Sèmbärg isch è Aahöchi i dè Nôchi vo dè Ortschaft Schwèrzè (Gmeind Öschingè) im Landchreis Waldshuèt, Baddè-Württèbärg. Dè Bärg hèt uff drei Sitè gäch abbèkeiendi Felswänd, sellèwäg hèt si nit nu è günschtigi Voteidigungsbosition botè, sondern au diè aalt Wägvobindig übber dè Pass bi Bächtersbool unterhalb vo dè Küssaburg i s mittleri Wuètèdal bhèrrscht. Vo dè Höèburg übbrig sin uff èm Sembärg no meefach Wall un Grabbè sowiè einigi witteri Relikt, wo uff èn lokal bedütendi (milidärischi) Nutzung schlièßè lòt. Archäologischi Untersuèchungè odder gar Uusgrabungè hèn nit stattgfundè. Hywys i dè älterè Literadur lôn sich au findè, well früèner au no Muèrräschtè[A 1] exischtyrt hèn un Begehungè no mee Rückschlüss zuèglõ hèn. Ob è Vobindig zuè dè hallschtattzitlichè Grabhöger i dè Nôchi bschtòt, ist no offè.

Wallburg Semberg
Ringgrabbè vor dè Hauptburg uss èm Stei uusghauè - wòrschinlich èn Brunnè bzw. Zischternè
Ringgrabbè vor dè Hauptburg uss èm Stei uusghauè - wòrschinlich èn Brunnè bzw. Zischternè

Ringgrabbè vor dè Hauptburg uss èm Stei uusghauè - wòrschinlich èn Brunnè bzw. Zischternè

Erhaltigszuestand: Burgschtall, Wall- un Grabbèräschtè im Waald
Bauwiis: Räschtè im Umföld
Ort: Öschingè-Schwèrzè-Willmèdingè
Geografischi Lag: 47° 38′ 20,5″ N, 8° 21′ 40,7″ OKoordinate: 47° 38′ 20,5″ N, 8° 21′ 40,7″ O
Höchi: 470 m ü. NN
Wallburg Semberg (Baden-Württemberg)
Wallburg Semberg (Baden-Württemberg)
Wallburg Semberg
Wallburg Semberg


Laag un Maaß vo dè Befeschtigung ändere

 
Dè Höger vo dè Wallburg Sembärg isch rächts, Willmèdingè mit sim Schloss unnè Mitti un links.

I sim Bydraag zu dè 2006 erschinenè Chronik vo Öschingè git dè Heimètforscher Horscht Merkel in sim Bydraag für d Ur- un Früègschichtè Maaß vp dè Aalaag im Zämmèhang mit enèrè aaltè Chartè mit èm Titel „Gewann im Rütteli“ aa: „Dè flache, sich öppè 100 Meter übber s Wuètèdal erhebende Buggèl vojüngt sich im Weschtè zuè nèrè schmalè Spickel. Diè vorderschte Spitzè mit ènèrè Gsamtlängi vo ca. 70 m isch durch èn jetzt zämmèkeiendè Wall mit èm vorglagertè Grabbè abdrènnt.“ Drum ummè wörd sebbè ‚vorderschte Spickel‘ vo drei Sitè mit èm Ringgrabbè un hochèm Wall yygfasst (Im Südè keit d Steilwand fascht sänkrächt abbè). Selli „Hauptburg“ isch uff dè Chartè als Vyregg mit 20 Meter Sitèlängi ygdrait, wo è öschtlichs vorglagerts Plateau mit 54 Meter Längi un bis zu 38 Meter Breiti hèt. S Plateau wörd vo Oschtè hèr ebbèfalls durch dè Wall un dè Grabbè abgriglèt. Diè i dè Stei gschlageni Vodüèfig wörd uff dè Chartè als ^Füèrschtel bezeichnèt, wo im Ringgrabbè vo dè Hauptburg lyt.[1]

