Dr Freischtaat Thüringe (dt. Freistaat Thüringen) isch a Bundesland in dr Bundesrepublik Dütschland. D Landeshauptschtadt isch Erfurt. An Thüringe grenze d Länder Sachse im Oschta und Südoschta, Sachsen-Anhalt im Norda und Nordoschta, Niedersachse im Nordweschta, Hesse im Weschta sowia Bayern im Süde. Dr Freistaat isch s zentralscht Bundesland vo Dütschland. Es isch 1990 us da drü Bezirk Erfurt, Gera und Suhl sowia a paar agrenzanda Gebiet widergründet wora.

Freistaat Thüringen
Freistaat Thüringe
Flagge Thüringens
Flagge Thüringens
Landesflagge
KarteBerlinBremenBremenHamburgNiedersachsenBayernSaarlandSchleswig-HolsteinSchleswig-HolsteinLand BrandenburgSachsenThüringenSachsen-AnhaltMecklenburg-VorpommernBaden-WürttembergHessenNordrhein-WestfalenRheinland-Pfalz
Karte
Thüringer Landeswappen
Thüringer Landeswappen
Landeswappen
Landeshymne: Thüringen, holdes Land
Basisdate
Schbrooch: Dütsch
Landeshauptstadt: Erfurt
Staatsform: parlamentarischi Republik, teilsouveräne Glidstaat von eme Bundesstaat
Flechi: 16.172,50 km²
Gründig: 3. Oktober 1990
ISO 3166-2: DE-TH
Website: www.thueringen.de
Bevölkerig
Iiwohnerzahl: 2.158.128 (31. Dezember 2016)[1]
Bevölkerigsdichti: 133 Iiwohner pro km²
Geburtezifere: 17.934 Geburte[2]
Wirtschaft
Arbetslosequote: 6,4 % (Januar 2021)[3]
BIP (nominal): 60,84 Mrd. Euro (2016)[4]
Schulde: 15,859 Mrd. EUR
(31. Dezember 2017)[5]
Politik
Regierungschef: Ministerpräsident
Bodo Ramelow (Linke)
Landtagspräsident: Landtagspräsident
Christian Carius (CDU)
Sitzverteilig vom 7. Landtag:
      
Sitzverteilig im Landesparlament: Sitzverteilig vo de 90 Sitz:
0 Die Linke 29
0 AfD 22
0 CDU 21
0 SPD 8
0 FDP 5
Letschti Wahl: 27. Oktober 2019
Neggschti Wahl: regulär 2024
Stimme im Bundesrat: 4
Vorlage:Imagemap Thüringen1

Des Land trait nebad Bayern und Sachsen da Namenszusatz Freistaat. S zellt neba Sachse zu dr wirtschaftlich schtärkara Länder i Oschtdütschland. Sit sinara Gründig 1990 bis 2014 isch Thüringe vu dr CDU regiert wore, sit 2014 vu dr Linke. 2020 isch zwor de FDP-Politiker Thomas Kemmerich mit Hilf vo de CDU und de AfD zum Minischterpräsident gwehlt worde, aber er isch glii wider zruggträtte.

Berüehmti Kulturstätta im Land sind vor allem Weimar und d Wartburg, aber ou s hischtorisch Erfurt mitam Erfurter Dom und dar Krämerbruck. Jena gilt als Bildungs- und Forschungszentrum vo Thüringe.

Geografy ändere

Mer zällt Thüringe zu Mitteldütschland. S Land mit re Flächi vo 16.172,10 km² mit re maximale Usdehnig vo 160 und 198 Kilometer in Nord-Süd- bzw. West-Ost-Richtig gränzt an Hesse, Bayern, Sachse, Sachse-Ahalt, Nydersachse. De höchst nadürlig Punkt isch de Groß Beerberg (982,9 Meter ü. NN), de diefst isch de Unstrutflüetgrabe (hochdütsch Unstrutflutgraben) mit 114 Meter über NN.[6]

Gschicht ändere

 
Di „Thüringische Staate“ i de Zyt vo 1866 bis 1918

Die erschti Erwähnig isch im Johr 380 als Thoringi gsi, allerdings hät mer e über 350 000 Johr alts menschligs Skelett gfunde, wo e friehneri Sydlig bewyst.

721 hät e spötere Mainzer Bischof e Dom an de Stell errichte lo, wo hütt de Erfurter Dom stoht. Ab 1067 sin d Ludowinger z Thüringe gsi. Si ghöre zu de wichtigste Herrscher vom Heilige Römische Rych. Ab em Mittelalter isch Thüringe im Bsitz vo verschidene Herrschergschlächter und drum uf e ganzi Räie vo Staate uuftäilt gsi (Thüringischi Staate).

