Pumattertitsch

dr hegschdalemannisch Dialäkt vu Pumatt

S Pumattertitsch isch dr hegschdalemanisch Dialäkt vù Pumat. Es ghèèrd doodrmid zem Siidwalsertiitsch.

S Wèèrderbuech vù Pumatt

Foorschigsgschiichd ändere

Pumat isch e Ùfnaameord vùm Schwyzer Schbroochatlas gsii. D Ùfnaam isch vùm Rudolf Hotzenköcherle im Mèèrz 1955 gmachd woore.

Fir s Phonogramm-Archiv vù dr Universität Züri hèd dr Wilhelm Doegen vùm Berliner Lutarchiv ane 1929 z Domodossola Toonùfnaame vù Pumat gmachd, wo dr Fritz Gysling, dr Rudolf Hotzenköcherle ùn d Clara Stockmeyer voorberaided ghaa hän. Verefendligd woore sin s vùm Hotzenköcherle ùn em Gysling ane 1952.

Fir s Schwyzerisch Idiotikon hän dr Friedrich Staub ane 1864[1] ùn drnoo dr Eduard Schwyzer ane 1907[2] ùn nomol ane 1910 im Pumat Wèèrder gsammled.

Dr Aristide Baragiola, en idalienische Universideedsdozänt, hed ane 1914 e Buech iber d Folklore vù Pumatt uusegee. Doodin sin noch eme Kumändaar Gschiichdli, Sprichli, Lieder, Näme ùn so wyder versamled.

1972 hed d Renate Hadorn-Sarantari iiri Abschlusaarbed iiber s Schigsaal vù dr Sproochinsle Pumatt abgschlose; bublizierd isch si nid. 1974 hän dr Piergiuseppe Scardigli un syni Lyd vùm G.R.I.L.A.V.I. (Gruppo di recerca sulle isole linguistiche alemanne del versante italiano) z Floränz nomool Ùfnaame im Pumatt gmachd.

D Angela Bacher hed ane 1975 iri Abschlusaarbed an dr Kadoolische Universideed Mailand iber s Pumattertitsch gschriibe. Si hed vor alem Ùndersuechige gmachd zue dr Soziologii, zue dr Ludlèèr, zue dr Morfologii ùn zue dr Flurnäme. 1995 isch die Aarbed in ere iiberarbaidede Version as Buech uusechù.

1989 ùn 1993 sin Wèrderbüecher uusechoo, wù dr Pumatt-schdämig idalieenisch Bsicholoog Pio Scilligo zämegschdeld hèd. S èrschd hèd au e chlaini Grammatik dinne.

D Silvia Dal Negro hed ane 1998 an dr Universideed Pavia promovierd iber dr Dialäkt vù Pumatt. Si hed vù 1995 bis 1997 Ùfnaame gmachd mid insgsamd 23 Pumatter, wù am Aafang vù iire Ùndersuechige zwische 12 ùn 85 Joor ald gsii sin. Si hed ùndersuechd, wie groos dr Yyflùs vùm Idalieenisch ùf s Pumattertitsch isch. 2004 isch die Aarbed in ere überarbaidede Form as Buech uusechù. Si hed au no anderi Ùfsez zue däm Dialäkt bublizierd.

D Fluurnäme vù Pumat hed dr Paul Zinsli ùf fimf Forschigsexkursione ùfgnùù, im Juni 1959 mid Schtudände, im Oktober 1972 zäme mid em Max Waibel ùn elai no ùf drèi Exkursione im Juli 1977, im Mai 1981 ùn im Mai 1982. Dr Zinsli hed die Samlig derno ane 1984 in syym Buech „Südwalser Namengut“ verefendligd.

Schryybwyys ändere

In däm Artikel sin di pumattertitsche Dialektbyyschbel in Dieth-Schryybig gschriibe. Dooderbyy wird dr Buechschdaab <k> fir d Fortis [k] bruucht, <kk> fir d geminierd Fortis [kk] bzw. [k:], fir d Affrikata [kx] wird <kch> gschriibe.

