Freude am alemannischen Gedicht

Unter em Titel Freude am alemannischen Gedicht. Auslegungen het dr Hubert Baum anne 1968 im Rombach-Verlag z Fryburg e Anthology mit alemannische Dialäktgedicht vu Sidbade uusegee. Zue jedem Gedicht het dr Baum e Uuslegig gschribe.

Freude am alemannischen Gedicht (Buechumschlag)

s Buech

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S Buech versammlet 57 Autor*ne us em 19. un 20. Jorhundert, wu z Sidbade uf Alemannisch gschribe hän. D Autor*ne sin no Johrgang aagornet, aagfange mit em Johann Peter Hebel. Vu allne Autor*ne git s Bilder uf äxtra Bilddafle.

In syne Uuslegige duet dr Baum vor allem di poetisch Struktur vu däne Gedicht bschrybe, zem Byschpel d Värs- un Stropheform, derzue goht er aber au uf dr Inhalt yy un sait no ebis zum Autor oder dr Autori. E Byschpel isch s Gedicht „Ällei‘‘ vum Anton Hermann Albrecht:

Wenn i am Brunne stand,
denk i an allerhand:
Aß i älleinig bi,
cha s denn au sii?

Wenn i uf d Matte gang,
wird mer my Zit so lang:
Öb me nit lichter maiht,
maiht me z halbzweit?

Isch er au über s Meer,
d Schiff gehn jo hi un her,
lidet s sy Vatter nit,
d Welt isch jo witt.

Ha n i kai Geld und Guet,
ha n i ne frische Muet;
gieng bis Amerika,
wenn er s wott ha.

Isch s nit, as öb der Bot
Duß noh mer froge wott?
Isch s mer nit, d Meistri rüef?
Ebbe n e Brief? –

S chunnt mi ne Zittre n a:
Brief us Amerika? –
S Reisgeld isch au derbi,
jo, i gang gli!

Zue däm Gedicht schrybt dr Baum

„Die Verse sind paarweise und durchwegs einsiblig gereimt (männliche Reime). [...] Der Dichter singt hier auf eigene Art eine Liebesklage. Albrechts Maidli ist „ällei“, wie die Überschrift schon sagt. Ihr Liebster ist nach Amerika ausgewandert, weil der uneinsichtige Vater ihn dazu zwang. […] Hinter den Zeilen ahnen wir die Ereignisse eines ganzen Romans: die glückliche Liebe der beiden, als sie noch z halbzweit mähten, das hier für „z halbander“ steht, der Kampf mit dem unbeugsamen Vater, das Fortstürmen des Jünglings nach einem erschütternden Abschied. […] Die Art dieses Gedichts gehört der sogenannten Rollenlyrik an, […]. Eigenartig, aber die innere Unruhe des einsamen Mädchens beredt widerspiegelnd, ist der knappe Stil: „Ebbe n e Brief? … Brief us Amerika?“ […] Der Volkston ist gut getroffen, dabei wurde das einfache Wort in eine schöne Form gegossen. So wird der künstlerische Anspruchsvolle gleichermaßen erbaut wie der einfach Leser. Ein solches Gedicht kann dazu beitragen, die bestehende Kluft zwischen Volkspoesie und hoher, ernster Dichtung zu überbrücken.“

Baum 1972, S. 19-20.

Im Aahang het dr Baum e baar Kapitel zue verschidene alemannische Werter gschribe, wun em bsundersch schyne un wun er gmaint het, z.B. iber ‚“neume“, „gheie“, „Micki“ un „Waihe“, iber Name vu dr Alemanne un iber Diminutivforme im Alemannisch. Wel er in syne Uuslegige uusfierli uf s Versmaß un d Stropheforme vu dr Gedicht yygoht, git s au no Kapitel im Aahang iber verschideni Vers un Strophe un wie mer si im Alemmanisch cha bruuche. Derzu git s e Lischt vu dr Biecher, wu syt em Johann Peter Hebel z Sidbade uf Alemannisch uusechuu sin un e Verzaichnis vu allne Lyt, wu vu 1803 bis 1968 ebis uf Alemannisch publiziert ghaa hän, mit churze biografische Informazione un ere Ufzelig vu dr alemannisch Schrifte. Am Änd het s no ne Literaturverzaichnis un e Wärchverzaichnis vum Hubert Baum.

dr Inhalt

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Uusgab

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  • Hubert Baum: Freude am alemannischen Gedicht. Auslegungen. Rombach, Freiburg i. Br. 1968