Augusta Raurica, au as Colonia Augusta Rauricorum bekannt, isch e Siidlig us dr römische Zit am Südufer vom Rhii e baar Kilometer östlig vo Basel, wo zur Brovinz Gallia Belgica ghört het.

S Römische Theater
Dialäkt: Baaseldütsch

An dere Stell lige hüte d Gmeinde Augst, wo zum Kanton Basel-Landschaft ghört, und Kaiseraugst, wo uf em Kantonsgebiet vom Aargau isch. Dr grössti Deil vo de erhaltene Aalage stoht z Augst. D Usgrabige und Rekonstruktione vo de alte Gebäud si no in vollem Gang.

Augusta Raurica ghöört zu de Kulturgüeter vo nazionaler Bedütig im Kanton Aargau.

d Gründig vo dr Kolonii ändere

 
es Mosaik
 
Detail vom Römische Theater
 
dr am beschte erhalteni römischi Bachofe nördlig vo de Alpe
 
d Ussemuure vom Theater.

En erschti Kolonii im Gebiet vo de Rauriker isch am 21. Juni wohrschiinlig vom Johr 44 v. Chr. vom Cäsar siim Fäldherr Lucius Munatius Plancus gründet worde. Allerdings het mä us dere früehje Zit keini Fund chönne nochwiise. Es isch dorum nid sicher, ass d Kolonii äntwäder as Folg vo de Bürgerchrieg noch em Cäsar siim Dod über dr formali Gründigsakt gar nit uusechoo isch oder ass im Plancus si Kolonii nit z Augst sondern z Basel gründet worden isch.

D Kolonii, wo Bestand gha het, isch noch dr Eroberig vo de Zentralalpe under em Kaiser Augustus öbbe im Johr 15 v. Chr. gründet worde. Dr bis jetzt eltischti bekannti Fund het mä dur Dendrochronologii uf s Johr 6 v. Chr. datiert.

dr Name vo dr Kolonii ändere

In dr Grabinschrift vom Munatius Plancus stoht as Name nume eifach Colonia Raurica. En Inschrift us dr Zit vom Augustus, wo allerdings nume fragmentarisch erhalten isch, erwähnt e Colonia P[aterna] (?) M[unatia] (?) [Felix] (?) [Apolli]naris [Augusta E]merita [Raur]ica.[1] Wie s emerita zeigt, wer s also e Veteranekoloni gsi.

Abgeseh vo dere verstümlete Inschrift findet mä die erschti sicheri Bezüügig vom Biiname Augusta erst bim Geograaf Ptolemäus öbbe 150 n. Chr. uf griechisch as Augústa Rauríkon – das heisst uf latynisch: Augusta Rauricorum.

Augusta Raurica isch aso Deil vo de augusteische Koloniigründige gsi, es het no zwei anderi wichdigi Stützpünkt gee, wo dr Biiname vom erste Kaiser drait hai: Augusta Praetoria am Südfuess vom Grosse St. Bärnhard-Bass, wo hüte Aosta isch, und Augusta Vindelicorum, s hütige Augsburg as Vorposte gege d Donau. Die drei Augustae bilde d Egge vom ene Dreiegg, wo vo de Alpe, wo vom Augustus eroberet worde si, zum Rhii und zur Donau goot, und nördlig vo däm siiner Basis isch s unbesetzte Germanie gsi.

wo d Römerstadt isch ändere

Bi de Usgrabige het mä gseh, ass d Stadt uf ere Hochflechi nid wit vom Rhii gsi isch. D Ergolz und dr Violebach hai us dere Terrasse e Dreiegg uusegfrässe, wo si Basis am nördligste Rand vom Jura ligt und öbbe ei Kilometer breit isch. Dr "Spitz" vom Dreiegg isch rhiiwärts gege Norde und däm Ort sait mä Kastele, was an en Burg (es Kaschtell) erinneret. Vo dr Basis bis zum Scheitel vom Dreiegg isch s au öbbe ei Kilometer wit.

