Dialäkt: Züritüütsch

De Ruedolf (Ruedi) Hägni (* 11. Auguscht 1888 z Stäfe, † 4. Oktober 1956 z Züri) isch en Lehrer und Dichter im Züripiet gsi.

Biografii ändere

De Ruedi Hägni isch am Ändi vom 19. Jaarhundert z Stäfe am Zürisee uufgwachse. Deet isch er au id Schuel. Won er sibni gsi isch, isch em d Mueter gschtorbe, drü Jaar spööter de Vatter. Nach de Sekundarschuel isch er uf Chüsnacht is Seminar und Lehrer worde. Sini Pflegeltere sind gschtorbe, won er zmitzt i de Pruefsuusbildig gsi isch. Won er s Lehrerpatänt gha hät, hät er zerscht e paar Jaar z Langnau am Albis gschaffet. Vo 1923 a dänn i de Stadt Züri. 1954 isch er deet pensioniert worde und zwäi Jaar spööter gschtorbe.

Wärch ändere

De Hägni hät seer vill gschribe: E ganzi Räie Gedichtbänd für Chind und anderi für Erwachsnigi. Dänn aber au Theaterstück für d Schuel und für dihäi, Fäschtspiil, Singspiil, Kantatene und Liedersammlige mit äigete Text. Er hät SJW-Heftli gschribe und Gschichte uf Züritüütsch. Mängi Lieder händ d Melodii vom André Jacot. Es baar Gedicht vom Hägni sind mit Noote, wo verschideni Komponischte dezue gsetzt händ, im Schwiizer Singbuech abtruckt worde.

Wie häd äine eso vill chöne schriibe? Sicher emal isch es d Liebi zum Chind und de Wält vo de Chind gsi. Siner läbtig lang hät de Ruedi Hägni Häiwee gha nach ere Chindhäit, won er eso nöd gha häd. I de Gedicht und Lieder häd er das naagholt. Voller Liebi, verschmitzt und uf e fiinsinnigi Art fangt er ales das ii, wo s Läbe vo Chind schön macht: Fasnacht, Oschtere, Silväschter oder Wienacht.[1]

En andere wichtige Phunkt für en sind d Natur und Häimet. I vilne Gedicht gaats um sini äigeti Häimet, de oberi Zürisee. Gschickt schriibt er über d Stimig am Wasser, d Seelandschaft. De Alfred Egli mäint, die Gedicht über de Zürisee seged di schönschte vom ganze Wärch vom Hägni.[2]

En wiitere Phunkt isch d Läbeshaltig vom Autor: Zerscht emal de fini Humor: er zäigt e woolwollendi und läbesbejaendi Haltig. Ab und zue schriibt er aber bsinnlich, aber mit de gliiche Grundhaltig. De Läser märkt, das es au tunkli Siite git und Schlächts. Aber de Hägni wird nie trüebsinnig oder negativ.

Priis ändere

De Hägni hät für sis Wärch au Priis übercho, zum Biischpil 1949 d Eeregaab vo de Schwiizerische Schillerstiftig.

Spraach ändere

De Ruedi Hägni hät sini Härkumft nie versteckt. Er hät uf Züritüütsch gschribe, i de Mundart vom rächte Seeufer. Au i de driissg Jaar, won er i de Stadt gwont und gschaffet hät, isch er de Spraach vom See treu plibe. Züritüütsch giltet ja nöd grad als psunders gschmäidig oder poetisch. Drum fallts äim no vill tütlicher uf, wie natürli de Hägni tichted hät: de Rhythmus stimmt, s Värsmass au, e Riim isch da und trotzdem tönt ganz natürli. Nie het er s trouet, es Wort us me andere Dialäkt oder em Hochtüütsche uuszleene.

Aber de Hägni hät au e ganzi Räie vo Gedicht uf Hochtüütsch gschribe. Wänn mer die mit dene uf Züritüütsch vergliicht, märkt mer, das die, won er uf Dialäkt gschribe hät, me Originalität händ und spraachlich chraftvoller sind.

Verbräitig ändere

Zu sine Läbziite isch de Ruedi Hägni im Kanton Züri zimli bekannt gsi. Gedicht und Lieder sind au i Läsi- und Singbüecher abtruckt worde. I neuere Uuflage sinds verschwunde. Lehrmittel wärded hüt interkantonal oder sogar international useggää – da häts ekä Platz me für Züritüütschnigs.

Bibliografii ändere

De Ruedolf Hägni hät seer vill gschribe und publiziert. Die Liischtene zäiget drum nume en Täil vo sim ganze Wärch.

