Schwiizer Singbuech

es Liederbuech, wo von es paar Oschtschwizer Kantöön för de Musig- und Singunderricht i de Schuele usegee wört

S Schwiizer Singbuech isch es Liederbuech, wo vo-n es baar Oschtschwiizer Kantöön für de Musig- und Singunderricht i de Schuele useggää wird.

Das Liederbuech git’s öpe sid dr Middi vom 20. Jaarhundert. Es isch i drü verschidene Fassige für d «Understuefe», d «Middelstuefe» und d «Oberstuefe» vo dr obligatorische Volchsschuel gmacht. Scho verhèèr hend d Schuele ofizielli Singbüecher gha, so wie s Zürcher Gsangsbuech, wo dr Kanton Züri ane 1923 useggèè hät.[1]

Wo denn z Basel ane 1937 grad im Verlag vom Bildigsdepartemänt s Basler Singbuech usechoo isch,[2][3] sind i dr Oschtschwiiz im Uuftrag vo de kantonale Bildigsdiräkzioone d Mitglider vo dr Redakzioonsgruppe für nes nöis Liederbuech grad a dr Arbet gsi. Das sind dr Josef Feurer (1896–1973), dr Samuel Fisch, dr Rudolf Schoch (1896–1982) und dr Gustav Kugler (1874–1939) gsi. Dr Feurer isch Lehrer z Sanggale gsi, dr Fisch Musiglehrer am tuurgauische Lehrerseminar z Chrüüzlinge, dr Schoch Lehrer und Musigpädagoog z Züri[4][5] und dr Kugler Räkter und Chordirigänt z Schaffuuse.

Ane 1938 hät d Redakzioon vo dr Zytschrift ”Schwiizer Schuel“ gschribe: «Sid Jaare sind de Josef Feurer, de Samuel Fisch und de Rudolf Schoch, wo ali bekante Musigpädagooge sind, dra, s schöne Liedguet z samle und für die drü Schuelliederbüecher z büschele. D Sache für e erscht Band, wo für d Understuefe (erschts bis dritts Schueljaar) tänkt isch, sind i dr Mappe parat, dr zwäit Band für d Middelstuefe (vom vierte bis zum sächste Schueljaar) wird jetz scho bim Zolikofer z Sanggale trukt, und dr dritt Band für d Sekundarschuel (sibts bis nüünts Schueljaar) bim Hueber z Frauefäld; a däm Band schaffet au de Räkter Kugler mit. […] Zum Inhalt vo de Liederbüecher ghöret deils alte, schöni Lieder vom Middelalter bis hüt und deils nöieri Lieder us dr Zyt vo dr Singbewegig. Es hät bsunders au Vaterlandslieder derby, und für d Oberstuefe au Lieder i dr französische, dr iteliänische und dr rätoromanische Spraach. […] D Kantöön Tuurgau, Sanggale, Apezäll Usserrode, Graubünde und Schaffuuse händ scho pschlosse, das Liederbuech für d Sekundarschuel yzfüere. Und es isch z hoffe, ass es bald wyter im Weschte au übernoo wird und so würklech s ”Schwiizer Singbuech“ wird.»[6]

Vo de erschten Uusgabe a hät me Wärt druff gläit, die Singbüecher au schön z gstalte und mit vilne Bildi z verziere. Do derfür isch dr Wärchlehrer und Chünschtler Fritz Hegi (1916–2003) vo Sanggale zueständig gsi, wo uf fasch allne Syte und zu vilne vo däne Liedli bassendi Titel und Randzeichnige gliferet hät.[7]

Die erscht Uuflag vom Singbuech für d Understuefe isch ane 1942 im Verlag vo dr Bildigsdiräkzioon vom Kanton Züri usechoo, wo das Buech für s Singe i de erschte Klasse für obligatoorisch erklärt hät. Dezue händ de Samuel Fisch und de Rudolf Schoch als Hilfsmiddel für d Lehrer au no d «Arbetsbletter füre Gsang und Musigunderricht» gmacht, wo bim Verlag ”Zürcher Liederbuechastalt“ useggèè worde sind.[8]

S Singbuech für d Understuefe het i de Uusgabe bis zu de 1960er Jaar 105 Lieder gha; do dervo sind 33 Mundartlieder gsi. Vil vo dene Lieder sind hüt no algemäin bekanti Gsäng, wo me guet als Volchslieder cha bezeichne. Bi de meischte Gsäng sind d Näme vo de Schriftsteller, wo d Väärs tichtet händ, und vo de Komponischte, wo d Melodie gmacht händ, aggèè. Bi de Tieläktlieder findet me als Urheber öpe de Josef Reinhart, de Traugott Schmid, d Dora Haller, d Emilie Locher-Werling, de Edwin Kunz, de Rudolf Hägni und d Sophie Haemmerli-Marti – lueg da dezue au i dere Lischte: Mundartlieder vom Schwiizer Singbuech für d Understuefe vo 1962.

