Bindnis 90/Di Griene Bade-Wirttebärg

Bindnis 90/Di Griene Bade-Wirttebärg (dt. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Baden-Württemberg) isch ain vu dr Landesverbänd vu dr Bartei Bindnis 90/Di Griene. Mit iber 14.900 Mitglider isch dr Landesverband no Nordrhy-Weschtfale un Bayern dr drittgreescht vu dr griene Bartei z Dytschland.

Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg
Vorsitzeri Lena Schwelling
Pascal Haggenmüller
Schatz­maischter Wolfgang Kaiser
Gschäfts­fierer Andreas Hamm
Grindigs­datum 30. September 1979
Grindigs­ort Sindelfingen
Hauptsitz Königstraße 78
70173 Stuttgart
Landdagsmandat
58/154
Mitglider­zahl 15.016 (Stand: April 2021)[1]
Website www.gruene-bw.de
Winfried Kretschmann

Gschicht ändere

Dr Landesverband vu dr Griene z Bade-Wirttebärg isch am 30. Septämber 1979 z Sendelfenga grindet wore. Vorlaifer sin verschideni Burgerbewegige gsii, wu mer zue dr Anti-Atomchraft-Bewegig cha zelle. Bsundersch stark isch d Bewegig gege s z Sidbade blant Chärnchraftwärch Wyhl gsii. Bi dr Landdagswahl am 16. Merz 1980 isch mit 5,3 Brozänt vu dr Stimme dr erschtmolig Yyzug in Landdag vu Bade-Wirttebärg glunge, wu glychzytig au dr erscht Yyzug vu dr Griene in e Landdag in eme dytsche Flecheland gsii isch. Syt 1980 sin di Griene bi jedere Landdagswahl iber d Fimf-Brozäönt-Hurd chuu. Syt 2016 stelle di Grien im Landdag sdi sterkscht Frakzion.

Am 5. Merz 1983 isch dr Griene zum erschte Mol dr Yyzug in Bundesdag glunge. Iber d Landeslischt Bade-Wirttebärg hän vu 1983 bis 1985 d Marieluise Beck-Oberdorf, dr Wolfgang Ehmke, dr Willi Hoss, d Christa Reetz un dr Walter Schwenninger e Bundesdagsmandat ghaa. Wäge em dodmol gältende Rotationsprinzip sin si in dr Helfti vu dr Legislaturperiod vu irem Mandat zruggdrätte un sin dur fimf Noorugger*ne uusduscht wore.

Dr Landesverband het vu Aafang aa ne im Verglych mit andere Bundesländer hoche Adail an realbolitisch uusgrichtete Proatgonischte*ne ghaa. Dr realbolitisch Chärn het d Fierig vu dr Landdagsfrakzion bildet. Vu 1980 bis 1984 sin des dr Wolf-Dieter Hasenclever un dr Winfried Kretschmann gsii, no bsundersch dr Fritz Kuhn un dr Rezzo Schlauch. Doderby isch des strategisch Zäntrum um d Landdagsfraktzon in dr 1980er Johr in mänki Stryt mit em zum Dail fundamentalistisch bsetzte Landesvorstand un em fundamentalistisch dominierte Bundesvorstand verwicklet gsii.

Uf dr Landesdelegiertekumferänz im Juli 1986 z Asperg isch dr Fundi-Realo-Stryt uffe uusdrait wore. Di sachbolitische Theme wie Friide], Tschernobyl, Frauebolitik, Landwirtschaft un Finanzen sin gegeniber dr Frog, weli Kandate*be u dr Landeslischt zur Bundesdagswahl 1987 hän soll blatziert wäre, ganz in in Hintergrund drätte. D Jutta Ditfurth het s nit gschafft, e uussichtsryche Blatz uf dr Lischt z iberchuu.[2] Zum Änd vum Jorzehnt hän si d Realo ändgiltig gege d Fundi duregsetzt. Die Entwicklig isch au doderdur gferderet wore, ass di Griene syt Mitti 1980er Johr in vyl Gmairet un Kraisdäg vu Bade-Wirttebärg stark verdrätte gsii sin.[3]

Im Septämber 1987 het dr Fritz Kuhn in eme Posizionsbapyr iberlait, eb di Griene dur di parziäll Tolerierig in wägselnde Meehaite e megligi CDU-Minderhaitsregierig no 1988 chennte unterstitze un dodemit bolitisch mee grieni Inhalt chennte duresetze wie in dr bishärige Opposizionsroll.[2] Bi dr Landdagswahl am 20. Merz 1988 het d CDU aber nonemol s absolut Mee vu dr Mandat chenne verdaigige, wäge däm si d Iberlegige vum Fritz Kuhn nimi wyter dänkt wore.

