Georgie (georgisch საქართველო Sakartwelo (Sakartvelo.ogg [sɑkʰɑrtʰvɛlɔ) isch ä Schdaat uf dr Südsite vom Kaukasus östlig vom Schwarze Meer. Er wird im Norde vo Russland, im Süde vo dr Türkei und Armenie und im Oschte vo Aserbaidschan begränzt. Mit em Große Kaukasus im Norde und em Chleine Kaukasus im Süde isch es e typischs Gebirgsland. Und zmitts durch Georgiè isch no s Surami-Gebirg, wo s Land ufteilt in a Weschtteil mit viil Räge, und a troggene, im Summer heisse Oschte.[1] E hüffig bruchti Bezeichnig für Georgiè isch „Balkon vo Europa“ und nimmt Bezug uf d Laag zwüsche Europa und Asie, aber soll zeige, dass es zue Europa ghört.[2]

საქართველო

Sakartwelo
Georgie

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Wahlspruch: ძალა ერთობაშია/dsala ertobaschia (auf Dütsch „Chraft dur Eiheit“)
Amtsspraach Georgisch (kartuli)
Hauptstadt Tiflis (georgisch Tbilissi)
Staatsoberhaupt Salome Surabischwili
Regierigschef Irakli Kobachidse
Flächi (118.) 69.700 km²
Iiwohnerzahl (113.) 4.646.003 (Stand: Juli 2007)
Bevölkerigsdichti (101.) 67,3 Iiwohner pro km²
Brutto­inlands­produkt pro Iiwohner 1.700 US-Dollar (134.)
Währig 1 Lari (GEL) = 100 Tetri
Unabhängigkeit 9. April 1991
Nationalhimne Tawisupleba
Nationalfiirtig 26. Mai (Dag vo der Unabhängigkeit 26 Mai 1918)
Zitzone MEZ + 3
Kfz-Kennzeiche GE
Internet-TLD .ge
Vorwahl +995
D Reliefchaartè vo Georgiè
Physischi Kartè mit Provinzgränze, Provinzhauptstedt und Verkehrswääg
Di historischè Provinzè vo Georgiè
D Provinzè vo Georgiè (dunkel di autonome); theoretischè Zuèstand, faktisch sind Abchasiè und Südossetiè (s nördlich Schida Kartli) russisch bsetzt

Geografii: Gebirg, Klima und Flüss

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Mit em Große Kaukasus im Nordè und em Chleinè Kaukasus im Südè isch Georgiè e Gebirgsland mit Bärggipfel wo über 5000 m hoch sind. Und zmitts durch Georgiè verbindet s Surami-Gebirg de Großi Kaukasus mit em Chlainè Kaukasus. S Surami-Gebirg teilt Georgiè in a Weschtdeil mit viil Räge bsunders im Summer, und in e troggene Oschtdeil. D Landwirtschaft isch dört uf Bewässerig aagwyse.

Dr längschti Fluss im Kaukasus mit em gröschtè Yzugsgebièt isch di 1364 km langi Kura (georgisch: Mtkwari). Si kunnt us dr Türkei im Chlinè Kaukasus. Noch eme langè Wääg bikunnt d Kura viil Wasser vo zwei Flüss us em Großè Kaukasus, dr wyssi und dr schwarzi Aragwi. D Kura flièsst drno durch d Hauptstadt Tiflis und durch Aserbaidschan bis ins Kaspischè Meer.

Us Svaneti in Westgeorgiè chömmed zwei anderi wichtigi Flüss vom Großè Kaukasus: dr Enguri (213 km lang) mit dr Quelle by Ushguli ganz im Norde, und dr Fluss Rioni (327 km lang) us em südlichè Svaneti (Kvemo /Nider-Svaneti). Dr Enguri liferet durchs Wasserkraftwärk am Enguri-Staudamm 40 % vom Strom für Georgiè. Dr Stausee liggt zum Deil in Abkhasiè und wird gemeinsam mit Georgiè verwaltet. D Staumuur isch 240 m hoch, 750 m lang, und 1988 baut worde. Dr Rioni bringt zämme mit andere Näbeflüss viel Wasser in d Region Imereti und in d Kolchis, dr Tièfebèni an dr Küschtè vom Schwarzè Meer. D Flussmündig isch by dr Hafestadt Poti (41.500 Ywohner, Stand 2021). In dr Kolchis gits durch de Rioni hüffig Übrschwemmigè.

