Dr Thomas Burth (* 21. Februar 1934 z Radolfzell; † 22. Februar 2000 z Meisele) isch e dytsche Schriftsteller gsii.

Lääbe ändere

Dr Thomas Burth het Textilchaufmann glehrt un isch derno Lehrer an ere chaufmännische Beruefsschuel wore. Speter het er as Marketinglaiter bi re Schopfemer Bank gschafft. Är het au in dr Wärbebranche gschafft un het Proschpäkt, Plakat, Logo un Websyte gstaltet.

Wun er no Ufenthalt z Kaiserslautern un z Heidenheim wider uf Sidbade retuurchuu isch, het er zerscht z Bankholze uf dr Höri gläbt, anne 1982 isch er in s Wiisedal uf Schopfe zoge. In dr letschte Johr het er z im Rhyfäldemer Stadtdail Meisele gwohnt.

Anne 1989 het er mit em Markus Manfred Jung di Internationale Mund-Art Literatur-Werkstatt Schopfheim grindet. Är isch Mitglid im Literatur Forum Südwest, im Internationale Dialektinstitut (IDI) un im Internationale Bodesee Club gsii.

Är het zmaischt uf Seealemannisch gschribe. Iber sy Alldagssproch un sy Schrybsproch het er mol gsait:

„Daheim in der Mundart aufgewachsen, setzte ich in den Jahren der beruflichen Wanderschaft (Kaiserslautern, Heidenheim, Singen) alles daran, den Dialekt aus meiner Umgangssprache zu verbannen und durch ein einwandfreies Schriftdeutsch zu ersetzen. Ich wollte endlich einmal nicht mehr als Badenser, Schweizer oder Schwäble eingestuft werden. Nach vielen Jahren — längst wieder daheim — äußerten norddeutsche Kurgäste ihre Vermutung, daß ich sicher nicht von hier sei, da ich ein richtiges Deutsch spräche und sie mich deshalb verstünden, was bei den anderen Einwohnern nicht der Fall sei. Mein Komplex war überwunden. Ich ging der Radolfzeller Mundart wie einer Fremdsprache nach — die ich noch gut beherrschte — und ließ mich von der Ursprünglichkeit dieser Sprache, dem herben Klang und der Vielgestaltigkeit faszinieren. Es reizte mich, Sprachbilder zu zeichnen mit unkonventionellem Material, Stimmungen und Rhythmen hervorzuzaubern, wo man keine vermutet. So entstanden Erzählungen und Gedichte, die sich nicht reimen.“

zitiert in: Jung 1983

Wäärch ändere

  • Kläne Bildle. In see-alemannischer Mundart. Lämmer, Radolfzell 1976.
  • D Blechhirte. Weihnachtshörspiel. SDR 1977.
  • Gschwätzt wi gmolet. Gedichte und Geschichten in alemannischer Mundart. Mit Zeichnungen von Hans Sauerbruch. Südkurier, Konstanz 1980, ISBN 3-87799-013-4.
  • Gedanke uf Reise. Gedichte und Geschichten in alemannischer Mundart. Mit Zeichnungen von Hans Sauerbruch. Südkurier, Konstanz 1984, ISBN 3-87799-045-2.
  • Gschwätzt wi gmolet (Tonkassette). Radio Antenne 3
  • Uf em Weg. Privatdruck, 1990
  • Ohne Kaution auf freiem Fuß. Privatdruck, 1990 (hochdytsch)
  • Mit Wurzeln und mit Flügeln. Mit Illustrationen von Hermfried Richter. Art & Grafik Verlag, Ettlingen 1992, ISBN 3-927389-27-7 (hochdytsch)
  • Lapislazuli und Blässure. Alemannische Gedichte und Geschichten. Südverlag, Konstanz 1993, ISBN 3-87800-019-7.
  • Immer der, wo fròget. Gedichte und Geschichten in bodensee-alemannischer Mundart. Drey-Verlag, Gutach 1999, ISBN 3-933765-02-1.

Derzue het er in Anthologie un Zytschrifte publiziert:

Anthologie

Zytschrifte
  • Allmende. Eine alemannische Zeitschrift. Heft 1/1981
  • Jahrbuch der Stadt Schopfheim. (1989 bis 1996
  • Alemannisch dunkt üs guet. Muettersproch-Gsellschaft, H.I/II 1997

Uuszaichnige ändere

Literatur ändere

  • Inga Pohlmann: Radolfzeller Mundartliteratur – Thomas Burth. In: Stadt Radolfzell am Bodensee, Abt. Stadtgeschichte (Hrsg.): Von Alefanz bis Zeno. Brauchtum in Radolfzell. (= Schriftenreihe zur Geschichte der Stadt Radolfzell am Bodensee. Band 2). Verlag Stadler, Konstanz 2016, ISBN 978-3-7977-0726-0, S. 115–118.
  • Gerhard Jung: Neue alemannische Dichtung am Hochrhein. Versuch einer Bestandsaufnahme. In: Badische Heimat, Heft 2 Juni 1983: S. 331-364
  • Kosch deutsches Literaturlexikon, Bd. 4 Braungardt - Busta. 2003: S. 662

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