Schinznach-Dorf isch en ehemoligi Iiwohnergmeind im Bezirk Brugg im Schwiizer Kanton Aargau und ligt eppe füüf Kilometer vom Bezirkshauptort Brugg eweg. Bis 1938 het d Gmeind Schinznach gheisse. Das mer d Gmeind het chönne vo Schinznach-Bad underscheide, wo frücher Birrelauf gheisse het, het mer de Name gänderet. Sit 2003 isch d Schriibwiis mit em Bindestrich offiziell. Uf de 1. Jänner 2014 het d Gemind mit Oberflachs fusioniirt. Di noi Gmeind nennt sich Schinznach.

Schinznach-Dorf
S Wappe vo Schinznach-Dorf
S Wappe vo Schinznach-Dorf
Basisdatä
Staat: Schwiiz
Kanton: Aargau (AG)
Bezirk: Bruggw
Gmeind Schinznach
PLZ 5107
Koordinate: 653233 / 255553Koordinate: 47° 26′ 55″ N, 8° 8′ 40″ O; CH1903: 653233 / 255553
Höchi: 383 m ü. M.
Flächi: 8,91 km²
Iiwohner: 1735 (31. Dezember 2012)[1]
Charte
Charte vo Schinznach-Dorf
Charte vo Schinznach-Dorf
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Geografii ändere

Schinznach-Dorf ligt bem Iigang vom Schänkebärgertal, am Fuess vomene Usläufer vom Faltejura, rund drey Kilometer weschtlich vode Aare. Zwüsche de Aare und em Dorf ligt s flache Schinznacherfäld, wo landwirtschaftlich gnutzt wird. Dört hets öi en Chiisgrueb. Bem Wasserchraftwärk deilt sich d Aare i zwey Ärm. Rund e Viertel vo de vier Kilometer lange und ide Breiti schmale Schacheinsel, wo zwüsche dene zwey Flussärm ligt, ghört zu de Gmeind Schinznach-Dorf. Zwei Kilometer vom Dorf eweg, im Nordoschte ligt de Wiiler Wallbach.Im Weschte gränzt s Gmeindgebiet an Grund (731 m ü. M.), im Nordweschte an Dreierberg (758 m) und an Linnerberg (722 m) und am Südoschthang wird Wybau betriibe.

D Flächi vom Gmeindebiet isch 891 Hektare gross. Vo dene 891 Hektare sind 407 Hektare bewaldet und 119 Hektare überbauet.De höchschti Punkt vode Gmeind isch ufem Dreierbärg obe und ligt 758 Meter über Meer. De teufschti Punkt isch ade Aare unde und ligt 340 Meter über Meer.

Nochbergmeinde vor de Fusion im 2014 sy gsi: Linn und Villnachere im Norde, Schinznach-Bad im Oschte, Välte und Oberflachs im Süde, Tale im Weschte und Zeihe, wo im Nordweschte ligt.

Gschicht ändere

Ide Römerzyt häts im Oberdorf e römische Guetshof gha. E Teil vo däm het mer usgrabe. Wo mer Grabige för en Kanalisation gmacht het, isch es Grab us em spote 2. Jahrhundert zom Vorschii cho. Inere Urchunde vo 1189 isch Schinznach-Dorf underem Name Schincennacho s erscht Mol erwähnt worde, well de Papscht Clemens de III. s Chloschter Muri samt Bsitztümer under sin Schutz gschtöut het. De Name Schincennacho stammt vom spotlateinische Name (praedium) Scentiniacum ab und bedütet soviel wie «s Landguet, wo am Scentinius ghört het».

Im Mittelalter het s Dorf de Habsburger ghört. Ide Burg Schänkebärg, wo oberhalb vo Tale ligt, händ d Schänke vo Schänkebärg residiert, wo s Gebiet för d Habsburger verwaltet hend und wo d Rächtssprägig usgübet hend. 1460 hend d Bärner d Herrschaft Schänkebärg militärisch bsetzt. Ab dene isch d Herrschaft Schänkebärg en neui Landvogtei im Bärner Aargau worde.