De Martin Luther isch 1521/22 uff de Wartburg versteckt gsi und hät d Bible übersetzt. Drüü Johr spöter hät z Thüringe wäge de Reformationsbewegig de Puurechrieg agfange.

1597 isch d Glasveredelig züe-n-re Thüringer Tradition worre. E ähnligi Tradition isch d Herstellig vo Porzellan. Säll isch 1760 widderentdeckt worre.

Ab öppe 1780 isch Weimar es Zäntrum vo de tüütsche Klassik worde; me redt drum vo de „Weimarer Klassik“. Di regierend Herzogin Anna Amalia und ire Soo, de Karl August, händ Schriftsteller wie de Johann Wolfgang von Goethe oder de Friedrich Schiller a ire Hof gholt. Au d Universität Jena isch ab däre Zyt mit em Johann Gottlieb Fichte, em Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und em Georg Wilhelm Friedrich Hegel birüemt worde, und d Jenaer Romantik um Dichter wie de Novalis, de Clemens Brentano oder de Friedrich Schlegel händ doozmaal für ganz Tüütschland gsäit, wos duregaat.

Im Tüütsche Rych vo 1871 häts z Thüringe die Staate ggää:

Nach em Sturz vo de tütsche Monarchy 1918 im Gfolg vom verlorene Eerschte Wältchrieg isch us de verschidene thüringische Staate 1920 s nöi Land Thüringe mit de Hauptstadt Weimar gründet worde. Im Jahr 1919 isch z Weimar di republikanisch Verfassig vom Tütsche Rych bschlosse worde, drum redt me vo de Weimarer Republik.

Im Zwäite Wältchrieg isch Thüringe im Verglych mit andere Länder relativ wenig Opfer vo Luftagriff worde, drum isch öppe Erfurt bis hüt e wunderschöni alti Stadt. S Land isch zeerscht vo den Amerikaner bsetzt worde, aber die händs dänn de Russen abträtte.

1945, nach de Nazi-Zyt, isch s Land Thüringe nöi ggründet worde, dasmal mit prüßische Gebiet abgrundet. 1949 isch es dänn es Land vo de nöie DDR worde, aber nu vier Jaar drufabe im Raame vom «demokratische Zäntralismus» i di drei Bezirk Erfurt, Gera und Suhl uftäilt worde, und gwüssi Täil sind a anderi Bezirk gfalle.

Nach em Fall vo de Berlyner Muur isch 1990 de hütig Freistaat Thüringe ggründet worde. Sit de Widervereinigung 1990 ghört er zur Bundesrepublik Tütschland und hät Erfurt als Hauptstadt. Weimar und d Wartburg sin 1998 bzw. ’99 zum UNESCO-Wälterb ernännt worde.[7]

Staatsrächt ändere

De Freistaat Thüringe isch e parlamäntarischi Republik. D Verfassig isch vo 1993 (mit e paar Änderige sit do).

Legislative ändere

De „Thüringer Landtag“ hät reguläär 88 Mitglider plus e paar mee wäge Überhang- und Uusglychsmandat und wird vom Volch uf amig föif Jaar gwäält. Är erlaat d Gsetz und lueget de Landesregierig und de Verwaltig uf d Finger.

Tiräkt cha s Volch mit eme «Bürgeraatraag», eme «Volchsbigeere» und eme «Volchsentschäid» mitrede.

  • De Bürgeraatraag, wo es Gsetz oder suscht «en Gägestand vo de politische Wilesbildig» zum Theema hät, bruucht 50.000 Stimmbirächtigti, won en understützed. Wänn de Landtaag nachane dää dänn abläänt, isch er gstoorbe.
  • S Volchsbigääre, wo es Gsetz zum Theema hät, mues zeerscht emaal vo 5000 Stimmbirächtigte voorgschlage wäärde, nachane inert zwee Mönet von 8 % oder inert vier Mönet vo 10 % vo allne Stimmbirächtigte underschribe wäärde. Wänn de Landtaag dää dänn abläänt, gits en Volchsentschäid drüber.
  • En posityve Volchsentschäid über es Volchsbigääre, wo vom Landtaag abgläänt woorden isch, wird nu dänn rächtschreftig, wänn 25 % vo allne Stimmbirächtigte däm zuegstume händ.

Exekutive ändere

Di „Thüringisch Landesregierig“ wird vom Minischterbresidänt aagfüert, wo vom Landtag gwäält wird. De Minischterbresidänt holt (und schickt) d Landesminischter, wo jede eme Landesminischterium vorstaat. D Landesregierig bruucht e Meerhäit im Landtag, wo si understützt, suscht mues si zruggträtte. Gstürzt wärde cha d Landesregierig aber nu, wänns im Landtag e Meerhäit git, wo parat isch, en anderi Regierig z understütze (konschtruktyvs Mistrouesvotum).