S Liederbuech für d Understuefe isch i dr erschte Uusgab ydeilt i die Kapitel:

  • Vom Morgen bis zum Abend
  • Im Kreislauf des Jahres
  • Singende und klingende Welt
  • Frohsinn und Scherz
  • ”Tiere und Blumen“
  • ”Spiellieder“

Bi einzelne Lieder sind Hiwys, wie dr Lehrer oder d Lehrerin d Begläitmusig cha spile oder wie me se für Gruppetänz oder änligs cha bruuche, und au wie me se vor Publikum sell vorträge. Den isch im Buech no en Üebigsdeil, wo drin die algemeine Grundlage vom Singe und vom Gsangsunderricht erklärt sind.

Dr zwäit Band für d Middelstuefe isch sid 1938 näbenand vo de verschidene Kantöön useggèè worde. Es git Versioone, wo d Bildigsdiräkzioon vom Kanton Sanggale zäme mit dere vo Apezäll useggä het, d Zürcher Bildigsdiräkzioon het iry Versioon vom Musig Hug z Züri la truke.

Und für de dritt Band sind als Herusgäber d Komferänze vo de Sekundarlehrer i de Kantöön Tuurgau, Sanggale und Züri gmeinsam häregstande.

Vo dene Liederbüecher sind im Verlauf vo de Jaarzäänte ganz vil trukt worde, wil me se i de Schuele vo dr Oschtschwiiz und deils au in andere Kantöön fasch täglech pruucht hät. D Gsamtzaal vo de trukte Büecher isch wyt über ere halbe Milioon Exämplar. D Verlääg hend al baar Jaar nöji Uuflage gmacht, am Afang hät me derzue chuum öppis am bewäärte Inhalt ggänderet. I de 1960er Jaar isch den aber vom erschte Band e richtegi zwäiti Uuflag gmacht worde, wo jetzt de Josef Feurer zäme mit em Willi Gremlich und de Marianne Vollenweider zämegstellt hät. D Volleweider isch vo Zumike gsi und het sälber au Lieder gschribe, und si isch d Presidäntin vom Schwiizerische Lehrerinneveräin gsi. Dr Gremlich (* 1926) isch e Komponischt, wo d Kantorei vom St. Peeter z Züri gläitet und vil für de de Gsangsunderricht gleischtet hät. Er hät au Lieder uf hochdüütsch, i de düütschschwiizer Mundarte und vom Rätoromanische useggèè, und zwar meischtens bim Zürcher Chorliederverlag.[9]

Dr Band für die erschte Klasse heisst sid de 1990er Joor "Schweizer Singbuch Unterstufe – Sing mit!", und es hät i dr nöje Form 162 Lieder. Für d Produkzioon isch i dr Oschtschwiiz der Verlag Schweizer Singbuch z Amriswil pildet worde; sid ane 1981 isch er als Verein organisiert.

Di nöischt Uuflaag vom «Sing mit! Schweizer Singbuch» vo ane 2016 isch vom Musiker und Kantonsschuellehrer Rolf Heeb vom Rorschacherbärg und vom tuurgauische Musiglehrer und Chorleiter Hanspeter Schär (* 1945) vo Chrüüzlinge bearbeitet worde; di modärn Grafik het d Sanggaler Zäichnerin Corinne Bromundt (* 1968) gstaltet. Dr Schär isch bsunders au dur syni Forschig i dr Musigbiblioteek vom Chloschter Äinsidle bekant worde. Me hät vor der Bearbeitig bi de Scheule en Umfroog gmacht zum usefinde, weli Lieder bsunders beliebt sind; und im nöje Liederbuech sind grad 50 aktuelli Lieder zu de alte, wo me wyters bhalte het, derzuecho. Es git au jetz no es Begleitbuech mit didaktische Underlaage füre Musigunderricht, und d Lieder, wo äxtra drfür a vil Schuele i dr Oschtschwiiz ufgnoo worde sind, sind inere bsundere Musigeditzioon uf 6 CeeDee useggèè, und me cha se deils au im Internet finde.

