Wartau

e Gmaind i de Schwiz

Wartou isch e Gmeind vom Kanton Sanggalle. S architektonische Symbol vo dr Gmeind isch d Burg Wartou, wo drvo au dr Ortsname chunt; dr Name vo dr Burg isch anne 1342 s erschte mol im ene Dokumänt gnänt.

Wartou
Wappe vo Wartou
Wappe vo Wartou
Basisdate
Staat: Schwiiz
Kanton: St. Galle (SG)
Wahlchrais: Werdebärgw
BFS-Nr.: 3276i1f3f4
Poschtleitzahl: 9476 Wiiti
9476 Fontnas
9477 Trüebbach
9478 Azmoos
9479 Malans
9479 Oberschan
9479 Gretschins
Koordinate: 755683 / 216420Koordinate: 47° 4′ 50″ N, 9° 29′ 20″ O; CH1903: 755683 / 216420
Höchi: 472 m ü. M.
Flächi: 41,74 km²
Iiwohner: 5297 (31. Dezämber 2021)[1]
Website: www.wartau.ch
Charte
Charte vo WartouSeealpsee (Appenzeller Alpen)SämtiserseeFälenseeSchwendiseeVoralpseeChapfenseeWaleseeLiechtestaiÖschtriichKanton Appezäll InneroodeKanton GraubündeWahlchrais RhintelWahlchrais SarganserlandWahlchrais ToggeburgBuchs SGGams SGGrabsSennwaldSeavalaWartau
Charte vo Wartou
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Sproochgschicht ändere

Im ganze Gmeindbann vo Wartou findt men en inträssanti Mischig vo Fluernääme us de drü gschichtleche Sproochschichte vom Rhintl: vom eltere Romanische und vo dr jüngere alemannische oder schwyyzerdüütsche Mundart, und denn no vom Walserdüütsch. Inträssant isch bsunders, wie vil alti romanischi Nääme no läbig sind. Dr Romanischt und Nameforscher Hans Stricker het se 1981 im ene Buech zämegstelt.[2] Do findet me zum Bischpiil d Nääme Palfriis, Pramalans, Malans, Gatina, Gretschins, Pratalada, Labria, Matug, Cresta, Salums, Vermärsch, Rafaschanis, Lavadarsch, Gufaluns, Montjol, Selva, Capätsch, Matlinis, Pafäder, Verlüls, Murris, Valpalos, Crestalta, Plattis und Pradastrada.. Das chunt drvo, ass no am Ändi vom 14. Joorhundert im Gebiet vo Wartou deil Lüüt gsi sind, wo dr romanisch Tieläkt gredt händ.

Dr Heinrich Gabathuler het die rychi Namewält vo Wartou und Seevele undersuecht und drüber 1944 es Buech useggä.[3] Und im chly wytere Raame isch d Namelandschaft jetz au im Werdebärger Namebuech beschribe, wo anne 2017 usechoo isch.[4] Dr Grabser Romanischt Hans Stricker het sid de 1960er Joore drfür d Näme zämetreit und s Wärk mit em Peter Masüger, em Valentin Vincenz und dr Barbara Stricker Frommelt usgschaffet.[5] Vo Wartou sind 2064 Fluernääme im Wärdebärger Namebuech, und i däm Gmeindbann het me am meischte romanischi Fluernäme gfunde.[6]

D Alp Palfriis isch 1401 s erschte Mol gnänt.[7]

Geografy ändere

D Gmeind lyt im Sanggaller Rhintl un im Waalchreis Werdebärg.

Es git kei Oort, wo «Wartou» heisst. D Gmeind het es bar Dörfer, nämli Azmoos, Trübbach, Wyti, Oberschan, Malans, Gretschins und Fontnas; und drzue d Wyyler Plattis, Murris und Matug.