Verkehrswääg

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Dié historisch wichtigschti Strooß durch Oschtgeorgiè isch di Georgischi Heerstrooß. Si fièrt vo dr Hauptstadt Tiflis nach Norde, überquert dr Grooßi Kaukasus am Chrüzpass (2379 m) und goht bis Wladikawkas (Russland) im Nordkaukasus, dr Hauptstadt vo dr russische Teilrepubligg Nordossetiè. Si wird vo Soldate und Händler sit viile tuusig Joor benutzt. Dä Verkehrswääg isch sit übr 200 Yoor au e Yfallstoor für Russland nach Georgiè worde.

Im Grooße Kaukasus findet me au no ganz entlägeni Regionè, wo bis vor wenige Joor no kei richtige Strooßeverbindig gha händ. Do händ eigeni Dialäggt und eigeni Brüüch guèt überläbt. Dr Ort Shatili in dr historische Region Khevsureti isch als Wehrdorf bekannt und liggt guèt gschützt vo Agriff uff emè Felse. Au dr Ort Omalo in dr historische Region Tusheti isch erscht in de letschtè Joor vo Touriste entdeggt wordè.

Alli Ysebahnstreggenè durch Georgiè fièred vo Wescht nach Oscht. Ei Liniè verbindet di wichtigè georgische Schtedt Poti und Batumi am Schwarze Meer mit Baku in Aserbaidjan am Kaspische Meer. Im Joor 2017 isch e neui Streggi eröffnet worde, will d Türkei us politische Gründ en alti Bahnverbindig durch Armeniè nümme zuèglo het. Si fièrt vo Tiflis übr Achalkalaki noch Kars in dr Türkei, und wytèr noch Ankara und Istanbul. Si isch Teil vo de neuè Siidestroos “Asie-Kaukasus-Europa”.

Schprooch, Religion und Kultur

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Di georgischi Sprooch het eigeni Schriftzeiche, wo in keiner andere Sprooch bruucht wärde.[3] Si isch nid verwandt mit em Russischè.

In Georgiè läbe Menschè mit vile Religione friedlich näbenand. Sit em 4. Joorhundert isch s Christetum Staatsreligion, hüt is es diè georgisch-orthodoxi Kirche mit em nationale Patriarch Ilia III als Oberhaupt. D Feschtdääg sind noch em orthodoxe Kalèndr, Wiehnacht wird am 7. Januar gfyret. In Adjara läbe viili Muslim. Es git aber au katholischi und evangelischi Christe, und Jude. All diè Kirche und Synagoge sind in dr Altstadt vo Tbilisi nooch näbenand zfinde. Aafangs vom 19. Joorhundert sind mehreri Dörfer vo dütschè Sydler gründet worde.[4] Diè bekannteschti isch Bolnissi (Katharinenfeld). Kurzum, Georgiè isch multi-ethnisch.

Kulturell isch Georgiè bekannt durch großi Gastfründschaft. S Ässe isch sehr vielsiddig, und dr Tisch muès immer voll sy, bis dr letschti Gast gange isch. Und Wy und vili Trinksprüch ghöre immer drzue. Georgiè gilt au als Ursprungsland vom Wy, archäologischi Fünd bewiise, dass diè älteschte Sortè übr 8000 Joor alt sind. Es git viili Räbsorte, Saperavi isch diè bekannteschti.

Verwaltigsregionè und Gschicht

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Verwaltigsmässig wird dr Staat Georgiè in 9 Provinze ufteilt, drzue kömme no zwei autonomi Republigge und d Hauptstadt-Provinz Tiflis.[5] Diè hüttige Provinzè händ alli e historischè Hintergrund und es git in alle Provinzè historischi Züüge für e mehr als zweituusig jöörigi Gschicht.[6] So isch Megreliè (Samegrelo) vom 12. bis 19. Johrhundert e sälbständigs Fürstetum gsi, aber 1857 von Russland annektiert worde. Im 16. Johrhundert het Georgiè sogar us drei Königrych (Imereti, Kacheti und Kartli) und 5 Fürstetümer bestandè. Zwüsche 1810 und 1864 isch Georgiè in mehrere Chrièg zum russische Kaiserrych cho.