Bsùnderhaide us dr Lutig ändere

 
Walserdialekte in Oberitalien vùm Fritz Gysling ùn em Rudolf Hotzenköcherle
  • Voli Vokal
Im Pumattertitsch sin wie in andere Walserdialäkt di vole Vokal in ùùbetoonde Silbe nid abgschwèchd woore.
büwwu (dt. bauen), Taga (dt. Tage), Hasu (dt. Hase)
  • Endrùndig
Wie im Wallisertitsch sin ü, ö, üü, öö, üe ùn öü entrùnded:
Hiischer (dt. Häuser), Beedem (dt. Böden), Heww (dt. Heu), siess (dt. süß), Brekke (dt. Brücke)
  • Palatalisierig
Wie im Wallisertitsch sin mhd. û, uo, ou palatalisierd
Büch (dt. Bauch), schnüüfu (dt. schnaufen), Höüt (dt. Haupt, Kopf), süöche (dt. suchen)
  • 2., 3. Sg. vù mhd. stân, gân
Wie im Wallisertitsch erschyyne di 2./3. Sg. vù mhd. stân, gân mid Diphthong
dü geischt (dt. du gehst), är geit (dt. er geht), dü schteischt (dt. du stehst), är schteit (dt. er steht).
  • mhd. î, iu, û
Mhd. î, iu ùn û sin wie in alene hegschdalemanische Dialäkt au im Uuslud ùn im Hiatus as Monophthong erhalde.
drii (dt. drei), khiia (dt. fallen, werfen), schniia (dt. schneien), niwe (dt. neue), (dt. Sau), büwwe (dt. bauen)
  • altalem. iu
Wie im Wallisertitsch erschyynd altalem. iu in e Dail Wèèrder as Diphthong.
teif (dt. tief), Fleige (dt. Fliege)
  • mhd. ie, üe, uo
Die Lut sin (wie-n-im bäärneroberländische Haslidytsch) monophthongiert woore – dr Monophthong isch e Lut, wo äntwääder ganz schdarch offe (ìì, ǜǜ) oder ganz schdarch gschlosse (ee, öö) uusgschbroche wird.
vììr, veer (dt. vier), Bǜǜch/Bööch (dt. Buch), Fǜǜss/Fööss (dt. Füsse)
  • Vokaldeenig
Im Geegesaz zue dr weschdlige Siidwalser Dialekt sin Vokal in ere ùfige Silb chùùrz bliibe. Au d Aisilberdeenig isch i wie z Saley ùn z Gurin nid yydräde.
Grabe (dt. Graben), Grab (dt. Grab), Greber (dt. Gräber), in dr weschdlige Siidwalser Dialäkt: Graabe, Graab, Greeber
  • german. s > sch
Wie in andere Walserdialäkt isch s germanisch s in vyyle Wèèrder palatalisierd zue sch
schi (dt. sie), schi (dt. sich), insch (dt. uns), diischi (dt. diese), säkschi (dt. sechs), Fuksch (dt. Fuchs), Hiischär (dt. Häuser), Iisch (dt. Eis), Liisch (dt. Läuse), Miisch (dt. Mäuse)
  • mhd. -nk
Mhd. -nk erschyynd wie in andere walserische Dialäkt as -ch.
triiche (dt. trinken), Baach (Bank), deeche (dt. denken), Aache (dt. Butter)
  • mhd. -rn
Wie in andre hegschdalemanische Dialäkt erschyynd mhd. -rn as -re.
gääre (dt. gern), Hòòrä (dt. Horn), mòòrä (dt. morgen)
  • mhd. -rm
Wie in andre Walser Dialäkt erschyynd mhd. -rm as -re.
Daarä (dt. Darm), waarä (dt. warm)
  • mhd. -hs
Wie im Wallisertitsch erschyynd mhd. -hs as -ks, nid wie in vyyle Schwyzer Dialäkt as –chs:
Fuksch (dt. Fuchs), säkschi (dt. sechs), Akslä (dt. Achsel)
  • mhd. -nd
Mhd. nd erschyynd as n/nn.
Hunn (dt. Hund), finne (dt. finden)
  • Germ. ff > pf
In e Dail Wèèrder erschyynd germ. ff as Affrikata pf.
riepfe (dt. rufen), töpfe (dt. taufen)

