Jacques M. Bächtold

en Schwizer Tüütsch-, Französisch- und Didaktikleerer
Dialäkt: Züritüütsch

De Jacques M. Bächtold (s «M.» staat für Marius; * 11. Novämber 1887 z Gämf; † 11. Novämber 1984 z Niderwenige) isch en Schwyzer Tüütsch-, Französisch- und Didaktikleerer gsy. Im Tuurgi, wo-n-er as Seminaarleerer gschaffet hät, hät er verschideni kulturelli Inschtituzioone gründt, und nach de Pänsionierig hät er si starch für s Schwyzertüütsch ygsetzt. Under em Psöidonym Häxebränz – volchsspraachlich für Exuperantius, de dritt Stadthäilig vo Züri – hät er i de 1960er- und 70er-Jaar as «Züritüütsch-Paapscht» gwürkt.

s Graab vom Jacques M. Bächtold und synere Frau Anni, porene Wirth, z Niderwenige

Sy Uusbildig und sys pruefflich Würke ändere

Am Aafang hät bim Bächtold na nüüt uf Züritüütsch hii tüüted: De Vatter, en Fabrikarbäiter und Bürger vom Kanton Schafuuse, hät e Gämferi ghüürate, und das Eepaar hät zytewys z Gämf und zytewys z Mülhuusen im Elsis gwont. Di äigetlich Mueterspraach vom Jacques isch (wie ja au syn Voorname[1]) Französisch gsy. 1900 isch d Familien uf Wintertuur und nachanen uf Züri züglet, und de Bächtold hät gläitig eso guet Züritüütsch gleert, das er spööter as en tipische Verträtter vo dëm Tialäkt ggulte hät.

Nach de Primaarschuel isch er zeerscht a d Sekundaarschuel und vo deet a s Leererseminar z Chüsnacht, won er s Primaarleererbadänt überchoo hät. Drufabe hät er e paar Jaar as Verwäser a verschidene Schuele gschaffet. 1908 isch er dän a d Uniwërsitëët Züri go Gërmanischtik und Romanischtik go studiere. Sy Dissertazioon, won er 1913 em Adolf Frey abgliferet hät und wo 1915 truckt woorden isch, hät de Titel «Eine schweizerische Literaturgeschichte» ghaa. Deet drin kritisiert er s Buech «Geschichte der deutschen Literatur in der Schweiz» vom früenerige Doyen vo de schwyzerische Literatuurwüsseschaft, em Jakob Baechtold, rächt sälbschtbiwusst. Im Juli 15 hät er d Anna Wirth oder, wie mer ere gsäit hät, s Ani ghüraate. Si hät vo 1888 bis 1981 gläbt.

Vo 1914 bis 1943 isch de Bächtold dänn Leerer für Tüütsch und Französisch am Leererseminar z Chrüüzlinge gsy. Am liebschte hät er Schwyzer Literatuur gleert, und wie scho sy Dissertazioon zäiget, hät er i dëm Gibiet chönen us em Vole schöpfe. S ghäisst i allne Bricht über in au, das er mit sym Unterricht syni Schüeler heg richtig chöne mitrysse. Im 43i isch er dänn a s nöi ggründt Oberleererseminaar z Züri choo und hät deet as Profässer de Schüeler Didaktik i de Mueterspraach bypraacht. Deet hät me syni klaar Metoodik, syni Bizüüg zu de Jugedpsichology und zum Läben überhaupt gschetzt. 1955 isch er pänsioniert woorde.

I de säbe Zyt hät er vil publiziert zu Theeme wie Stiilschuelig, Wääg zum sinnvole Läse, Freizyt und Läktüüre, Didaktik, der Ysatz vo Gramofoonplatten i de Schuel und d Uufgaben und d Ziil vom mueterspraachlichen Unterricht.

Sys Würke für Literatuur, Musig und Kunscht ändere

Chrüüzlingen isch doozmaal nöd mee gsy weder e Voorstadt vo Choschtez. De Bächtold hät si dänn aber starch defüür ygsetzt, das es es Chrüüzlinger Kultuurläbe git. 1917 hät er d «Gsellschaft für Musig und Literatuur Chrüüzlingen und Umgäbig» gründt (ab 1925 dänn mit em Zuesatz «Choschtez-Chrüüzlinge»). Die hät er dänn 1935 aber wider zuetaa, wil underzwüschet änet de Gränze d Naazi a d Macht choo sind, und mit dëne hät de Bächtold nöd wele zämeschaffe. 1934 hät er z Chrüüzlinge e Kunschtuusstelig uf d Bäi gstelt und wenig spööter grad na di «Tuurgauisch Kunschtgsellschaft» iniziiert. Vo dëren isch er 1938 bis 1945 dänn de Presidänt gsy. Au d Volchsbiblioteek z Chrüüzlinge gaat uf in zrugg.