Für s Liederbuech vo dr Middelstuefe isch sid de 1970er Jaar d Redakzioon au bi guete Musiker und Didaktiker glääge: Dr Willi Gremlich het di nöi Uuflag zäme mit em Walter Emch (* 1936) und em Josef Röösli (* 1935) gmacht. Dr Emch chunt vo Grueb im Apezällerland; er spylt Klavier und Orgele, und er isch am Semi z Rorschach Musigprofässer gsi und hät Chöör gleitet. Dr Röösli vo Hetzchöuch im Kanton Luzärn isch Musiker und Komponischt, er isch Musiglehrer am Seminar z Hetzchöuch gsi und hät au a dr Luzärner Akademy für Schuel- und Chilemusig underrichtet, sälber hät er no anderi Singbüecher useggèè[10][11]

S Singbuech für d Middelstuefe chunt bim Lehrmiddelverlag vom Kanton Sanggale z Rorschach use und hät sid de Uusgabe vo de 1990er Joor dr Titel «Sing Ais!», und gly het me dezue au en Uusgab uf CeeDee gmacht.[12] I däm Buech sind jetz 178 Lieder gsi, wo zu vil Musigrichtige ghöre, vom tradizionelle Volchslied bis zu Gsäng vo dr Rock- und vo dr Popmusig. D Redakzioon händ i dr jüngschte Zyt dr Jost Nussbaumer und dr Pablo Winiger gha. Dr Nussbaumer isch Musigpädagoog, Chorleiter und Komponischt z Sanggale; dr Winiger (* 1951) chunt vo Dietschwil im Toggeburg und isch Musiker und Heilpädagoog.[13]

S Schwiizer Singbuch für d Oberstuefe isch i de 1970er Joore au von ere deils nöje Projäktläitig wyter entwiklet worde. Dasmol hät dr Rudolf Schoch zäme mit em Willi Gohl (1925–2010) dr Inhalt usgwäält. Dr Gohl isch vo Gossau gsi und hät z Züri und z Winterthur als Musiglehrer gschaffet; er hät i dr Öfentlechkeit i dr Schwiiz und au uf dr internazionale Büüni so vil für s Singe und für d Chorbewegig gmacht und isch au i de Meedie so präsent gsi, ass me-n iim mängmol dr Titel vom ”Schwiizer Singpapscht“ aghänkt hät.[14][15][16] Füre Buechschmuck hät dr Verlag dasmol dr Bündner Kunschtmooler Andreas Juon (1895-1991) engaschiert.[17]

S aktuelle Buech vo ane 2017 für die 7. Klass mit em nöie Titel «Musik aktiv – Lieder, Musikkunde» treit d Handschrift vom Redakzioonsteam mit em Musiglehrer Fredi Fluri vo Malters, em Sanggaler Musiker Robert Fricker, em Musiker, Musiglehrer und Dirigänt Suso Mattle vo Oberriet, em Zürcher Musiglehrer und Rockmusiker Daniel Nösberger vo Höngg und em Verlagsleiter Bernhard Weber. Es bringt 239 Lieder us verschidene Singtradizioone, Kulture und Musigstil, vo Lieder vom Mani Matter bis zum Spiritual, vo Schwiizer Lieder wie zum Bischpiil em Luegit vo Bärgen und Tal und vo klassische Lieder öpe vom Beethoven bis hii zu Songs vo modärne Interpreete, und es het au wider vil anders Material füre zytgemäss Musigunderricht.[18][19]

Weblink ändere

Fuessnoote ändere

  1. Edwin Kunz und Karl Weber: Zürcher Gesangbuch für das 4. bis 6. Schuljahr. Züri 1923.
  2. Walter Simon Huber, Ernst Sigg, Bruno Straumann: Basler Singbuch. Basel 1937
  3. Basler Singbuch uf volksliederarchiv.de
  4. Zum Nochlass vom Rudolf Schoch luegt d Zäntralbiblioteek Züri. D Eva Hanke hät derzue ane 2006 s Verzeichnis gschribe.
  5. Yvonne Leimgruber: Schoch, Rudolf. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  6. Tegscht frei übersetzt. Orignal hoochdütsch in: Schweizer Schule, 24, 1938, S. 812.
  7. Hegi, Fritz uf sikart.ch
  8. Schweizerische Lehrerinnenzeitung, 47, 1942-1942, S. 227.
  9. Liedersammlung des Zürcher Chorliederverlags (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.liedersammlung.ch uf liedersammlung.ch
  10. Joseph Röösli uf sergeschmid.ch
  11. Josef Röösli uf kultur.lu.ch
  12. Jost Nussbaumer, Pablo Winiger: Sing Ais! Schweizer Singbuch Mittelstufe, 6 Musik-CD, Playback-Ausgabe. Lehrmittelverlag St. Gallen. ISBN 978-3-906784-75-5
  13. Website vom Pablo Winiger
  14. Ein heller Morgen für Willi Gohl uf srf.ch
  15. Willi Gohl uf winterthur-glossar.ch
  16. Freude an der Musik vermitteln uf nzz.ch
  17. Paul Zinsli: Freundesworte an Kunstmaler Andreas Juon †. In: Bündner Jahrbuch. Zeitschrift für Kunst, Kultur und Geschichte Graubündens, 35, 1993, S. 13–22
  18. Bernhard Suter: Drive für die Sekundarstufe I. uf musikzeitung.ch
  19. Musik aktiv – Lieder, Musikkunde