Historischi Nutzungè ändere

Keltè ändere

Nòch lyt è Zuèwysig zuè nèrè keltischè Höhèburg, well i dè Johrhunderte vor üsèrè Zitrechnig d Hochrhyregion nõchwyslich vo keltischè Stämm bsidlèt gsi isch. Gipfel mit voglychbar abschpèrrendè Wäll un gäch abbèkeiendè Häaldè, wo d Keltè zuègschribbè wörred un diè ebbèfalls wichtigè Wägvobindigè behèrrscht hèn, sin im Umfäld meefach bekannt: Au „d Küssaburg [...] mag bi irer bsundèrè Laag uss ènèrè vorgschichtlichè Ringwallburg entschtandè sy, wiè [...] dè Hornbuck bi Rièdèrè un dè Napbärg bi Wyswyl.“[2] Uss enèm Roman bekannt – Heinrich Huber: Das blaue Licht – isch dè Birnbärg bi Grièßè, dèm si Plateau bi dè Begehig aaluègbar, von èm no guèt erhaaltenè Wall abgriglèt wörd. Übberregional bekannt isch s ebbèfalls i dè Region befindliche Oppidum bi Altèburg-Rhynau, welles intensyv erforscht worrè isch.

Römer ändere

S Èndi vo dè Besidlig vom Oppidum stòt im zitlichè Zämmèhang mit dè Iirichtung un Belegung vum Legionslagers ei Dangschtèttè (15 v. bis 9 n. Chr.) un dõdemit enèm èrschtè römischè Zuègriff uff d Hochrhylinniè, wo möglicherwys zu dè Unterwèrfig vo dè dörtigè keltischè Bevölkerig gfüührt hèt. Schriftlichi Übberliferungè git s dezuè nit, ergo isch èrscht d Bsetzung vo dè Region im Zslmmèhang mit èm Schwarzwaldfäldzug 73/74 n. Chr. als historisch gsicherèT gildèt. Uff Grund vo allgmeinè, historisch begründetè Schlüss un voschidènè ‚Fundschtellè‘ gòt abber au dè Archäolog Jürgen Trumm devò uus, dass diè römischè Aasidelung im Chleggau scho früèner stattgfundè haa chönnt – nōchdèm d Keltè dört unterworfè worrè sin. Trumm: „Ausgehend von frühzeitlichen Truppenlagern in Zurzach und Hüfingen könnte die zivile Aufsiedlung des Klettgaus bereits in spättiberisch-frühclaudischer Zeit erfolgt sein, wie dies für das westlich anschließende Oberrheingebiet immer wahrscheinlicher wird.“[3] Au dè Voellner meint: „Als die Römer im Jahre 10 v. Chr. bei Zurzach den Rhein überschritten, machten sie zunächst die Wutach zur Grenzlinie.“[4] Dè dirèkte Wäg vo Bechtersbool uus füürt zum Sèmbärg.[A 2]

 
Konfiszyrti Schuuflè vo Schatzgräber uff èm Schloßbückle

È Szenario exischtyrt i dè Heimètforschig i dè Vobindig mit ènèm witterè, unerforschtè Blatz mit ufffälligen Wall- un Grabbèschtrukturè mit èm Nammè „Schloßbückle“, wo i dè Sichtvobindig mit èm Sèmbärg stòt: „S Schloßbückle, obberhalb vo dè Kläraalaag, dürft èn römischè Lageposchtè gsi sy, dè für d Beobachtung vo dè Ringburg uff èm Sèmbärg diènt hèt, odder au für d Unterschtützung von èm Aagriff uff sellèn hoch glegènè Ringwall.“ Dè Autor macht au Aagaabè zuè dè tagtischè Laag: „È römischi Strõß isch vum Chlèggau hèr übber selli Höchi in unmittelbarer Nöchi vum Schloßbücklè nõch Willmèdingè un übber Schwèrzü gu Horrè chô, wo mô d Wuètè mit èrè Brugg übberschrittè hèt chonnè. Vo Horrè isch selli Strõß übber d Hööf, am sognanntè Altschtädli vorby chò un in Richtung Bõõdorf witer gangè.“[5] Dè Autor bezièt sich i sim Artikel au uff è älteri Quällè: „Samuel Pletscher uss Schlaatè/Schwiz hèt in èm voöffentlichtè Bricht am 21. Dezembèr 1890, übber diè aalti Befeschtigungsaalaagè uff èm Sèmbärg gschribbè, daß diè großi Nöchi vum Schloßbückle-Befeschtigungspungt zum Sèmbärgringwall, hauptsächlich d Gschtaltung vum èrschteren als zimli regelmäßigs Vyregg, vomuètè lò würd, daß es èn römischè Urschprung hèt sy chönnè.“ Vomuètlich a sellèrè Strõß isch au dè bim hütigè Breitwisèhof vor Üülingè nõchgwisene römische Guètshof glegè.[A 3]