Bsùnderhaide us dr Morphologyy ändere

Substantivdeklination ändere

Kasus Schdaarchi Maskulina Schdaarchi Neutra Schdaarchi Feminina Schwachi Maskulina Schwachi Neutra Schwachi Feminina
Sg. Nom. Tag Ascht Jaar Hann Haṣu Öük Zunga Burdi
Gen. Tagsch Aschtsch Jaarsch Hann Haṣu Öügsch Zungu Burdi
Dat. Tag Ascht Jaar Hann Haṣu Öük Zungu Burdi
Akk. Tag Ascht Jaar Hann Haṣu Öük Zunga Burdi
Pl. Nom. Taga Escht Jaar Hènn Haṣu Öüge Zunge Burdine
Gen. Tagu Eschtu Jaaru Hèndu Haṣu Öügu Zungu Burdinu
Dat. Tagu Eschtu Jaaru Hèndu Haṣu Öügu Zungu Burdinu
Akk. Taga Escht Jaar Hènn Haṣu Öüge Zunge Burdine

Dr Genitiv chùnd no in e baar Verwändige voor, bsùnders bi Persoone ùn i adverbielle Fiegige.

ä Meter desch Töch (dt. ein Meter dieses Tuchs)
Samschtag ds Abendsch (dt. am Samstagabend)
Welsch Jarsch häid er gheirate? (dt. In welchem Jahr habt ihr geheiratet?)
ds Chaschpersch Elisabetta (dt. Elisabeth aus Capars Familie)
Misch Atte (dt. Meines Vaters)
tsch Attisch (dt. Vaters)

Adjektivdeklination ändere

Wie in vyyle hooch- ùn hegschdalemanische Dialäkt wääre Adjektiv au prädikativ deklinierd.

Der Mischt isch nasse. (dt. Der Mist ist nass.)
D Chüö sigi siechi. (dt. Die Kuh sei krank.)
Wenn s Wätter schlächts ischt. (dt. Wenn das Wetter schlecht ist.)
D Wälder sin grossi. (dt. Die Wälder sind groß.)
D Chie sinn feissti. (dt. Die Kühe sind fett.)

Pronomina ändere

ich du er sie es wir ihr sie
Nom. ech är schi äs wier er schi
Gen. miine diine schi eru schi iinscher ewwer eru
Dat. mier dier emu eru emu iinsch eich ene
Akk. mech dech neu schi äs iinsch eich schi

Bi Pronomina wääre Genitivfoorme ebbe i dene Fäll bruuchd:

Jitz sin deru mer. (dt. Heutzutage gibt es mehr von diesen.)
Wir sin ru wenig in der Familiu gsi. (dt. Wir waren wenige in der Familie.)

Verbkonjugation ändere

Konjugations-Chlase ändere

Bi dr Verbkonjugation chaa mer vier Chlase ùnderschaide:
1. Schdaarchi Verbe (Inf. ùf -ä, Part. Perf. ùf -ä)

I: bliibä (plììbä), schriibä (gschreebä)
II: süfä (ksüffä), liegä (klogä), schliesä (kschlossä)
III: schtarbä (kschtorbä), fennä (gfunnä), schteechä (kschtüüchä)
IV: schtäälä (kschtoolä), brächä (prochä), wärfä (gworfä)
V: läsä (gläsä), ässä (kässä), bittä (pättä), sitzä (ksässä)
VI: tragä (tragä), ladä (gladä)
VII: schlaafä (kschlaafä), büüwä (püüwä)

2. Schwachi Verbe ùf ahd. –jan, -ên (Inf. ùf -ä, Part. Perf. ùf -t): zellä (zellt), lääbä (gläbt), ghere (ghert)
3. Schwachi Verbe ùf ahd. –ôn (Inf. ùf –u, Part. Perf. ùf –(u)t): machu (gmachut), loosu (glost), maalu (gmaalut)
4. Verbe ùf ital. –ire (Inf. ùf –ire, Part. Perf. ùf –irt): pentsisre (pentsirt), schtudire (schtudirt)

Chlas I II III
Infinitiv wärfä zellä machu
Partizip Perfekt gworfä zellt gmachut
Ind. Präs. Sg. 1. ich wärfä ich zellä ich machu
2. dü wirfsch(t) dü zellsch(t) dü machuscht
3. är wirft är zellt är machut
Ind. Präs. Pl. 1. wier wärfä wier zellä wier machu
2. ir wärfät ir zellät ir machut
3. schi wärfän schi zellän schi machun

Vor alem di jingere Pumatter dien midlerwyyli di maischde Verbe mid em Hilfsverb konjugiere:

Präs. Ind.: ich töni wärfä, dü tösch wärfä, är töter wärfä, wier töwer wärfä, ir töter wärfä, schi töntsch wärfä

Indräsand isch dooderbyy, as im jingere Dialäkt dr Ùmlud in dr Pluralform nimi vorchùnd ùn as wie in andre Siidwalser Dialäkt d Konjugationsfoorme verschmùlze sin mid doblede enklitische Pronome: (ich tön i > ich töni, wir tö wer > wir töwer).