D Stadt isch uf dere Hochflechi, wo uf Weste, Norde und Oste steili Abhäng drum ume si, baut worde. D Geometer hai zerst s Gländ abgsteckt noch de Blän vom Stadtblanigsarchitekt, wo dr Grundriss und Umfang vo dr neue Stadt entworfe het. Jedes wichdige öffentlige Gebäud het so vo Aafang aa si Blatz gha, in erster Linie dr Tämpel vom oberste Himmelsgott Jupiter mit em Hauptaltar vor em heilige Zäntralpunkt. Vo dört si d Stroosse usgange. D Strosse si alli uf eme solide Bett vo Chiis baut worde und uf beide Siite hai si Wassergräbe gha. Die wichdigere Strosse hai deckti Fuessgängerwäg gha.

d Gränze vo dr Kolonii ändere

Mä cha nüm mit Sicherheit säge, wo d Gränze vo dr Colonia Raurica verloffe si, nimmt aber aa, ass dr Umfang vom früehmiddelalterlige Augstgau druf wurd hiwiise. Noch däm wer d Kolonii vo Basel dr Rhii uf bis zur Aaremündig gange, d Aare ufe bis zur Mündig vo dr Sigger underhalb vo Solodurn, vo dört an d Lüssel und denn dr Birs nooch bis uf Basel. Das isch aber schiints nid ganz richdig. Noch neueste Forschige si nämlig Guetshöf mit Ziigelstämpel vo de Windische Legione vo Vindonissa us verwaltet worde. Sonigi Höf git s aber über e Bözbärg übere bis uf Frick. So isch wohrschiinlig dr Diersteibärg underhalb vo Frick die östligi Gränze vo dr Kolonii gsi. Uf dr Westsite het s wohrschiinlig in dr Nöchi vo dr Birsmündig bi Basel e Gränzstation gee. Mä het 1937 bi dr Chille vo Neuallschwil früehrömischi Brandgräber gfunde, was e Hiiwis druf isch, ass es au an dr nördlige Landstrooss, wo in Richdig Blootze ins Elsass gfüehrt het, e sonige Boste gee het.

Im Grosse und Ganze het d Colonia Raurica dr Kanton Basel, s Frickdaal und dr östlig Jura vom Kanton Soledurn umfasst. Das isch e Territorium vo öbbe 700 km².

Gschicht ändere

 
E sältene römische Kurbelgriff, usgrabe z Augusta Raurica[2]

Dr Ort het sich zun ere grosse römische Stadt uf dr Nordsite vo de Alpe mit öbbe 10'000 bis 15'000 Iiwohner entwigglet. Zur Zit vo siiner höggste Blüeti währed dr lange Friidenszit vom 1. bis zum 3. Johrhundert het Augusta Raurica alles gha, wo zum römische Läbe ghört. Es het e Theater gee, en Amphitheater, e Hauptforum, verschiidnigi chliineri Forene, en Aquädukt, divärsi Tämpel und mehreri öffentligi Beeder.

E starks Ärdbebe um s Johr 250 het grossi Deil vo dr Stadt zerstört. Drzue si spöter wiiteri Zerstörige choo, wo d Iifäll vo de Alemanne und marodierendi römischi Druppe aagrichdet hai. Zwei neui Siidlige hai sich denn bildet, "die beide Augst": uf dr einte Site d Siidlig uf em Augster Kastellehügel, wo sehr vil chliiner gsi isch, und uf dr andere dr wichdigeri Stützpunkt am Rhii, s Castrum Rauracense, wo e Stadtmuure gha het. Die beide Siidlige si gwüssermasse dr Ursprung vo de hütige Ortschafte Augst und Kaiseraugst.

