Oberaargou heisst dr nordöschtlech Zipfu vom Kanton Bärn.

Geografii ändere

Zum bärnische Oberaargou ghört s Gebiet vo Wynige und Wange im Weschte bis uf Wynou im Nordoschte und vo Wiedlischbach und Niderbibb im Norde, änet dr Aare, bis uf Rohrbach, Huttu und Wyssachä im Süde. Je nach däm tuet me glägetlech ou no angeri Ortschafte zum Oberaargou zelle: öpe Eriswyu im Ämmitau, Santurbe im luzärnische Pfaffnou oder s aargauische Murgete bi dr Mündig vo dr Murg id Aare.

S Zäntrum vom Oberaargou isch d Stadt Langetu, wo öpe 15'000 Iwohner het. Dr ganz Oberaargou het nit ganz 75'000 Ywooner.

Dr Oberaargou het im Süüde vil Hügel, und derzwüsche Tääler und Chrache, grad wie s Ämmitau näbedra. D Bärge bestönd us Sandsteischichte und bilde d Uusläufer vom Napf-Massyv. Im Norde het’s im Gebiet a dr Aare weniger Hügu, und am nördleche Rand chunt de d Bärgchötti vom Jura. Das isch dr Jurasüdfuess. Die grössere Ortschafte im Oberaargou si: d Stadt Langetu, Buchsi, Aarwange und d Stedtli Wange und Wiedlischbach. Vo Bärn us tuet me dr Oberaargou chly aus Randregion aluege.

Di grössere Gwässer vom Oberaargou sy näbe dr Aare d Langete, wo au Langetu dra ligt, d Root, d Önz und a dr Gränze zu Soledurn dr Äschisee und dr Inkwilersee. Die politische Gränze vom Oberaargou uf dr Südsyte hei sech mit dr bärnische Verwautigsreform gäge Norde verschobe. Drum git’s ehemalegi Oberaargouer Gmeinde, wo hüt zum Ämmitau ghöre.

Dure Oberaargou chöme d Ysebaanlinie vo Bärn uf Züri und vo Langetu uf Biel, und d Regionallinie vo Langetu uf Huttu, die vo Langetu uf Oftrige und de no d Baan vo Langetu uf Bibb und Soledurn, wo hüt dr «Aare Seeland mobil» isch. Vo Wange bis Bibb chunt d Autobaan A 1 nomol dur s Bärnbiet.

Berüehmt isch de Oberaargou ir Vergangeheit für syni Rüebene gsi.

Dialäkt ändere

Dr Dialäkt vom Oberaargouer wird mängisch vo de räschtleche Bärner aus Soledurnisch u vo de Soledurner aus Bärndütsch ufgno. So seit de Oberaargouer zum Bischpiu ou goo u nit wie di mehrheitlech räschtleche Bärner gaa. Im Gägesätz zu de Soledurner seit de Oberaargouer aber är geit u nit är got. Das als het dermit z tue, ass innerhalb vom Oberaargou verschideni Dialäktregione z underscheide sind.[1][2]

Als Oberaargouer Schriftsteller, wo deils i dr Mundart gschribe hend, sind dr Cuno Amiet und d Maria Waser z erwääne.

Es git es Gedicht, wo dr Mundartdichtr Jakob Käser dermit sys Land churz beschrybt:

«Jez, we’s is freut, göh mir es Mal
uf Wange, Buchsi, Langethal
u öppeneinisch cherium
ou i di Dörfer zringsetum,
wo do so heimelig u gfreut
im Oberaargau sy verstreut.»

Gschicht ändere

Wie s dr Name seit, isch dr Oberaargou früener eifach dä Deil vom uralte Aargou gsi, wo dr Aare no wyter obe gsi isch, öpe vo dr Murg aa bis is Oberland ufe. Dr under Deil isch ebe dr Underaargou gsi; hüt seit me däm aber scho lang nümme so; es isch eifach dr Aargou.

Dr ganz Aargou isch am Afang der Aare no bis ganz ufe id Alpe ggange. Derzue het basst, ass glych wyt in Weschte abe au s Gebiet vom alemannische Bischtum Choschtez ggangen isch. Scho im Middelalter het me vom «Oberaargou» gredt, wo den viu grössr gsi isch als dr hütig bärnisch Verwaltigsberych; in ere Kwelle vom Joor 861 het er superior pagus Aragauginsis gheisse.[3] S weschtleche Middelland vo dr Schwiiz het mit em Oberaargou zum Königrych Burgund ghört. Um d Gränze zwüsche Burgund und em Herzogtum Schwoobe, wo sech kwer dure alt Aargou zoge het, isch es imer wider zu Strit cho. Ane 1033 isch Burgund und drmit dr Oberaargou as Römisch-düütsche Rych cho.

D Archeolooge und d Volchskundler rede vo dem Gränzgebiet, wo sech weschtlech und öschtlech dervo anderi kulturelli Fenomeen i dr tradizionelle Volchskultur zeige.