Dè Heimètforscher Horscht Merkel, wo selli Übberlegungè au hüt für durchuus plausibel haltè duèt, got aber no vo andèrè Nutzige uus:

Mittelaalter ändere

Dè Merkel dütet d Befeschtigungè uff dè Aahöchi als è „früèmittelaalterlichi Weeraalaag“. Èn Deil dèvò chpnnt abber „schu in früègschichtlicher Zit entschtandè un spôter i diè Gsamtaalaag mitybezogè worrè sin. [...] Dè endgültige, hüt feschtschtellbare Uusbau cha abber èrscht in spòtkarolingisch-ottonischer Zit erfolgt si. [...] Möglicherwys handlèt s sich bi sellèrè Weeraalaag um dè Sitz odder s Refugium vo dè Hèrrè vo Schwèrzè, wo èrschtmòls zwǜschè 1090 un 1100 urkundlich fassbar sin.“

Zu sebbèrè Zit hèT sich denn au s Schloßbückle „um èn Aasitz odder Burgschtall handlè chönnè, wo an èm wichtigè Strõßèzug glègè isch, wo vo Zurzi chò isch un wuètèdaluèzuès gfüürt hèt.“[6]

Egon Gerschpach gòt devò uus, dass diè Edelfreiè vo Schwèrzè, welli urkundlich um 1090 un 1122 gnennt wörrèd, dõ yr Refugium ghaa hèn chönntèd. Gnauerj Uffschlüss chönntèd einèwäg nu Grabungè bringè.[7]

Gegèwart ändere

 
Daflè vum Chrützwäg uff dè Gipfel vum Sèmbärg mit dè Grablegig Jesu

Hpt isch ün Chrützwäg vum Fuèß vom Sèmbärg bis zum Gipfel uè vorahndè.

„Im Summer 2003 isch am Fuèß vum Sèmbärg vum Pfarrer Karl Boll aalässlich vo sim Goldenè Prièschterjubiläum mit dè Unterschtützig vo mengè ehrèamtlichè Hèlfer diè chly Sèmbärgkapèllè baut worrè. Sèll isch Aadenkè a diè vu Schwèrzè un Horrè stammendè Prieschter un Ordensfrauè.“ Vo dè 1967 abgrissenè Kapèllè vom Schloss Willmèdingè isch vum Hans Mayer „das von ihm gerettete und 36 Jahre lang gehütete Wappen der Familie Beck aus der Schlosskapelle (eingebaut).“[8]

