s Alte Wasserchraftwärch vo Rhyfälde

S Alte Wasserchraftwärch Rhyfälde isch s erschte grosse Chraftwärch amene Fluss z Europa gsi – und zletscht s einzige vo sinere Art, wo s no ggä het. S Chraftwärch isch am rächte Ufer vom Hochrhy uf em Gmeindpiet vo der Stadt Badisch Rhyfälde, Bade-Württebärg, gstande.

S alte Chraftwärch
S alte Chraftwärch mid em Oberwasserkanaal

Wie s Chraftwärch entstanden isch ändere

 
D Boustell
 
Yseschtääg bim Chraftwärch
 
De Maschinesaal im Juni 2010

S Großherzogtum Bade het am 2. Mai 1894 und der Kanton Aargau am 21. Augschte 1894 der Firma, wo das Chraftwärch het welle mache, d Konzässioone ggä zum s Wasser us em Rhy z bruuche. Das isch d Firma Kraftüberträgigswärch Rhyfälde (KWR) gsi.

 
S Maschinehuus, ane 1900
 
Der Kanaal isch läär.
 
Es Gwölb mit Turbiine, wo der Räche vordra abbroche gsi isch.

Wie s gmacht gsi isch und wie s funkzioniert het ändere

D Plän für s Chraftwärch sind vo de Bouingeniööre Otto Hintze vo Aachen und Conradin Zschokke vo Aarau cho. Öpe 700 Arbeiter het s bruucht uf der Bouschtell, wo d KWR im Novämber 1895 ufftoo hend. Drü Joor spöter isch s Chraftwärch in Betriib gno worde. Es het 20 Maschinesätz gha, jede mit ere Turbine und emene Generatoor, wo de elektrisch Strom produziert het. Es Schtauweer isch dört quer übere Rhy gange, wo underhalb vo Beugge im Flussbett e Felsbank mid em Name Gwild grad wie n e chlyne Lauffe liit. S Weer, wo 1977 Meter lang gsi isch, het s Wasser uf di rächti Syte und ine lange Sytekanaal näbem Rhy gleitet. Undem am Weer het d Aargauer Stahlboufirma Conradin Zschokke e Ysebrugg für Fuessgänger und Velofaarer zwüsche de Stedt Badisch Rhyfälde und Rhyfälde im Aargau gmacht. Im Stauweer isch en Flossgass gsi, ass d Flösser au spöter no der Rhy abe hend chönne fahre. Am Schwiizer Ufer näbem Stauweer und zmitzt im Weer inn sind Fischstäge gmacht gsi, zum d Fisch bi däm Hindernis durezloo.[1]

S Maschinehuus vom Chraftwärch isch oben em Ufer vom Rhy gstande, es 150 Meter langs, schmals Gebäu. D Muure sind im Chärn, wie s denn normal gsi isch, us Stampfbeton gsi, mit ere Fassade vo ghauene Wärchstei vordra. S Huus het e symmetrischi Gschtalt gha und, wie s zu der neoklassizistische Fabriggarchitektur basst, en grössere Mitteldeil und zwöi Syteflügel näbedra. So het das Maschinehuus ganz wie nes prächtigs Schloss usgseh, und mid em Rhy undedra ischs eim vorcho wie ne fürschtlechi Aalag em ene See, wo erscht no s Wasser unde zu de Böge use gruuschet isch fasch wie bimene Wasserschpiili.

Das Induschtrischloss isch so breit gsi, wil uf der hindere Syte s Wasser usem Kanaal i alli die einzelne Gwölb vo de 20 Turbinehüüser inegloffen isch. Im Undergschoss vom Maschinehuus het s Wasser denn sänkrächt a de Turbineschufle verby chönne vier bis sächs Meter, je nach däm wie höch s Wasser im Rhy gsi isch, id Teuffi gheie, und do derby het d Chraft vo de Turbine d Generatoore grad obedra im Maschinesaal atribe. Am Afang het s Chraftwärch Francis-Turbine mid 800 bis 1200 PS gha, und derzue acht Generatore für Dräischtrom z mache und zwölf für Glychstrom. Spöter sind nöji, stercheri Maschine is Wärch cho, und schliessli het s Chraftwärch Rhyfälde acht Kaplanturbine, sächs Propällerturbine und sächs Francis-Turbine gha, wo i der Zyt vo 1897 bis 1938 vo de grosse Konstrukzionsfirmene Escher/Wyss z Züri, Charmilles z Gämf und Voith z Hoidna härgstellt worde sind. D Generatore und die andere elektrische Baudeil hend d Maschinefabrik Oerlike (z Oerlike, hüt en Stadtdeil vo Züri) und di Allgmeini Electricitäts-Gsellschaft AEG z Berlin im Chraftwärch ufgstellt.

