Gebiètsvoänderigè vum Kanton Schaffuusè im 18. bis 20. Johrhundert


Kanton Schaffuusè wyst dè komplizyrteschte Gränzvolauf vo allnè Kantön vo dè Schwiz uff. Er gränzt uff 151,8 km (inkl. Enklavè Büsingè) a Dütschland. D Gränzlinniü haaltet sich meischtens nit a diè natürlichi Boddèbschaffèheit wiè Flüss odder Wasserscheidè, sondern isch übber d Johrhunderte durch Zuèkäuf vom Stadtstaat Schaffuusè entstande. Im 18., 19. un 20. Johrhundert sin mengi territoriali Voänderigè für d Voeifachig vom Gränzvolauf durrègfüürt worrè. D Vobindig vo dè drei Kantonsdeil un d Übernaam vo dè Enklavè Büsingè isch abber am Wyner Kongrèss gschiteret.

D Gränzè vum Kanton Schaffuusè

Stadtstaat Schaffhausen ändere

D Sidlung Schaffuusè hèt 1045 s Stadtrecht erhaaltè. I dè folgendè Johrhundert hèt d Stadt irè Hoheitsgebièt durch Landkäuf un Landduusch vogrösserèt. Im Johr 1798, bim Wechsel vum Stadtstaat Schaffuusè zum Kanton Schaffuusè innerhalb vo dè Helvetischè Republik, hèn d Schaffuuser Stadthèrrè übber diè zee folgendè Vogteiè uff èm Land dussè ghèrrscht:

Helvetischi Republik ändere

Stei am Rhy, Hèmishoffè un Ramsè chömmèd als Obberè Kantonsdeil zum Kanton Schaffuusè ändere

 
Dè Bezirk Stei am Rhy

Urschprünglich hèt zum sognanntè Obbèrè Kantonsdeil nur s Dörfli Buèch als Vogtei zum Stadtschtaat Schaffuusè ghört. 1459 hèt sich d Stadt Stei am Rhy mit Züri un Schaffuusè vobündèt, isch abber bald ganz unter d Schirmhoheit vo dè Limmètschtadt chò. S rächtsrhynisch glègene Dorf Hemmishoffè hèt dörtzmòl zum chlynè Steiner Territorium ghört. D Zuèghörigkeit zu dè Zürcher hèt auf èm Befehl vom Napoleon per Dekreet vo dè Helvetischè Republik vom 26. Mai 1798 uffghört. Dè Steiner Zipfel isch im neu gründetè Kanton Schaffuusè aaghängt worrè. D Stadt hèt zwar vosuècht, 1802 zum Kanton Züri zruggzchò, hèt abber schlièsslich mit dè Inchraftsetzig vo dè Mediationsvofassig 1803 sini Zuèghörigkeit zu dè Schaffuuser akzeptyrè.

Duusch vo Dörflingè gegè Ellikè am Rhy ändere

Durch s Dekreet vo dè helvetischè Räte vum 24. Juli 1798 isch gegè dè Willè vo dè Bevölkerig s ehemòlig zürcherische Dörflingè im Kanton Schaffuusè anaschlossè worrè, sèll im Duusch gegè s Dörfli Ellikè am Rhy. Dõdemit isch diè territoriali Entwicklig vom Kanton Schaffhuusè abgschlossè gsi.


Gränzkorrektur bi Schlaatè ändere

 
Schlaatè
 
Bligg uff dè Gränzvolauf bi Stüèlingè. D Fälder unnè ghöred zuè Schlaatè, dè Waldsaum drübber ghörd zum Stüèlinger Schinderwaald. Links unnè im Egg lyt dè Gèltel un èn Deil vum Weschterholz, ganz rächts isch Obberwisè z sää

