho. Es het eso usgseh, wie wenn die Helvetischi Republik ändgültig am Ändi wer.

D Intervention vom Napoléon im Herbst 1802 ändere

 
S Ditelblatt vo dr Mediationsakte 1803

Die Helvetischi Regierig het dr Napoléon mehmols um Hilf bittet, schliesslig sogar um e militärischi Intervention. Dr ehemolig Minister Stapfer het dr Helvetische Regierung z Paris as Sprachrohr dient. Dr Napoléon het aber zerst d Entwicklig abgwartet und het sich gweigeret, zwüschen ere legitime Regierig und Ufständische z vermittle. Erst wo s usgseh het ass Graubünde wider under en östriichisch Iifluss wurd grote und d Niiderlag vo dr Helvetische Regierig klar gsi isch, het er am 28. Septämber em General Michel Ney befohle noch Gämf zgoh, und dr Iimarsch in Helvetie vorzbereite. Im Wallis, z Savoye, Pontarlier, Hünige und Como hai sich 25 bis 30 Bataillon marschbereit gmacht. Am 30. Septämber isch e Proklamation vom Napoléon an s Schwizer Volk erschiine, won er din si Vermittlig im Bürgerchrieg akündigt het. Uf si Befähl het sich dr helvetisch Senat innerhalb vo fümf Däg z Bärn wider müesse dräffe und alli alte Regierige und Behörde, wo provisorisch widerhergestellt worde si, und alli Armeä hai wider müesse ufglöst wärde. Zletzt het dr Ersti Konsul vo dr französische Republik vom helvetische Senat und vo alle Kantön verlangt, Abgordneti noch Paris zur sogenannte «Helvetische Consulta» z schigge.

Die ufrüehrerische Kantön und ihri Dagsatzig hai sich z erst gweigeret, em Befähl us Paris z folge und hai am 25. Septämber sogar non e neui Verfassig beschlosse, wo die volli Souverenidät vo de Kantön widerhärgstellt het. Erst wo die französische Druppe datsächlig in d Schwiz iimarschiert si und Bärn, Basel, Züri und d Innerschwiz bsetzt hai, isch d Dagsatzig under Protest usenandergange. Dr Reding, dr Hirzel und anderi Afüehrer vom Ufstand si verhaftet und vorläufig in dr Festig Aarburg inhaftiert worde. Mit däm isch die aristokratisch-föderalistischi Gegerevolution gschiiteret.

 
Dr Karl vo Müller-Friedberg, e Deputierte vom Helvetische Senat an dr Consulta

Die Helvetischi Consulta isch am 10. Dezämber 1802 z Paris eröffnet worde. 45 unitarischi Abgordneti si 18 Föderaliste gegenübergstande. Dr Helvetisch Senat het dr Karl vo Müller-Friedberg, dr Auguste Pidou und dr Vinzenz Rüttimann gschiggt. Sunst isch alles verdräte gsi, was in dr Helvetische Republik Rang und Name gha het, usser em Laharpe, wo si Wahl nid agnoh het. Die Deputierte hai gstuunt, wo dr Napoléon in dr Eröffnigsred d Leitlinie vo siiner «Médiation» vorgläse het: E föderativi Verfassig hät sötte iigfüehrt, d Rächtsgliichheit aber nid abgschafft wärde. S Wiiterbestoh vo dr Helvetische Republik isch also scho vom Afang vo dr Consulta aa gar nüme zur Debatte gstande. D Verhandlige und d Usarbeitig vo de Verfassige vo de Kantön und vom Bund für e neu Staat hai bis Ändi Januar 1803 duurt. Am 19. Februar 1803 het dr Napoléon em Louis d’Affry, eme Föderalist wo vo ihm sälber zum Landamma vo dr Schwiz ernennt worden isch, die sogenannti Vermittligsakte übergee, wo d Bundesverfassig und alli Kantonsverfassige enthalte het.