Passiv ändere

Wie in andere Siidwalser Dialät wird s Passiv mid cho bilded.

Mu mös scheen riibä, suscht chunt s nit süvers. (dt. Man muss fest reiben, sonst wird es nicht sauber.)
Der Ziger chunt gsalzne. (dt. er Zieger wird gesalzen.)

Partizip Präsens ändere

Zem Dail gid s no Forme vùm Partizip Präsens.

Inf. hange (dt. hängen), Part. Präs.: hangend

«Gerundium» (Infinitiv II) ändere

Im Pumattertitsch gid s bi dr Chùùrzverbe e bsùnderige Infinitiv, wù uf s midelhoochdydsch Gerundium zruggood. Me bruuchd en bi me Infinitiv mid z:

Häni scho a Schuppe Sache z tin. (dt. Ich habe immer noch viel zu tun.) - Inf.
In hei z chon häni ds Mötti ksee. (dt. Als ich nach Hause kam, habe ich Mutter gesehen.) - Inf. chu
Wyteri Byyspil: z gään (dt. zu gehen) – Inf. gaa; z schlään (zu schlagen) – Inf. schlaa; z stään (zu stehen) – Inf. staa.

Modalverbe ändere

chunnä (dt. können)
Präs. Ind.: ich cha, dü chantsch, är chan, wier chuunu, ir chunt, schi chunnun
Part Perf.: chunnä
Konj. Präs.: ich chennä, Konj. Prät.: ich chennti
mugä (dt. können, vgl. vermögen)
Präs. Ind.: ich mag, dü magscht, är mag, wier mugu, ir mugt, schi mugun
Part Perf.: mugä
Konj. Präs.: ich megä, Konj. Prät.: ich mechti
mössä (dt. müssen)
Präs. Ind.: ich mös, dü möscht, är mös, wier mössu, ir mössut, schi mössun
Part Perf.: miissä
Konj. Präs.: ich miissä, Konj. Prät.: ich miissti
turfä (dt. dürfen)
Präs. Ind.: ich tarf, dü tarfscht, är tarf, wier turfu, ir turfud, schi turfun
Part Perf.: turfä
Konj. Präs.: ich terfe, Konj. Prät.: ich tirfti
wissä (dt. wissen)
Präs. Ind.: ich weis, dü weischt, är weis, wier wissu, ir wist, schi wissun
Part Perf.: kwisst
Konj. Präs.: ich wisse, Konj. Prät.: ich wissti

Hilfsverbe ändere

si (dt. sein)
Präs. Ind.: ich bi, dü bisch(t), är isch(t), wier si, ir sit, schi sin
Part Perf.: gsi
Konj. Präs.: ich sigi, Konj. Prät.: ich wetti
(dt. tun)
Präs. Ind.: ich tö, dü tösch(t), är töt, wier tie, ir tit, schi tin
Part Perf.: taa
Konj. Präs.: ich tiji, Konj. Prät.: ich teti
(dt. haben)
Präs. Ind.: ich , , är , wier hei, ir heit, schi henn
Part Perf.: khäbä
Konj. Präs.: ich heigi, Konj. Prät.: ich hätti

