Stamme ZH

e Gmaind im Kanton Züri
S ZH im Lemma isch s offiziell Chürzel vom Kanton Züri und wird bruucht, zum Verwächslige mit Yträäg vom Name Stamme oder Stammheim vermyde, wo öppis anders meined.

Stamme (amtlich hoochdütsch Stammheim) isch e politischi Gmeind vom Kanton Züri. Si lyt im Bezirk Andelfinge und ghört zur Region Zürcher Wyland.

Stamme
(Stammheim)
Wappe vo Stamme (Stammheim)
Wappe vo Stamme
(Stammheim)
Basisdate
Staat: Schwiiz
Kanton: Züri (ZH)
Bezirk: Andelfingew
BFS-Nr.: i1f2
Poschtleitzahl: 8468 Guntalingen
8468 Waltalingen
8476 Unterstammheim
8477 Oberstammheim
Koordinate: 701715 / 276999Koordinate: 47° 38′ 9″ N, 8° 47′ 31″ O; CH1903: 701715 / 276999
Höchi: 440 m ü. M.
Flächi: 23.93 km²
Website: www.stammheim.ch
Understamme
Understamme

Understamme

Charte
Charte vo Stamme (Stammheim)HusemerseeDütschlandDütschlandDütschlandDütschlandKanton SchaffuseKanton SchaffuseKanton ThurgauKanton SchaffuseBezirk BülachBezirk WinterthurAdlike bi AndelfingeAndelfingeBänkeBärg am IrchelBuech am IrchelDachseDorf ZHFüürtaaleFlaachFlurlingeHenggartHumlikeChliiandelfingeLaufe-UuwiseMartaaleOssingeRhynauStammeThalhaim a de ThurTrüllikeTruttikeVolke
Charte vo Stamme
(Stammheim)
w

wie d Gmeind entstanden isch ändere

D Gmeind isch ufe 1. Jänner 2019 nöi entstande, wo sech die früenere Gmeinde Oberstamme, Understamme und Waltelinge (mit Guntelinge, wo bis 2009 en eigeni Zivilgmeind gsi isch) und dezue ane au d «Schuelgmeind Stammertaal» zun ere Einheitsgmeind zämetoo händ.

Es isch die eerscht grooss Gmeindfusion im Kanton Züri mit öppe änlech grosse Gmeinde.[1] Oberstamme hät eleigen öppe 1200 Ywooner, Unterstamme öppe 900 und Waltelinge öppe 650.

Im Vorprojäkt für die Gmeindfusioon, wo ane 2014 agfange und i de Dörfer vil z rede ggää hät,[2] händ sech die Stimmberächtigte vo de betroffene Gmeinde im Septämber 2015 düütlech (mit öppe 70 Prozänt Jo-Stimme) defüür entschide, ass d Fusionsgsprööch söled afaa. Dänn isch d «Stüürigsgruppe Fusioon Stamme» ygsetzt worde, wo under der Leitig vom Kantonsraat und Oberstammer Gmeindspresidänt Martin Farner gstanden isch und wo zäme mit de vier Gmeinde (und mit der Hilf vom kantonale Gmeindamt z Züri) alli relewante Fraage kläärt und – wie’s s kantonale Gmeindgsetz wott – en «Zämeschlussvertrag» usgschaffet hät; dää isch dänn de Stimmberächtigte vo dene vier Gmeinde vorgläit woorden und bi der Abstimmig vom 24. Septämber 2017 überal durechoo:

  • i der Politische Gmeind Oberstamme mit 59,2 Prozänt Jo-Stimme
  • i der Politische Gmeind Understamme mit 56,9 Prozänt Jo-Stimme
  • i der Politische Gmeind Waltelinge mit 77,7 Prozänt Jo-Stimme
  • bi de Stimmende vo der Schuelgmeind Stammertal mit 67,2 Prozänt Jo-Stimme

Am 4. März 2018 isch dänn wie im Vertrag dänkt i de lokalen Abstimmige d Gmeindornig für die nöi Gmeind agnaa worde.

De Zürcher Regierigsraat hät drufabe am 16. Mai 2018 de Zämeschlussvertrag für gültig erkläärt, so dass die nöi Gmeind am Nöijaar 2019 hät afo bestaa. Da dermit isch vo Syte vom Kanton au der nöi Gmeindname agnaa worde, und s nöi gmachte Gmeindswappe isch sider definitiv.[3]

Der Ortsname «Stammheim» für di nöi Gmeind isch mit der Publikazioon vom 24. Juli 2018 dur s Bundesamt für Landestopografy z Bärn amtlech. Da deby hät d Gmeind au ihri nöi offizielli Gmeindnummeren überchoo: D BFS-Nummer vo Stamme isch 292.[4]

