Fluss

es natürlichs Flüüssgwässer

Èn Fluss (vo aalthochdütsch fluz, vo fliozan „flièßè“) isch è natürlichs, linnièhaft flièßends Gwässer uf Landobberflächè. Landläufig könned abber au nu Flièßgwässèr vo mittlerer Größi als Fluss benamst sy; devô unterschiddè wörred denn diè größerè Strööm un diè chlynerè Bäch. Selli beidè Begriff wörred i dè Geowùssèschaftè abber vomiddè, well iri Abgrènzigè regional un historisch variyrè un dõrum nit allgemeingültig sin.

Bligg uff s Ulmer „Fischèrvirtel“ un d Donau vom Münschter uus
Byschpill für èn Naturfluss mit ungschtörter Dùnamik: Rapaälv im schwedischè Nationalpark Sarek
Inn bi Rièd im Obberinndal (Tyrol, Öschterrych)
Kajaktourischtèwääg uff èm Pilica, Tomaszów Mazowiecki, Polè

Landgwässer bildet Sischteem mit zaallosè Abflusslinniè, wo sich nõch un nõch voeiniget. Innerhalb von èm söttigè Sischteem stellt èn Fluss übblicherwys dè Hauptschtrang dar, wellem meischtens au d Namensgebig folgè duèt. Sellè Flièßwäg füürt, flussuffwärts aagluègt, an jeddem Mündigspunkt jewyls diè größerè Wassèrmengè. Sin oberschtè Wassèruustritt gildet übblicherwys als d Quèllè vom Fluss. Flüss mündet meischtens is Meer, odder abber si vodunschtet i drochènè, letschtlich abflusslosè Gebièt, nit sèltè au in Èndseè. Diè ymündendè, chlynerè Flüss bezeichnet mo als Nebbèflüss. Dè längschte Flièßwäg im Flusssischteem deckt sich nit immèr mit èm Hauptschtrang un volauft denn übber längeri (a Wassèrfüürig amed ärmerè) Nebbèflüss. Au d Namènsgebig ka vom Hauptschtrang abwychè (luèg dõdezuè au Nebbèfluss).

D Eigèschaftè von èm Fluss hänget vo meererè Faktorè ab. Nebbè dè Obberflächèformè in sim Yzugsgebièt sin sell d Bodèbschaffèheit wiè Feschtigkeit un Durchlässigkeit odder klimatischi Faktorè wiè öppè d Höchi vo dè Nidderschlääg odder d Froschtduèr. Bsunders größeri Flüss könnet für iri Region è brägendi Bedütig haa; nit nu für dè Nadurhuushaalt, sondern au für d Kulturgschicht, d Vokeerserschlièßig odder d Wassèrvosorgig.

Yordnig un Abgränzig ändere

D Flüss vo dè Èrdè stellet in irer Gsamtheit èn Deil vom Wassèrchreislauf dar, i wellèm dè nit vodunschtete Aadeil vo dè Nidderschlääg übber Landobberflächè schlièßlich gsammlet dè Ozean zuèschtrömet.

Flüss sin nit klar abgränzbar. D Aazaal vo dè Quèllrinnsal isch kaum übberschaubar; si voeiniget sich zu immer größerè Bäch un Flüss. Nebbè m Hauptschtrang von èm Flusssischteem lònn sich witeri bsunderi Flièßwäg uusmachè, wo a dè Mündigspünkt definyrt sy könnet durch Merkmôl wiè de gröschtè Längi, dè jewyls größerè Yzuègsgebièt odder dè größerè Konschtanz vo dè Flièßrichtig. Nõch èm Hauptfluss isch meischtens au s Flusssischteem un s Yzuègsgebièt benamst. Abhängig vo dè Flièßrichtig schwätzt mo vo linkè odder rächtè Nebbèflüss, welli nõch dè Flussordnigszaal aahand vo dè Aazaal vo dè Voeinigungè bis zum Erreichè vom Hauptfluss odder umkeert uusgehend vo dè Quèllè ygordnet wörred.

