S Chloschter Wettige isch es ehemaligs Zischterzienser-Chloschter i de Gmeind Wettige im Schwiizer Kanton Aargau. S isch im Johr 1227 gründt worde. Im 1841i isch s Chloschter durch en Bschluss vom Grosse Rot ufghobe worde. De Konvent, wo us em Abt Leopold Höchli und sibe Konventual bschtande het, het im 1854 z Mehrerau in de Nöchi vo Breagaz es ehemoligs Benediktinerchloschter chönne übernäh, wo bis hüt exischtiert und de Name vom Chloschter Wettige immer noch im Name het: D Territorialabtei Wettige-Mehrerau.

Blick uf d Chloschteraalag
Chloschter Wettige

Dr Oort ghöört zu de Kulturgüeter vo nazionaler Bedütig im Kanton Aargau.

Gschicht ändere

Vo 1227 bis zum Chloschterbrand ändere

Im Johr 1220 het de Heinrich vo Rapperswil z Wettige Güeter un s Patronatsrächt vo de Dorfchile kauft. Wil de Heinrich – so jedefalls d Lengende – bi ere Rettig us Seenot verschproche het, es Chloschter z gründe, het er sini Wettiger Bsitztümer em Chloschter Salem gschenkt. Vo derte sind zwölf Mönch uf Wettige cho, unter ihne de Konrad, wo de erscht Abt worde-n-isch, und hei s Chloschter gründt. Es het de Name Maris Stella übercho, Maria Meerstern, wo sit em 1244 in Urkunde bruucht wird. Di noi Chile isch im März 1256 gweiht worde und het acht Altär gha. Schnell isch s Chloschter zu Grundbsitz cho, bsunders im Limmattal, aber au usserhalb vom Aargau. So isch es bis im 16. Johrhundert glunge, es zämehängeds Herrschaftsgebiet um s Chloschter umme z schaffe, wo näbem Grundbsitz, wo em Chloschter ghört het, de Abt au di nideri Grichtsbarkeit usgüebt het. So hei ab em 1541i di Dörfer Noiehof, Killwange, Schpreitebach, Dietike (mit de Berghöf, also em hütige Bärgdietike), Schliere, Würelos und Wettige im Limmattal und Fislisbach und Staretschwil ennet em Heitersbärg zum Herrschaftsbriich vom Chloschter ghört.[1] Au d Patronatsrächt in de Pfarreie Wettige, Bade, Würelos, Dietike, Höngg, Chlote und Thalwil het s Chloschter gha, so dass de Abt bstimmt het, wer in dene Pfarreie Prieschter wird. Z Höngg, z Thalwil und z Chlote het de Abt di Rächt au nach de Reformation bhalte, so dass er die reformierte Pfarrer het dürfe bschtimme.[2]
Nach de Gründig het s Chloschter versuecht, nöd unter d Landesherrschaft vo eim vo de Adelsgschlächter in de Umgebig z cho, wa am Aafang au klappet het. Mit re Urkunde vom König Heinrich VII., wo im 1227 isch usgschtellt worde, und ere Protektionsbulle vom Papscht Gregor IX. us em Johr 1231 het s Chloschter Wettige zunächscht wichtigi geischtlichi und wältlichi Freiheite bestätigt übercho. Wo aber de Rudolf vo Habsburg im 1273 zum König gwählt worde-n-isch, isch es nüm lang gange und s Chloschter het d Landesherrschaft vo de Habsburger müesse akzeptiere, dadefür hei d Habsburger s Chloschter Wettige als Territorialherr aaerkennt.[1] Mit de Eroberig vo de Grafschaft Bade durch d Eidgenosse 1415 isch s Chloschter mit de ganzi Gägend zum Untertanegebiet vo de Eidgnosseschaft worde un die acht alti Ort hei d Schirmherrschaft übernoh.
D Chlosterschuel isch vermuetlich unter em Abt Ulrich I. Wolleb (1304-1308) iigrichtet worde. Er het au dafür gsorgt, dass de König Albrecht nach sinere Ermordig im Mai 1308 z Königsfelde zunächscht in de Chloschterchile isch biigsetzt worde. Am 11. April 1507 het en Brand grossi Teil vom Chloschter verwüeschtet, d Chloschterchile bis zum Chor, beidi Sitekappele und au en grosse Teil vo de andre Gebäud. Erscht im 1517 het me d Chile und de Friedhof wider chönne weihe.