Literadur ändere

  • Egon Gersbach: Urgeschichte des Hochrheins (Funde und Fundstellen in den Landkreisen Säckingen und Waldshut); Fryburg/Briisgau, Staatliches Amt für Ur- und Frühgeschichte, (Badische Fundberichte, Sonderheft 11), Tegscht- un Dafelband, 1968–1969 (= Phil. Dissertation Universidät Fryburg im Briisgau).
  • Horscht Merkel: Aus der Ur- und Frühgeschichte in: Wutöschingen – einst und heute, Hrsg.: Ortsvowaltig Öschingè 2006.
  • Hans Ruppaner: Die Familie Beck von und zu Willmendingen in: Wutöschingen – einst und heute, Hrsg.: Ortsvowaltig Öschingè 2006.
  • Heinz Völlner: Die Burgen und Schlösser zwischen Wutachschlucht und Hochrhein, Schriftèreiè Heimat am Hochrhein, Hochrhy-Gschichtsvorein (Hrsg.), 1975.
  • Ernst Wellenreuther: Die Küssaburg in: Heimat am Hochrhein, Schriftenreihe des Landkreises Waldshut, 1965/66.

Aamerkigè ändere

  1. Ein Autor mit èm Kürzel „uy“ schriibt im Südkuryr 1988: „Auf dem Semberg sind vereinzelt noch Mauerüberreste zu finden.“ I: Stand auf dem Semberg eine Burg?, Südkuryr vum 27. Auguscht 1988.
  2. I dè lokalè Umgangsschprõch isch d Nammè „Semperbuck“ nit bekannt, dè Begriff schint villicht i dè älterè Literadur - bi Gerschpach (?) un im Zämmèhang mit èrè aaltè Chartè bim Horscht Merkel: Aus der Ur- und Frühgeschichte, in: Wutöschingen – einst und heute, S. 34., vorzchǒ. Dört au d Maaß vo dè Aalaag.
  3. Auf der Karte von Hans Conrad Gyger von Zürich von 1667 (Staatsarchiv Zürich) füürt diè Strõß nit dirèkt vu Bechtersbool gu Willmèdingè, sondern zèrscht nõch Obberlauchringè un denn vo dört uff èm Buggel obbè dè Wuètè nǒch (un am Schloßbückle vorby) nõch Willmèdingè gangè isch. Vo dört uus hèt au dè dirèkte Wäg nõch Rächbärg gfüürt. È Strõß entschprèchend èm Volauf vo dè hütigè Bundesschtrõß 34 durch dè Chleggau isch nit ydrait, wa au kei Wunder isch, well d Gwässerläuf im Chleggau un Wuètèdal gärn übber d Ufer drèttè sin. Gyger, dè Milidäringenieur gsi isch, gildèt in sinèrè Darschtellung als zuèvolässig. Kartèuusschnitt sin yleitend abdruggt in: Wutöschingen – einst und heute.

Einzelnõchwys ändere

  1. Abbildung der Karte in: Horst Merkel: Uss dè Ur- un Früègschichtè, in: Öschingè – früèner un hüt; Hrsg.: Ortsvowaltig Öschingè 2006, S. 34.
  2. Ernst Wellenreuther: Die Küssaburg in: Heimèt am Hochrhy, Schriftèreiè vum Landchreis Waldshuèt, 1965/66, S. 9.
  3. Jürgen Trumm: Römische Villen im Klettgau, Institut für Ur- und Frühgeschichte Freiburg, 2007, S.33, Fußnote 8.
  4. Heinz Voellner: Der Bürgerwald bei Tiengen - eine kulturhistorische Betrachtung, in: Heimat am Hochrhein, Schriftenreihe des Landkreises Waldshut, 1969/70, S. 43.
  5. Autor (Kürzel: uy): Stand auf dem Semberg eine Burg?, Südkuryr vum 27. Auguscht 1988.
  6. Horst Merkel: Aus der Ur- und Frühgeschichte in: Öschingè – früèner un hüt, 2006, S. 34.
  7. Egon Gersbach: Urgeschichte des Hochrheins (Funde und Fundstellen in den Landkreisen Säckingen und Waldshut); Fryburg/Briisgau, Staatlichs Amt für Ur- un Früègschichte, (Badischi Fundbericht, Sonderheft 11), S. 218.
  8. Hans Ruppaner: Die Familie Beck von und zu Willmendingen in: Öschingè – früèner un jetzt, 2006, S. 76.


  Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Wallburg_Semberg“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.