1528 hend d Bärner d Reformation iigfüehrt. 1732 isch Schinznach e Teil vode neubildete Landvogtei Chaschtele worde. 1789 hend d Franzose d Schwiiz eroberet, hend d Bärner entmachtet und hend die Helvetisch Republik usgrüeft. Sither ghört Schinznach-Dorf zum Kanton Aargau. Ide Mitti vom 18. Jahrhundert isch Schinznach-Dorf die gröschti Gmeind im Bezikr Brugg gsy. Wo d Räbluus und de Mehltau ide zweyte Häfti vom 19. Jahrhundert d Räbe kapput gmacht hend, isch öi d Bevölkerig zrügggange. Erscht hundert Johr spöter het d Gmeind de Bevölkerigsverluscht wieder chönne usgliiche.

Früecher hets d Gmeind Schinznach uf de linge Sitte und Birrelauf uf de rächte Sitte geh. 1654 het mer ufem Gmeindgebiet vom hütige Schinznach-Dorf e schwäfelhaltigi Quelle entdeckt. 1670 isch sie aber dür en Überschwämmig verschüttet worde. 1691 isch sie aber wiiderendeckt worde, aber uf de rächte Aaresitte be Birrelauf, em hüttige Schinznach-Bad. 1858 isch in Birrelauf e Bahnstation mit em Name Schinznach-Bad ufgange. Spöter isch Poscht dem Biispiel gfolgt. Das hät natürlich zu viilne Verwächslige gfüehrt. Drum het mer schliesslich 1938 d Gmeind Birrelauf uf Schinznach-Bad umtauft. S ursprüngliche Schinznach het drum de Zuesatz »Dorf» übercho.

Am 5. April 2009 het d Gmeind Schinznach für e Fusion mit Välte, Villnachere, Schinznach-Bad und Oberflachs gstumme. Välte het die Fusion aber abglehnt. Drum isch si nit z stand cho.

Sehenswürdigkeite ändere

D Schinznacher Chile isch 1227 s erschtmal erwähnt worde. S Chileschiff im romanisch-gotische Stil isch 1779 wägem Platzmangel abbroche und in ere erwitterete Form neu bauet worde. D Erlacherkapelle, wo 1650 bauet und im Chileschiff integriet worde isch, isch d Begräbnisstätte vom General Johann Ludwig vo Erlach und synere Frau Margareta. D Chile isch renoviert worde und im Dezember 2006 isch sie wiidereröffnet worde.

Wappe ändere

Lings (heralisch rächts) hets e schwarze Hintergrund und en gäle Halbmond wo am abneh isch. Rächts (heraldisch lings)hets drey pfahlwiis gstellti sächsstrahligi wiissi Stärne. Die ältischti bekannti Darstöuig gseht mer ufem Gmeindssiegel vo 1811. De Mond het dört no es Gsicht gha und d Stärne sy bogeförmig nach lings underenand agordnet gsy. 1872 sind die Symbol ufeme ungspaltene blaue Schild gsy. 1953 het mer die hütig Variante iigfüehrt. S Wappebild goht uf d volksetymoligischi Dütig vom Ortsname zrügg: «Schiint z'Nacht»

Bevölkerig ändere

Am 31. Dezember 2008 hend 1646 Mönsche z Schinznach-Dorf gwohnt. De Usländeradeil isch be 12,6 % gläge. Be de Volkszehlig 2000 sind 61,9 % reformiert, 22,7 % römisch-katholisch und 1,6 % chrischtlich-orthodox gsy. 1,3 % hend anere andere Glaubensrichtig aghört. 93.6 % hend Dütsch als di Sprooch, wo si am beste schwätze, agee. Je 1,2 % hend gseit, das sig Albanisch oder Spanisch und 0,7 % hend gseit, säb sig Italienisch.