Vo de Reformation bis zum End vo de alte Eidgnosseschaft ändere

 
Iigang zur Chloschterchile us em Johr 1760

D Reformation het dann für kurzi Ziit zu heftige Usenandersetzige gführt. Am 17. Auguscht 1529 sind de Abt Georg Müller und di meischte Mönch reformiert worde. Au s Dorf Wettige het de noii Glaube aagnoh. Nach de Niderlag vo de Reformierte bi de Schlacht vo Kappel im 1531i hei die katholische Ort d Rekatholisierig düregsetzt.

 
S Chlosterwappe und s Abtswappe vom Peter Schmid

D Blüeteziit vom Chloschter het zu de Wendi vom 16. zum 17. Johrhundert ihre Aafang gnoh. De Abt Peter Schmid (1594-1633) isch für di positiv Entwicklig massgeblich gsi. Ab em 1595i hets verschidnigi grösseri Umbaute gä, teilwiis sin Gebäude vo Grund uf noi errichtet worde und zwüsche 1601 und 1604 het d Chloschterchile es nois Chorgschtühl übercho. Vom Wirke vom Abt Peter züged au die viele Wappe vo ihm, wo bis hüt an verschidnige Stelle im Chloschter z gseh sind. Au e philosophischi und e theologischi Schuel isch en dere Ziit iigrichtet worde.[3] Im Johr 1652 sind Reliquie vom Marianus und em Getulius vo Rom uf Wettige überfüürt worde. Iischnidend für s Chloschter isch de Zwöit Villmerger-Chrieg gsi. De Konvent het müesse flüchte und d Zürcher Truppe hei's Chloschter besetzt. Nach de Kapitualtion vo de Stadt Bade und em Siig vo de Reformierte Ständ isch d Grafschaft Bade und dodermit au s Chloschter unter de Schirmherrschaft vo Züri, Bärn und Glaris gschtande. Unterm Abt Peter Kälin (1745-1762) isch d Chloschterchile noi usgschtattet worde. Au de Iigang vo de Chile, so wi er hüt gschtaltet isch, chunnt us dere Ziit.

Vo 1798 bis hüt ändere

Mit de Helvetische Republik isch s End vo de alte Verhältnis cho un s Chloschter het unter anderm sini Recht im Nidergricht verlore. Aber au in andre Beriich het d Mönch gmerkt, dass anderi Ziite aabroche sind. Zunächscht hei sich französischi Truppe im Chloschter iiquartiert und em Chloschter isch es verbote worde, Novize ufznäh. Au d Säkularisierig vom Muetterchloschter Salem im 1803 isch iischnidend gsi und im Johr 1835 het de 1803 noi gründt Kanton Aargau s Chloschter sinere Verwaltig unterstellt. Numme sächs Johr spöter het d Säkularisierig au s Chloschter Wettige erreicht: S Chloschter isch im 1841i uf Bschluss vom Grosse Rat ufghobe worde, was zum Aargauer Chloschterstrit gfüürt het. D Mönch hei s Chloschter müesse verlah un hei z Breagaz e noii Heimat gfunde. D Gebäud vom Chloschter Wettige het me ab 1846 für s Kantonale Lehrerseminar bruucht, ab 1976 für d Kantonsschuel Wettige. D Wappeschiibe im Chrüzgang sind zwüsche 1873 und 1881 reschtauriert worde. Zwüsche 1972 un 1996 het me alli Chloschtergebäud systematisch reschtauriert.

D Gebäude ändere

An de Gebäud vom Chloschter isch sit de Gründig immer wider öppis veränderet oder ernoieret worde und de Brand vo 1507 het natürlich au Folge für d Bausubschtanz vom Chloschter gha. Aber trotz allne Veränderige, wo d Gebäud vom Chloschter über di Johrhundert erläbt hei, gilt d Chile zämme mit de Konventsgebäud als di am beschte erhalteni mittelalterlichi Chloschteraalag vo de Schwiiz.[4]

