Mudau (sidfränk. Mude) isch e Gmai im Necker-Odewald-Chrais z Bade-Wirttebärg. D Gmai het 4982 Yywohner (Stand: 31. Dezember 2022). Si ghert zur europäische Metropolregion Rhein-Neckar (bis 20. Mai 2003 Region Unterer Neckar un bis 31. Dezämber 2005 Region Rhein-Neckar-Odenwald) un isch syt 1996 e staatlig anerkännte Erholigsort.

Wappe Dütschlandcharte
Wappe vo dr Gmei Mudau
Mudau
Dütschlandcharte, Position vo dr Gmei Mudau fürighobe
Koordinate: 49° 32′ N, 9° 12′ O
Basisdate
Dialekt: Oschtfränkisch
Hauptvariante: Sidfränkisch
Bundesland: Bade-Württebärg
Regierigsbezirk: Charlsrue
Chreis: Necker-Odewald-Chrais
Höchi: 456 m ü. NHN
Flächi: 107,6 km²
Iiwohner:

4982 (31. Dez. 2022)[1]

Bevölkerigsdichti: 46 Iiwohner je km²
Poschtleitzahl: 69427
Vorwahl: 06284
Kfz-Chennzeiche: MOS
Gmeischlüssel: 08 2 25 060
Gmeigliderig: 9 Ortsdail
Adress vo dr
Gmeiverwaltig:
Schloßauer Str. 2
69427 Mudau
Webpräsenz: www.mudau.de
Burgermeischter: Norbert Rippberger
Lag vo vo dr Gmei Mudau im Necker-Odewald-Chrais
KarteHessenBayernHohenlohekreisLandkreis HeilbronnMain-Tauber-KreisRhein-Neckar-KreisRhein-Neckar-KreisAdelsheimAglasterhausenBilligheimBinauBuchen (Odenwald)Elztal (Odenwald)FahrenbachHardheimHaßmersheimHöpfingenHüffenhardtLimbach (Baden)MosbachMudauNeckargerachNeckarzimmernNeunkirchen (Baden)Obrigheim (Baden)OsterburkenRavensteinRosenberg (Baden)SchefflenzSchwarzach (Odenwald)SeckachWaldbrunn (Odenwald)WalldürnZwingenberg (Baden)
Karte

Geografi

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Mudau lyt im sideschtlige Odewald zwische Necker un Main an dr Landesgränz zue Hesse un Bayern. D Gmai ghert zum Naturpark Neckartal-Odewald. Dr Baan bstoht us 29,5 % Landwirtschaftsflechi, 64,8 % Wald, 5,5 % Sidligsflechi un 0,3 % sunschtiger Flechi.[2]

Nochbergmaine sin Kirchzell im bayrische Landchrais Miltenberg im Norde, Buchen im Oschte, Waldbrunn un Limbach im Side un Eberbach im Rhyy-Necker-Chrais un Oberzent im hessische Odewaldchrais im Weschte.

Gmaigliderig

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Zue Mudau ghere d Ortsdail Donebach, Langenelz, Mörschenhardt, Mudau, Reisenbach, Rumpfen, Scheidental, Schlossau un Steinbach. Zum Ortsdail Donebach ghere s Dorf Ünglert un e Dail vum Wyler Ünglert. Zue de Ortsdail Langenelz un Rumpfen ghere nume di glychnamige Derfer. Zum Ortsdail Mörschenhardt ghere s glychnamig Dorf, dr Wyler Ernsttal un s Schloss Waldleiningen. Zum Ortsdail Mudau ghere s glychnamig Dorf, dr ufgangen Wyler Untermudau un d Sidli Neue Heimat. Zum Ortsdail Reisenbach ghere s glychnamig Dorf, dr Wyler Reisenbacher Grund un e Dail vu dr Wieschtig Unterferdinandsdorf . Zum Ortsdail Scheidental ghere d Derfer Oberscheidental un Unterscheidental. Zum Ortsdail Schloßau ghere d Derfer Schloßau un Waldauerbach. Zum Ortsteil Steinbach ghere s glychnamig Dorf un e Dail vum Wyler Ünglert.[3]

Gschicht

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Um 1050 het s Benediktiner-Chlooschter Amorbach e Biet im Gau Wingarteiba im eschtlige Odewald, d „silva Otinwalt“ gchauft un het dr Wald grytet un Sidlige aalege loo.[4] D Ortschafte sin ab em 12. Jorhundert dr Vogtei vu dr Herre vu Dürn unterstande un dr Burg Wildenberg zuegornet gsii.