S nöi Gmeindwappe zeigt es Bild, wo äänlech wie die alte Wappe vo Ober- und Understamme usgseet: es Stück vom ene Baumstamm mit abgschniddenen Escht uf emene eifarbige Hindergrund – S Waltelinger Wappe hät öppis anders: es Chleeblatt und e Pfluegschaar, und die Symbol chömed wie au s Guntelinger Wappebild im nöie Gmeindwappe nüme vor. Gnau gnaa glyycht s früsche Wappe zimli dem vo Oberstamme, eifach mit de umgcheerte Farbe Root uf Gääl (oder, wie d Heraldiker säged: uf Guld) und chly andere Forme vom Holztütschi. D Stiftig Schwiizer Wappe und Fääne hät gseit, es chöm im Züripiet eener sälte vor, ass es nöis Gmeindwappe gmacht wird, und si hät s Stammer Wappe äxtra komentiert und für guet aglueget.[5]

D Gmeindversammlig hät am 25. Oktober 2018 die nötige Vorschrifte für die nöi Gmeind pschlosse, öppe was s Personal, d Gebüüre wo d Gmeind verlangt, oder d Wasserversorgig agaat. Und am 2. Jänner 2019 isch im Saal vom Landgaschthoof «Schwärt» z Oberstamme, bimene glas Wy wie’s de Bruuch isch, di eerscht Bächtelisgmeindsversammlig vo ganz Stamme gsi, die eerscht Gmeind under der Leitig vo de nöie Stammer Presidäntin Beatrice Ammann (* 1962); d Ammann chunt vo Oberstammen und schaffet am Flughafe vo Züri, und si isch am 25. Novämber 2018 als Parteilosi is Gmeindpräsidium gwäält woorde.[6][7] Am 25. Novämber 2018 isch die parteilosi Seklehrerin Anita Fleury (* 1958) vo Guntelinge als Presidäntin vo der nöie Schuelpflääg vo Stamme gwäält worde.[8][9]

Bis Änds 2018 isch de Werner Haltner (FDP) Gmeindpresidänt vo Unterstamme, de Martin Farner (FDP) dèè vo Oberstamme und de Kantonsrat Martin Zuber (* 1954, SVP) dè vo Waltelinge gsi.[10]

D Verwaltig vo de nöie Gmeind inklusiv de Schuelverwaltig isch z Understamme im alte Gmeindhuus, wo under kantonalem Dänkmalschutz staat, und im Zääntehuus grad näbedra; es sind zwäi schööni alti Rigelhüüser. Gmäss em Zämeschlussvertrag hät mes für d Gmeindbürger vo de drüü alte Politische Gmeinde so gmacht, ass die ab 2019 Bürger vo de nöie Gmeind Stamme sind.

Ussert de Schuele händ sech im Stammertal scho früener au anderi Organisazioone zämetaa, öppe d Turner, wo sid 1915 als Turnveräin Stammertaal uufträttet, der Musigverein Stamme, wo’s sid 1868 git, und d Füürweer oder d Spitex, und Waltelinge und Guntelinge ghöre scho lang zu de refermierte Chilegmeind Stamme.

 
Rigelhüüser vo Oberstamme
 
d Gallus-Chappele
 
s Schloss Schwandegg

Geografy ändere

Zur Gmeind Stamme ghööret d Dörfer Under- und Oberstamme, Waltelinge und Guntelinge. Dezue chömed d Wyyler Girsberg, Furtmüli und Wyle, und im groosse Landwirtschaftsgebiet sind vil einzelni Puurehööf verströit. D Gmeind hät 2746 Ywooner und en Flechi vo 2393 Hektare. Es isch die nüüntgrööscht Gmeind vom Kanton (Stand 2019).

S Piet vo Stamme lyt ganz im Nordoschte vom Kanton so fasch wie en territoriali Halbinsle vo dem; es isch numen uf der Weschtsyte uf ere churze Strecki mit de Zürcher Nachburgmeinde Trutike und Ossinge und eso mit em übrige Kantonspiet verbunde. Uf de andere Abschnitt zringsetum isch bi wytem der gröscht Deil vo der Gmeindgränze au grad d Kantonsgränze zum Tuurgi. D Thurgauer Nachburgmeinde sind Basadinge-Schlatige im Norde, Wagehuuse im Nordoschte, Hütwyle im Oschte und Nüüfere im Südoschte.

D Landschaft vo Stamme und Waltelinge hät drüü grossi Gebiet: i de Middi s Stammertal, wo d Verlengerig vom Seetal z Hüttwylen isch; ganz oben im Oschte vom Gmeindpiet sind d Räschte von ere alte Gletschermoräne vom Thuur- oder vom Rhygletscher. Grad hindedra lyt im ehemolige Zungebecki vom Gletscher de Nussbommersee mit em Ried drumume. D Gmeindgränze lyt a dem sim Ufer. Dur s Stammertal flüüsst der Mülibach, wo wyter une im Tuurgi Geisslibach heisst und bi Diessehofe in Rhy mündet. S Tal isch zimli flach, vo ganz obe bi Fäldere bis zu de Furtmüli abe hät s uf der Lengi vo füüf Kilometer nume grad en Höhenunderschiid vo drissg Meter. Au im Nordweschte vom Gmeindpiet cha mer Überräscht vo Morääne gseh, öppe bi der Furtmüli und bim Hoger vom Schloss Girsbèèrg. Die uuffellige Güpf lueged d Geologe als Drumlin und au as Räschte vo Middelmoräne aa.[11][12] Die vil einzelne Hügel händ Näme wie Staagbüel, Schübebüel und Zälglibuck.

