Julius Maximilian Schottky

Dialäkt: Züritüütsch

De Julius Maximilian (Max) Schottky (* 13. April 1797 z Kupp bi Oppeln, prüüssischi Provinz Schleesie (hüt Poole); † 9. April 1849 z Trier, prüüssischi Rhyprovinz) isch en tüütsche Schriftsteller und Volchskundler gsy. Er hät di eerschten Uufzäichnige vo Rimella und em Rimellertüütsch publiziert, wos git.

Läben und Schaffe ändere

De Schottky isch im schleesische Brieg (hüt z Poole) i d Schuel ggange und hät z Breslau Rächtswüsseschaft gstudiert, hät aber au filoloogischi und volchskundlichi Veraastaltige bsuecht. 1816 isch er uf Wien, won er ab 1817 i den Archyv alt Handschrifte kopiert und daademit über 30 000 Syte gfüllt hät. Denäbed hät er ööschterrychischi Volchslieder gsamlet und die 1819 zäme mit em Franz Žiška useggëë («Oesterreichische Volkslieder mit ihren Singeweisen», Pest 1819; 2. Uuflaag 1844), und im Buech häts au en Aahang über die underööschterrychisch Mundaart ghaa. Mit dëren Uusgaab händ die beede Samler vil dezue byträit, das d Lüüt naadisnaa gmërkt händ, das Tialäkt nöd äifech verdoorbes Schrifttüütsch sind, näi, das si unabhängigi Spraachwyse sind, wo i sich sälber wurzled. Si händ au Dichter und Musiker (drunder de Ludwig van Beethoven) chöne dezue bringe, sich mit de mündlichen Überliferig abgzgëë. De Schottky hät wyter und wyter gsamlet, zmindscht 1500 Lieder – hüt aber sind die zum grööschte Täil verloore.

1822 isch er vo Wien uf Posen, Prüüsse (hüt Poole), gräist und hät deet 1824 as Tüütschleerer am Gimnaasium afa schaffe. Lang hät ers deet alem Aaschy naa nöd uusghalte, und er hät drufabe Breslau, Dresden, Leipzig und Weimar abgchlapperet. 1828 bis 1831 hät er z Prag Stuudien über s mittelalterlich und früenöizytlich Bööme tribe und d Büecher «Die karolinische Zeit oder der äußere Zustand und die Sitten und Gebräuche Prags und Böhmens» (1830), «Prag, wie es war und wie es ist» (zwee Bänd, au 1830) und «Paganini’s Leben und Treiben als Künstler und Mensch» (zwee Bänd, 1832) usepraacht. Dänn isch er wyter uf Münche, won er si mit Kunschtgschicht abggëë und s Buech «Münchens öffentliche Kunstschätze» (1833) publiziert hät, wo aber au de Band «Ueber Wallensteins Privatleben» (1832) usechoo isch. 1834 isch er uf Innschbruck und uf Bozen («Bilder aus der süddeutschen Alpenwelt», 1834), nachanen uf Parys und uf Züri. 1848 isch er Redakter vo de Zytschrift «Rheinische Volkshalle» z Köln gsy und 1849 as Läiter vo de «Trierer Zeitung» uf Trier gholt woorde. Churz drufaben isch er a de Folge vomene Schlaagaafall gstoorbe.

De Schottky hät Fründschafte mit vile groosse Lüüt ghaa, seg aber au es Originaal, e «burleski Përsöönlichkäit» gsy und heg ständig s Füdli vole Schulde ghaa.

