Sibeburgisch-Sächsischs Werterbuech

Dialäkt: Undermarkgreflerisch

S Sibeburgisch-Sächsisch Werterbuech (dt. Siebenbürgisch-Sächsisches Wörterbuch) erfasst dr Wortschatz vu dr rund 250 sibeburgisch-sächsische Ortsdieläkt in ihre lutlige, grammatikalischen un bedytungsmäßigen Eigeart. D Gstaltung vum Werterbuech isch in dr Hauptsach uf Bedytigsanalyse, lutlig-grammatikalischi Froge, Wortbildigsmuschter un Synonymik uusgrichtet. D Anornig vu dr Lemmata isch alfabetisch. D Werterbuechartikel bstehn grundsätzlig us drej Deile: em Lutchopf mit sämtlige beleite Lutforme, ere semantische Gliderig mit Satzbyyschpel, ere Ufzellig vu dr Zämemsetzig. Synonymehiiwyys schließen an di jewyylige Bedytigen aa. Handlet s sich um Entlähnigen us andere Sproche, zmeischt us em Rumänisch un em Ungarisch, wird am Änd vum Wortartikel di Etymologii aagee.

Iberblick ändere

E Bsunderheit vu dr Werterbuechgstaltig isch ass di sibeburgisch Urkundesproch yybezogen sich (vu dr Mitte vum 13. Johrhundert bis 1848). Die Beleg wäre unter em Gsichtspunkt vu ihrer Bedytig fir dr dialäktal Yyfluss uf di dytsch Schriftsproch z Sibeburge un au fir d Gschicht vu dr dytsche Sproch brocht.

S Werterbuech beleit dr Allgmeinwortschatz in alle Läbesberaich vu dr Buure, s berucksichtigt d Volks- un Chunschtdichtig im Dieläkt, erfasst Sprichwerter, Retsel un Chinderspiil un Entlähnige us em Rumänisch un em Ungarisch. Derzue chemme vu dr Eigenämme alli toponomastische Bezeichnige im wyteschte Sinn, aber keini Personenämme, ußer sonige Vornämme, wu e Hufe Varianten dervu git oder wu au as Gattigsnämmen ufdrätte.

S Werterbuech, wu d Dieläkt dokumäntiert, wu am Uusstärbe sin, isch au fir di binnedytsch Dieläktforschig inträssant, wel s Sibeburgisch-Sächsisch vil altertimligi Sprochzig bewahrt het, wu di binnedytsche Dieläkt nimmi chenne belege. Dodermit isch s Sibeburgisch-Sächsisch Werterbuech e Nooschlagwärch fir Sprochwisseschaftler, Volkskundler, Soziologe, Historiker un fir alli, wu am Dieläkt vu däre dytsche Sprochinsle inträssiert sin.

Gschicht ändere

Grundlag fir s eigetlig Werterbuech sin sibeburgisch-sächsischi Werterbuechproben un -vorarbete (ab dr zwote Helfti vum 19. Johrhundert). S Zetelmatrial, wu vum Johann Wolff (1844–1893) gsammelt woren isch (26 Mappe mit rund 10.000 Zetel), isch em Adolf Schullerus (1864–1928) ibergee wore, wu d Werterbuecharbet, wu derno aagfange het, bis zue syym Dod bstimmt gha het. Di einzelne Buechstabe sin uf verschideni Bearbeiter verdeilt wore, wäge däm sin zwische 1924 un 1931 d Buechstabe vu A–F un vu R–Salarist bearbeitet wore. Wu die Mitarbeiter gstorbe sin, isch d Publikation vum Werterbuech fir 40 Johr unterbroche wore.

Anne 1956 het e nej Stadium in dr Werterbuechgschicht aagfange.
S Sibeburgisch-sächsisch Werterbuech isch syt 1956 Gegestand vun eme wisseschaftlige Abkumme zwische dr Rumänische Akademii z Bukarest un dr Dytsche Akademii vu dr Wisseschafte z Berlin, syt 1980 vu dr Sächsische Akademii z Leipzig. S wird im Ramme vum Forschigsinstitut fir Geischteswisseschafte z Hermannstadt dra gschafft. S Institut isch dr Rumänische Akademii unterstellt.