D Uflösig vo dr Helvetische Republik ändere

Dr Vollziehigsroot het zwar noch dr Intervention vom Napoléon theoretisch wider d Kontrolle über s ganze Land überno, isch aber praktisch bis zur Uflösig vo dr Republik glehmt gsi, wil in de meiste Kantön d Verwaltig mit Ahänger vo de Föderaliste bsetzt bliiben isch. E letzte grosse Erfolg het d Regierig uf em Fäld vo dr Ussebolitik chönne verbueche: Uf dr letzte Sitzig vom Immerwährende Riichsdag z Rägensburg hätte d Riichsfürste, wo uf em lingge Rhiiufer Territorie gha hai wo denn an Frankriich gfalle si, mit säkularisierte geistlige Territorie vom Riich sötte kompensiert wärde, so wie s im Friide vo Lunéville veriibart gsi isch. Das het au die Helvetischi Republik bedroffe, wil zu dere Ziit geistligi wie wältligi Riichsfürste, Chlöster und Stift vom Riich Gebiet, Herrschaftsrächt und Iikümft in dr Helvetische Republik gha hai und au umkehrt hai schwizerischi Rächt im Riich bestande. D Verhandlige hai im Herbst 1802 agfange, und Ändi Oktober het sich abzeichnet, ass die Helvetischi Republik as Entschädigung für e Verlust vo de Bsitz vo ihre Chlöster im Riich d Herrschaft Tarasp und d Besitz vom Bistum Chur sött übercho. Die übrige Rächt und Iikümft vo de Riichsständ hätt die Helvetischi Republik zum 40-fache Johreserdrag sötte ablöse. Die helvetisch Regierig het diplomatisch interveniert und dank dr Understützig vo Frankriich und Russland het in dr ändgültige Fassig vo dr Entschädigungsveriibarig, em Riichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803, e Formle, won e chli günstiger gsi isch, het chönne duregsetzt wärde, bsundrigs die unentgältligi Ufhebig vo alle Grichtsbarkeite und Lehnsrächt vo de alte Riichsständ uf em Gebiet vo dr Helvetische Republik.

Die letzti Amtshandlig vo de alte Behörde vo dr helvetische Republik isch d Zuestimmig vom Senat zur Mediationsakte am 5. Merz 1803 gsi. Am 10. Merz het dr neu Landamma d’Affry si Amt adräte, mit däm het die Helvetischi Republik offiziell ufghört z existiere.

Uf die Helvetischi Republik chunnt in dr traditionelle Ideilig vo dr Schwizer Gschicht d Phase vo der sogenannte «Mediation» 1803–1813. Dr offizielli Staatsname vom neue Staatebund isch sithär Confoederatio Helvetica, uf Dütsch «Schwizerischi Eidgenosseschaft».

Behörde und Verfassig vo dr Helvetische Republik 1798 ändere

 
Ditelblatt vom Entwurf vo dr Helvetische Verfassig vo 1798, wo öffentlig kursiert het
 
Schema vo dr Verfassigsstruktur vo dr Helvetische Republik
 
Dr Wilhelm Tell, dr legendär Freiheitsheld us dr Innerschwiz uf em Siigel vom Chliine Root vo dr Helvetische Republik
 
Jakobinermützä, Kokardä u Sigustämpu us dr Helvetik

Die ersti Helvetischi Verfassig isch vom Peter Ochs entworfe und am 15. Januar 1798 em französische Diräktorium vorgleit worde. Mit e baar Korrekture vo de Diräkter Merlin und Reubell isch si im Februar 1798 druckt und in dr Eidgenosseschaft veröffentligt worde. Si gältet as die ersti modärni Verfassig uf em Gebiet vo dr hütige Schwiz. Dr Ochs het ursprünglig d Verfassig nume as Entwurf zuhande von ere helvetische Konstituante welle verstande wüsse, uf d Intervention vom Diräktorium ane het schliesslig die Helvetischi Verfassig e Revision früehstens noch sächs Johr vorgseh. Am 12. April 1798 isch d Verfassig z Aarau vo de Verdräter vo dr Mehrheit vo de Kantön agno worde. Mehrmols si Deil vo dr Verfassig spöter ufghobe oder suspendiert worde, so dur d Dekret vom 5. Novämber 1798, 15. Februar und 18. Mai 1799. Mit em Staatsstreich vom 7. Januar 1800 isch die Helvetischi Verfassig ändgültig ufghobe worde.