Mudau isch zum erschte Mol gnännt wore am 19. Mai 1271 in ere Urkund zum Verchauf vu dr Burg Wildenberg mit de Derfer Kirchzell, Buch, Preunschen Donebach, Mörschenhardt, Schloßau un Mudau dur dr Ulrich vu Dürn [5] un sy Frau an s Erzstift Mainz.[6][7] Mudau isch dr Mittelpunkt vum obere Zent mit eme aigene Verwaltigs- un Grichtsbezirk wore, derwylscht Amorbach Sitz vum unteren Zent gsii isch. Anne 1426 isch Mudau vu dr Muteerbfarrei Hollerbach drännt un e aigeständigi Bfarrei mit 13 Filiale wore. Im Buurechrieg anne 1525 isch s Chlooschter Amorbach blidenret un d Burg Wildenberg gschlisse wore.

Im Dryssgjehrige Chrieg hän schwedischi Soldate z Mudau Quartier gnuu un vu 1632 bis 1634 s Dorf verwieschet. D Zahl vu dr Yyohner isch im Biet um zwai Drittel gsunke.

Wu s Kurfirschtedum Mainz anne 1803 im Rame vum Rychsdeputazionshauptschluss ufglest woren isch, isch Mudau an s Firschtedum Leiningen chuu un 1806 schließli an s Großherzogdum Bade.

Unter de Leininger isch Mudau churzi Zyt Juschtizamt gsii, isch aber 1805 mit syre Zent em Räntamt Buchen zuegschlaa wore. Vu 1807 bis 1813 isch s Sitz vun eme aigeständige Amt gsii, aber derno wider mit em Bezirksamt Buchen zämegfiert wore. Anne 1938 isch us em Bezirksamt Buchen dr Landchrais Buchen wore. Im Rame vu dr Kraisreform isch dr Landkrais Buchen zum 1. Jänner 1973 ufglest wore, Buchen isch derno zum neie Odenwaldkrais chuuu, ab 10. Septämber 1974: Neckar-Odenwald-Kreis.

Am 1. Septämber 1971 isch Mörschenhardt yygmaindet wore, am 1. Jänner 1973 Rumpfen, am 1. Jänner 1974 Scheidental un Langenelz un am 1. Merz 1974 Donebach. Am 1. Jänner 1975 hän si derno d Gmaine Mudau, Reisenbach, Schloßau, Waldauerbach un Steinbach zämmegschlosse.

Religion

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Wel Mudau langi Zyt zue Kurmainz ghert het, sin d Kyt do fascht alli remisch-kadolisch gsii. Hit sin rund 90 % remisch-kadolisch un 6 % evangelisch.

Verwaltig

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Mudau ghert zue kainere Verwaltigsgmaischaft.

Burgermaischter vu Mudau
  • 1806–1812: Johann Joseph Pfaff
  • 1812–1833: Johann Hauck
  • 1833–1840: Pankraz Link
  • 1841–1856: Franz Grimm
  • 1856–1856: Andreas Knapp
  • 1857–1869: Karl Oeden
  • 1870–1884: Wilhelm Schäfer
  • 1884–1905: Isidor Linz
  • 1905–1919: August Burkhardt
  • 1919–1933: Otto Link
  • 1933–1945: Melchior Kinzig
  • 1945–1948: Karl Breunig
  • 1948–1979: Erich Bucher
  • 1980–2004: Wilhelm Schwender
  • syt 2004: Norbert Rippberger

Kultur un Böuwärch

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  • s Alt Rothuus, Mudau (1434)
  • Barocki Mariesyyl z Mudau (1736)
  • Alte Galge, Mudau
  • Kapäll St. Veit un St. Martin, Steinbach (1494)
  • Kadolischi Bfaarchilche St. Pankratius in Mudau (Durm vu 1510)
  • Limes-Kaschtäll z Scheidental un Schloßau un Chlai-Kaschtäll Seitzebuche un Zwing
  • Neigotischi Bfaarchilche St. Wolfgang, Schloßau (1864)
  • Riesenmühle, Ünglert
  • Schloss Waldleiningen, 1828 im Windsorstil böue, hite Sanatorium
  • Zältchilche St. Peter un Paul, Scheidental (1965)
  • Alte Bahnhof (in Bedrib vu 1905 bis 1973)

Dialäkt

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Dr Dialäkt vu Mudau ghert zum Sidfränkisch.