S Zetelarchiv vum Werterbuech isch Eigetum vu dr Rumänische Akademii. 1957 het dr Prof. B. Capesius d Werterbuechleitig ibernuu, d Buechstabe G, H, I, J un K wäre gschribe un zwische 1971 un 1975 vereffetligt. Im Johr 1973 isch dr Prof. Capesius in dr Rueistand gange un d Anneliese Thudt het d Leitig vum Werterbuech ibernuu. D Buechstabe L, M, N, O, P wäre gschribe. 1986 wird d Anneliese Thudt pensioniert, un d Sigrid Haldenwang wird Leiteri vum Werterbuech. D Buechstabe Qu, R wäre gschribe; 1993 wird dr Band 6 (L) publiziert, 1998 dr Band 7 (M), 2002 dr Band 8 (N–P), 2006 e Nejbearbeitig vum Band 9 mit dr Buechstabe Q–R. Syt aafangs 1996 wird s Werterbuech finanziäll unterstitzt dur e Programm, wu vu dr dytsche Volkswagestiftig geferderet wird un wu dr Ufböu vu dr Germanistik an dr Lucian-Blaga-Universitet z Hermannstadt verfolgt. S Werterbuech isch as Deilprojäkt miterfasst. D Ferderig findet statt im Ramme vun ere wisseschaftlige Zämmearbet zwische Universitet Hermannstadt un dr Mainzer Akademii vu dr Wisseschaften un dr Literatur.

Quällen un Materialgrundlag ändere

S Wortschatzarchiv, wu im Lauf vu eppe hundert Johr zämmedrait woren isch vu gschuelten un nit gschuelte frejwillige Sammler, umfasst eppe 2 Millione Zetel.

Publikationsstand ändere

  • Band 1 (A – C) 1924
  • Band 2 (D – F) 1926
  • Band 3 (G) 1971
  • Band 4 (H – J) 1972
  • Band 5 (K) 1975
  • Band 6 (L) 1993
  • Band 7 (M) 1998
  • Band 8 (N – P) 2002
  • Band 9 (R – Salariat) 1931, Nejbearbeitig (Q – R) 2006
  • Band 10 (S – Sche) 2015
  • Band 11 (Schentzel – Schnapp) 2020

Lueg au ändere

Literatur ändere

  • B. Capesius: Das Siebenbürgisch-sächsische Wörterbuch, Neue Literatur (Zeitschrift des Schriftstellerverbandes 1956–1985, Temeswar; ab 1959 Bukarest), 12 (1961), Heft 5, S. 121–126
  • B. Capesius: Wesen und Werden des Siebenbürgisch-Sächsischen, in: Forschungen zur Volks- und Landeskunde 8 (1965), Heft 1, S. 5–27
  • S. Haldenwang: Das Siebenbürgisch-Sächsische Wörterbuch innerhalb der deutschen Mundartforschung. Eigenheiten und Aufbau, in: Deutsche Sprache und Literatur in Südosteuropa. Archivierung und Bearbeitung. Beiträge der Tübinger Fachtagung vom 25.–27. Juni 1992. Hg. v. H. Fassel und A. Schwob, München 1966, S. 126–132
  • S. Haldenwang: Sammlungen der Hermannstädter Wörterbuchstelle, in: Europäische Kulturlandschaft Siebenbürgen. Reflexion einer wissenschaftlichen Dokumentation (Kulturdenkmäler Siebenbürgens, Bd. 3). Hg. v. A. Schenk, Thaur bei Innsbruck 1995, S. 134–139
  • S. Haldenwang: Siebenbürgisch-Sächsisches Wörterbuch. In: Wissenschaftliche Lexikographie im deutschen Sprachraum, im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hg. von Thomas Städtler, Heidelberg 2003, S. 355–361
  • K.K. Klein: A. Schullerus und das Siebenbürgisch-Sächsische Wörterbuch, in: Transsylvanica, München 1963, S. 40–52; K. REIN, Der bairische Anteil am Siebenbürgisch-Sächsischen nach den Karten des Siebenbürgisch-Sächsischen Sprachatlasses, Südostdeutsches Archiv 6 (1963), S. 24–64
  • G. Richter/A. Thudt: Ergebnisse der mundartlichen Neuaufnahmen im Unterwald (südwestlicher Teil Südsiebenbürgens), Forschungen zur Volks- und Landeskunde 7 (1964), Heft 1, S. 91–108
  • G. Richter: B. Capesius – 80 Jahre alt, Forschungen zur Volks- und Landeskunde 13 (1970), Heft 1, S. 131–132; A. SCHULLERUS, Vorwort zu Band 1 des Siebenbürgisch-Sächsischen Wörterbuchs. Berlin – Leipzig 1924, S. IX–LXXII; lueg au Vorwort zum Siebenbürgisch-Sächsischen Wörterbuch, Bd. 3 (G). Bukarest – Berlin 1971, S. I–XIV
  • A. Thudt: Im Lichte der Sprache. 50 Jahre seit dem Tod des siebenbürgischen Volkskundlers A. Schullerus, in: Neuer Weg. Kulturbeilage (Bukarest 1966–1985) v. 1. Oktober 1977, S. 4.

Weblink ändere

  Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Siebenbürgisch-sächsisches_Wörterbuch“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.