Dr Gmeindbann het öppe 42 Kwadratkilometer. Er foot im Oschte am Rhy a, wo au d Landesgränze vo dr Schwiiz drin dure lauft. D Wartouer Gränze isch öppe sächsehalb Kilometer im Rhy. Ännet em Rhy sind d Liechtesteiner Gmeinde Balzers und Triese. Im Süüde, bi Trüebbach, chunt dr Rhy mit eme starche Rank bis fasch an Fuess vom Schollbärg, wyter gäge Nordoschte lyt denn linggs vom Rhy die wyti Rhynau, es flachs und füechts Gebiet mit vil Gwässer und Wälder, wo bi Pladastrada dr tüüfscht Oort vo dr Gmeind isch; d Ebeni lyt dört uf 461 Meter über Meer. Em Rhysytedamm no, wo öppe zää Metr höcher als d Ebeni hindedra isch, lauft d Autobahn dur s Gebiet vo Wartou. Am Rand vo dr Ebeni sind d Dörfer Trüebbach, Azmoos, Wiiti und Plattis.

Obedra im Rhintl lyt Sargans, undedra chunt Seevele.

Gäge Weschte goot’s stotzig z’duruff zum Bärgmassyv mit em Gonze, em Tschugga, em Gauschla und em Alvier. Das isch dr öschtlechscht Deil vo dr Bärgchetti, wo bim Waalesee mit de Chuurfirschten afoot. Ufem Alvier isch dr höchscht Punkt vo dr Gmeind, er isch uf 2341 Meter über Meer. Vom Bärghang chömen es baar Bech obenabe, dr Luterbach, dr Trüebbach, dr Lochbach, dr Mülibach und dr Seevelerbach.

Uf dr Weschtsyte vo dr Chammegg goot dr Gmeindbann ännet dr Wasserscheidi no bis zu dr grossen Alp Palfriis abe, wo graad oben am Seeztaal lyt, meh als tuusig Meter höcher als d Ebeni, oben a de Flüene vom Underbärg. Vo Ragnatsch i dr Gmeind Mels goot e Säilbaan uf Tschugge.

Au im Oschte vom Alvier het Wartou grossi Alpe. S einten isch d Schaaneralp mit em Schaanerbärg undedra, under em Giirespitz isch dr Alpstafel Labria, am Gonze d Alp Riet und grad undedra die bsunders stotzigi Alp Walserbärg mit em Maiebärg, em Saxerbärg, em Puzzbärg, em Lanabärg, em Wiislibärg und em Balzbärg.

Im grosse Gmeindbann vo Wartou, wo so underschidlechi Landschafte derzue ghöre, findet me vil wärtvolli Naturzone. Es git Moorgebiet, trocheni Matte, Trochemuure, verschideni Wälder und Bärgbiotoop. S Föönklima hilft ass d Pflanzen i däre Region guet wachse. D Biolooge händ usegfunde, ass es im Bann vo Wartou vo alne Sanggaller Gmeinde bsunders vil veschideni Pflanzenaarte het.[8] Schöni Naturschutzpiet sind Magletsch-Plattis und Scholleriet. D Umwältgruppe Wartou pflägt d Natur.[9]

Und denn isch no z säge, ass Wartou a wichtige internazionale Vercheerslinie lyt, mit dr Autobaan, wo grad bi Trüebbach en Uusfahrt isch, dr Ysebaanlinie und dr Kantonsstroos. Und au e grossi nazionali Hochspannigsläitig goot dur d Ebeni em Rhy noo.

I früenere Zyte, vo dr Rhykorrekzioon, wo 1862 agfange het, isch dr chly Bärgpass über Matug e wichtige Wääg gsi, zum dr wilden Ebeni vom Rhy uszwyche. Bi Trüebbach isch e Fääri übere Fluss ggange. 1492 händ d Äidgnosse d Stollbärgstrooss under em Felse em Rhy no lo boue. Sid 1872 goot dört, wo früner d Fääri gsi isch, e Brugg uf Balzers übere.