Chloschterchile ändere

Hauptartikel: Chloschterchile Wettige

De Grundstei für d Chile isch im 1227 glägt worde und bis öppe ins Johr 1270 isch s Chloschter mit de Ringmuur und em Torhuus fertig gsi. D Chile isch bauet worde, wie s für Zischterzienserchlöschter isch üblich gsi. S Langhus het drü Schiff, s git eis Querhuus, wo jewils an de End e Kapelle hei und es git am Langhuus e Vorhalle, wo über di ganzi Breite vom Chileschiff goht. Nach de Zerstörige während em Toggeburger Erschaftschrieg im 1440 und em Chloschterbrand vo 1507 isch d Chile jewils wider ufbauet worde. Über d Usstattig vo de Chile vor em Brand weiss me hüt nüd Nöchers. Gsicheret isch aber, dass di alti Chile scho in e Mönchschile und e Laiechile unterteilt isch gsi.[5] In de Johr 1596 und 1597 het me über Flügel vom Querhuus zwei Holztürm errichtet, wo mit Zwiibelhuube krönt si gsi. Zwüsche de Mönchschile und em vordere Teil für d Laie isch e Chorschranke iibaut gsi, wo im 1605/06 durch en Lettner ersetzt worde-n-isch. Zwüsche 1751 und 1757 isch d Chile dann noi gschtaltet worde. De Hochaltar isch ersetzt worde und au in de Kapelle vom Querhuus het me noii Altär iibaut, ebeso im Langhuus und in de Vorhalle. Im 1773 het me de Dachreiter noi gmacht, wil de alt vom ene Blitzschlag zerstört worde isch gsi. Im 1821 isch im Mittelschiff es nois Gwölb iibaut worde, wo me im 1833 mit Freske usgschmückt het.

Chrüzgang ändere

Im Chrüzgang findt sich e Sammlig vo 137 Wappeschiibe. De Brand vo 1507 het di meischte alte Schiibe zerstört. Numme im Masswerk vom Nordarm het s no zwei Darstellige vo Chöpf und zwei vo ganze Figure öppe us de Johr 1280/1290, wo erhalte blibe sind.[6] Si ghöret zu de älteschte Glasmalereie vo de Schwiiz. Hüt findet sich im Nordarm vom Chrüzgang vor allem Schiibe, wo vo Private gschtiftet worde sind. D Schiibe im Weschtarm schtammed vo befründete Chlöschter, im Südarm isch hüt en iiheitliche Mariezyklus z finde und im Oschtarm sind vor allem di eidgnössische Ständ Schtifter gsi. Im Johr 2006 sind die Schiibe für 1'900'000 Franken reschtauriert worde.[7]

Galerii ändere

Lueg au ändere

Lischte vo de Äbt vom Chloschter Wettige

Literatur ändere

  • Anton Kottmann: Wettingen (Kloster). In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Peter Hoegger: Das ehemalige Zisterzienserkloster Wettingen. Schweizerische Kunstführer GSK, Band 604/605. Bern 1997, ISBN 3-85782-604-5.
  • Peter Hoegger: Das ehemalige Zisterzienserkloster Wettingen. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau Band VIII, Der Bezirk Baden, III. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1998 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 92). ISBN 3-909164-65-X.
  • Peter Hoegger: Glasmalerei im Kanton Aargau. Kloster Wettingen. Kanton Aargau, 2002, ISBN 3-906738-34-5.
  • Marianna Bucko: Das Wettinger Jesuskind – Der Strahlende Morgenstern im Kloster Maria Meerstern. Eine Einführung in die religiöse Innenansicht des Klosters Maris Stella mit dem Geleitwort von Abt Dr. Kassian Lauterer OCist. Wettingen 2007.
  • Charlotte Bretscher-Gisiger, Rudolf Gamper: Katalog der mittelalterlichen Handschriften des Klosters Wettingen. Dietikon/Zürich 2009, ISBN 978-3-85951-271-9.
  • J. Alzog: Reisbüchlein des Conrad Burger (Itinerarium oder Raisbüchlein des Paters Conrad Burger, Conventual des Cistercienser-Klosters Thennenbach und Beichtiger im Frauenkloster Wonnenthal 1641–1678). Zur Geschichte des Klosters Tennenbach im Dreißigjährigen Krieg. Reprint von 1870/1871. Freiburger Echo Verlag, ISBN 3-86028-074-0.
  • Emil Maurer: Kloster Wettingen. Wettingen 1994.
  • Heinrich Meng: 750 Jahre Kloster Wettingen, 1227-1977. Festschrift zum Klosterjubiläum. Baden 1977.
  • Anton Kottmann: Die Zisterzienserabtei Wettingen: Geschichte des Klosters Wettingen und der Abtei Wettingen-Mehrerau. Baden 1996.

Weblink ändere

  Commons: Kloster Wettingen – Sammlig vo Multimediadateie

Einzelnochwiis ändere

  1. 1,0 1,1 Die Glasgemälde im Kloster Wettingen, S. 15
  2. Die Glasgemälde im Kloster Wettingen, S. 7
  3. Die Glasgemälde im Kloster Wettingen, S. 24
  4. Die Glasgemälde im Kloster Wettingen, S. 20
  5. Die Glasgemälde im Kloster Wettingen, S. 21
  6. Die Glasgemälde im Kloster Wettingen, S. 29
  7. Tagesschau berichtet vo de Renovation vo de Faischter (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.tagesschau.sf.tv