Im Prinzip isch die Ersti Helvetischi Verfassig stark dr französische Direktorialverfassig vom Johr III (1795) nochempfunde. Die ganzi Eidgenosseschaft isch zum ene Eiheitsstaat zsämmegfasst worde. Alli Underschiid zwüsche de Kantön bzw. zwüsche herrschende Ort und Underdanegebiet si abgschafft worde. S Staatsgebiet isch zwar no in Kantön iideteilt gsi; die hai aber keini Souveränitätsrächt meh gha, sondern si Wahl-, Verwaltigs- und Grichtskreis gsi. Jede Kanton isch vom ene Regierigsstatthalter verwaltet worde, wo diräkt vom Vollziehigsdiräktorium ernennt worden isch. Im Sinn vo dr französische Revolution hai d Iiwohner vo dr Helvetische Republik e ganzi Reihe vo Grundrächt übercho, wo si bis denn no nie kennt hai: s allgemeine freie Wahlrächt, d Meinigs- und Pressefreiheit, d Religions- und Kultusfreiheit, d Handels- und Gwärbfreiheit, s Rächt uf Privateigedum. Jedi Form vo erblige Ditel oder andere ageborene Vorrächt isch verbote worde. Alli Zänte, Pfründe und anderi Elimänt vo dr Feudalität und s Zunftwäse si für abgschafft erklärt worde.

 
Amtsuniforme von e baar helvetische Beamte

D Exekutive isch, wie z Frankriich, e fümfchöpfigs Vollziehigsdiräktorium gsi, wo für fümf Johr vo dr Legislative gwehlt worden isch. S Diräktorium het sich um die inneri und üsseri Sicherheit vo dr Republik kümmeret und dr Oberbefähl über d Armee gha. Äs elei het mit em Usland Verdräg usghandlet. Es het d Minister vo dr Staatsverwaltig ernennt, d Statthalter vo de Kantön bestimmt und dr Presidänt und dr Staatsawalt vom Oberste Grichtshof. Mit de kantonale Statthalter het s Diräktorium dr ganz Verwaltigsapparat vo de Kantön beherrscht. S Diräktorium het au s Rächt gha, die kantonale Gricht und Verwaltigskammere zu jeder Ziit ufzlöse und bis zu de nechste Wahle provisorisch neu z bsetze.

D Legislative, s «Gsetzgäbende Korps» isch vom Grosse Root, wo 152 Mitgliider gha het, und vom Senat mit 76 Mitgliider bildet worde. Im Grosse Root si d Kantön noch ihrer Bevölkerigszahl verdräte gsi; in Senat het jede Kanton vier Abgordneti gschiggt. S Wahlverfahre isch kompliziert gsi und het vorgseh, ass s Mandat vo de Senatore acht Johr und das vo de Grossrööt sächs Johr wurd duure, wobii dr Senat jedes grade Johr zum ene Viertel, dr Gross Root jedes ungrade Johr zum ene Drittel sött erneueret wärde. Dr Gross Rat het nume s Vorschlagsrächt für Gsetz und Beschlüss gha, wo dr Senat nume het döfe drüber beschliesse. D Initiative zur Verfassigsrevision isch aber bim Senat gläge.

D Judikative isch uf drei Ebene organisiert fsi: D Distriktgricht hai über Zivil- und Polizeisache entschiide, d Kantonsgricht si die letzti Instanz für Zivilsache und die ersti für Stroofsache gsi und schliesslig het dr Oberst Grichtshof als Kassationsinstanz für Zivilsache und as letzti Instanz für Stroofsache fungiert. S Oberste Gricht isch au s Verwaltigsgricht gsi. Siini Mitgliider si indiräkt vom Volk gwehlt worde, dr Presidänt und dr Staatsawalt si vom Diräktorium ernennt worde. In de Gricht vo de Kantön und Distrikt hai d Statthalter d Presidänte und d Staatsawält ernennt. S Diräktorium het jedes unliebsame Kantons- oder Distriktgricht zu jeder Ziit chönne uflöse und provisorisch neu bestelle.

S Bürger- und s aktive Wahlrächt isch alle Gmeindsbürger in dr Eidgenosseschaft, wo über 20 Johr alt gsi si, zuegsproche worde. Sämtligi Standesunderschiid si abgschafft gsi. Au die Niiderglassene, d Daglöhner, d Hindersasse und d Usländer hai s Bürgerrächt übercho, wenn si zwanzig Johr an eim Ort gläbt gha hai. Im Prinzip het d Volkssouveränität gulte, die Helvetischi Republik isch aber nume e repräsentativi Demokratii gsi: Abstimmige si nume über e Verfassigsrevision vorgseh gsi. Bi de Wahle, wo jöhrlig stattgfunde hai, isch d Stimmabgob indiräkt gsi. Je 100 Bürger hai in de Urversammlige vo jedem Kanton e Wahlma gwehlt. D Helfti vo de Wahlmanne isch denn dur s Los eliminiert worde. Die anderi Helfti het as kantonals Wahlkorps d Mitgliider vo de gsetzgäbende Rööt und vom Oberste Gricht vo dr Republik gwehlt: Je ei Mitgliid pro Kanton an s Oberste Gricht, je vier in dr Senat, je acht in dr Gross Root. Uf dr Kantonsebeni het s Wahlkorps s Kantonsgricht und die Kantonali Verwaltigskammere bestimmt.