Spöter im Middelalter si d Zähringer, d Frohburger, d Langesteiner, d Grüenebärger[4] und de d Kyburger[5] d Herre im Land a dr Aare gsi. Dr letscht Graf vo Kyburg im Oberaargou isch dr Berchtold I. gsi.

Im 15. Joorhundert sind dr Oberaargou mit dr «Landgrafschaft Burgund» und gly ou dr Underaargou zu dr Stadt Bärn cho. S Gebiet uf dr Südoschtsyte bi Pfaffnou und Willisau isch au scho im 15. Joorhundert vo de Luzärner übernoo worde, wo do d Landfogtei Willisau ygrichtet hend. Sid 1798 isch dr Kanton Aargou sälbständig, und sider isch d Kantonsgränze zwüsche Bärn und em Argou i dr Root und dr Murg zwüsche Wynou und Murgete. Bi Roggu und em ehemolige Chlooschter Santurbe träffe sech d Gränze vo Bärn, Aargou und Luzärn a dr Brugg über d Root.

Politik ändere

Politisch gseh het dr Oberaargou d Bezyrke Aarwange und Wange gha, bis dr Kanton Bärn bi dr grosse Bezyrksreform vo ane 2010 drus dr Verwautigschreis Oberaargou gmacht het, wo zäme mit em Ämmitau d Verwautigsregion Ämmitau-Oberaargou biudet. Im Oberaargou und ou im Amtsbezirk Trachsuwaud het me sech bi dr Abschtimmig vergäbe gäge die Refform gwehrt gha.

Politisch isches einisch fasch zure Eskalation cho, wo de Kanton Bärn ke Gäud für wichtegi Projekt – öpe füre Outobahnzuebringer – het wöue gäh. Druf abe hei sech sämtlechi politeschi Persönlechkeite u wichtegi Parteie zure Krysesitzig droffe. Unger angerem het me beschlosse, das me «à la Jura» wöui uf Bärn go demonstriere u dört d Schtrossene blockiere. Es het sogar Lüüt gäh, wo vomene Ustritt usem Kanton Bärn gredt hei. Je nach dr Region vom Oberaargou hät me sech denn lieber em Kanton Soledurn oder em Kanton Aargou agschlosse. Dr Kanton het aber schpöter nochegä, so das es gar nie zu dere Demonstrazion z Bärn cho isch. Usserhaub vom Oberaargou het me dä Konflikt nit gross zur Kentnis gno.

D Stadt Langetu giut ou für es baar Sache aus schwyzerischi «Durchschnittsstadt»; so isch es früeners Glischee gsi. D Stadt het s Imidsch gha, es würde dert durchschnittlech viu Lüüt wohne, wo durchschnittlech viu verdiene, u dr Usländeraatöu sig äbefaus gnau im Schnitt vor Schwyz. Wäge däm tüege z Langetu viu Grossverteiler nöji Waare oder angers teschte oder überproportinau viu inveschtiere.[6]

Literatur ändere

  • Valentin Binggeli: Ueber Begriff und Begrenzung der Landschaft Oberaargau. In: Jahrbuch des Oberaargaus, 1962, S. 13–53.
  • Anne-Marie Dubler: Oberaargau. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Anne-Marie Dubler: Die Region Oberaargau, Entstehung, Begriff und Umfang im Wandel der Zeit. In: Jahrbuch des Oberaargaus, 44, 2001, S. 74–114.
  • Max Jufer: Wie der Oberaargau vor 600 Jahren bernisch wurde. Zur Erinnerung an den 27. und 28. August 1406. In: Jahrbuch des Oberaargaus, 49, 2006, S. 36–62.
  • Heinz Bühler et al.: Die Grafen von Kyburg. Kyburger-Tagung 1980 in Winterthur. (= Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters 8). Basel 1981, ISBN 3-530-49951-X.
  • Karl Keller: Die Städte der Grafen von Kyburg. Materialien zur Stadt des Hochmittelalters. Jubiläumsausstellung 800 Jahre Stadt Winterthur. Winterthur 1980.
  • Jürg Leuzinger: Die Kiburger und der Oberaargau. Aufstieg, Herrschaft und Niedergang eines Grafenhauses. In: Jahrbuch des Oberaargaus, 52, 2009, S. 83–118.

Weblink ändere

Fuessnoote ändere

  1. Valentin Binggeli, 1962, S. 44.
  2. Paul Zinsli: Berndeutsche Mundart. Zur räumlichen Gliederung des Berndeutschen. 1957.
  3. Bernhard Stettler: Studien zur Geschichte des obern Aareraums im Früh- und Hochmittelalter, Thun 1964, S. 129–133.
  4. August Plüss: Die Freiherren von Grünenberg in Kleinburgund. In: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, XVI, Heft 1, 1900.
  5. Martin Leonhard, Franziska Hälg-Steffen: Kyburg, von. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  6. Langenthal. Der «Durchschnitt» ist längst Geschichte (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.aargauerzeitung.ch uf aargauerzeitung.ch