Judikative ändere

S Verfassigsgricht ghäisst „Thüringische Verfassigsgrichtshof“; es hät de Sitz z Jena. Di ordentlich Grichtsbarkäit lyt bim Oberlandesgricht, wo au z Jena syn Sitz hät, de vier Landgricht z Erfurt, z Gera, z Mühlhausen und z Meiningen und dänn de öppe zwäi Totzed Amtsgricht. Dezue ane chömed d Fachgricht i de Beräich Aarbet, Finanze, Sozials und Verwaltig.

Chräis, Stedt und Gmäinde ändere

D Verwaltigsgliderig vo Hesse isch die:

  • 7 Landchräis
  • 6 chräisfreii Stedt (Eisenach, Erfurt, Gera, Jena, Suhl, Weimar)
  • 849 Gmäinde
  • Regierigsbezirk gits z Thüringe nöd.

Vo 1952 bis 1994 sinds 35 Chräis gsy, sit do 7 – und me studiert wyter dra ume, was me na ales chönt ändere.

Wirtschaft ändere

No bis vor wenige Johr hät s z Thüringe vor allem chleineri Betrieb gha, wo traditionelle Branche aghört hän. In letschter Zit nemme Undernehme, wo uff neueri Technologye setzt, gstyge. Zu sälle Undernehme ghöre z. B.

  • d Automobilzüelyferindustry; s werre nit wie friehner numme no Autos baut, s Land kriegt au für d Züelieferindustry meh Bedütig.
  • d Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik
  • d Informationstechnik
  • d Optik- und Optoelektronik
  • d Pharmazy, Medizintechnik und Biotechnology
  • d Fertigungstechnik

Au als Logistik-Standort isch Thüringe beliebt.

D Wirtschaftspolitik trait dezüe by, dass solchi Undernehme gfördert und d Gründig devo understützt wird. Au dodurch, dass Thüringe mitte in Europa/Dütschland litt und über d Autobahn güet erreichbar isch, hät s Land Züekunftschance.[8][9]

Dialäkt ändere

 
Dialäkt z Thüringe

Di sprochwüsseschaftligi Kommission vo de Sächsische Akademy vo de Wüsseschafte z Leipzig underscheidet z Thüringe nün regionali Mundarte; vo denne ghöre sybe züe de Thüringisch-Obersächsische und zwei zu de Mainfränkische Dialektgruppe ghöre. D Übergäng zwüsche selle einzelne Dialäkt sin fließend.

Zentralthüringisch wird in de Mitti vom Land um Erfurt, Arnstadt, Ilmenau, Gotha, Bad Langensalza und Sömmerda gschwätzt. Nördlig folge Nordthüringisch um Mülhuse, Nordhuse, Sundershuse und s Eichsfeld sowie Nordostthüringisch um Artere. Östlig ans Verbreitigsgebiet vom Zentralthüringisch gränzt s Ilmthüringisch um Weimar, Jena, Rudolstadt und s Schwarzdal, wo widderum östlig ins Südostthüringisch übergoht. Im Oste vom Land wird di Ostthüringischi Mundart gschwätzt, vor allem im Holzland und um Alteburg umme. Im Ruum Ysenach-Bad Salzunge hät mer Westthüringisch, wo scho Ähnligkeite zum Hessische Dialekt hät. Südlig vom Rennsteig lyge di mainfränkische Sprochgebiet mit Hennebergisch und Itzgründisch.

Di gnännte Dialäkt werre durch ähnligi Merkmol vereint, wo vo West noch Ost immer meh füretrette. Di beide fränkische Dialekt sin dütlig anderscht.

Im nördlige Eichsfeld schwätzt mer e niderdütsche Dialäkt vom Ostfälische.

Weblink ändere

  Commons: Thüringe – Sammlig vo Multimediadateie

Quelle ändere

  1. Bevölkerung – Thüringen (Fortschreibung). Thüringer Landesamt für Statistik, abgruefen am 4. September 2017.
  2. Quelle: destatis, Lebendgeborene geordnet nach Bundesländern, Jahren und Geschlecht von 1990–2015, abgruefen am 21. Juli 2016
  3. Arbeitslosenquoten – Länder und Kreise. In: statistik.arbeitsagentur.de. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Januar 2021, abgruefen am 9. Februar 2021.
  4. Bruttoinlandsprodukt des Bundes und der Länder uf www.statistik-portal.de (Memento vom 11. Jänner 2018 im Internet Archive), abgruefen am 17. Oktober 2017
  5. Quelle: destatis, Schulden der öffentlichen Haushalte am 31. Dezember 2017
  6. www.de-all-biz.info
  7. www.thüringen.info
  8. www.thueringen.de
  9. www.wip-thueringen.de Archivlink (Memento vom 10. Juni 2008 im Internet Archive)