Wil alli Provinzè lang è kulturell unterschidlichi Gschicht gha händ, existièrt è starks regionals Bewusstsii. Me redet sogar verschideni Sprochè in einige Provinzè: Megrelisch in Megreliè und Svanisch in Svanetiè. Im Süde vo Georgiè gits en armenischsprochigi Bevölggerig. In Adjara läbe viil Muslim.

Will in de historischè Gebirgsregion Svaneti wenig Lüt wohne, het me Svaneti zué zwei wirtschaftlich besser usgstattetè Regione zuèteilt: Semo-Svaneti zu Megreliè, Kwemo-Svaneti zu Racha-Lechkhumi. S Kodori-Tal isch 2008 im russisch-georgische Chrièg vo de Russe eroberet wordè und ghört hüt zum russisch bsetztè Abkhasiè.

Oschtgeorgiè

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S Härz vo Georgiè liggt im Oschte mit dr Hauptstadt Tiflis und de vier Regione Kvemo(Unter)-Kartli, Shida(Ober)-Kartli, Mzcheta-Tianeti und Kakheti. Dr Name Kartli für s historische Zäntrum vo Georgiè gseet me au bi dr Bezeichnig für di georgischi Sprooch (kartuli) und für s Land (Sakartwelo).[7]

S Klima isch trocke im Oschte und d Landwirtschaft isch uf Bewässerig aagwiise. S Wasser kunnt vo de Gletscher us em Große Kaukasus. D Region Kakheti isch bekannt für viil Sunnè und für dr Aabau vo guètem Wii. Gegä Aserbaidschan zuè wird d Landschaft sogar richtig steppe- und wièschtehaft.

In dr Hauptstadt-Region Tiflis wohnt e Drittl vo dr georgische Bevölggerig, D Stadt zieht sich über 30 km em Fluss Mtkvari (Kura) entlang. Si isch s kulturellè Zäntrum vo Georgiè, mit allem was e Großstadt zeige cha: Theater, Operè, Ballett, Konzärt, Sport, Hochschuèle, mehreri Universitetè. Dr georgischi Name isch Tbili-si (uf dütsch warms Wasser), heissi Quellè sind dr Aalass für d Gründig vo Tiflis im 6. Joorhundert gsi. Vorhär isch Mzkheta nördlich vo Tiflis fascht 1000 Joor lang Hauptstadt vo zwei Königriich im Zäntrum vom hütige Georgiè gsi.

Nordweschtgeorgiè

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Bekannt isch d Region Imereti vor allem wäge ihrer Hauptstadt Kutaissi mit 230.000 Iiwohner, aber au durch d Bärgbaustadt Chiatura. Über d Hälfti vo de Mangan-Vorkomme uf dr Ärde wärdè in Chiatura abbaut. Di viile Seilbahne zwüsche de Wohnsydlige und de Bärgwärk stamme no us dr Sowjetzyt.

In di wildi Gebirgsregion Svaneti het sich frièner kuum e Främde verirrt. Hüt wird Svaneti mit neuè Strooße und Bärgbahne für dr Summer- und Wintertourismus entwigglet. Semo-Svaneti isch hüt bis in di oberschte Sydlige Ushguli und Mestia mit ere Strooß neu erschlosse. Sogar e Flugplatz gits in Mestia! Au dr höchschti Bärg vo Georgiè, dr 5201 Metr höchi Schchara, liggt in Svaneti. Es git großi Gletscher und dr Tourismus spielt e wichtigi Rolle. Aber dr Klimawandel het au in Georgiè schlächti Folge, wie Gletschrabbrüch und Überschwämmige.[8]

In Anaklia, an dr Mündig vom Fluss Enguri ins Schwarze Meer söll e großè, neuè Tièfseehaafe baut wärde, als wichtige Punnggt vo dr Neuè Siidestrooß.[9] Us politische Gründ isch das Projekt im Summer 2022 abbrochè worde. Noch dr russischè Aggression in dr Ukraine seht di georgischi Regièrig, dass en attraktive Tièfseehaafè e grooßi Gfohr für e russischi Eroberig bildet. Anaklia ligt dirèkt an dr russisch bsetztè Region Abkhasiè mit dr Hauptstadt Sokhumi.