«Das Thal von Rimella und seine deutschen Bewohner» ändere

Dëë Artikel isch i zwee Täil am 1. und am 2. April 1836 (Numere 92 und 93) i de Zytig «Das Ausland – Ein Tagblatt für Kunde des geistigen und sittlichen Lebens der Völker» usechoo. S Bsundrig draa isch, das es di eerscht Bischrybig vo de norditalienische Walsergmäind Rimella und irem süüdwalserische Tialäkt isch, wos git. Er schrybt deet ganz bigäischteret über de wild Taalchessel und di drininegströite Döörffer, wo uf chlyne Terasse liggid, hööchi Chiletüürm hegid und us pittoreske «Schwyzerhüüser» bistöchid – ales seg «hööchscht maalerisch». Säb mit de Hüüser isch intressant, wil de Schottky alem Aaschy naa z Rimella na Holzhüüser gsee hät, hüt aber händ ali en Ummantelig us Stäi oder sind überhaupt us Stäi poue.

En groosse Täil vom Uufsatz aber isch e vilsytigi Zämestelig vo rimellertüütsche Woort, Fraasen und Wändige. Denäbed staat da aber au Chabis, zum Byspiil, d Rimeller heged ekäi Woort öppe für «Mäntsch», «Körper» («Lyb»), «Schultere», «Holz», «Laub», «Ascht», «Anke«, «Bach», «Brugg», «Choorb» oder «Liecht». S äint und s ander isch au zimli misverstanden und verstelt. Für syn Styl tipisch isch, das er schrybt, wä men in hööchere Bëërgregioone vo de Schwyz na glaubi d Minnesänger z ghööre, dänn füüli me sich veraalasst, z Rimella sogaar a s Wideruufläbe von Druyde z glaube (und z Issime, won er au gsy isch, von Angelsachse). Für de Schottky isch s Rimellertüütsch ämel der eltischt, de poeetischt und de wichtigscht Tialäkt, wos git. Am Schluss säit er, es gèèb na eso vil mee z schrybe über Rimella, das mües er emen anderen überlaa. Es hät dän aber na rund hundert Jaar tuuret, bis de Fritz Gysling und de Ruedolf Hotzenköcherle de Tialäkt vo Rimella für de Spraachatlas vo de tüütsche Schwyz uufgnaa händ, und nachane namaal fascht füfzg Jaar, bis de Marco Bauen sys Standardwëërch über s Rimellertüütsch und d Volchsüberliferig vo dëre Walsergmäind publiziert hät…

S isch intressant, de Zuegang vom Schottky mit dëm vom Albert Schott z verglyche. De Schott isch nu wenigi Jaar spööter z Rimella gsy. Mit sym Buech «Die deutschen Colonien in Piemont», wo 1842 usechoo isch, hät er äini von Grundlaage vo de Walserforschig gläit. Daa isch es nüme romantisch zue- und hëërggange wie bim Schottky, näi, das Buech isch (früe-)wüsseschaftlich und abgchlëërt uusgricht. Für sys Wöörterverzäichnis hät de Schott aber gëërn uf das vom Schottky zrugggriffe, er hät aber alewyl ghöörig aaggëë, was er vo sym «Voorgänger» übernaa hät.

Quäle ändere

  • Anton Schlossar: Schottky, Julius Max. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 418 f.
  • E. Lebensaft, M. Martischnig: Schottky, Julius Max(imilian) (1797–1849), Schriftsteller und Volkskundler. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S. 153 f. (Direktlink uf S. 153, S. 154)
  • Alexander Rausch: Schottky, Julius Maximilian. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Uusgab, Wien 2002 ff., ISBN 978-3-7001-3077-2; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
  • Constantin von Wurzbach: Schottky, Julius Maximilian. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich.  Bd 31. Verlag L. C. Zamarski, Wien 1856–1891, S. 251 (uf Wikisource).
  • Julius Maximilian Schottky: Das Thal von Rimella und seine deutschen Bewohner. I: Das Ausland – Ein Tagblatt für Kunde des geistigen und sittlichen Lebens der Völker vom 1. und em 2. April 1836 (Digitalisat uf books.google.de). Namaal under em Titel Come un visitatore tedesco nell’anno 1834 descriveva la valle di Rimella uf italienisch und uf tüütsch i: Remmalju 1998, S. 10–15.