Nit zu dè Flüss grèchnet wörred kurzzitigi Schichtfluètè uff dè Spülflächi vo dè wechsèlfüüchtè Tropè odder bi Gletschèrläuf. Ebbèfalls nit zu dè Flüss grechnet wörred Mündigstrichter (Ästuar wiè dè Río de la Plata odder d Gironde). Si geltet nit als Flièßgwässèr, sondern ghöred zu dè Küschtègwässer. Au langgschtreggti Meeresbuchtè, wo d Flüss unterhalb vo dè Mündig fortsetzet (Obbusè, Rio Pará, Ußèwesèr), wörred nit zum jewyligè Fluss grechnèt. Uneinheitlich isch d Handhabig am Aafang vo mengè Ästuar wiè a dè Unterwesèr odder dè Nidderelbè. Au unterirdisch flièßends Wassèr wörd nit als Fluss bezeichnèt, sondern ghört zum Grundwassèr. Flüss könnet zwar kanalisyrt sy, bi künschtlichè Wasserwäg abber, wo nit in ei nadürlichi Abflusslinniè ybundè sin, handlet s sich um Kanääl.

Quantidativi Merkmôl vo Flüss ändere

Flüss könnet nôch voschidnè Mèrkmôl tùpisyrt wörrè. Byschpill sin d Wasserfüürig in voschidnè Kennzaalè, d Längi un s Yzugsgebièt, odder fortlaufend Breiti, Düèfi un Flièßgschwindigkeit. Alli selli Mèrkmôl sin voänderlich un nit immer eifach z ermittlè. D Wèrt i dè Fachliteradur könnet dõher stark vonènand abwychè.

D Höchi vom Wassèrschtand wörd durch Pegèl uffzeichnet. Aa villè Pegèl wörd in uusreichendem Maß è Abflussmessig durrègfüürt, um uss dè Pegèlschtänd diè jewyligi Durchflussmèngi abzleitè un so Vorhersagè z ermöglichè. Sell isch öppè für dè Hochwassèrschutz wichtig. Au dè chemischi un biologischi Gewässèrzuèschtand wörd dört un a witerè Stellè erfasst (Gwässermonitoring).

Wassèrfüürig ändere

Flüss hèn meereri Mèrkmôl, nach dennè iri Größi voglichè wörrè ka. S augèfälligschte Mèrkmôl isch d Breiti, wo abber je nõch Flièßgschwindigkeit un Düèfi räumlich un zitlich stark variyrè ka. Si wörd wesèntlich beschtimmt durch d regèlhafteri Wassèrfüürig, wo meischtens in Kubikmetèr pro Sekundè (m³/s) aagää wörd, dè mittleri Abfluss (MQ) glegentlich au in Kubikkilometèr pro Johr (km³/a). D Wassèrfüürig ka langfrischtig voänderlich sy un unterlyt tùpischè jöhrlichè Schwankigè, wodurrè èrscht Mittelwärt vo langjöhrigè Messreiè uussagekräftig sin. D Abflussmessig macht bsunders bi großè Flüss für technischi Probleem und wörd hüt au durch rechnerischi Modellyrigè vo gsamtè Flusssischteem abgsicheret. So isch dè Abfluss vom Amazonas nõ um d Mitti vom 20. Johrhundert uff 100.000 m³/s gschätzt worrè un hèt inzwischè uff 209.000 m³/s korrigyrt wörrè müèsè (Rhy bi Emmerich, Donau bi Budapescht: je guèt 2.300 m³/s).

Ergänzend zu dè mittlerè Wasserfüürig wörd oft au diè mittleri Nidrigwassèrfüürig (MNQ) voglichè, diè für dè Normalzuèschtand von èm Fluss tùpischer sy ka. Immerhin isch bi PassauInn nõch dè mittlerè Wasserfüürig dè größeri Fluss, nõch èm mittlerè Nidrigwassèr abber d Donau mit irem uusglichenerè Abflussregime. Au dè Blaue Nil bi Khartum isch im Mittèl größer als dè Wyße Nil, bi mittlerem Nidrigwassèr isch abber dè Wyße Nil größer. Dè Nil isch auch è Byschpill defür, dass dè Abflusswärt, wo dè Fluss charakterisyrt, nit i jeddem Fall dè Mündigswärt isch, denn sin natürlichè Abfluss isch unterhalb vo dè Atbara-Mündig mit rund 2.700 m³/s noch guèt doppelt so groß wiè a dè Mündig. Èrscht rächt giltet sell für vosigendi Flüss, wo ehnder durch dè Punkt vom Maximalabfluss individuell kennzeichnet wörred als durch irèn Èndwärt Null. Witeri wùrtschaftlich intressanti Abflusswärt sin s mittleri Hochwassèr (MHQ), Hochwassèrwört vo bschtimmtè Jöhrlichkeitè (öppè 10- odder 100-jöhrig) un diè bishèrigè Extreemwärt (HHQ un NNQ).