Chùùrzverbe ändere

gaa (dt. gehen)
Präs. Ind.: ich ga, dü geischt, är geit, wier gänge, ir gänget, schi gängen
Part Perf.: kangä
Konj. Präs.: ich gengä, Konj. Prät.: ich genti
schtaa (dt. stehen)
Präs. Ind.: ich schta, dü schteischt, är schteit, wier schtennä, ir schtennäd, schi schtennän
Part Perf.: kschtannä
Konj. Präs.: ich schtäjä, Konj. Prät.: ich schteiti
laa (dt. lassen)
Präs. Ind.: ich laa, dü laascht, är laat, wier lää, ir läät, schi lään
Part Perf.: klaa
Konj. Präs.: ich lääjä, Konj. Prät.: ich lääti
faa (dt. fangen)
Präs. Ind.: ich faa, dü faascht, är faat, wier fää, ir fäät, schi fään
Part Perf.: kfangä
Konj. Präs.: ich fängä, Konj. Prät.: ich fengti
schlaa (dt. schlagen)
Präs. Ind.: ich schlaa, dü schlaascht, är schlaat, wier schlää, ir schläät, schi schlään
Part Perf.: kschlagä
Konj. Präs.: ich schläjä, Konj. Prät.: ich schläti
(dt. geben)
Präs. Ind.: ich gib, dü gischt, är gid, wier gä, ir gäd, schi gän
Part Perf.:
Konj. Präs.: ich gäbä, Konj. Prät.: ich gääbi
ge (dt. nehmen)
Präs. Ind.: ich gee, dü geescht, är geed, wier gee, ir geed, schi geend
Part Perf.: gnu
zii (dt. ziehen)
Präs. Ind.: ich zii, dü ziischt, är ziät, wier zii, ir ziid, schi ziän
Part Perf.: zoge
Konj. Präs.: ich ziiä, Konj. Prät.: ich ziiti

Woordbildig ändere

Bim Diminutiv gid s wie in vyyle Walliser ùn Walser Dialäkt verschiideni Suffix:

Lattelti (Lattä), Plattelti (Plattä)
Manndli (Maa), Tirli (Tir), Liechtli (Liecht)
Hüüsji (Hüüs), Bächji (Bach)

Woordschaz ändere

Wùchedääg

Määntak, Zischtak, Mitwuche, Donschtak, Friitag, Samschtag, Sunnutak

Wèèrder, wù in in andere Bied sùnschd maischd uusgschdoorbe sin
  • jiit (dt. sagt) < ahd. jehan
  • göich (dt. dumm, blöde) < ahd. gouh
  • summi (dt. einige)
Sùnschdigi bsùnderi Wèèrder
  • Hewstraffel (dt. Heuschrecke), Fliggholderna (dt. Schmetterling), Griifle (dt. Preiselbeere), Girmätsch (dt. Vogelbeere)
  • Holdchnabul (dt. Bräutigam), Holtmeitji (dt. Braut), Holderpar (dt. Brautpaar), holdu (dt. flirten)
  • Attu (dt. Vater), Ennu (dt. Großvater), Ana (dt. Großmutter), Mömä (dt. Tante), Ettru (dt. Onkel, Vaterbruder), Eechi (dt. Onkel, Mutterbruder)
  • Briifhemd (dt. Briefumschlag)
  • Groose (dt. Januar), Churze (dt. Februar)
Wèèrder, wù sich e aldi Bedydig ghalde hed
  • Liich (dt. Haut)
  • milt (dt. weich)
  • weich (dt. schwach)
  • zellä (dt. sprechen)

Yyflis us em Romanisch ändere

Nadyyrli gid s im Pumattertitsch vyyl Främd- ùn Läänwèèrder us em Italienisch.

  • e (dt. und) < ital. e
  • Kuntratt (dt. Vertrag) < ital. contratto
  • Makina (dt. Auto) < ital. macchina
  • pensire (dt. denken) < ital. pensare
  • propri (dt. wirklich) < ital. propri
  • schkärz (dt. knapp) < ital. scarso
  • Schpös (dt. Bräutigam) < ital. sposo
  • Schpösa (dt. Braut) < ital. sposa
  • Television (dt. Fernsehen) < ital. televisione
  • Telefunu (dt. Fernsehen) < ital. telefono