Sys Würke für d Mundartpflääg ändere

Gly nach de Pänsionierig isch de Bächtold Läiter vo de Biraatigs- und Uuskumpftsstell vom Bund Schwyzertütsch woorde. Er hät au vil Jaar d Gruppe Züri vo dëm Veräin gläitet, und im Bundesvoorstand hät er nach ere churze Zyt as Obme dänn s Amt as Sekritëër übernaa. Er hät au i dëre Zyt vil publiziert, bsunders i de Zytschrifte «Heimatschutz» und «Schweizerdeutsch», und aagfange Züriüütschkürs für Ussländer gëë; für daas hät er äxtra en äigene Leergang uusgschaffe.

Wo syn langjëërige Fründ Albert Wäber 1957 gstoorben isch, hät er im sys nanig fërtig Projäkt für es Züritüütschs Wöörterbuech übernaa, häts wytergfüert und 1961 abgschlosse. Di zwäit Uuflaag vo 1968, e grüntlichi Überarbäitig vo der eerschte, isch au vo im, und bi de dritten Uuflaag, wo 1983 usechoo isch, hät er wider mitghulffe.

Ab 1963 hät er i jedere Samschtiguusgaab vom Tages-Aazäiger zää Jaar lang under em Teckname Häxebränz zämezellt 513 mundartpflägerischi und literatuurkundlichi Artikel über s Züritüütsch und s Schwyzertüütsch, Tialäkt und Tialäktliteratuur gschribe, wo bin Läser guet aachoo sind. 99 vo dëne Woortgschichte sind drum 1975 as Buech usechoo – mit Zäichnige vom Guryner Graafiker Hans Tomamichel.

Für d Gramofoonplatte «Schweizer Dialekte», wo im Zämehang mit de Landesuusstelig 1964 z Losann useggëë woorden isch und wo zwänzig verschideni Tialäkt verträtte sind,[2] hät de Bächtold mit sym Täggscht Der Andrees und sys Fröili s Züritüütsch verträtte. Und im Uuftraag vom Zürcher Oberleererseminaar hät er sibezää von bikantischte Grimm-Mëërli i s Züritüütsch überträit und dänn sälber uf Toonband gredt.

Änds 1972, mit 85i, isch de Bächtold vo all synen Ämter im Voorstand, as Läiter vo de Spraachstell und as Biarbäiter vom Mundarteggen im Tages-Aazäiger zruggträtte.

Eerige ändere

D Gruppe Züri vom Bund Schwyzertütsch hät de Bächtold 1965 zu irem Eeremitgliid gmachet. Und 1976 hät er vom Zürcher Regierigsraat für sys vilsytig Würken en Eeregaab überchoo.

Publikazioone (Uuswaal) ändere

  • Eine schweizerische Literaturgeschichte. Diss. Uniw. Züri. Honer, Chrüüzlinge 1915.
  • (übernaa vom Albert Wäber:) Zürichdeutsches Wörterbuch. Schweizer Spiegel, Züri 1961; 2., starch überarbäiteti Uuflaag. ebd. 1968; 3., überarbäiteti und starch erwytereti Uuflaag. Rohr, Züri 1983 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allgemeinverständlicher Darstellung III), ISBN 3-85865-054-4.
  • 99 x Züritüütsch. Wie me Züritüütsch tänkt, redt, schrybt, säit de Häxebränz. Rohr, Züri 1975 (4. Uuflaag 1982).

Quäle ändere

  • J. J.: Jacques Marius Bächtold 80jährig. I: Zürizytig vom 11. Novämber 1967, S. 33.
  • Ruedolf Trüeb: Rücktritt von Prof. J. M. Bächtold. I: Heimatschutz. Patrimoine 68 (1973), S. 32 (Digitalisaat).
  • Bernd Steiner: De Häxebränz fyret s isig Hoochsig. I: Tages-Aazäiger vom 25. Juli 1980, S. 17.
  • Artur Puur: Ein grosser Freund der Mundart. Zum Tod von Jacques M. Bächtold. I: Zürizytig vom 16. Novämber 1984, S. 42.
  • Ruedolf Trüeb: Zum Tode von Jacques M. Bächtold. I: Tages-Aazäiger vom 13. Novämber 1984, S. 19.
  • Albert Schoop: Dr. Jakob Marius Bächtold zum Gedenken. I: Jahresheft der Altgymnastika und der Ehemaligen des Seminars Kreuzlingen 1985, S. 79–82.
  • Karin Marti-Weissenbach: Bächtold, Jacques Marius. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Matrikeledizioon vo der Uniwërsitëët Züri: Bächtold, Jacques M(arius).

Fuessnoote ändere

  1. Wäret synere Chrüüzlinger Zyt hät er sich aber Jakob gsäit.
  2. Schweizer Dialekte. Zwanzig deutschsprachige Mundarten, gesprochen von Kennern und Liebhabern. His Master’s Voice ZELP 304, Emiag, Zug 1965.