 
dr Fritz Kuhn

Vu 1988 bis 1990 isch d Landdagsfrakzion unter dr Fierig vu dr Birgitt Bender versterkt mit umwältbolitische Theme firidrätte, zem Byschpel anne 1989 mit Laitlinie fir e Öko-Abgab.[4] Im Wahlkampf fir d Landdagswahl 1992 het bi dr Griene d Frauebolitik dominiert, 1996 d Bildigs- un Hochschuelbolitik.[5] Noch em Yybruch vu dr CDU bi dr Landdagswahl 1992 wär e schwarz-grieni Koalizion rächnerisch megli gsii, bi dr Gspräch doderzue isch aber nyt uusechuu, wäge däm het dr Minischterbresidänt Erwin Teufel mit dr SPD ne Großi Koalizion mieße bilde.

 
dr Cem Özdemir

Anne 1996 sin di Griene z Bade-Wirttebärg mit 12,1 Brozänt uf ire bis dert bescht Ergebnis bi dr Landdagswahle chuu. Inträssant isch, ass dr Erwin Teufel uf dr Landesdelegiertekumferänz vu dr Griene im April 1997 z Brusel het derfe ne Red halte. Anne 2000 het dr Landesverband en erschte virtuälle Barteidag veraastaltet.[6]

Anne 2010 het d Bartei e wichtigi Roll bim Brotescht gege Stuegert 21 gspilt un isch mit 24,2 Brozät as zwootsterkschti Bartei us dr Landdagswahl im Johr druf firigange. Am 12. Mai 2011 isch mit em Winfried Kretschmann zum erschte Mol en Griene zum Minischterbresidänt gwehlt un di erscht grien-rot Landesregierig z Bade-Wirttebärg bildet wore. Im Kabinett Kretschmann II hän di Griene 2016 bis 2021 e grien-schwarzi Regierig aagfiert. Si sin 2016 mit 30,3 % zur sterkschte Bartei im bade-wirttebärgische Landdag gwehlt wore.[7] Bi dr Landdagswahl 2021 hän di Griene ire Ergebnis uf 32,6 % chenne staigere un si wider sterkschti Chraft im Land wore.

Z Bade-Wirttebärg het s au verschideni Stedt, wu vu griene Burgermaischter*ne regiert wäre. Brominänti Byschpel sin d Oberburgermeister Horst Frank z Konschtzanz (1996–2012), Dieter Salomon z Fryburg (2002–2018), Boris Palmer z Dibenga (syt 2007), Stefan Belz z Beblenga (syt 2018) un Alexander Maier z Geppenga (syt 2020), Bi dr Kommunalwahle am 7. Juni 2009 sin di Griene z Stuegert mit 25,3 % vu dr Stimme un 16 Mandat zum erschte Mol sterkschti Frakzion im Gmairot vun ere Landeshauptstadt wore.[8] Am 21. Oktober 2012 isch s em Fritz Kuhn mit sym Wahlsiig z Stuegert glunge, erschte griene Oberburgermaischter vun ere dytsche Landeshauptstadt z wäre.[9]

Struktur ändere

Organisazion ändere

Dr Landesverband organisiert si in Ortsverbänd, wu zue 46 Kraisverbänd zämegfasst sin. An dr Spitz vum Landesverband stoht dr Landesvorstand. Dr Landesvorstand setzt si us em dreichepfige Gschäftsfierende Landesvorstand (GLV) un em 17-chepfige Barteirot zäme. Dr GLV bstoht us dr baide glychberächtigte Landesvorsitzer*ne un em Landesschatzmaischter zäme. Dr Landesvorstand wird in dr Regle all zwai Johr uf ere Landesdelegiertekumferänz nei gwehlt.

Im April 1991 het e aigene, aafangs no barteiunabhängige Jugedverband („Grün-Alternative Jugend“) entstande. Erscht 1999 isch di Grüne Jugend Baden-Württemberg e offiziälli Dailorganisazion vu dr Bartei wore.[10]

Mitglider ändere

No dr Grindig vum Landesverband anne 1979 isch d Aazahl vu dr Mitglid waidli vun e baar hundert uf rund 4000 Mitglider[11] anne 1983 gwagse. Bis anne 1987 isch d Zahl uf bis zue 7000 Mitglider gstige. Vor em Hintergrund vu dr all greßere Ussenandersetzige zwische dr Fundi un dr Realo in dr Bartei uf Bundesebeni un dr bolitische Großwätterlag um di Dytsch Widerverainigung isch d Zahl vu dr Mitglider vum Landesverband no 1987 lycht rugglaifig gsii un isch bis anne 1992 uf rund 5500 gsunke. In dr letschte Johr vu dr Ära Kohl het si dr Trend gchehrt un d Zahl vu dr Mitglider isch wide4r aagstige. In dr Johr 1998 un 1999 isch d Zahl dytli iber 7000 gläge. In dr Zyt vu dr Regierig Schröder isch d Zahl wider gsunke un isch 2009 bi rund 6800 Mitglider gläge. Im Septämber 2010 isch d Mitgliderzahl iber dr Rekordwärt vu 7378 uf 7390 gstige. Im Oktober 2011 het mer 8700 Mitglider zellt, Ändi 2015 sin s 8900 gsii. Im Oktober 2017 hän di Griene uf em Landesbarteidag s 10.000 Mitglid gfyrt, im Juli 2019 sin s scho 12.500 Mitglider gsii.