Schbroochbyyschbel ändere

Wiir stèè am Viiri ùn es halbs üüf ùnd dèr Hiirt geit er gä zäämetriibe. Ùnd die Chii, waa im Schtaafel sin, mälchèn i aafa. Sobaald dass gmùlches ischt, geen i d Wellmillèch drüüs ùnn an Tròpf in de gòò fer zù s Niechtrè z richte. Ùn dèè lèkken i z dikche. Sobaald es dikchs isch, geen i ds Geenli ùnd tüü aafa grob die dikchMillèch veriire `Üund dä töön i aafiiro fer z briijè ùnd dèmnaa geen i d Brächù ùnd töö s rein üüsriire mid dèr Brächù, bis waarms genöög ischt. Wèn s bröötsch ischt, giib i mù dr Wiirbal ùnd dùsso krèisen i d Laatzig, dr Jäärb ùnd d Bläche zwäk, ùnd de geen i dr Chääs mit der Blächù ùs em Chessi ùnd töön e in de Jäärb. Ùnd wen d Sirtem bitzverrùnneni isch, töön i ds Briit drüüf ùnd è liichte Schtei ùn em bitz tùmnaa nooch eine fer bessar d Sirte üüsztrikcha. Èm bitz schpääter tüün i dr Chääs troche lèkè ùnd töön è implaade. Mòòrèdli tüün e ne intlaade ùnd kee d Blèche dervaa ùnd laan en e zwische d Latzig, bis zùm Chäller gaa, ùnn im Chäller saalz e ne ùn höüwwe der Biike dervaa, ùn esòò all Tak. Ween dr Chääs ùs em Chessi ischt, schtoosen i ds Chessi ùùber z erwellä, ù sobaald dass wiisset, triiben i d Wellmillech drii fèr z schèide. Sobaal ès biifet, triiben i s Traach drii, ùn wen s aafat chotzù, ziin i ds Chessi ùpper ùnd dè lekan i dr Zigerschrööf ùd töö dr Ziiger in d Blächä. Ùnd dèè hèèchen e aan e Naagùl. Friijer hèintsch d Siiw z Aalp taa ùn hèind d Schòòtta binùtzùd. Iitz aber tiintsch fascht kèino mee z Alp ùnd d Schòtta lèènschensch ùber de Boodä üüs. Dr Ziiger chùnd tèilta ne luut em Määs vaa der Millech waan iitwäädere Püür häät. Dè Ziiger chùnt gsaalzne ùn im Winter isst me nä zù Häärpflù ùn zùm Bròat. Dr maager Chääs, dèr gää wer den Alpchnächte, ùnd der feissù verchöufe wèr.

(verzeld vùm Antonio Anderlini ane 1929, zidierd bi Gysling/Hotzenköcherle 1952, S. 44f.)