Südweschtgeorgiè

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Wirtschaftlich wichtig isch d Region Adjara an dr türkische Gränze mit dr Hafestadt Batumi (130.000 Iiwohner). D Stadt het sich in de letzte 20 Joor dank em Tourismus gwaltig entwigglet. Wäge de vile Spiilkasino wird Batumi au „Chlei-Las-Vegas“ bezeichnet. Turischte kömmed au us Arabiè, Russland und China noch Batumi, abr bsuechè au Kobuleti und anderi Badeort entlang dr Schwarzmeerküschte.

In dr Region Guria gits entlang dr Küste anderi bekannti Kurort, so Ureki/Magnetiti. Dr schwarzi Sandstrand mit Magnetit söll by verschydene Krankheite guèt hälfe. D Region Guria zieht sich bis in d Hochlaage vom Chline Kaukasus. Dört händ während dr Sowjetzyt Militärsydlige und Radarstazione d Gränze zum NATO-Land Türkei gschützt. Hüt entwiggle sich in denè Hochlaage rasch belièbti Erholigsgebièt wie Gomismta oder Bakhmaro.

D Region Samtskhe–Javakheti liggt au im Chline Kaukasus. Dr Wintersportort Bakuriani isch bsundrs by Familiè belièbt. Anderi Gebièt vo Samtskhe–Javakheti sind no wenig entwigglet. D Region bikunnt abr jetzt mehr Bedütig wäge dr neue Ysebahnverbindig vo Baku (Aserbaidschan) übr Tiflis in d Türkei zur Stadt Kars, und wittèr noch Ankara odr Istanbul. Diè Ysebahn isch e Teil vo dr neuè Siidestrooß vo China noch Europa. D Streggi vo Tiflis noch Kars isch neu in Georgiè über s Djavakheti-Plateau baut und im Joor 2017 eröffnet worde, will d Türkei us politische Gründ en alti Bahnverbindig durch Armeniè nümme zuèglo het. D Ysebahne für dr Personeverkehr (au Schloofwääge vo Baku nach Istanbul) sind in dr Schwiz vo dr Stadler Rail baut und im Joor 2019 glyfered worde.

Gschicht vom Land bis zur Sowjetrepublik Georgiè

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S Land Georgiè het e langi Historiè.[10] Scho im 6. Joorhundert v. Chr. gits e Königriich in Weschtgeorgiè (Kolchis), noch em 4. Joorhundert v. Chr. au in Oschtgeorgiè (Iberiè, spöter Kartli). Im Joor 337 het dr König Mirian III s Christetum als Staatsreligion iigfièrt. Vom 11. bis zum 13. Joorhundert isch in Georgiè s „goldigi Zitalter“ gsi mit dr größte Usdehnig vom Land. Diè meischti Zit isch Georgiè aber immer wider vo främde Ländr bsetzt worde, so vo de Perser, Araber, Osmane, Mongole.

Georgiè isch noch em erschte Wältchrièg im Mai 1918 e unabhängigi, vom Völkerbund anerkannti demokratischi Republik worde, mit activèm und passivèm Wahlrecht für Frauè. Dr Unabhängigkeitstag (26. Mai) isch no hüt en arbetsfreie Nationalfiirtig. Scho drey Joor spöter isch aber Georgiè und dr ganzi Südkaukasus us Russland vo dr Rote Armee überfalle worde und zur Sowjetunion cho. Dr dütsch Politiker und Philosoph Karl Kautsky het Georgiè 1921 e sozialdemokratischi Buurerepublik bezeichnet. Bis 1936 isch Georgiè, zämme mit Aserbaidschan und Armeniè e Teil vo dr transkaukasischè sozialistischè föderative Sowjetrepubligg (SFSR) worde. Im Joor 1936 het dr Stalin diè SFSR uffglöst und drey neui sowjetischi Republigge drus gmacht: Georgiè, Armeniè und Aserbaidschan. Aber au anderi Teil vom Südkaukasus händ vom Stalin e gwüssi Autonomie in däne Gebiet bekoo: Abchasiè, Bärgkarabach, Südossetiè, Adjariè. Das isch immer wider und bis hüt dr Grund für Separatismus und Bürgerchrièg im Südkaukasus.