Übber s Gebièt Gatter- un Weschterholz sowiè übber Obberwisè am linkè Wuètèufer im Mündigsdrichter vum Dorfbach vom Dorf Schlaatè, hèt dè Kanton Schaffuusè nit diè volli Landeshoheit cha. Uss längscht vogangenè Zitè hèt s dört no immer diè nidderi Grichtsbarkeit als Schaffuuser Rächt un diè Hochi Juschtiz mit èm Jagdrächt, Mord un Dotschlag gää, alles Befugnis, wo vo dè Fürschtèbärger a s Grossherzogdum Baddè übbergangè sin. Diè 1134 Hektar grossi Landflächi hèt dè Schlaatemer Buèrè ghört. Im Volksmund isch sèll Gebièt der Hohè Juschtiz abchürzt Hoschtiz dauft worrè. Selli unübbersichtlichè Bsitz- un Rächtsvohältnis hèn immer widder zuè deilwys bewaffnetè Konflikt gfüürt. Dè Wunsch nõch mee Rächt un Bsitz isch im Kanton Schaffuusè 1832 uffchò. 1837 isch mit dè Vohandligè zwǜschè dè eidgnössischè Tagsatzig un èm Grossherzogdum Baddè aagfangè worrè. Als Kompensationsobjèkt hèt Schaffuusè dè Vozicht uff d Hoheitsrächt z Epfèhoffè un è öppè 50 Juchartè umfassends Gebièt vo dè Gmeind Hallau entlang vo dè Wuètè zwǜschè Äbberfingè un Wunderchlingè hèrgää. Hallau sich mit 1000 Guldè entschädigèt worrè. Im Grossherzogdum Baddè isch nebbè dè Landflächü no 8000 Guldè Entschädigung zallt worrè. Am 2. März 1839 isch dè Staatsvodraag z Karlsruè unterzeichnèt worrè. Sitdèmm volauft d Landesgränz nimmi dirèkt am unterè Dorfrand vo Schlaatè, sonder i dè Mitti vo dè Wuètè. Usserdèmm hèt Schlaatè volli Vofüègig übber dè Dorfbach, freiè Zuègang zu dè Sägi im Dorfbachdobel un vo allem Obberwisè mit Aaschluss a d Wuètè ghaa. Vo allèm Obberwisè isch im Zug vo dè Induschtrialisyrig als Induschtryareal mit Kanaalaaschluss effèktiv gnutzt worrè. Nebbèby hèn d Schlaatemer Buèrè au s Weschterholz guèt bruuchè chönnè, um iri Fälder vo dè Höchi übber m Schinderwald bis uff dè Hallauer Bärg durrèziè z chönnè. È Übberbliibsl vum Weschterholz isch s Gwann Geltel, wo bis hüt zuè Stüèlingè ghört un vo dè Stüèlinger Buurè bewǜrtschaftet wörd, d Landesgränz zum Weschterholz hy volauft sit 1839 obberhalb vo dè Fälder. Im Gegèzug hèn diè baddischè Bahnbauer s Kommèdal bi Epfèhoffè bim Bau vo dè Sauschwänzlebahn sehr guèt bruuchè chönnè.

 
Gränzschtei bim Schwarzè Schtei mit dè Uffschrift CS. B schtòt für Bargè SH
 
Gränzschtei am nördlichschte Pungt vo dè Schwiz, bim Schwarzè Schtei zwüschè Bargè SH un Blummbärg-Nordhaaldè. D Uffschrift wyst d Uffschrift GB un 1839 sowiè N für Nordhaaldè uff

I dè Gränzberych vum Schwarzè Schtei bis zum Hochè Randè bi Fiètzè un im Gränzabschnitt Obberwisè-Wunderchlingè sin alli Gränzschtei 1839 neu gsetzt worrè, dõdeby hèt mò CS für Canton Schaffuusè un GB für Großherzogdum Baddè un Johreszahl 1839 druffgschribè.