Längi ändere

D Längèaagaabè zum glychè Fluss könnet uss meererè Gründ seer unterschydlich sy:

  • D Längè vo Flüss sèlbscht könnet variabel sy, bsunders i dè Laufabschnitt, i dennè si freiy, sich voänderndi Mäander bildet.
  • Oft wörred diè chlynè Mäander a Obberläuf nit gmessè, woll abber diè größerè a Unterläuf.
  • Bi Vozwygungè isch nit immer z entscheidè, wellè dè Hauptarm isch, wo dè Fluss repräsentyrt.
  • Gelegèntlich wörd nu dè eher gschtreggte Wäg gmessè, i dèmm è maximals Hochwassèr folgè würd.

Denèbbè git s bi Längèaagaabè Definitions-Brobleem. Bsunders bi peu à peu sich uffwitendè Trichtèrmündigè könnet d Uffassungè zum Mündigspunkt zimli vonènand abwychè. Gsamtlängè vo Flüss wörred deilwys entlang vom namèntlichè Hauptfluss gmessè un gegèbenèfalls zuèsätzlich entlang vom größerè odder abber vom längerè von zwei Quällflüss. Längèaagaabè zu einzelnè Laufabschnitt vo unterschydlichè Nämè sin seltener un säget au wènnig übber d Größi vom Fluss uus. Seltè erfolgt d Längèmessig entlang vom flussuffwärts jewyls gröschtè Fluss (hùdrologischer Hauptflièßwäg), am hüüfigschtè woll entlang vom längschtè Flièßwäg. Diè wohl bekannteschtè Byschpill sin: Red Rock RiverBeaverheadJeffersonMissouriMississippi (6.051 km) un LloqueraCallamayoHornillosApurímacEneTamboUcayali – Amazonas (6.448 km).

Bsunders für d Längèaagaabè sin Ranking-Lischtè vobreitet, welli zu zwyfelhaftè Längèaagaabè motivyrè könnè. So sin è Zitlang wit überhöhti Wärt zum Missouri-Mississippi vobreitet worrè, un no 2008 sin (technisch korrèkti) Wärt zum Amazonas voöffentlicht worrè, wo uff èm längschtè möglichè Wäg au nõ s benõchborti Mündigsgebièt vo dè Tocantins ybezogè worrè isch.[1]

Wi bi dè Quälläscht lôtt sich au bi dè Vozwygigè, wo vill Flüss am Ènd vo irem Lauf bildet, dè wassèrrychschte un dè längschte Arm beschtimmè, wo denn meischtens au i d Längèaagaabè vom gsamtè Fluss ygôt.

Yzugsgebièt ändere

S Yzugsgebièt von èm Fluss isch kennzeichnèt durch è Landobberflächi, wo im allgemeinè glychförmig zum Èndpunkt vom Fluss (meischtens d Mündig) hy gneigt isch, dõrum volôtt s flièßende Wassèr s Gebièt dört in Richtig von èm Vorfluèter odder vom Meer. S Yzugsgebièt isch zu benõchbortè Yzugsgebièt hy durch Wassèrscheidè begränzt. Nu bi ähnlichè klimatischè Bedingigè stònn d Größi vo dè Yzugsgebièt un dè Flüss, wo si entwässèrè düèn, in voglychbarem Vohältnis. D Wassèrmengi, wo als Fluss us èm Yzugsgebièt usè laufè duèt, isch im Grossè un Ganzè Uusdruck vo dè klimatischè Situation. In humidè Klimatè wiè dè Tropè odder in gmäßigtè Zonè sin bi glychem Yzugsgebièt d Flüss dütlich größer wiè unter aridè Klimabedingigè, wiè öppè i dè Subtropè. S Vohältnis vo Yzugsgebiètflächi un èm Abfluss wörd i dè mittlerè Abflussschpendi (Mq) uusdruckt.