Im Bärgvorsprung vom Maziferchopf het d Schwiizer Armee bi dere strategisch wichtige Stell im Zwöite Wältchrieg und au no spöter e grossi Feschtig ybout gha, wo dr Feschtigsruum Sargans no vrsteercht het. Öppe füfzg Bunker sind am Wartouerbärg bis zum Alvier ufe und unden i dr Au am Rhy verstreut gsi zum s Gebiet oben a dr Feschtig z schütze und dr Wääg em Rhy no z speere. S grossen Artillerywärch Megletsch isch hüt, wo’s d Armee nümme bruucht, es nazionals milidärhistorischs Dänkmol.[10]

I de Felse vom Schollbärg e bekante Chlättergarten ygrichtet.[11]

Gschicht ändere

Ufem Martinsbärg lyt en alti Burgruyne, wo me nid gnau weiss, us welere Zyt si isch. Bin ere Uusgrabig het me gfunde, ass ufem Martinsbärg au en erschti chlyni Chile gstanden isch. Öppe um s Joor 1000 isch bi Gretschins e nöji Chile bout worde. Im 13. Joorhundert isch dört e grösseri Chile hichoo, und i de Wyler sind Kapälle bout worde: z Oberschaan, z Fontnas, z Malans und z Azmoos.[12]

 
d Burgruyne Wartou

Im Middelalter isch dr Ridder Heinrich von Wildenberg dr Herr gsi uf dr Burg Wart i dr Au am Rhy. Uf em Martinsbärg isch am Afang vom 13. Joorhundert die Burg bout worde. D Rychsvogtei isch zytewys bi de Wärdebärger gsi. Spöter het d Herrschaft de Grafe vo Doggeburg hört, drno em Graf Bernhard vo Tierschtäi, wo e Burger vo Züri worden isch und d Wartou de Zürcher ggä het. Sid 1883 het s Gebiet zu dr äidgnössische Herrschaft Sargaas ghört.

D Burg Wartou isch hüt e Ruyne.

Im 14. Joorhundert sind Walser is Rhintl cho, me het ne dr alt Matugerbärg ggä, wo sider Walserbärg heisst. D Walserfamilie Wapp isch us em Calfreisetaal dörthi cho. Am Ändi vom Middelalter sind z Palfriis, uf Matug und am Walserbärg elf Walser Huushaltige gsi. Es uralts Holzhuus uf Palfriis, wo anne 1410 bout worden isch, het no hütt dr Naame Rothuis. Das isch vilecht s alte Roothuus vo dr Walser Gmeind ob Wartou gsi. Die letschti Sidlig am Bärg, wo no duurend e Walserfamilie gwoont het, isch anne 1835 verloo worde.

Nach dr Reformazioon, wo scho gly im Rhintl agnoo worden isch, isch vo de Lämpfögt uf Sargans i de Wärdebärger Dörfer gly wider dr katolisch Gloube ygfüert worde. Nume Wartou isch zmitzt im katolische Piet immer refermiert blibe.[13]

I dr Zyt vor Helvetik het sech anne 1802 d Republik Wartou konschtituiert, aber 1803 isch das scho wider verby gsi und d Gägend isch e politischi Gmeind vom Kanton Sanggalle worde.

Vor em Erschte Wältchrieg isch uf Palfriis es Kurhuus gsi. Hüt het’s ufem Maiesäss, am Gonze, ufem Alvier und uf Palfriis Bärghüüser, und ufem ganze Gmeindgebiet isch es Netz vo Wanderwääg, uf däm vo Sargans uf e Gonzen ufe chunt men i de Felse über ne Leitere.

Im Gonze isch es Bärgwärk gsi, wo bis 1966 Ysenärz apout worden isch. Dr Ygang i Bärg isch vo Sargans här, die länge Löcher a den Ärzoodere noo sind under em Bode bis wyt under s Gebiet vo Wartou ggange.[14][15]

 
s Roothuus vo Wartou z Azmoos

Politik ändere

Wartou het e politeschi Gmeind und en Ortsgmeind.

D Ortsgmeind Wartou tuet s Puureland und d Alpe verpachte.[16] Dr gröscht Deil vo dr Alp Palfriis ghört dr Ortsgmeind.

I de Dörfer vo Wartou sind eigeti Dorfkorporazioone für die lokale Sache und bsunders au für d Wasser- und d Stroomversorgig zueständig:[17]

  • d Dorfkorporazioon Wiiti[18]
  • d Dorfkorporazioon Oberschan
  • d Dorfkorporazioon Azmoos
  • d Dorfkorporazioon Trüebbach
  • d Dorfkorporazioon Malans
  • d Dorfkorporazioon Fontnas-Gretschins

Lüüt ändere

  • Vo Malans im Gebiet vo Wartou chöme d Gabathuler.