Gränzkorrekturè nõch èm Zweitè Wältchrièg ändere

Diè einzigi Strǒssèvobindig zwǜschè Merishuusè un Bargè hèt uff dè Höchi vom Schluuch übber dütsches Gebièt gfüürt. Ohni Voraakündigung hèt s Dütschè Rych wôrend èm Zweitè Wältchrièg sèll Strõssèschtugg gschpèrrt. Èn Waldwäg hèt muèsè hurtig für d Boschtautos un d Fuürwärch zuè nèrè Strõss uusbaut wörrè.

Gränzkorrekturè vo 1967 ändere

S erwäänte Ereignis isch Uuslöser für dè Wunsch im Kanton Schaffuusè gsi, a heiklè Stellè d Gränzè zu korrigyrè. Schu im Mai 1945 isch im Grossè Rõt è söttigè Vorschtoss ygreicht worrè. D Prioritätè sin z Dütschland abber vorèrscht bim Widderuffbau glègè. S hèt vo dè Schwizer Sitè vill Beharrlichkeit un Uusduèr bruucht , um diè Dütschè a dè Vohandligstisch z bringè, woby mò berüggsichtigè muè,s dütsche Intressè an sellnè Korrekturè sicher gringer gsi isch wiè uff dè schwizer Sitè. Nõch zächè Vohandligè hèt schlièsslich am 23. Novembèr 1964 s Vodragswärch z Fryburg vo dè Unterhändler unterzeichnèt wörrè chönnè. Für d Ratifikation vom Vodraag hèn d Parlament witeri drei Johr bruucht, bis am 4. Oktobèr 1967 dè Vodraag èndlich umgsetzt worrèn isch.[1]

Exklavè Büsingè ändere

 
Laag vo Büsingè am Hochrhy im Dütsch-Schwizer Gränzgebièt

Vo dè dütschè Sitè isch wôrend dè Vohandligè dè Wunsch uffchò, diè dütsch Exklavè Büèsingè durch è Landkorridor mit Dütschland z vobindè. Sèll Vorhabbè isch am vehementè Widderschtand uff dè Schwizer Sitè gschiterèt. Èn Abduusch isch bi Büèsingè schwirig, well d Lütt i dè betroffnè Schwizer Gebièt iri Staatsbürgerschaft hèttèt ändèrè müèsè un s unmöglich gsi isch, è glych grossi Ersatzflächi z findè . Dè Staatsvodraag für Büèsingè, wo au am 23. Novembèr 1964 unterzeichnet worrè un am 4. Oktobèr 1967 in Chraft drètten isch, hèt nit alli Nõchdeil vo dè Enklavè behobbè, abber doch zimli gmilderèt.

Abduusch Verenahof ändere

 
Uugmuschtertè Gränzschtei vum Verenahof im Büttèhardt
 
Uusgmuschterti Gränzschtein vo dè ehemòligè "Hauptgränz" z Wièchs am Randè, wo durch Gebiètsduusch übberflüssig worrè sin

È Hauptaaligè vo dè Vohandlugè isch es gsi, diè 43 Hektar grossi dütschi Exklavè Verenahof i d Schwiz yzvoleibè. D Ersatzflächi hèt mò nu im komplizyrtè Dreieggsuusduusch übber d Gmeindè Merishuusè, Opfertshoffè un Büttèhardt gfundè wörrè chönnè. Merishuusè hèt im Beisèdal 30 Hektar a diè dütsch Gmeind Wièchs am Randè abdrèttè, Opfertshoffè hèt 9 Hektar ybrocht un dè Rèscht vo 4 Hektar isch vo Büttèhardt chò.

Abduusch bim Schluuch ändere

Zyl isch es gsi, diè beschtehendi Strõss zwǜschè Merishuusè un Bargè ganz uff Schwizer Gebièt z volegè. Glychzitig hèt si zu dè dòmòligè Autoschtrõss N4 uusbaut wörrè söllè. Èn Uusduusch vo 11,8 Hektarè isch defür nötig gsi. D Gmeindè Merishuusè hèn als Kompensationsareal südlich vo dè Wǜrtschaft „Zum Schluuch“ 1,9 Hektar abdrèttè, 3,1 Hektar hèt Bargè vom nordöschtlichè Gmeindegebièt a Wièchs un ein chlynè Landschtreifè im Berych vo dè N4 abgää.