S Yzugsgebièt (AE) isch bi unebenèm Relief übber undurchlässigèm Bodè un humidem Klima eidütig z ermittlè. Dõgegè könnè sich bi ebenem Relief Wasserscheidè abhängig vom Wasseraadrang odder Abflusshindernis voschièbè (küstennõchi Marschè, Nebbèflüss im Amazonas- odder Orinoco-Gebièt). Bi durchlässigèm Bodè (Sand, Karscht-Gebièt) hèt s obberirdischi Yzugsgebièt (AEO) sin Yfluss witgehend an s unterirdischi Yzugsgebièt (AEU) volorè. In aridè Gebièt erreichet vill Flüss nit s Meer, well sie vorhor vodunschtet. Söttigi abflusslosi Gebièt könned komplizyrt vozaant sy mit dè Yzugsgebièt vo großè Flüss wiè m Nil odder èm Niger, dennè iri Flächi dõrum nu uugfähr bschtimmt wörrè könnè. Bsunders großflächigi Yzugsgebièt könned meereri Klimazonè umfassè, dennè iri Effèkt sich denn im Abflussregime von èm Fluss überlagered.

Abflussregime ändere

D Wasserfüürig isch abhängig vo dè nit vodunschtendè Nidderschlääg un Schmelzwässèr, wo entweddèr diräkt abflièßed odder abber erscht vosickerèt un spòter als Grundwassèr in Quellè uustrètèd. Entsprèchend dè klimatischè Vohältnis isch d Wasserfüürig von èm Fluss tùpischè Schwankigè unterworfè, wo vom mittlerè johreszitlichè Volauf vo dè Abflusswärt widdergschpièglet wörred. Eifachi Abhängigkeitè bschtònn bi Règèregime, wo mit è wengele Vozögerig dè Johresgang vo dè Nidderschlagsmengi vom Fluss beinah abbildè duèt. Keit dè Nidderschlag als Schnee abbè, isch dè Abfluss bis zu dè Schneeschmelzi vozögeret un ka so fascht schu gegèläufigi Abflussganglinniè hervorruèfè (nivales Regime). Vozögerndi Effèkt übber è baar Johrzehnt könned Glètscher broduzyrè (glaziäres Regime). Je größer s Yzugsgebièt isch, deschto ehnder kunnt s zu Übberlagerigè vo sellè eifachè Regime un Effèkt, wo zimli komplexi Abflussregime erschaffè könned.

Bi gringem Abfluss ka s zum Versygè von èm Fluss kõ mit einschnydendè Folgè uff s ökosistemaare Wùrkigsgefüège. Mo unterscheidet dõher diè perennyrendè odder Dauer-Flüss mit ständiger Wassèrfüürig odder diè periodischè odder intermittyrendè Flüss mit johreszitlich begränzter Wassèrfüürig (wòhrend dè Regèzit odder Schneeschmelzi). Wenn selli nu gelegèntlich Wassèr füürèt, sait mo dennè episodischè Flüss (Wadi, Creek odder Fiumare).

Im Hyblick uff söttigi Flüss in aridè Klimaregionè unterscheidet mo i dè Hùdrogeography folgendi vom Abflussregime un vom Flièßwäg charakterisyrti Tùpè:

  • Exorheischè Fluss: Dè Fluss mündet is Meer.
  • Endorheischè Fluss: Diè Flüss entschpringed im humidè Randberych von èrè Trockèregion, volùèret s Wassèr bim Durchflièßè vo dè aridè Region (Verdunschtig > Nidderschlag) odder mündè in èn Endsee, uss dèm s Wassèr gänzlich vodunschtet. S im Wassèr enthaaltene Saalz reichert sich aa un bildet landwùrtschaftlich schwèr odder nit nutzbari Salzkruschtè (z. B. vill Flüss am Rand vo dè Wüschtè Gobi).
  • Diarheischè Fluss: Selli Flüss hèn yr Quèll- un Mündigsgebièt in humidè Regionè (Nidderschlag > Verdunschtig), durchflièßet abber unter starkem Wassèrvoluscht aridi, wüèschtèhafti Gebièt (z. B. Nil, Niger). Si wörred au als Fremdlingsflüss odder allochthoni Flüss benamst, well iri Wassèrfüürig i dè aridè Regionè nit dè dörtigè klimatischè Bedingigè entschpricht.
  • Arheischè Fluss: Selli episodischè Wasserläuf entschpringed und endet in aridè Gebièt (z. B. Wadis z Nordafrika, Humboldt River im Großè Beggè vo dè USA).

Strukturelli un genetischi Merkmôl vo Flüss ändere

Flussnetz ändere

 
S Flusssischteem vum Rhy zeichnet è Villzaal vo Flussablenkigè nõch.