Gebietsiideilig ändere

 
E Projekt für e Departementalisierig vo dr Helvetische Republik vom Dezämber 1798, wo nid umgsetzt worden isch
 
D Struktur vo dr Helvetische Republik bis zum Aschluss vo Graubünde im April 1799
 
D Struktur vo dr Helvetische Republik noch dr Zweite Helvetische Verfassg 1802

In dr Helvetische Republik si d Kantön, wo vorhär praktisch souverän gsi si, zu reine Verwaltigsgliiderige abegstueft worde. Zum die alte Strukture z verschloo, si au d Kantonsgränze neu zoge worde. Die ehemolige Zuegwandten Ort Gämf, Mülhuuse, s Fürstedum Neueburg, Biel, Neuestadt, Münster-Granfälde und d Herrschaft Rhäzüns hai nüme zur Helvetische Republik ghört. Zerst hets noch dr Verfassig 22, denn no 20 Kantön ge:

  • Aargau (Bärner Aargau, bis 1801 ohni dr Bezirk Zofige; 20. Juli 1802 mit Bade und em Frickdaal zum Kanton Aargau vereinigt)
  • Bade (Gmeini Herrschafte Grafschaft Bade und die Freie Ämter; 20. Juli 1802 mit Aargau und Frickdaal zum Kanton Aargau vereinigt)
  • Basel
  • Bellinzona (Gmeini Herrschafte Blenio, Riviera, Bellinzona und s Urner Underdanegebiet Leventina; 20. Juli 1802 mit em Kanton Lugano zum Kanton Tessin vereinigt)
  • Bärn (ohni d Underdanegebiet Waadt und Aargau, bis 20. Juli 1802 ohni s Bärner Oberland)
  • Freiburg (mit de bärnische Landvogteie Payerne und Avenches und dr Gmeine Herrschaft Murte)
  • Fricktal (E Gebiet vo Vorderöstriich südlig vom Rhii; Gründig 20. Februar 1802)
  • Léman (s bärnische Waadtland und die Gmeine Herrschafte Echallens, Orbe, Grandson)
  • Linth (Glarus, die Gmeine Herrschafte Uznach, Gaster, Sargans, Gams, dr Schirmort Rapperswil, s Obertoggeburg, s Zürcher Underdanegebiet Sax, s Glarner Underdanegebiet Wärdebärg und die schwyzerische Underdanegebiet March, Höf und Eisiidle; 1802 Namewächsel zu Kanton Glarus)
  • Lugano (Gmeini Herrschafte Lugano, Mendrisio und Locarno; 20. Juli 1802 mit em Kanton Bellinzona zum Kanton Tessin vereinigt)
  • Luzärn
  • Oberland (s Bärner Oberland; 20. Juli 1802 mit em Kanton Bärn vereinigt)
  • Rätie (dr Zuegwandti Ort Drei Bünde ohni d Underdanegebiet Chiavenna, Veltlin und Bormio; Biidritt am 21. April 1799)
  • Säntis (d Republik vo dr Landschaft Sanggalle, s Undertoggeburg, beidi Appezäll und d Herrschaft Rhiidaal; spöter mit em Obertoggeburg, Septämber 1801 Umbenennig in Kanton Appezäll)
  • Schaffhuuse (mit dr Zürcherische Stadt Stei am Rhii und bis 1800 mit em Bezirk Diessehofe)
  • Solodurn
  • Thurgau (bis 1800 ohni dr Bezirk Diessehofe)
  • Waldstett (Uri, Schwyz, Obwalde, Nidwalde, Zug, d Schirmort Ängelbärg und Gersau; het bis zum 5. Novämber 1801 existiert, denn in d Kantön Underwalde, Schwyz, Zug und Uri zerfalle)
  • Wallis (dr Zuegwandti Ort vo dr Republik vo de Siibe Zände vom Wallis)
  • Züri (ohni d Underdanegebiet Stei am Rhii und Sax)

Reformprojekt vo dr Helvetik ändere

 
16-Franke-Stück vo dr Helvetische Republik, prägt 1800 z Bärn

No im Früehlig 1798 hai d Behörde vo dr Helvetische Republik mit ere Reihe vo Reforme agfange, wo me drmit d Prinzipie vo dr Revolution het welle umsetze. Bsundrigs aktiv si d Minister Philipp Albert Stapfer und Albrecht Rengger gsi. Wil s bi dr Finanzierig ghaperet het und wäge de ständige politische Umwälzige si vili Projekt in den Afäng stecke bliibe, oder hai nume as Gsetz uf em Papier existiert.