Vorsitzer*ne ändere

 
Di 2009 gwehlte Landesvorsitzer*ne, Silke Krebs un Christian Kühn no ire Wahl.

Vu 1979 bis 1980 isch dr Wolf-Dieter Hasenclever erschte Landesvorsitzer vu dr Griene z Bade-Wirttebärg gsii. Anne 1980 het d Marieluise Beck-Oberdorf dr Vorsitz im Landesvorstand ibernuu.[12] Uf dr Landesdelegiertekumferänz vum 26. bis 27. Juni 1982 z Bade-Bade isch e Gschäftsfierende Landesvorstand gwehlt wore, wu us fimf glychberächtigte Persone mit zuesätzli vier Beisitzer bstanden isch. Sprächer vu dr Landesvorständ vu 1982 bis 1991 sin zem Byschpel bis 1984 d Christine Muscheler-Frohne, dr Jürgen Gneiting (1985–1987) un di speter Sprächeri vum Bundesvorstand Heide Rühle gsii, wu vu 1987 bis 1990 in gschäftsfierend Landesvorstand gwehlt woren isch.

Die Lischt nännt di gwehlte Sprächer*ne syt dr Landesdelegiertekumferenz z Fryburg vum 15. bis 17. Merz 1991 bzw. di syt dr Landesdelegiertekumferänz z Brusel vum 11. bis 13. April 1997 gwehlte baide Vorsitzer*ne vum Landesverband:

Zytruum Sprächer*ne bzw. Vorsitzer*ne
Merz 1991–Juli 1992 Dagmar Dehmer un Fritz Kuhn
Juli 1992–April 1993 Dagmar Dehmer un Winfried Hermann
Mai 1993–April 1997 Barbara Graf un Winfried Hermann
April 1997–April 1999 Monika Schnaitmann un Reinhard Bütikofer
April 1999–Juni 2001 Monika Schnaitmann un Andreas Braun
Juni 2001–Juni 2003 Renate Thon un Andreas Braun
Juni 2003–Dezämber 2005 Sylvia Kotting-Uhl un Andreas Braun
Dezämber 2005–Novämber 2006 Petra Selg un Andreas Braun
Novämber 2006–Novämber 2009 Petra Selg un Daniel Mouratidis
Novämber 2009–Oktober 2011 Silke Krebs un Christian Kühn
Oktober 2011–Novämber 2013 Thekla Walker un Christian Kühn
Novämber 2013–Novämber 2016 Thekla Walker un Oliver Hildenbrand
Novämber 2016–Dezämber 2021 Sandra Detzer un Oliver Hildenbrand
syt Dezämber 2021 Lena Schwelling und Pascal Haggenmüller

Landtagswahlergebnis ändere

Landdagswahlergebnis
in Brozänt
35%
30%
25%
20%
15%
10%
5%
0%
Ergebniss vu dr Landdagswahle[13]
Johr Stimmenaadaill Sitz
1980 5,3 % 6
1984 8,0 % 9
1988 7,9 % 10
1992 9,5 % 13
1996 12,1 % 19
2001 7,7 % 10
2006 11,7 % 17
2011 24,2 % 36
2016 30,3 % 47
2021 32,6 % 58

Literatur ändere

Weblink ändere

Fueßnote ändere

  1. Grüne Baden-Württemberg: [1], abgerufen am 15. April 2021.
  2. 2,0 2,1 Stefan Gänzle: Bündnis 90/Die Grünen, Stuttgart 2004, S. 131
  3. Stefan Gänzle: Bündnis 90/Die Grünen, Stuttgart 2004, S. 138
  4. Stefan Gänzle: Bündnis 90/Die Grünen, Stuttgart 2004, S. 132
  5. Stefan Gänzle: Bündnis 90/Die Grünen, Stuttgart 2004, S. 136
  6. Magisterarbeit von Till Westermayer zum ersten virtuellen Parteitag (PDF; 1,2 MB)
  7. Amtliches Endergebnis der Landtagswahl 2016. Abgruefen am 10. April 2021.
  8. Der Fischer Weltalmanach 2010. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-72910-4, S. 151
  9. Sieg bei Stichwahl: Grüner Kuhn gewinnt Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart. In: Spiegel Online. 21. Oktober 2012, abgruefen am 9. Juni 2018.
  10. Stefan Gänzle: Bündnis 90/Die Grünen, Stuttgart 2004, S. 134
  11. Stefan Gänzle: Bündnis 90/Die Grünen, Stuttgart 2004, S. 125
  12. Historie von Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg (Memento vom 24. Septämber 2015 im Internet Archive) (Lueg 6. LDK Schornbach: 8./9. November 1980; PDF; 169 kB)
  13. Ergebnisse der Landtagswahlen in Baden-Württemberg
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