Je nõch Entschtehig vo dè Landobberflächi, dè Entwickligsduèr vom Flussnetz un dè dõby freiglaitè Bodèschtrukturè entschtònn gelegèntlich tùpischi Muschter vo Entwässerigsrichtigè un Flussvoläuf.

Uff èn nõ gringerè Entwickligsgraad vo dè Flussnetz dütet Strukturmuschter hy, wo barallel sy könnet (uff jungè, witflächig abhäldigè Landobberflächè), radial (uff jungè, dom- odder kegelförmigè Großformè) odder chaotisch (in jungè Uffschüttigslandschaftè). Uff freiglaiti Strukturè vom Untergrund wiè Schichtstufè odder -kämm, Faltigè odder Vowerfigs- un Kluftmuschter reagyrè Flussnetz mit ringförmigè, fascht rächtwinkligè odder spalyrförmigè Strukturè. Bsunders übber glychmäßig uusrumbarè Erdschichtè ka sich s Flussnetz mit dè Zit optimyrè un è baumförmigi, dendritischi Struktur kriègè. Dõdeby sin d Flièßstreggè beinah minimyrt, wa allerdings d Hochwassèrgfõõr erhöhè duèt. Etappè uff èm Wäg zuè nem derart gformtè Flussnetz sin Flussaazapfigè. A zimli flachè Wasserscheidè könned si sich vorgängig gablè, dèm sait mo Bifurkation. Charaktieristisch für è schinbar irregulärs Entwässerigsnetz isch s Flusssischteem vom Rhy, wo uss zaalrychè, zimli unterschydlich aaltè Flussumlenkigè entschtandè isch.

Flussvoläuf ändere

S Wassèr, wo durch d Erdschwèri abflièßè duèt, nimmt mit bündletem Lauf Schwung uff un bringt so im znägscht erodyrendè, denn au um- un ablagerndè Ywùrkè uff dè Untergrund Strömigs- un Gländeformè zwäg, wo für dè jewylige Flussabschnitt (Obberlauf, Mittellauf un Unterlauf) tùpisch sin. Es znägscht starke Gfälle nimmt regelmäßig im Volauf dütlich ab, woby sich s Längsbrofyl dè theoretischè Glychgwichtslinniè zwischè Transport- un Erosionskraft aanäherè duèt. Diè tektonischè un klimatischè Voänderigè füüred abber meischtens zu wechsèlndè Phasè vo Uffschüttig un Abdrägig, wo a terrassèförmigè Rèscht vo einschtigè Talfülligè un Erosionskantè ablèsbar sin. Diè wechsèlndè Vohältnis vo Transport- un Erosionsleischtig lònn tùpischi Formè vo Flussbett entschtõ. Voschidni entschprèchend garteti Abschnitt könned inènand übbergõ (luèg au: Dalform).