Im Nordoschte vom Stammertal liged d Höger vom Stammerbärg, es breits Bärgmassiv, wo zwäihundert Meter höcher isch as s Taal. Drufobe isch im Wald d Burgstell Stammerbärg und en Uussichtsdurm, und der Hang zum Tal abe, wo schön gäge Süüde und Südweschte luegt, isch das bekante guete Wyygebiet vo Stamme. Ganz im Norde ghört es chlyses Stuck vom Tal am Furtbach mit Appelhuuse no zu Stamme.

Im Südoschte vom Stammertal lyt d Hügelzone vo Waltelinge und Guntelinge mit vil chlyne Wälder und Puureland dezwüsche. Ufem Hügel über em Dorf Waltelinge isch s Schloss Waltelinge. Die Landschaft isch us Schotterschichte vo der Yschzyt ufbout.

Der d Gmeind gaat d Baanlinie vo Winterthur uf Staa, mit ere Haltstell z Unterstamme.

Au wänn Stamme im Zürcher Wyland lyt, isch i de Gmeind eis vo de wenige Hopfe-Aabaugebiet i de Schwiiz.[13]

Schuel ändere

D Schuelgmeind Stammertal isch i der hütige Form 2006 entstande, wo d Stammertaler Gmeinde der frünere Oberstuefeschuelgmeind au d Primarschuele übergää händ. Si leitet de Chindergarten und d Primarschuele und d Sek, wo z Understammen isch; dört betröit si au d Schuelbiblioteek und d Ludoteek.

Literatur ändere

  • Martin Illi: Unterstammheim. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Martin Illi: Oberstammheim. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Martin Illi: Waltalingen. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Hansruedi Frei-Rohrer: Vom Höfli, vom Wirth und vo de Höll. Flur-, Häuser- und Familiennamen der Gemeinde Oberstammheim. Oberstammheim 2007.
  • Hans Kläui: 500 Jahre zürcherisch Stammheim 1464–1964. In: Wappen, Orte, Namen, Geschlechter, 1981, S. 229–237.
  • Emil Brunner: Heimatkundliches aus dem Stammheimertal. 1946.
  • Markus Brühlmeier: Das Stammertal 1831–1980. 2016.
  • Hansruedi Frei, Herbert Vetter: 1250 Jahre Stammertal 761 bis 2011. 2011.
  • Drei Schwöschtere usem Stammertal. 1968.
  • Urs Hähni: Mythisches Seebachtal-Stammertal. Das Kulturerbe unserer Vorfahren. 2018.
  • Martin Leonhard: Guntalingen 1433-2009. Aus der Geschichte einer Dorf- und Zivilgemeinde im Zürcher Stammertal. 2009.

Weblink ändere

  Commons: Stammheim ZH – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote ändere

  1. André Müller und Jan Hudec: Gemeindepräsident Zuber kommt sein Dorf abhanden uf nzz.ch, vom 7. Jänner 2019
  2. «Wäre ich Bürgerin im Stammertal, würde ich zur Fusion Ja sagen» uf landbote.ch, vom 23. Juni 2017
  3. Pschluss vom Regierigsroot vom Kanton Züri: Zusammenschluss der Politischen Gemeinden Oberstammheim, Unterstammheim und Waltalingen sowie der Schulgemeinde Stammertal (Genehmigung) uf zh.ch vom 16. Mai 2018
  4. Gemeindenamensänderung im Gebietsstand des Kantons Zürich: Gemeinde Stammheim uf admin.ch vom 24. Juli 2018
  5. Gemeindefusion im Kanton Zürich: Stammheim uf stiftungswf.ch
  6. Erste Gemeindeversammlung von Stammheim bereits Geschichte uf shn.ch, vom 2. Januar 2019
  7. Stammheim startet fusioniert ins 2019 uf toponline.ch, vom 2. Januar 2019
  8. Stammertal: 200 Wähler wollten noch mehr wissen uf landbote.ch vom 30. August 2018
  9. Weinland: Zeitungen erleichtern Behördenwahl uf andelfinger.ch, vom 31. August 2018
  10. André Müller und Jan Hudec: Gemeindepräsident Zuber kommt sein Dorf abhanden uf nzz.ch, vom 7. Jänner 2019
  11. Erich Müller: Die Vergletscherung des Kantons Thurgau während der wichtigsten Phasen der letzten Eiszeit. In: Mitteilungen der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft 43, 1979, S. 47–73.
  12. René Hantke, Gerhart Wagner: Eiszeitliche Mittelmoränen im Thurgau. In: Mitteilungen der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft 59, 2003, S. 53–84.
  13. Hopfen als Standbein Abschnitt „Hopfenanbau in der Schweiz“ uf schweizerbauer.ch, vom 4. Juni 2017