Ä Pogrom (vom Russische погром; vo громить, "kaputt mache", "zerschdöre") isch a Form vo Ufruehr vom Pöbel und Gwaltäwändig gege ä schbezifischi ethnischi, religiöse oder anderi Grubbe. Während emä Pogrom wärde Hüser, Gschäft und religiösi Baute zerschdört, und Mensche misshandlet oder umbrocht. Dr Begriff isch im Zsämmehang mit de Judeverfolgige z Russland im 19. Johrhundert in Bruuch cho.

Gschicht vo Pogrom gege Jude ändere

Antike ändere

Antijüdischi Ufrüehr het s scho in dr Antike gä. Im Johr 38 noch dr Zitewändi hai im ägyptische Alexandria die griechische Iiwohner ä Pogrom gege d Jude usgfüehrt, und die römischi Herrschaft het denn de Jude verbote in d Schdadt ine z cho. Im groossen und ganze si d Römer tolerant gegenüber Anderschgläubige gsi, wenn si ihri religiöse Gsetz nid verletzt hai, aber im zweite Johrhundert het s z Rom Uusschritige gege d Jude und d Chrischde ge, wo denn no as jüdischi Sekte gulte hai und ufgfalle si, wil si Lüt zu ihrem Glaube hai welle bekehre.

Middelalter ändere

 
Charte vo Middeleuropa mit de Schdedt, wo währed dr Zit vom Schwarze Dod d Jude verfolgt worde si

Vom elfte Johrhundert a hai d Chrischde afo Chrüzzüg mache für zum s Heilige Land vo de Muslime zruggzerobere. Die meischde vo dene Chrüzzüg hai mit Verfolgige vo Anderschgläubige z Europa agfange, wo dr Pöbel, ufghetzt vo Brediger, Pogrom gege d Jude usgfüehrt het. D Obrigkeite hai meischdens brobiert 'ihri' Jude z beschütze, will si bruucht worde si, sobald si aber gseh hai ass es Alternative zu de Jude git und ass si d Schulde, wo si bi de Jude gha hai, hän chönne loswärde ohni z zahle, hai si im Volk si Wille glo und die überläbende Jude schliesslig usgwiise. Au d Muslime im maurische Schbanie hai Pogrom gege d Jude gmacht im 11. Johrhundert, z Cordoba im Johr 1011, und 1066 es Massaker an 4'000 Jude z Granada.

Wo d Pescht in dr Middi vom 14. Johrhundert uf Europa cho isch, het mä dä Jude d Schuld dra gä. 1348 si d Jude verfolgt worde z Basel, won e groosse Däil vo de Juude ermordet und d Gmaind ufglööst worden isch, z Freiburg im Brisgau, z Stuttgart, Schtrossburg, Mainz und in vile andere Schdedt. Ä groosse Deil vo de Überläbende isch uf Pole gflüchtet, wo si Schutz gfunde hai.

Neuzit ändere

Wenn im Middelalter d ‚Gründ‘ für d Verfolgig vo Juude no religiöös gsi si, si in dr Nöizit mee und mee wirtschaftligi, ethnischi und rassistischi Usreede brucht worde. In dr Ukraine si die polnische Aadlige verhasst gsi und dene iiri Stüüriiziejer si vilmol Juude gsi, also het mä de Juude pauschal Schuld gee. In dr Schwiz häi Buure im Aargauische mit dr Behauptig, d Juude häige vo dr Helvetik brofitiert, mit em Zwätschgechrieg e Pogroom aagstellt und d Hep-Hep-Unrueje in de Stedt nördlig vo de Alpe si under anderem drmit ‚begründet‘ worde, ass d Juude dr Napoleon understützt häige und uf Chöste vo dr Allgemäinhäit riich worde sige.