  • D Iifüehrig vo dr persönlige Freiheit vo de Bürger: Sit em 28. Mai 1798 sait me «Bürger» anstatt vo «Herr». D Feudallaste si abgschafft, d Sonderbestüürig vo de Jude isch ufghobe und d Foltere abgschafft worde.
  • Säkularisierig: Alli Chlostergüeter si no im Früehlig 1798 verstaatligt und d Ufhebig vo de Chlöster iigleitet worde, indäm d Ufnahm vo Novize verbote worden isch. Mit em Riichsdeputationshauptschluss 1803 het d Republik au d Ufhebig vo alle Feudalrächt und Grichtsbarkeite erreicht, wo Fürste, Klöster, Stift etc. vo usserhalb vom Land gha hai.
  • D Iifüehrig vo dr Wirtschafts-, Gwärb- und Handelsfreiheit: Im Herbst 1798 isch dr Zumft- und Innigszwang ufghobe und d Gwärbfreiheit iigfüehrt worde. Au d Industrii söll sich jetyt frei chönne entfalte.
  • Dr Ufbau vo staatlige Dienstleistige: Am Afang vom Johr 1799 het die helvetischi Staatspost ihre Dienst ufgnoh und eiheitligi Postgebühre hai im ganze Land golte. Am 19. Merz 1799 wird s Münzwäse verstaatligt: Dr Schwizerfranke zu 10 Batze bzw. 100 Rappe wird as Eiheitswährig iigfüehrt. Die neui Währig macht aber nume s Duurenander no grösser. Wil d Regierig sich trotz dr chronische Gäldnot nit zur Usgob vo Papiergäld het chönne dureringe, het sich dr Schwizerfranke nit duregsetzt.
  • D Ablösig vom Zähnte: Mit eme Gsetz wärde am 10. Novämber 1798 die büürlige Zähnte neu gordnet. Dr Chlii Zähnt uf Obst, Gmües etc. wird ersatzlos gstriche. Dr Gross Zähnt uf Wii, Heu, Chorn etc. muess vom Staat gegen e Entschädigung abglöst wärde. D Republik söll denn ihrersiits alli Gläubiger, das heisst alli Inhaber vo Zähntebezugsrächt, mit em 15-fache Durchschnittsbedrag vo de Johreszähnte entschädige. D Grund- und Bodezins, wo vor dr Revolution in Naturalie abgulte worden si, hai vo de Buure mit em 15-fache Bedrag chönne abglöst wärde, d Gäldleistige mit em 20-fache Bedrag. Wil s Gäld gfehlt het, si die Reforme nit umgsetzt und scho am 15. Septämber 1800 wiider ufghobe worde – sehr zum Erger vo dr betroffene Landbevölkerig, wo an vile Örter wider die alte Landvogteischlösser gstürmt het, zum d Archiv und mit ihne d Grundlag für e Iizug vo de Zähnte z vernichte.
  • D Iifüehrig vom ene staatlige Schuelwäse: Im Summer 1798 wird in jedem Kanton e achtchöpfige Erziehigsroot, wo unabhängig vo de Chille s Schuelwäse vom Kanton söll leite, und für jede Distrikt e Schuelinspäkter ernennt. Wiiter isch vorgseh, e mehrgliidrigs Schuelsystem iizfüehre, Industriischuele und e Nationaluniversität z gründe wie au die allgemeini Schuelpflicht durezsetze.
  • D Reform vom Rächtswäse isch e Bestanddeil vo dr Helvetische Verfassig gsi. D Rächtsungliichheit, wo Johrhunderti duurt het, isch abgschafft, d Liibeigeschaft ufghobe und e eiheitligs Staatsbürgerrächt iigfüehrt worde. D Diskriminierig vo de Jude isch gminderet worde: d Judestüür isch abgschafft worde aber d Jude hai s Bürgerrächt nit übercho. Au d Fraue si de Männer nid gliichgstellt worde. S grösste Projekt bi dr Reform vom Rächtswäse isch aber d Kodifikation und d Vereiheitligung vom Zivil- und Stroofrächt gsi. Währed d Zsämmestellig vom ene Zivilgsetzbuech bis uf wenigi einzelni Erfolg gschiiteret isch, isch mit em «Helvetische Peinliche Gsetzbuech» am 4. Mai 1799 e neus Stroofgsetzbuech in Chraft gsetzt worde.