Gedicht ändere

  • Hägni, Rudolf: Gesammelte Gedichte: Auswahl aus seinem Gesamtwerk besorgt von Esther Hägni; mit einer Einleitung von Alfred Egli. Stäfe: Th. Gut & Co, 1980.
  • Hägni, Rudolf: Gloggegglüüt: züritüütsch Väärs. Stäfe: Th. Gut, 1948, 1975.
  • Hägni, Rudolf: Aabiggold: Gedichte aus dem Nachlass. Stäfe: Th. Gut, 1957.
  • Hägni, Rudolf: Lachpülverli gfelig?: e luschtigs Huusbuech. Elgg: Volksverlag, [o. J. ca. 1950].
  • Hägni, Rudolf: s’ Jahr i und us. 1928.

Värsli ändere

  • Hägni, Rudolf: I ghöören es Glöggli: Neui Väärsli für d Chind vom Ruedolf Hägni. Erlibach: Rotapfel-Verlag, 1940.
  • Hägni, Rudolf: Us mym Väärsli-Chrättli: Züritüütschi und schrifttüütschi Chinderväärsli, Sprüchli und Gebättli. Stäfe: Gut, 1957.
  • Hägni, Rudolf: ’s Jahr-i und -us! Versli für die Chline. Züri, [1936]. 3. Uuflaag.
  • Hägni, Rudolf: Uf ale Wääge, a der Sunn und im Rääge. Väärsli für d Chind. Züri, 1948.
  • Hägni, Rudolf: Gloggegglüüt. Züritüütsch Väärs. Züri, [1948].
  • Hägni, Rudolf: Öiseri Chly. Väärsli. Züri, 1949.
  • Hägni, Rudolf: Spruchbüechli. Züritüütsch und schrifttüütsch. Züri, 1949.

Chinderbüecher ändere

  • Busch, Wilhelm: Max und Moritz / E Buebegschicht vo sibe Streiche vom Wilhelm Busch; Züritüütsch vom Rudolf Hägni; Mit eme Nachwort vom Uebersetzer. Züri: Rascher, 1938.
  • Hägni, Rudolf: Durch Leid zur Freude. Zollike: Evangelische Verlag, [1945].
  • Hägni, Rudolf: Fäschtbüechli für grooss und chly, züritüütsch und schrifttüütsch / Mit Bildere vom Albert Hess. Züri: Zwingli-Verlag, 1947.

SJW- Heftli ändere

  • Am Feischter: Es Ysepahnbüechli / Von Ruedolf Hägni; Bilder vo dr Cili Ringgenberg. 1947.
  • Komm mit in den Wald!: Värsli, Liedli, Gsprööchli und Gschichtli i der Mundaart und Schriftspraach / Ruedolf Hägni; Zeichnige vom Josef Müller-Brockmann. [1951].

Theaterstückli ändere

  • Hägni, Rudolf: Schwaan, chläb aa. 1941.
  • Hägni, Rudolf: De Brief; Uf em Gmüesmäärt; Vor der Abreis / Drüü Stückli für Chind vom Ruedolf Hägni. Züri: Zwingli-Verlag, 1939.
  • Hägni, Rudolf: Ferien juchhe!: ein lustiges Spiel für Kinder von Rudolf Hägni. Züri: Hug, [ca.1952].
  • Hägni, Rudolf: Besuch im Schlaraffenland: ein Spiel für Kinder von Rudolf Hägni: Für 2 Flöten, 2 Geigen, Cello, Kinderchor und Klavier. Züri: Gebr. Hug & Co., [1937].
  • Hägni, Rudolf: Dornröschen lädt die Kinder an die Hochzeit ein: Märchenspiel. Aarau: H. R. Sauerländer & Co., [1935].

Wienacht ändere

  • Hägni, Rudolf: De Samichlaus chund: De Schlüssel verloore. Aarau: H. R. Sauerländer & Co., 1952.
  • Hägni, Rudolf: D’ Wienachtsgschicht i föif Bildere: Es Spiil für die Chlyne. Züri: Zwingli-Verlag, 1939.

Lieder ändere

  • Spielen und singen, tanzen und springen!: kleine Spiele und Spielgedichte von Rudolf Hägni; August Schmid. Züri: Schweizerisches Jugendschriftenwerk, [1934].
  • Goldene Zeit: Kinderlieder, Gespräche und Idyllen von Eduard Schönenberger; Karl Jauslin; Rudolf Hägni. Zürich: Th. Gut & Co., 1949.
  • Fünf Kinderlieder: nach Texten von Rudolf Hägni. Züri: Musigverlag zum Pelikan, [1953].

Diskografii ändere

  • Schweizer Mundart: Zürich; Baden; Freiamt. von Rudolf Hägni; Häiri Guggenbühl; Hans Peter Treichler; Emil Hegetschweiler; Helen Iten; Urs Boeschenstein; Ernst Kappeler; Josef Villiger; Franz Xaver Erni; Rita Peter; Zurich: Ex Libris, 1976.

Literatur ändere

Weblink ändere

Refëränze ändere

  1. Alfred Egli in: Hägni, Rudolf: Gesammelte Gedichte. Stäfa, 1980: Th. Gut & Co.
  2. Hägni, Rudolf: Gesammelte Gedichte. Stäfa, 1980: Th. Gut & Co.