Was s Wärch für Rhyfälde bedütet het ändere

Wo s Chraftwärch fertig gsi isch, sind im Fäld zwüschem badische Dorf Nollige und em Rhy, ufem Land vo der Gmeind Charsau, grossi Fabrigge gründet worde, wo vil Strom bruucht hend. Zerscht isch d Aluminium Rhyfälde cho, 1899 d Degussa und de no anderi Undernääme. Für d Lüt, wo i der Induschtrii gschaffet hend, sind im Gebiet Hard gly grossi Woonquartier entstande.

Denn isch s ane 1901 dezue cho, ass s Induschtriiland vo Charsau zu Nollige gschlage worden isch, und nach em Erschte Wältchrieg het die grösseri Gmeind s Stadträcht übercho. Die neui Stadt, wo dank em Chraftwärch guet gwachsen isch, het jetz der Name Badisch-Rhyfälde agnoo. Mee do derzue cha me läse i der Gschicht vo Badisch Rhyfälde.

Scho gly het me sech zäntume für dä neu Bou vo der KWR afo inträssiere, und us der ganze Wält sind Fachlüüt uf Rhyfälde cho luege, wie das unerhörte Chraftwärch gmacht gsi isch. Wäge däm Monumänt isch der Name vo Rhyfälde überall bekannt worde.

Sin Wärt für d Technikgschicht ändere

S ganze Chraftwärch isch mid synere Aalag, mid em Stauweer, em Kanaal und em mächtige Maschinehuus zsamt de Apperäät als Bouzüüge vo der früene Elektrizidäätsgschicht und allgemein vo der Gschicht vor Technik ganz vil Wärt gsi. S Chraftwärch vo Rhyfälde het als erschts i grossem Schtiil Dräistroom gmacht (gnauer: Wächselschtrom mid drü Fase). Wäge der Rolle als Meileschtei vo der Chraftwärchgschicht und als das erschte grosse Chraftwärch vo der ganze Wält a so emene Fluss isch s berüemt gsi. Wil das früene ganz grosse Wasserchraftwärch bi de Niagarafäll z Amerika scho vil früener abbroche worden isch, het Rhyfälde schliessli s einzige Maschinehuus vo dere Sorte no gha. Und drin isch no en Deil vo de uralte Maschine gloffe, wo fascht hundert Joor lang Schtrom gmacht hend und grossi technischi Raritäte gsi sind.

Bim Chraftwärch Rhyfälde het grad au no d Gschicht vom internazionaale Leitigsnetz agfange. Ane 1904 sind d Chraftwärch vo Rhyfälde und i der Beznau a der Aare mid ere Überlandleitig zämeghänkt worde, zum wenn nötig der Strom usztuusche. 1905 isch au s Chraftwärch vo Wange im Kanton Bärn derzue cho, und 1908 au no es Chraftwärch mid em ene höch glägne Stausee, das am Bärgbach Löntsch im Kanton Glarus mid em See im Klöntal. Das isch s erschte Verbundnetz gsi vo de Stromnetz i verschidene Regione.

 
D Ruiine vom Chraftwärch ane 2011

Und wie das Chraftwärch derno wider verschwunden isch ändere

Scho ane 1984 sind d KWR mid em Kanton Aargau übery cho, s alte Chraftwärch dur nes neus z ersetze; und mid der neue Konzessioon vo ane 1989 hend der Bundesrot vo de Schwiiz und de Regierigsbezirk vo Friburg verlangt, ass s Chraftwärch vil me Strom müessi produziere, und wil das mid de alte Maschine nid gange wär, het me planet s Chraftwärch abzrysse.

