Gmeind
De Uusdruck Gmeind (vo althochdüütsch gimeinida) meint e gsellschaftlichs Gebild, wo anere Gmeinschaft äänlich isch und wo politische Funkzioone im ene Staat het. I früehere Zyte isch drunder au e Personalkörperschaft z’verschtaa gsii; s Wort «Gmeind» bruucht me hüt mundartlech immer no für d Gmeindversamlig.
Für d Gschicht vom Wort sid em Ändi vom Middelalter findt men im Schwyzerischen Idiotikon en huuffe Beleeg.[1]
Zun ere Gmeind hät jedi Person ghört, wo au immer si grad aasässig gsii isch – ussert de Heimetloose. Drum sind Chopfzahle vonere Gmeind vor öppe 1800 nöd mit de hütige Iiwohnerzahle vergliichbar.
Mit dr Zyt chunt e Gmeind en immer höchere Organisazioonsgrad über, wil d Uufgabe meh und grösser wärde und die höchere politische Ebenine das mit de Gmeindgsetz bewürke.
Gmeindarte
ändereDer Begriff «Gmeind» wird hüt pruucht:
- als allgemeini Bezeichnig für en Ortschaft, e Stadtgmeind, en Grossgmeind oder es Dorf
- für die underschti Verwaltigseinheit (Gebietskörperschaft) vomene Staat
- d Gsamtheit vo de Iiwohner vomene chlyne geografische Ruum
Gmeinde in dr Schwiiz
ändereI der Schwiz wird s Wort Gmeind als allgemeini Bezeichnig für die underschti politischi Organisationsebeni im Gegesatz zu Eidgenosseschaft, Kanton und Bezirk pruucht. Mä redt vo der politische Gmeind (je nach Kanton au «Munizipalgmeind» oder «Iiwohnergmeind» oder eifach «Gmeind»), wämmer die Gmeind meint, wo für ali Iiwohner zueständig isch und nöd nu für en Teil devo.
Bürgergmeinde, Schuelgmeinde und Chilegmeinde erfülled degäge spezielli Zwäck und händ zwar en Iiflusschreis, nöd aber es Territorium. In früehere Zite sind au Armegmeinde vo de politische Gmeinde trennt gsii.
Denäbe sind im Kanton Züri bis vor churzem Zivilgmeinde als Träger vo en baar Dorfgrechtigkeite ufträtte. Anderschwo häts au Püürte, Ortsgmeinde, Rhode, Korporatione und so witer ggää oder gits hüt no.
Wemme alli öffentlechi komunalen Uufgabe einer Gmeind zuedeilt, so isch das en Einheitsgmeind.
Gmeinde z Öschtrych
ändereIn Öschtrych isch d Gmeind e Bezeichnig für di chlinscht politisch und au verwaltungstechnisch Einheit. Rächtlich isch e chliini Gmeind ere groosse gliichgschtellt; das entspricht em Prinzip vo der abstrakte Einheitsgmeind. Uusgnoo dervoo sind lediglich d Statutarstedt (Stedt mit eigenem Statut).
Näbed dr Staatsbürgerschaft isch nur dr Wohnsitz inere bestimmte Gmeind massgebend für s Wahlrächt.
Es git au Vereinigunge vo mehrere politische Gmeinde zu Zwäckverbänd, wo dänn teilwiis au als «Gmeind» bezeichnet werded, bischpilswiis e Schuelgmeind.
Luäg au
ändereLiteratur
ändere- Andreas Ladner, Peter Steiner: Gemeinde In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
- Georg Weber, Renate Weber (Hrsg.): Zugänge zur Gemeinde. Böhlau, Köln 2000, ISBN 3-412-05798-3.
- Hofmann/Muth/Theisen: Kommunalrecht in NRW. 12. Auflage. Verlag Bernhard-Witten, Witten 2004, ISBN 3-933870-47-X.
- Hamann Philipp: Gemeindegebietsreform in Bayern. Entwicklungsgeschichte, Bilanz und Perspektiven. Utz Verlag, München 2005, ISBN 3-8316-0528-9.
Weblink
ändere- Artikel Cumün im Dicziunari Rumantsch Grischun Online
Fuessnoote
ändere- ↑ Artikel Gmein im Schwyzerischen Idiotikon online