Zollamt Ramsè ändere

Bim Zollamt Ramsè isch d Abfèrtigung vom wachsendè Vokeer durch dè Volauf vo dè Landesgränz stark ygèngt wòrrè. Dank èm Abdrèttè von èrè Flächi vo 50 Ar vo Sitè vo dè dütschè Gmeind Rylasingè hèt s è Gränzzièung ggää, wo s dè schwizer Zollvowaltig möglich gmacht hèt, s Zollamt z vergröössèrè.

Zollamt Neuhuusè am Rhyfall ändere

Bim Zollamt z Neuhuusè Richtung Jeschtettè isch uss übberwachungstechnischè Gründ 400 m2 Flächi uusduuscht worrè.

Wǜrtschaft „Zu dè Bleichi“ z Stein am Rhy ändere

Bi dè Wǜrtschaft „Zu dè Bleichi“ z Schtei am Rhy hèt s è Kuriosum gää, wo me vyl drübber glächlet hèt. D Landesgränz isch durch s Oekonomygebäude gloffè un hèt d Gartèwǜrtschaft voschnittè. D Gränz isch um 35 Meter in öschtlicher Richtung voschobbè worrè.

Hööf Obber- un Unterwaald ändere

In èrè witere Gränzvobesserig im obberè Kantonsdeil ischs um diè schwizerischè Hööf Obberwaald un Unterwaald ggangè. Dè Gränzvolauf isch uff èrè Längi vo 600 Meter èm Strǒssèstügg aabasst worrè. D Gmeind Hèmmishoffè hèt defür uugfäär ein Hektar vp irer Gebiètshoheit abdrèttè.

Brüggèchopf a dè Wuètè ändere

Nõch dè Gränzkorrektur vo 1839 hèt mè z Obberwisè am Gränzfluss, dè Wuètè, nòmmòl è Korrèktur vorgnõ. Dè Gränzvolauf isch dört bsunders komplizyrt gsi, well d Gränz an è baar Stellè d Wuètè übberschprungè hèt. Grund dõdefür isch d Wuètè gsi, welli irèm Nammè mengmòl alli Ehr macht un vo irèm Rächt als Wildfluss Gebruuch macht, irè Flussbett z volegè. S öschtliche Widderlager vo dè Gränzbrugg mitsamt èm schwizer Gränzposchtè am Gränzübbergang Stüèlingè-Obberwisè isch ganz uff dütschem Hoheitsgebièt glègè. D Flussmitti isch dõ durchgängig als neui Landesgränz feschtglait un neu vomessè worrè. Dè Staatsvodraag für di sèll Korèktuur isch 1964 ratifizyrt worrè, sit dèmm lyt dè schwizer Gränzposchtè widder i dè Schwiz.

Literadur ändere

  • Schaffhauser Kantonsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Band II. Historischè Vorein vom Kanton Schaffuusè, Schaffuusè 2002, ISBN 3-85801-151-7.
  • Schaffhauser Magazin 02/1987: Die Grenzen. Volaag Steiner + Grüninger AG, Schaffuusè 1987.
  • Albert Gerster: Grenzgang. Entlang der Schaffhauser Landesgrenze. Meier Volaag, Schaffuusè 1999, ISBN 3-85801-048-0.

Einzelnõchwys ändere

  1. Vodraag zwǜschè dè Schwizerischè Eidgnossèschaft un dè Bundesrepublik Dütschland übber d Bereinigung vo dè Gränz im Abschnitt Konschtanz–Neuhuusè am Rhyfall.
  Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Territoriale_Veränderungen_des_Kantons_Schaffhausen_im_18.,_19._und_20._Jahrhundert“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.