 
D Hep-hep Ufrüehr z Frankfurt, 1819

In dr Ukraine het dr Bohdan Chmelnyzkyj vo 1648 bis 1654 dr Kosakenufschdand gege die polnischi Herrschaft gfüehrt und het Pogrom gege die katholische Pole und d Jude wo dört gläbt hai, organisiert. Zääduusigi vo Mensche si ermordet worde. Im zarischdische Russland het s grösseri Pogrom sit em 19. Johrhundert ge. Und au no am Afang vom 20. Johrhundert si Duusigi vo Jude in Kischinev und andere Ört umcho. Mä vermuetet, ass d Gheimbolizei vom Zar hinder vile Pogrom gschteckt het.

 
D Opfer, die meischt Chinder, wo z Yekaterinoslav 1905 umbrocht worde si

Mit em Ufcho vom Faschismus und em arabische Nationalismus hai sich d Pogrom gege d Jude in Europa, aber au im Middleren Oschde vermehrt. Im griechische Unabhängigkeitschrieg isch fascht die ganz jüdisch Gmeind in Griecheland umcho. Vo 1918 a het s Judeverfolgige z Pole ge, 1919 z Argentinie, 1927 z Oradea in Rumänie, 1929 z Hebron und z Safed in Paleschtina. In Dütschland si d Usschritige gege d Jude vo de Nazi organisiert worde: d Kristallnacht 1938 het ä Deil vo de dütsche Juden überzügt, ass es am beschte wer, s Land z verloh. Im bsetzte Pole het s z Jedwabne en anti-jüdische Pogrom gä, wo nit vo de Nazi organisiert worde isch, au in Litaue, dr Ukraine und z Iaşi in Rumänie, wo 13.000 Juden ermordet worde si, si Pogrom vo dr Bevölkerig usgfüehrt worde. Au in de arabische Länder hai Judeverfolgige noch em Zweite Wältchrieg und vor allem noch em Unabhängikeitschrieg vo Israel zur Emigration vo de meischte Jude gfüehrt.

Dr Gebruuch vom Wort Pogrom hützudags ändere

Bi Ufrüehr, wo vor em Zweite Wältchrieg bassiert si, bruucht mä s Wort Pogrom im allgemeine nur im Konteggscht vo de Jude, au wenn mä s in Bezug uf andere Völkergrubbe au chönnt bruuche. Sitdäm wird s Wort au in andere Konteggst bruucht. D Uusschritige gege ethnischi Grieche dur Türke z Istambul im Johr 1955, gege d Igbo und anderi Völker in Nigerie vor em Biafrachrieg, gege Armenier in Sumgait 1988 und in Baku 1990, gege d Chinese dur d Indonesier in Dschakarta 1998, gege d Serbe im Kosovo 1999 und vili andere meh wärde as Pogrom bezeichnet.

Aber was in Ruanda 1994 bassiert isch, cha nur as Völkermord bezeichnet wärde.

Quelle ändere

  • Cyrus Adler, Aaron Morris Margalith, With Firmness in the Right: American Diplomatic Action Affecting Jews, Ayer Publishing 1997, ISBN 0-405-10222-4
  • Steven J. Zipperstein, The Jews of Odessa: A Cultural History, 1794-1881, Stanford University Press 1985, ISBN 0-8047-1962-4
  • Naomi E. Pasachoff, Robert J. Littman, A Concise History of the Jewish People, Rowman & Littlefield 2005, ISBN 0-7425-4365-X
  • Lawrence H. Schiffman, Texts and Traditions: A Source Reader for the Study of Second Temple, KTAV Publishing House 1998, ISBN 0-88125-434-7, pp.182ff.
  • Michael Roberts, Exploring Confrontation: Sri Lanka--politics, Culture and History, Taylor & Francis 1994, ISBN 3-7186-5506-3, Chapter 8
  • Robert Blobaum, Antisemitism and Its Opponents in Modern Poland, Cornell University Press 2005, ISBN 0-8014-4347-4, Chapter 6
  • John M. G. Barclay, Jews in the Mediterranean Diaspora: From Alexander to Trajan (323 BCE - 117 CE), University of California Press 1999, ISBN 0-520-21843-4

Lueg au ändere

Antisemitismus Rassismus