  • Graadè Fluss: Er hèt è Flussbett un èn Flusslauf. Èn graadè Fluss entschtôt vo allem bi nèrè großè Düèfèerosion. Sitèerosion spillt nu è untergordneti Rollè. Matriaal wörd nit odder nu ganz voeinzelt abglaageret. Sellè Flusstùp findet mo vo allem im Gebirge, Bärg- un Högerländer, bi dennè d Flüss è rächt großes Gfälle hèn.
  • Mäandryrendè Fluss: Er hèt ebbèfalls è Flussbett un èn Flusslauf, mäandryrt abber. Vo mäandryrendè Flüss schwätzt mo ab èm sognanntè Sinuositätsindex vo 1,3, woby graadi Abschnitt ygschaaltet sy könned. D Sitèerosion überwygt d Düèfèerosion dütlich. D Mäanderbögè volageret sich langsam un stetig flussabwärts un i dè Richtig vom ußè ligendè Prallufer. Gelegèntlich kunnt s zu abkürzendè Mäanderhalsdurchbrüch. Am innè ligendè Gleitufer lagered sich Sedimènt in Schrägschichtig ab, bi wellerè d Korngrößi nõch obbè hy abnimmt. Im Flussbett findet sich nu wennigi Kys- un Sandbänk. Dè Fluss wörd vo natürlichè Wäll gsäumt un übberfluètet bi Hochwassèr d Auè. S Gefälle isch mittel bis gring.
  • Voflochtenè Fluss: Er hèt è Flussbett, abber meereri Flussläuf. Èn voflochtenè Fluss isch dõdurrè kennzeichnèt, dass sich d Flussläuf un -rinnè hüüfig un unsùstematisch volagerè duèn. Er füürt vill, gröschtèdeils uss Sand un Kys bschtehendi Sedimèntfracht mit sich, wo vo allem bi Nidrigwassèr abgsetzt wörd. D Wasserfüürig isch johreszitlich konzentryrt, byschpillswys uff d Schneeschmelzi, wa zu starkem Hochwasser füürt. D Flussbettsedimènt sin horizontal gschichtet un wysed kei Sortyrig nõch dè Korngrößi uff. Sellè Flusstùp isch im Hochgebirge sowiè in aridè un arktischè Gebièt vobreitet. S Gefälle ka sehr unterschydlich sy, isch abber oft hoch.
  • Anaschtomosyrendè Fluss: Er hèt meereri, unterènand vobundeni Flussbett mit eim gmeinsamè Übberschwemmigsgebièt. Dè anaschtomosyrende Fluss füürt vo allem Sand un Schluff mit sich. Durch s gringe Gfäll erodyrt er nit, sondern baut i d Höchi. D Sedimènt sin horizontal gschichtet. Usserdèmm wörd èn anaschtomosyrendè Fluss vo uusdeentè Auè begleitet un hèt uusbrägti Uferdämm. Letschteri bewùrked, dass Nebbèflüss längeri Streggè barallel flièßèd, bevor si schlièßlich entwedder i dè Fluss odder barallel zu sellèm is Meer mündet. Sebbè Tùp trettèt i Ebenè un in Mündigsgebièt in Erscheinig. Er hèt è zimli grings Gfäll, dõrum sin Vomoorigè tùpisch. Anaschtomosyrendi Flüss wörred fälschlicherwys oft als Binnendelta bezeichnèt, obwoll vozwygtè Dammuferfluss zuèträffender isch.

Bi dè Mündig vo Flüss is Meer überwygt entwedder d Formig durch abglagerts Flusssedimènt, wo nè Flussdelta entschtôô lôt, odder diè umlagerndi Formung durch d Gezitè, wo d Flussmündig zuè nem Aschtuar uffwitè duèt. Zwischèformè findet sich am Rhydelta un a dè Mündig vom Amazonas.

Mengi Flüss hèn vor dè Mündig unter m Meer Flussrinnè bildet (Kongo-Rinnè), wo deils zu Zitè vo eiszitlichè Meeresdüèfschtänd erodyrt worrè sin, deils durch Suspensionsschtrööm entschtönn.

Merkmõl un Tùpè vo Flussbett ändere

Dè Querschnitt von èm Fluss wärd i dè Wasserkörper, dè Gwässèrsollè un èm Ufer bis zu dè Böschigsobberkantè unterdeilt. Uusdeenti Uferberych in èrè Flussauè wörred au als Vorländer bezeichnet un diènet im natürlichè Fall als Schwemmflächi bi Hochwassèr.

Fascht jedè Fluss transportyrt a dè Gwässèrsollè voschpliteretè Stei, sogenannti fluvialè Sedimènt odder Fluss-Gröll. Mengi un Transportgschwindigkeit sin unter anderem vo dè Schleppkraft vom Fluss abhängig. Deè dõdefür entscheidendi Flièßgschwindigkeit hängt ab vom Gfäll, vom Untergrund un èm Wassèrvolumè. (Si cha byschpillswys durch è Gröllschperri voringeret un durch è Befeschtigung vom Flussufer erhöht wörrè.) Innerhalb vom Flussabschnitt isch d Flièßgschwindigkeit unterschydlich. Si isch a dè Flusssollè am nidrigschtè un einigi Zentimetèr unterhalb vo dè Wassèrobberflächi am högschtè, wobi è Flussbiègig d Linniè vo dè gröschtè Gschwindigkeit, èm Stromschtrich, nõch ußè voschièbè duèt.

È bsunderi Form vo Flussbettform könned Wassèrfäll darschtellè: Wenn Prozess vorherrsched, wo è Gfällschtufè akzentuyred, cha dört diè allgemein Tendenz zum Uusglych vom Flusslängsbrofyl unterbrochè sy.