Im Johr 1764 het Schinznach-Dorf 838 Iiwohner gha. 1870 sinds 1423 gsy. 1900 no 1167 und 1950 het mer de Düüfpunkt mit 912 Persone erreicht. 1960 isch es mit 1083 Iiwoner wieder berguf gange und im Johr 2000 het Schinznach-Dorf 1627 Iiwohner gha.

Politik und Rächt ändere

D Gmeindversammlig, wo en Versammlig vo de Stimmberächtigte isch, üebt d Legislativgwalt us. Die usfüehrendi Behörde isch de füüfchöpfig Gmeindrot, wo im Majorzverfahre (Mehrheitswahlverfahre) gwählt wird. Syni Amtsduur isch drey Johr läng und er füehrt und repräsentiert d Gmeind. Er vollzieht öi d Bschlüss vode Gmeindsversammlig und d Ufgabe, wo er vom Kanton und vom Bund überchunnt.

Für Rächtsstrittigkeite isch s Bezirksgricht z Brugg zueständig. Schinznach-Dorf ghört zum Friedensrichterchreis Välte.

Wirtschaft ändere

 
d Dampflokomotive Emma vo dr Schinznacher Baumschuelbahn

2005 hets in Schinznach-Dorf rund 800 Arbetsplätz geh. Devo rund 17 % i de Landwirtschaft, 51 % i de Industrie und 32 % im Dienschtleischtigssektor. Sehr bedüütend isch sit Johrhunderte de Wybau. Am Südoschthang wärdet Räbe vode Sorte Riesling ufere Abauflächi vo 31 Hektare abauet. Ide ganze Schwiiz kennt mer d Baumschuel Zulauf AG mit de Baumschuelbahn, wo mit Dampflokene betriebe wird. D Spurwitti isch 600 mm.

Verchehr ändere

Schinznach-Dorf ligt ade Hauptstross, wo vo Aarau uf Brugg am linge Aareufer entlangfüehrt. Dört zwiigt e Strass dürs Schänkebärgertal Richtig Staffelegg-Passhöchi ab. Rund e Kilometer nördlich vom Dorf isch d A3 wo Basel und Züri mitenand verbindet. Im flache Schinznacherfäld verschwindet die jedoch imene Daagbautunnel. So gits nit so viel Krach vode Fahrzüüg.

Es git zwei Poschtautolinie wo Schinznach-Dorf bedienet. Einiersits isch das s Poschtauto wo vom Brugger Bahnhof uf Tale fahrt und anderersits s Poschtauto wo vom Schinznacher Oberdorf zum Wildegger Bahnhof fahrt. S Poschtauto vo Brugg uf Tale het aber de besseri Fahrplan. Bem Brugger Bahnhof hets direkti Züg uf Züri, Bade, Basel, Frick, Aarau, Olte und Bern und bem Wildegger Bahnhof hets direkti Züg uf Brugg, Aarau und Olte. De Bahnhof Schinznach-Dorf, wo am Oschtportal vom Bözbergtunnel ligt, isch 1993 gschlosse worde.

Bildig ändere

D Gmeind het e Chindergarte, e Primarschuel, en Realschuel und e Bezirkschuel. D Schüeler chönnet aber nur die dritt und viert Klass vode Realschuel in Schinznach-Dorf bsueche. För die erscht und zweit müends wie d Schüeler, wo id Sekundarschuel gönd, uf Välte i d Schuel.

Die nächschtglägenschte Kantonschuele (Gymnasie) sind in Aarau und Bade.

Lüüt ändere

  • Lina Zulauf (1892–1955), Chinderpflägeri und Mundartdichteri

Weblink ändere

  Commons: Schinznach-Dorf – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote ändere

  1. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Bezirken und Gemeinden uf bfs.admin.ch (Bundesamt för Statistik)



  Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Schinznach-Dorf“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.