Di ungwönlechi Bedütig, oder besser gseit: der gross und einzigartig kulturell Wärt vo dere technische Aalag isch vo de politische Behörde beidsyts vom Rhy und au vom Bsitzer, der Energiedienst AG, gring gschetzt worde. Es Schrybe vom Badische Dänkmolschutz, wo nochegwise het, as Rhyfälde als bsunders Boudänkmol gälti, d Vorschleeg vom Aargauer Heimetschutz, d Arbet vom äxtra gründete Dänkmolpflägveräin IG Pro Stääg, d Intervänzioone vo de internazionale Dänkmolschutzorganisazione International Council on Monuments and Sites (ICOMOS) und The International Committee for the Conservation of the Industrial Heritage (TICCIH), und au s Projäkt, das Monumänt wäg der wältwyte gschichtleche Bedütig vo der UNESCO als Wälterb lo z anerchenne, hend nüüt gnützt.[2]

Am 21. Juni 2010 het der Regierigspresidänt z Friburg, der Julian Würtenberger, entschide, ass s Chraftwärch mid em Rhystäg müess abgrisse wärde.[3] Und scho Ändi Juli 2010 sind d Turbine und Generatore stillgstande, me het de Kanaal zuegfüllt, de Stääg abbroche und denn au s Maschineschloss z Bode grisse. Dört, wo das alte Wärch gstanden isch, goot jetzt der Sytebach dure, wo vom neue Chraftwärch vo Rhyfälde oben abe chunt. Das neue Wärch liit mid emene eifache Maschinehuus unuffellig a der Schwiizer Syte ufem Gwild im Rhy.

Literatur ändere

  • Gitta Reinhardt-Fehrenbach: Unvermeidlicher Abbruch? Das Kraftwerk Rheinfelden. In: Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg (Hrsg.): Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 21. Jg., Heft 4, Syte 109–117, Stuttgart 1992.
  • Gerhard Neidhöfer: Technikgeschichtliche Bedeutung des alten Kraftwerks Rheinfelden. In: Aargauer Heimatschutz (Hrsg.): Aargauer Heimatschutzpreis 2009: Verein IG Pro Steg beider Rheinfelden. Rhyfälde/Schwiiz, 2010, Syte 3–18.
  • Wolfgang Bocks: Technische Revolution in Rheinfelden. Zur Geschichte der Rheinfelder Kraftwerksprojekte. In: Rheinfelder Neujahrsblätter, 51. Jg., Rhyfälde/Schwiiz 1995, Syte 8–31.
  • Wolfgang Bocks: Kraftübertragungswerke Rheinfelden – Das älteste Flusskraftwerk Europas. In: Geschichtsverein Markgräflerland (Hrsg.): Das Markgräflerland. Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur. Heft 1/2007, Syte 49–60.
  • Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (Hrsg.): Die Kraftübertragungs-Werke Rheinfelden. Technische und wirthschaftliche Darstellung der Ausnützung der Wasserkräfte des Rheins bei Rheinfelden. Berlin 1896.
  • Wolfgang Messner: Das Industriedenkmal im Rhein soll bleiben. (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.stuttgarter-zeitung.de In: Stuttgarter Zeitung, 13. Januar 2010.
  • Patrick Kunkel: Letzte Frist für den Strompalast. In: Neues Deutschland, 16. Februar 2010.
  • Thomas Knellwolf: Das Industriedenkmal soll weg. In: Tages-Anzeiger, 25. Mai 2010.
  • Michael Loeckx, Udo Ludwig: Anstrengender Anstieg. Für ein neues Kraftwerk will Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus ein einzigartiges Industriedenkmal abreißen lassen. In: der Spiegel, 2010, 2.
  • Michael Hascher, Gitta Reinhardt-Fehrenbach: Herrschaft über die Kraft des Wassers. Das alte Wasserkraftwerk in Rheinfelden (Lkr. Lörrach). In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 2011, Heft 4, Syte 249–251.

Weblink ändere

  Commons: S Alte Wasserchraftwärch vo Rhyfälde – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote ändere

  1. Führer Wasser und Elektrizität. Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband und Verband Schweizerischer Elektrizitätswerke (Hrsg.): Führer durch die schweizerische Wasser- und Elektrizitätswirtschaft, Band 2, 1949, Syte 652.
  2. Bernward Janzing: Kraftwerk soll Kulturgut werden. In: die tageszeitung, 13. Jänner 2008
  3. Kein Moratorium möglich – Abriss des Kraftwerks Rheinfelden kommt, Badische Zeitung, 22. Juni 2010