Interessant isch, dass au in dr Sowjetzit nid russisch sondern georgisch di offizielli Sprooch bliibe isch. Noch grooße Protescht im Joor 1977 het das dr Georgier Shevardnadze 1978 gschafft. Jedes Joor wird no hüt dr 14. April als Daag vo dr georgische Muètersprooch gfiiret.

Bis zum Zweite Weltchrieg isch Georgiè es landwirtschaftlig prägts Land blybè. Di Industrielli Revolution het au in Georgiè stattgfunde, wyl Bodeschätz gfunde worde sind. Versterggt isch d Industrialisièrig vom Stalin gförderet worde und hüffig sind uf Befeel vom Stalin Lüt vo abglägene Landstrich in di grosse Schtedt umgsydlet worde.

Land und Bevölkerig sit dr Unabhängigkeit (1991)

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Im Joor 1991 het sich Georgiè unabhängig vo der Sowjetunion erklärt. Das het katastrofaali wirtschaftlichi Folge für di ganzi Bevölggerig gha. Au händ mehreri Bürgerchrieg stattgfunde, so in de Joor 1991 bis 1993 mit rund 250.000 vertrybene Georgier wäge Konlikt in Abchasiè und Südossetiè. Drzue chömme öbbe 3000 Flüchtling us Tschetscheniè.

 
Entwicklig vo dr georgische Bevölkerig 1992 bis 2003. Im Joor 2021 sind es nur no 3,7 Millione gsi.

Sit der Unabhängigkeit im Joor 1991 händ übr ä Million Menschè s Land verloo. Ällei zwüsche 2000 und 2005 isch di georgischi Bevölkerig jöhrlig um öbbe 1% zruggange. D Ursach vo dr aahaltende Uswanderigswälle isch dr extremi wirtschaftlichi Absturz vom Land noch dr Unabhängigkeit gsi. Während dr Sowjetzit isch d Läbensqualitet wäge dr guete Landwirtschaft, Industrii und viile Tourischte us dr Sowjetunion in Georgiè viil höcher gsi als in de meischte andere Sowjetrepubligge, dr Absturz entsprächend schlimmer. Exportmöglichkeite in d Sowjetunion sind plötzlich nümme do gsi. D Wirtschaft het völig neui Wääg mièse suèche. Georgiè isch dorum e typischs Transformationsland.[11] Vor allem Iiwohner mit hochem Byldigsgrad händ zerscht Arbetsplätz in andere Staate vo der GUS – spöter au in Westeuropa und de USA – gfunde und Georgiè verloo. Diè gröscht georgisch Gmeinschaft usserhalb vom Land existiert in Moskau, noch russische Aagobe rund 300.000 Menschè.

Au im Joor 2008, noch eme neue, kurze Chrièg mit de russisch bsetztè Regione Abchasiè und Südossetiè, het Georgiè nomol über 230.000 Vertrybeni us Abchasiè und 12.200 us Südossetiè ufgnoo. Abchasiè und Südossetiè händ sich im Chrieg 2008 vo Georgiè abgspalte und sich als unabhängigi Staate erklärt. Si wärde vo Russland anerkannt aber au kontrolliert. Abchasiè mit dr Hauptstadt Sochumi entspricht dr historische Region Abchasiè, „Südossetiè“ mit dr Hauptstadt Zchinwali entspricht öbbe dr georgische Region Shida-Kartli nördlich vo dr Stadt Gori. Vo Georgiè us cha me diè zwei Regionè nid bsuèche.