Vu Mosbach-Neckarelz iber Mudau uf Hardheim fiert e „Mundartwanderweg“, e Gmainschaftsprojäkt vu dr Regione Badisch-Franken un Neckartal-Odenwald un dr bayrische Odewald-Allianz.[8]

Literatur

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  • Paul Albert: Steinbach bei Mudau, Geschichte eines fränkischen Dorfes. 1899.
  • Theodor Humpert: Mudau im badischen Odenwald, Ein Heimatbuch. 1926.
  • Franz Bingler: Erinnerungen aus meinem Leben. Eigenverlag, Mudau, um 1947. (Stadtbibliothek Ludwigshafen am Rhein, Magazin 1, Standort Dby 1)
  • Theodor Humpert: Mudau im Odenwald, Wesen und Werden einer Odenwaldgemeinde. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. 1954.
  • Bruno Trunk: Mein Heimatdorf Schloßau in Vergangenheit und Gegenwart. Zulassungsarbeit (zum Volksschullehrer) PH Heidelberg, 1963.
  • Josef Becker: Heinrich Köhler – Lebenserinnerungen des Politikers und Staatsmannes 1878–1949. Kohlhammer, Stuttgart 1964. von S. 338-351 über seine Zeit in Mudau
  • Axel Priebs: Vom Odenwaldexpress zur Wanderbahn. 1980, ISBN 3-88260-017-9.
  • Wolfgang Kromer: „Ich wollt´auch einmal in die Stadt“- Zuwanderungen nach Mannheim vor dem Zweiten Weltkrieg, illustriert an Wanderungsbiographien aus dem badischen Odenwald. Heidelberger Verlagsanstalt, Heidelberg, 1986. (Abschnitt 3 des Buches befasst sich mit dem Dorf Schlossau).
  • Hans Slama: Langenelz und der Mudauer Odenwald. 1989.
  • Hans Slama: 900 Jahre Mudauer Odenwald, Vom Fronhofsverband zur Gemeinde Mudau. 2002, ISBN 3-929295-88-1.
  • Bruno Trunk: Römerspuren in Schloßau und Umgebung. Odenwälder, Buchen, 2007, ISBN 978-3-936866-17-9.
  • Rainer Türk: Wanderungen am Limes. Mit Informationen zum Leben der Römer im Odenwald. 2008, ISBN 978-3-9811444-1-3.
  • Bruno Trunk: Schloßau – Ein Höhendorf im Odenwald. Verein Örtliche Geschichte e. V., 2012, ISBN 978-3-9815232-0-1.
  • Dietmar Kluge: 720 Jahre Reisenbach im Odenwald. 2012.
  • Bürgerstiftung Mudau: Mudau – natürlich im Odenwald, Einblicke und Ausblicke. Bildband. 2017.
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  Commons: Mudau – Sammlig vo Multimediadateie

Fueßnote

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei).
  2. Statistisches Bundesamt: Bodenfläche nach Art der tatsächlichen Nutzung - Stichtag 31.12. - regionale Tiefe: Gemeinden, Samt-/Verbandsgemeinden (bis 2011)
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2, S. 301–304.
  4. Roland und Ute Wielen: Die frühmittelalterliche Siedlung Moresdal im südlichen Odenwald. Verlag der Universitätsbibliothek Heidelberg. 2020. S. 54–62, 65, 66.
  5. Zum Ulrich III. vu Dürn lueg Dürn, Adelsfamilie in Historisches Lexikon Bayerns
  6. Fränkische Nachrichten, 20. Mai 2019, Mudau, Urkunde übergeben – Heimat- und Verkehrsverein war im Staatsarchiv in Würzburg, Verkauf der Burg Wildenberg besiegelt. online.
  7. Staatsarchiv Würzburg, MU (Mainzer Urkunde) 3381, 19. Mai 1271.
  8. S. W. R. Aktuell, S. W. R. Aktuell: Neuer "Mundart" Wanderweg bei Mudau im Odenwald. Abgruefen am 12. Dezember 2022.