Ökologischi Aschpèkt ändere

 
D Rhône bi Gènf unter ökologischer Uffsicht (dõ nõch Widderyfüürig vo Schilfgewächs)

Diè meischtè Flüss füüred Süèßwassèr un sin Läbbenssruum von èrè entschprèchendè Süèßwassèrflora un -fauna. I dè Limnology un Hùdrology wörred Flüss i Läbbensruumregionè ydeilt, wellènè uugfäär d fischereirächtlichi Ydeilig in Fischregionè entschpricht. Unterhalb vo dè Quällregion (Krenal) folget d Bachregion (Rhithral), wo obbè d Forellèregion un witer unnè d Äschèregion entschpricht. D Flussregion (Potamal) wörd i d Barbèregion (Epipotamal), d Brachseèregion (Metapotamal) un d Kaulbarsch-Flundèr-Region (Hypopotamal) unterdeilt. Relevant für d Läbbensruumeigèschaftè sin d Wassèrtemperadur, dè Suèrschtoffghalt, d Flièßgschwindigkeit un bsunders dè Näärschtoffghalt.

Flüss sin in èm Gebièt diè natürlichè Hauptuusbreitigslinniè vo neuè Artè. So sind öppè nõch dè Eiszitè villi Artè übber d Flüss un Däler widder z Mitteleuropa ygwanderet.

D Gwässerbelaschtig wörd übberwigend nõch èm Saprobièsischteem ermittelet un in Gwässèrgüètiklassè ydeilt.

Begriff un Etùmology ändere

Großi, is Meer mündendi Flüss wörred au als Strôm benamst. Gelegèntlich un uneiheitlich wörred uugfääri Gränzè benannt (öppè übber 500 km Längi, übber 100.000 km² a Ynzuègsgebièt odder 2.000 m³/s mittlerè Abfluss). In früènèrè Johrhundert isch dè Begriff au für anderi schiffbari Flüss bruucht worrè.[2] Chlyneri Flièßgwässer wörred als Bach bezeichnet, abber ebbèfalls ohni definyrti Abgränzig. Mitunter wörred d Schiffbarkeit, dè Abfluss (wennigèr als 20 m³/s)[3] odder d Breiti (wennigèr als 5 m)[4] als Kriterium herrèzogè.

D Nämmè vo Flüss ghöred zu dè älteschtè Schicht vo geographischè Nämmè. Vill Flussnämmè im dütschè Sprõchgebièt hèn als Nammensbeschtanddeil odder -zuèsatz Au(e), abgleitet vom germanischè *awjo mit dè Bedütig „Inslè“, „Flussauè“, „zum Gwässer ghörend“. Diè obberdütschi Entschprechig isch A(a)ch (zu althochdütsch aha „Fluss“) odder Ohe, diè westfälischi isch Aa.[5] Diè Flüss a dè dütschè Nordseeküschtè, wo in è Netz vo Entwässèrigskanääl un Tidegwässèr ybundè sin, wörred au als Düèf benamst.

Dè sprõchlichè Hèrkunft von èm Flussnammè folgt au hüüfig s grammatische Gschlècht im Dütschè. So isch dè Rhy (vom keltische *Reinos) männlich, diè Elbè (vom latynischè Albia) hèr wiiblich. È allgemeinI Reglè git s nit. Au folgt bi Flüss ußerhalb vo Dütschland dè Gebruuch nit unbedingt èm grammatischè Gschlècht i dè Urschprungssprõch. So isch d Rhonè uff Französisch männlich (le Rhône).[6]

Wùrtschaftlichi Nutzig ändere

Wùrtschaftlich wörred Flüss vo allem für dè Transport (luèg au: Transportwäg), für d Trinkwassèrgwinnig, für d Erzüügig vo Elegtrizidät in Laufchraftwärk un für d Küèlig vo konventionellè un nuklearè Elegtrizidätswärk bruucht. Oft wörred Abwässèr nit odder nur unzuèreichend klärt ygleitet. Bsunders in drochènè Gebièt könned Flüss intensiv für d Bewässerig bruucht wörrè, wa denn zu Nutzigskonflikt mit dè Unterligèr un au zu dè Vosalzig vo Böddè füürè ka.

Nebbè dè Breiti un dè glychmäßigè Flièßgschwindigkeit isch für d Binnèschifffaart d Wassèrdüèfi entscheidend, well dè maximale Düèfgang feschtlait. Dõdefür wörred vill Flüss in è Folgi vo Stauhaltigè umgwandlet, wa d Aalaag vo Wassèrchraftwärk ermöglicht hèt, abber au dè Bau (odder d Nõchrüschtig) vo Fischwäg erforderlich gmacht hèt. Anderi Flussabschnitt wörred mit Baggerschiff offè ghaaltè. Es git voschidni Schiffstùpè, wo nèm Fluss aabasst wörred. So z. B. s Große Rhyschiff, welles dè Schiffsschlüüsè a Nebbèflüss vom Rhy odder Donau aabasst isch. Witeri Schiffstùpè sin s Rhy-See-Schiff odder Schuubvobänd.