No hüt sind über 275.000 Vertrybeni in Georgiè als Flüchtling registriert und bekömme e chlini Unterstützig. Vili läbe in große Sydlige, wo 2008 für d Flüchtling baut worde sind. Di gröschti Sydlig Tserovani mit öbbe 3000 Hüser und 7000 Iiwohner isch 30 km nördlich vo dr Hauptstadt Tiflis. Sit em Chrièg vo 2008 sind rund 20% vo dr Landesflächi russisch bsetzt und es git zwei russischi Militärstützpünggt in Südossetiè und eine in Abchasiè an der Küschte vom Schwarze Meer, mit öbbe 15.000 militärisch guèt usgrüschtete Aagschtellte.[12]

Zwar isch Georgiè au hüt no es landwirtschaftlich prägts Land, aber übr d Helfti vo de Iiwohner läbe in de stedtische Balligsgebièt. Georgiè het nur no 3,7 Millione Iiwohner (2016). Im Großruum Tiflis (mit Rustawi) wohnt mehr als e Drittl vo de Iiwohner, wichtigi anderi Stedt sind Kutaissi (190.000 Iiwohner), Batumi (125.000), Sugdidi (75.000), Gori (52.000) und d Hafestadt Poti (46.000) am Schwarze Meer.

Zämmefassig

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Georgiè het ganz verschydeni Klimaregione, vo subtropisch-fiècht bis kontinental-trogge. S Land stigt vom Meeresspiègl am Schwarze Meer uffe bis in di 5000 Metr höche vergletscherte Gebirg vom Große Kaukasus. Es git vili ursprünglichi Landschafte, e Dutzend Nationalpärk und anderi Naturschutzgebièt. Georgiè het e Gschicht diè mehreri Tuusig Joor zrugg goot, und het hüt e Bevölkerig mit verschidene Religione und Sprooche. Au wirtschaftlich gits für Georgiè guèti Möglichkeite sich au in Zuèkunft guèt z entwigglè, vor allem mit Biolandwirtschaft. Kurzum, Georgiè isch e Land mit großem Potenzial, vor allem im Tourismus und dr Landwirtschaft.[13]

Georgie isch im Oktober 2018 Ehregascht a dr Frankfurter Buechmäss gsi. Dutzendi Biècher sin us däm Aalass vo georgisch uff dütsch übersetzt worde. In johrelanger Arbet isch am Institut für Geografii vo dr Staatliche Universitet Tiflis (TSU) zämme mit dütsche Partner e großformatige Nationalatlas entstande, wo alli georgischè Themè mit aktuellè Zahlè, Text, Bildr und über 150 neuè Kartè behandled wärde.[1]