Zerst si si no ei Ortschaft gsi, wo dr Name Augst drait het. Im Johr 1442 isch die Ortschaft aber de Flüss Ergolz und Violebach nooch deilt worde. Was westlig vo dr Gränze gsi isch, isch im Herrschaftsberiich vo Basel bliibe, wo sich 1501 als Kanton dr Schwiizerischen Eidgenosseschaft aagschlosse het. Bi dr Kantonsdeilig vo 1833 isch Augst denn zum Kanton Basel-Landschaft cho

Was östlig vo dr Ergolz und em Violebach glägen isch, isch under d Chnutte vo de Habsburger cho. Zur besseren Underscheidig het mä däm Ort vo denn aa Kaiseraugst gsait. Kaiseraugst isch 1803 an die Helvetischi Republik gfalle, wo d Habsburger ihri westlige Herrschaftsgebiet in de napoleonische Chrieg verlore hai.

d Usgrabige bis hütte ändere

E Huffe römischi Baute si dur Usgrabige erforscht und konserviert worde, drunder öffentligi Gebäud wie:

  • dr Tämpel uf em Schönbüehl, wo mit em
  • Theater gegenüber en architektonischi Eiheit bildet,
  • s Hauptforum mit em Jupitertämpel, dr Basilica und em Versammligsort vom Stadtroot,
  • s Amphitheater, wo allerdings von em nume bescheideni Räst übrig bliibe si,
  • s Aquädukt, wo Augusta Raurica vo Liestel här mit Drinkwasser us dr Ergolz versorgt het (mä cha s stellewiis aaluege, so im Heideloch z Liestel und nordöstlig vo dr Kläraalag z Füllinsdorf).

Drzue chömme verschiidnigi privati Gwerbbaute (e Tavärne, e Beckerei, e Döpferei und Ziegelbrennöfe) und e Stück vo dr Kanalisation. Öbbe 80 % vom überbaute Gebiet isch aber bis hüte unerforscht. Augusta Raurica gältet as die besterhalteni römischi Stadt nördlig vo de Alpe, wil uf ihrem Gebiet kei middelalterligi bzw. neuzitligi Stadt entstanden isch. In wiite Deil vo dr Gmeind Augst het s es witgehends Bauverbot; Bauvorhabe wärde erst noch ere sorgfältige archäologische Brüefig gnähmigt. D Usgrabigsbolitik isch so, ass Deil vo Augusta Raurica für spöteri Generatione im Bode gloo und so konserviert bliibe.

s Museum und s Römerhuus ändere

 
S Römermuseum

Die wichdigste Grabigsfund cha mä im Römermuseum Augst näben em Theater aaluege, zsämme mit eme Gebäud, wo zum Deil rekonstruiert worden isch.

Literatur ändere

  • Alex R. Furger: Augusta Raurica. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Ludwig Berger: Führer durch Augusta Raurica. ISBN 3-7151-5003-3
  • Jahresberichte aus Augst und Kaiseraugst. Amt für Museen u. Archäologie d. Kantons Basel-Landschaft, Liestal. Römermuseum Römerstadt Augusta Raurica, Augst 1.1980(1972-1975) - 4.1984(1978-1983); 5.1985ff.
  • Jahresbericht Römerhaus und Museum Augst. Römermuseum, Augst 1962-1972. ISSN 0259-8817
  • Ausgrabungen in Augst. 4 Bd. Stiftung Pro Augusta Raurica, Basel 1948ff.
  • Teodora Tomasevic Buck: Augusta Raurica. Probleme, Anregungen und Neufunde. Bregenz 2003. ISBN 3-901802-13-4
  • Marion Benz: Augusta Raurica. Eine Entdeckungsreise durch die Zeit. In: Archäologie der Schweiz. (as.) Mitteilungsblatt. SGUF, Basel 26.2003, S. 2-84. ISSN 0255-9005

Weblingg ändere

  Commons: Augusta Raurica – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote ändere

  1. D Buechstabe zwüsche in de eggige Chlammere si ergänzt worde.
  2. Rudolf Laur-Belart: "Führer durch Augusta Raurica", 5. Ausgabe, Augst 1988, S. 51–52, 56, Abb. 42

Koordinate: 47° 32′ 2″ N, 7° 43′ 17″ O; CH1903: 621292 / 264834