Staatlichè Raamè ändere

Die 10 längschte Flüss vo dè Èrdè ändere

 
Fluss Kutscherla im Altai (Gletschermilch)
  1. 6.670 km – Nil: Luvironza – Ruvuvu – Ruvusu – Kagera – Wyßè Nil – Nil (Afrika)
  2. 6.448 km – Amazonas: Apurimac – Ene – Tambo – Ucayali – Amazonas (Südamerika)
  3. 6.380 km – Jangtsekiang (Asiè)
  4. 6.051 km – Missouri-Mississippi (Nordamerika)
  5. 5.476 km – Jenissei: TuulOrchonSelengaAngara – Jenissei (Asiè)
  6. 5.410 km – Ob: Irtysch – Ob (Asiè)
  7. 5.052 km – Amur: Kerulen – (Vobindig nur in niderschlaagsrychè Johr) – Argun – Amur (Asiè)
  8. 4.845 km – Huáng Hé (Gäälè Fluss) (Asiè)
  9. 4.500 km – Mekong (Asiè)
  10. 4.374 km – Kongo (Afrika)

Für witeri „längschti Flüss“ luèg: Lischtè vo dè längschtè Flüss vo dè Èrdè

Diè 10 längschtè Flüss, wo durch Dütschland flièßet ändere

  1. 2.852 km – Donau (dèvô 647 km z Dütschland)
  2. 1.233 km – Rhy (dèvô 865 km z Dütschland)
  3. 1.165 km – Elbè (dèvô 727 km z Dütschland)
  4. 866 km – Oder (dèvô 187 km z Dütschland)
  5. 751 km – Weser (dèvô Werra 300 km)
  6. 545 km – Mosèl (dèvô 242 km z Dütschland)
  7. 524 km – Main
  8. 510 km – Inn (dèvô 218 km z Dütschland)
  9. 413 km – Saalè
  10. 382 km – Spree

Für witeri dütschi Flüss luèg: Lischtè vo Flüss z Dütschland

Diè 6 längschtè Flüss, wo durch d Schwiz flièßèt ändere

  1. 1.239 km – Rhy (dèvô 376 km i dè Schwiz)[7] – mündet i d Nordsee
  2. 812 km – Rhône (dèvô 264 km i d Schwiz) – mündet is Mittelmeer
  3. 510 km – Inn (dèvô 104 km i dè Schwiz) – mündet i d Donau
  4. 453 km – Doubs (dèvô 74 km i dè Schwiz) – mündet i d Saône
  5. 288 km – Aarè (ganz i dè Schwiz) – mündet i dè Rhy
  6. 248 km – Ticino (dèvô 91 km i dè Schwiz) – mündet i dè Po

Für witeri Schwizer Flüss luèg: Lischtè vo dè Flüss i dè Schwiz, Kategorie:Fluss (Schwiiz)

Quèllè ändere

Literadur ändere

  • Uwe A. Oster (Hrsg.), Flüsse in Deutschland. È Kulturgschicht, Darmschtadt 2007.
  • Lexikon vo dè Geowissèschaftè, Akademischè Volaag Heidelbärg-Bèrlin, Bd 1 (2000), Sitè 179 (Definition Bach)

Weblinggs ändere

  Commons: Fluss – Sammlig vo Multimediadateie

Einzelnõchwys ändere

  1. Messig vom brasilianischè Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais (INPE) im Amazonas- un Tocantins-Mündigsgebièt: (Messwäg: roti Linniè)
  2. Enzyklo Online Enzyklopädie; E. Gothein: Die Schiffahrt der deutschen Ströme, 1903
  3. Lexikon der Geowissenschaften, Akademischer Verlag Heidelberg-Berlin, Bd 1 (2000), Seite 179
  4. http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1069783_l1/index.html
  5. Das Herkunftswörterbuch, Au, Duden Band 7, Mannheim 1989
  6. Bastian Sick: Warum ist der Rhein männlich und die Elbe weiblich? Im: Spygel Online vom 7. Juli 2005
  7. KHR - Längi vom Rhy i Abschnitt
  Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Fluss“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.