Literatur ändere

  • Redaktion: Wartau. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Oskar Peter: Wartau: Eine Gemeinde im st. gallischen Rheintal, Bezirk Werdenberg. Siedlungs- und wirtschaftsgeographischer Beitrag zur Heimatkunde des Kantons St. Gallen. Verlag Köpfe-Benz, St. Gallen 1956.
  • Margarita Primas, Martin Peter Schindler, Katrin Roth-Rubi, José Diaz Tabernero und Sebastian Grüninger: Wartau – Ur- und frühgeschichtliche Siedlungen und Brandopferplatz. I. Frühmittelalter und römische Epoche. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie, Band 75, Bonn 2001, ISBN 3-7749-3057-0.
  • Martin Graber: Die Burg Wartau. Verlag BuchsMedien, Buchs 2003, ISBN 3-905222-98-1.
  • Margarita Primas, Philippe Della Casa, Emanuela Jochum Zimmermann und Renata Huber: Wartau – Ur- und frühgeschichtliche Siedlungen und Brandopferplatz im Alpenrheintal (Kanton St. Gallen, Schweiz), II. Bronzezeit, Kupferzeit, Mesolithikum. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie, Band 108, Bonn 2004, ISBN 3-7749-3285-9.
  • Heinrich Gabathuler: Haus und Herrschaft Wartau. in: Werdenberger Jahrbuch, 19, 2006, S. 179–192.
  • Hans Stricker: Die romanischen Orts- und Flurnamen von Wartau. St. Galler Namenbuch, Romanistische Reihe, Band 2. Chur 1981.

Weblink ändere

  Commons: Wartau – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote ändere

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 13. März 2023
  2. Hans Stricker: Die romanischen Orts- und Flurnamen von Wartau. St. Gallen 1981.
  3. Heinrich Gabathuler: Die Orts- und Flurnamen der Gemeinden Wartau und Sevelen. Buchs 1944.
  4. Hans Stricker (u. a.): Die Orts- und Flurnamen der Region Werdenberg. 8 Bänd, Zürich 2017.
  5. s Projäkt Die Orts- und Flurnamen der Region Werdenberg (Memento vom 4. Jänner 2020 im Internet Archive) uf ortsnamen.ch
  6. zum Projäkt vom Wärdebärger Namebuech (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.uni-regensburg.de uf uni-regensburg.de
  7. Palfris (Memento vom 4. Jänner 2020 im Internet Archive) uf ortsnamen.ch
  8. H. Seitter: Beitrag zur Flora des Alviergebietes und speziell der Gemeinde Wartau. 1982
  9. Website vo dr Umwältgruppe Wartou. Archiviert vom Original am 4. August 2018; abgruefen am 17. September 2018.
  10. Walter Gabathuler: Festung Sargans 1944: Kampfgruppe Nordfront, Truppen und Abwehrwerke in den Reduitfront-Abschnitten Sarganserau, Schollberg, Palfries, Magletsch und Vor-Stellung Stützpunkt Buchs. Oberschan.
  11. d Geology vom Gonze (Memento vom 31. März 2016 im Internet Archive) uf raize.ch
  12. Jakob Kuratli: Geschichte der Kirchen von Wartau-Gretschins. Buchs 1984
  13. Alfred Ehrensperger: Der Gottesdienst im Appenzellerland und Sarganserland-Werdenberg vor, während und nach der Reformation bis ca. 1700. Zürich 2015.
  14. d Website vom Schaubärgwärk Gonze. Archiviert vom Original am 6. September 2018; abgruefen am 17. September 2018.
  15. Paul Hugger: Der Gonzen, 2000 Jahre Bergbau, Das Buch der Erinnerungen. Rorschach 1991.
  16. Website vo dr Ortsgmeind Wartou. Archiviert vom Original am 30. Juni 2019; abgruefen am 4. Januar 2020.
  17. d Dorfkorporazioone i de Dörfer vo Wartou. Archiviert vom Original am 17. September 2018; abgruefen am 17. September 2018.
  18. Website vo dr Korporazioon Wiiti. Archiviert vom Original am 17. September 2017; abgruefen am 17. September 2018.