Flagge ändere

 
Flagge vo dr Helvetische Republik

Au die Helvetischi Republik het as neui Nationalflagge e Trikolore gwehlt. Die isch am 13. Februar 1799 offiziell iigfüehrt worde und het us de Farbe Grüen, Rot und Gäl bestande. Im rote Fäld isch «Republique Helvétique» gschriibe gsi. Variante mit andere Ufschrifte si au bruucht worde.

Während em Wahlkampf vo de Schwizer Parlamäntswahle 2011 isch d’ Widerifüehrig vo dr Flagge für einigi Täg zum Thema worde, will si vo enere Immigrantevereinigung vorgschlage worde isch. Die Idee isch allerdings fascht überall uf ablehnig gstosse, vor allem bi de bürgerliche Parteie.

Hauptstadt ändere

In dr Helvetische Verfassig isch Luzärn as Hauptstadt vorgseh gsi. Wil d Konstitution vo dr Republik im April 1798 z Aarau stattgfunde het und d Rööt erst am 9. Oktober 1798 z Luzärn dagt hai, wird hüfig Aarau as Hauptstadt agluegt. Noch em Staatsstreich vom Januar 1800 und dr Iifüehrig vo dr Verfassig vo Malmaison am 29. Mai 1802 isch Bärn dr Sitz vo dr Dagsatzig und vo dr Regierig bis zum Ändi vo dr Helvetische Republik worde.

Nowiis ändere

  1. Für e Volltext vo dr Verfassig vo Malmaison lueg Kölz, Quellenbuch zur neueren schweizerischen Verfassungsgeschichte, S. 152f.
  2. Kölz, Neuere Schweizerische Verfassungsgeschichte, S. 138f.

Literatur ändere

  • Amtliche Sammlung der Acten aus der Zeit der Helvetischen Republik (1798–1803): im Anschluss an die Sammlung der ältern eidg. Abschiede. Hrsg. auf Anordnung der Bundesbehörden; bearb. von Johannes Strickler. Stämpfli, Bern 1886–1966.
  • Holger Böning: Der Traum von Freiheit und Gleichheit: Helvetische Revolution und Republik (1798–1803). Orell Füssli, Zürich 2001. ISBN 3-280-02808-6
  • Thomas Hildebrand, Albert Tanner (Hrsg.): Im Zeichen der Revolution. Der Weg zum Schweizerischen Bundesstaat 1798–1848. Chronos, Zürich 1997. ISBN 3-905312-43-3
  • Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 4. Neuenburg 1927. S. 142–178.
  • Hans-Peter Höhener: Zentralistische oder föderalistische Schweiz? Die Gebietseinteilung in der Helvetik 1798 bis 1803 und ihre Darstellung in Karten. In: Cartographica Helvetica Heft 18 (1998) S. 21–31 Volltext
  • Alfred Kölz: Neuere Schweizerische Verfassungsgeschichte. Ihre Grundlinien vom Ende der Alten Eidgenossenschaft bis 1848. Stämpfli, Bern 1992. ISBN 3-7272-9380-2
  • Alfred Kölz (Hrsg.): Quellenbuch zur neueren schweizerischen Verfassungsgeschichte. Band 1: Vom Ende der Alten Eidgenossenschaft bis 1848. Stämpfli, Bern 1992.
  • Michele Luminati: Die Helvetische Republik im Urteil der schweizerischen Geschichtsschreibung. In: Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte Jahrgang 5, Heft 3/4 (1983) S. 163–175.
  • Wilhelm Oechsli: Geschichte der Schweiz im Neunzehnten Jahrhundert. Band 1: Die Schweiz unter französischem Protektorat 1798–1813. S. Hirzel, Leipzig 1903. (Staatengeschichte der neuesten Zeit Band 29).
  • Wochen Chronik der Zürcher Zeitung vom 27. Wintermonat 1797 bis 16. April 1798. Zur Erinnerung an den Untergang der alten Eidgenossenschaft. Unter Mitwirkung von Historikern und Geschichtsfreunden bearbeitet von Paul Rütsche. Zürich 1898.

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