Lueg au ändere

Links ändere

Literatur ändere

  • Angela Bacher: Contributo agli studi sul dialetto walser della Val Formazza. Kath. Univ. del Sacro Cuoro, Mailand 1975.
  • Angela Bacher: Pomatt, una valle, una comunità, una lingua. Tipolitografia Cerutti, Intra 1983.
  • Angela Bacher: Bärulussä. Il prato più bello dell’orso. Suoni, nomi e luoghi nella parlata walser di Formazza. Tararà Edizione, Verbania 1995.
  • Aristide Baragiola: Folklore di Val Formazza. Ermanno Loescher, Roma 1914.
  • Karl Bohnenberger: Die Mundart der Deutschen Walliser im Heimattal und in den Aussenorten. Verlag Huber, Frauenfeld 1913 (Beiträge zur Schweizerdeutschen Grammatik 6; online).
  • M. A. Cipolla: I termini relativi alla misurazione del tempo nel dialetto alemanno della Val Formazza. Pescara 1990.
  • Silvia Dal Negro: Fenomeni di grammaticalizzazione e decadenza linguistica nel titsch di Formazza. In: Linguistica e Filologia. Quaderni del dipartimento di linguistica e letteratura comparate [Bergamo] 2, 1996, S. 123–134.
  • Silvia Dal Negro: Lo sviluppo del presente perifrastico „tun + infinito“ in alcuni dialetti tedeschi meridionali ed in particolare nell’isola linguistica di Formazza. In: Linguistica e Filologia. Quaderni del dipartimento di linguistica e letterature comparate 3, 1996, S. 35–47.
  • Silvia Dal Negro: Il sistema del genere grammaticale in un dialetto walser. In: Linguistica e Filologia 7, 1998, S. 161–187.
  • Silvia Dal Negro: Mantenimento, variazione e morte della lingua nel Walser di Formazza. In: Silvia Dal Negro, Carla Willeit, Alessandra Carpene: Studi su fenomeni, situazioni e forme del bilinguismo. Milano 1999 (Educazione bilingue 20), S. 17–121 (basiert auf der gleichnamigen Dissertation Universität Pavia, 1998).
  • Silvia Dal Negro: Altertümlichkeit, Sprachwandel und Sprachtod. Das Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“ in zwei piemontesischen Walserdialekten. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 67, 2000, S. 28–52.
  • Silvia Dal Negro: The Decay of a Language. The Case of a German Dialect in the Italian Alps. Peter Lang, Bern 2004.
  • Silvia Dal Negro: Pomattertitsch (Northern Italy). In: Ethnorêma 12, 2016, S. 73–75 (online).
  • Elisabetta Fazzini Giovannucci: Die alemannischen Dialekte im westlichen Norditalien. Ein Forschungsbericht. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1978 (ZDL Beihefte 28).
  • Elisabetta Fazzini, Costanza Cigni: Vocabolario comparativo dei dialetti Walser in Italia. Bd. 1–6. Edizioni dell’Orso, Alessandria 2004-2022. (Alemannica 1, 5–7, 9, 10).
  • Nicoletta Francovich Onesti: La terminologia della casa nel dialetto alemanno di Formazza (Piemonte). In: La casa rurale negli insediamenti walser. Atti della terza giornata internazionale di studi Walser, Alagna Valsesia 15 giugno 1985. Fondazione Archivio E. Monti 1986, S. 251–269.
  • Fritz Gysling und Rudolf Hotzenköcherle: Walser Dialekte in Oberitalien in Text und Ton. Begleittexte zu den Sprachplatten des Phonogramm-Archivs der Universität Zürich. Frauenfeld 1952.
  • Renate Hadorn-Sarantari: La colonia tedesca della Val Formazza. La sorte di un’isola linguistica. Dissertation. Firenze 1972 (masch.).
  • Rudolf Hotzenköcherle: Umlautphänomene am Südrand der Germania. In: Fragen und Forschungen im Bereich und Umkreis der germanischen Philologie, Festgabe für Theodor Frings zum 70. Geburtstag. Berlin 1956 (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur), S. 221–250.
  • Rudolf Hotzenköcherle: Die südwalserisch-ernetbirgischen Mundarten im Spiegel ihrer Verbalformen. In: Maria Bindschedel, Rudolf Hotzenköcherle und Werner Kohlschmidt (Hrsg.): Festschrift für Paul Zinsli. Francke Verlag, Bern 1971.
  • Hans Kreis: Die Walser. Ein Stück Besiedlungsgeschichte der Zentralalpen. Francke Verlag, Bern 1958, S. 79–98.
  • Pio Scilligo: Pumatter Tietsch. Ds Kschrift un die Erst Werter. Il Tedesco di Formazza. La Scrittura e le Prime Parole. IFREP, Roma 1989 (chlaini Grammatik ùn chlais Wèrderbuech, mid Byyspilsätz).
  • Pio Scilligo: Pumattertietsch Werterbeuch. Vocabolario Formazzino-Tedesco-Italiano e Italiano-Formazzino-Tedesco / Pumattertietsch-Waeltsch-Tietsch und Waeltsch-Pumattertietsch-Tietsch. IFREP, Roma 1993.
  • Sprachatlas der deutschen Schweiz (SDS). Begründet von Heinrich Baumgartner und Rudolf Hotzenköcherle. In Zusammenarbeit mit Konrad Lobeck, Robert Schläpfer, Rudolf Trüb und unter Mitwirkung von Paul Zinsli herausgegeben von Rudolf Hotzenköcherle. 8 Bände, Einführungsband, Abschlussband. Francke Verlag, Bern bzw. Basel 1962–2003. – D Originaalùfnaame vùm Schbroochatlas cha mer syd 2018 online aaluege: sprachatlas.ch – Pomat.
  • Jolanda Zertanna: Filastrocche, proverbi e racconti nel titsch di Formazza. A cura di Silvia Dal Negro. Grossi, Domodossola 2015.
  • Paul Zinsli: Walser Volkstum in der Schweiz, in Vorarlberg, Liechtenstein und Italien. Verlag Huber, Frauenfeld 1968.
  • Paul Zinsli: Südwalser Namengut. Die deutschen Orts- und Flurnamen der ennetbirgischen Walsersiedlungen in Bosco-Gurin und im Piemont. Verlag Stämpfli & Cie AG, Bern 1984.

Fuesnode ändere

  1. Niklaus Bigler: Eine Kundfahrt zu den Südwalsern vor 125 Jahren. Briefe Friedrich Staubs an seine Frau. In: Schweizerdeutsches Wörterbuch. Bericht über das Jahr 1988. [Züri] 1989, S. 11–34.
  2. Eduard Schwyzer: Bei den Deutschen im Pomatt (Val Formazza). Reiseeindrücke eines Linguisten. In: Neue Zürcher Zeitung, Numere 209 bis 212 vùm Joor 1907.