Galerii

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Literatur

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  • Zaal Andronikashvili, Emzar Jgerenaia, Franziska Thun-Hohenstein: Landna(h)me Georgien. Studien zur kulturellen Semantik. Kadmos Kulturverlag, Berlin 2018.
  • Philipp Ammon: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation: Die Wurzeln des russisch-georgischen Konflikts vom 18. Jahrhundert bis zum Ende der ersten georgischen Republik (1921). Kitab, Klagenfurt 2015, ISBN 978-3-902878-45-8.
  • Ulrich Bock: Georgien und Armenien. Zwei christliche Kulturlandschaften im Süden der Sowjetunion. DuMont Kunst-Reiseführer, Köln 1988, ISBN 3-7701-1464-7.
  • Nana Bolashvili, Andreas Dittmann, Lorenz King, Vazha Neidze (Hrsg.): National Atlas of Georgia – Nationalatlas von Georgien. Steiner Verlag, 2018, ISBN 978-3-515-12057-9.
  • Heinz Fähnrich: Geschichte Georgiens (Handbuch der Orientalistik. Section 8. Central Asia). Brill, Leiden/Boston 2010.
  • Heinz Fähnrich: Gestalten der Geschichte Georgiens. Vom 2. Jahrtausend v. Chr. bis zu den Mongolen. Reichert Verlag, Wiesbaden 2021, ISBN 978-3-7520-0591-2.
  • Károly Gink, Erzsébet Tompos: Georgien. Werner Dausien, Hanau/M. 1975, ISBN 3-7684-1458-2.
  • Rainer Kaufmann: Georgien: ein Reise-Lesebuch. ERKA-Verlag, Bruchsal, 2009, 340 Seiten, 2009, ISBN 3-929184-14-1
  • Lorenz King und Giorgi Khubua (Hrsg.): Georgia in Transition – Experiences and Perspectives. Schriften zur Internationalen Entwicklungs- und Umweltforschung. Peter Lang Verlag, 2009, ISBN 978-3-631-58977-9.
  • Roin Metreveli: Georgien. Ein Überblick. Tbilisis Univ. Gamomcemloba, Tbilisi 1996.
  • Luka Nakhutsrishvili (Hrsg.): Georgien, neu buchstabiert. Politik und Kultur eines Landes auf dem Weg nach Europa. transcript, Bielefeld 2018, ISBN 978-3-8376-4533-0.
  • Peter Nasmyth: Georgia. In the Mountains of Poetry. 2. Auflage. Cruzon Press, Richmond 2001, ISBN 0-7007-0955-X.
  • Ilma Reissner: Georgien. Herder, Freiburg im Breisgau 1989, ISBN 3-451-21454-7.
  • Ilma Reissner: Georgien: Goldenes Vlies und Weinrebenkreuz. Verlagsbuchhandlung Der Christliche Osten, Würzburg 1998, ISBN 3-927894-29-X.
  • Manfred Sapper, Volker Weichsel, Zaal Andronikashvili (Hg.): Traumland Georgien. Deutungen zu Kultur und Politik. Berlin 2018 [= Osteuropa, 7/2018].
  • Bernd Schröder (Hrsg.): Georgien. Gesellschaft und Religion an der Schwelle Europas. Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2005, ISBN 978-3-86110-387-5.
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  Commons: Georgie – Sammlig vo Multimediadateie
  Wikimedia-Atlas: Georgien – geographischi un historischi Charte

Fuessnote

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  1. 1,0 1,1 Nana Bolashvili, Andreas Dittmann, Lorenz King, Vazha Neidze (eds.): National Atlas of Georgia – Nationalatlas von Georgien, 138 Sitte, Steiner Verlag, 2018ISBN: 978-3-515-12057-9
  2. Andreas Dittmann & Wolfgang Gieler (Hrsg.): Staatenlexikon Europa, Geographie, Geschichte, Kultur, Politik und Wirtschaft. Beitrag Georgien S. 173-185
  3. Heinz Fähnrich: Die Kartwelier: Grundsprache Kultur Lebensraum. Reichert, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-95490-192-0, S. 1–383.
  4. Georgien.net. – Dütschi Sydler im Kaukasus.
  5. Georgien.net. - Informationè für alli Regionè vo Georgiè.
  6. georgia-insight.eu; Georgien – Perle des Kaukasus; Geschichte.
  7. Georgienseite.de. - Informationè über alli Regionè vo Georgiè.
  8. Ina Keggenhoff, Tatjana Keller, Mariam Elizbarashvili, Ramin Gobejishvili, Lorenz King: Naturkatastrophen durch Klimawandel im Kaukasus? Hochwasser und Hanginstabilitäten in Georgien immer häufiger. In: Spiegel der Forschung, Justus-Liebig-Universität Gießen, Nr. 11/2, 2011, S. 16–23 (Volltext uf dütsch PDF).
  9. caucasuswatch.de; Georgien – Bau-des-ersten-Tiefseehafens.
  10. Heinz Fähnrich: Geschichte Georgiens von den Anfängen bis zur Mongolenherrschaft, 202 Seiten. Shaker, Aachen 1993, ISBN 3-86111-683-9.
  11. Lorenz King & Giorgi Khubua (Hrsg.): Georgia in Transition: Experiences and Perspectives. – Schriften zur Internationalen Entwicklungs- und Umweltforschung. Peter Lang Verlag, 321 Seiten, 2009, ISBN 978-3-631-58977-9.
  12. Friedrich Naumann Stiftung: Krieg in Europa – Ist Georgien das nächste Ziel Russlands.
  13. georgien.net Georgien: Das Land mit viel Tourismus-Potenzial..
  14. Hüt het sich Kobuleti wider zu me ne edle Tourismuszäntrum entwigglet.